Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1915
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- 1915-04-13
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- 13.04.1915
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Redaktioneller Teil. ^ 83, 13. April 1915. dort erst auf je 120 000 Einwohner; noch tiefer stehen nur Serbien und Bulgarien mit einer Mittelschule auf je 130 000 bzw. 150 000 Ein wohner. Wie hoch das gesamte Volksbildungswesen Deutschlands nicht nur dem Rußlands, sondern auch dem unserer anderen Feinde über legen ist, zeigen die Zahlen der Analphabeten unter den Rekruten. In Rußland können von je 1000 zum Heeresdienst herangezogenen 620 weder lesen nach schreiben, eine Zahl, die nur von Rumänien mit 690 und Serbien mit 796 übertroffen wird. Dann kommen Italien mit 307 Analphabeten unter 1000 Rekruten, Griechenland mit 300, Öster reich-Ungarn mit 220, Belgien mit 83, Frankreich mit 40, Holland niit 21, England mit 10. Auch die Schweiz hat trotz ihrer guten Volks schulen noch 4,6 Analphabeten unter 1000 Rekruten, Dänemark 2, Schweden 0,8 und Deutschland nur 0,4. Selbst unsere westeuro päischen Gegner überschreiten diese Zahl, England um das 25fache, Frankreich um das lOOfache, von Rußland gar nicht zu reden, wo die Zahl 1550 (nach anderen Statistiken noch mehr) mal so groß ist. Eine Zentralorganisation zur Neugestaltung der Zukunft Ost preußens. — Zahlreiche ostpreußische Organisationen des Handwerks, des Handels, der Industrie und des städtischen Mittelstandes schlossen, wie die »Franks. Ztg.« meldet, sich zu einer ostpreußischen Kriegszentralc zusammen. Sie bezweckt in Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden, dem Organ der Selbstverwaltung, den vor stehenden Ämtern der Kaufmannschaft, der Handels-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer zur Neugestaltung der Zukunst Ostpreußens mitzuwirken. Der erste Vorsitzende ist Kommerzienrat Marx, Königs» berg i. Pr. der zweite Vorsitzende Reichstagsabgeordneter Bartschat. Die Zahl der Konkurse im ersten Viertel 1915 zeigt gegenüber der gleichen Frist 1914 nach einer Zusammenstellung der Zeitschrift »Die Bank« einen starken Rückgang. Sie beträgt nur 1592 gegen 2427 im ersten Viertel 1914. Auch gegen das vorungegangene Viertel (Oktober —Dezember 1914) ist ein, hier allerdings nur geringfügiger Rückgang um 51 Konkurse festzustellen. Bei Rückschlüssen auf die allgemeine wirtschaftliche Lage während des Krieges ist zu beachten, daß der Konkurs in zahlreichen Fällen durch die Geschäftsaufsicht ersetzt wor den ist. Maßregeln Rußlands gegen den deutschen Handel. — Nach Mel dungen russischer Zeitungen hat der Senat mit 56 gegen 32 Stimmen den Untertanen der feindlichen Staaten das Recht, vor russischen Ge richten als Kläger aufzutreten, abgesprochen. (Deutscher Reichs anzeiger vom 3. März.) Die Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft, zu- sammcngestellt im Neichsamt des Innern, vom 24. März veröffentlich ten einen am 11./24. Januar 1915 auf Beschluß des Mintsterrats erlas senen Mas, betreffend die Entnahme von Gewerbescheinen für das Jahr 1915 durch Untertanen der mit Rußland kriegführenden Staaten nebst einem Rundschreiben des russischen Justizministeriums über das Verfahren bet Ausführung der Vorschriften, Gesetze, betreffend den Grundbesitz von Untertanen feindlicher Staaten, sowie eine Mitteilung über eine Beratung im russischen Justizministerium vom 10./23. Februar über die Behandlung der an Firmen feindlicher Staaten ausgestellten Wechsel. Bode über die Erhaltung der Kunstdenkmäler in Feindesland. — In der neuen Zeitschrift »Wieland«, die Bruno Paul zugunsten des Zentralkomitees vom Noten Kreuz herausgibt, spricht sich General direktor Wilhelm v. Bode über die Richtlinien der Regierung für die Erhaltung der Kunstdenkmäler in Feindesland aus. Als maß gebend gilt unserer Heeres- und Zivilverwaltung vor allem, daß die Kunstwerke dem Lande erhalten bleiben, in dem sie entstanden und für das sie gesammelt sind. Daher ist zunächst in Belgien auch nicht ein Kunstwerk von uns außer Landes gebracht worden. Mit der Leitung der öffentlichen Kunstsammlungen Belgiens sind von der deutschen Verwaltung die bisherigen Direktoren wieder betraut worden. Wo es die politischen Verhältnisse irgend erlauben, werden die Kunst werke wieder ausgestellt und dem Publikum zugänglich gemacht. Dies ist bereits mit den beiden größten Sammlungen, der Gemälde galerie und dem Uu866 cku Einquantenaire in Brüssel geschehen. Wo ausnahmsweise einzelne Kirchen stärker gelitten haben, ist veran laßt worden, daß die Bauverwaltung sie provisorisch wieder zur Be nutzung herrichtet. In Nordfrankreich, wo der Kampf immer noch steht, hat eine ähnliche Fürsorge für die Kunstwerke noch nicht durch- ^ geführt werden können. Hier sorgt zunächst die Heeresverwaltung für Erhaltung der Monumente und Kunstsammlungen, namentlich in! Lille und Valencicnncs. Aus Valenciennes wurde ein großer Wand teppich, weil er die sächsischen Wappen trägt, als ehemals sächsisches Eigentum mit Beschlag belegt, ist aber alsbald wieder ins Museum zurückgeliefert worden. Vom Museum zu Lille, dem wertvollsten Pro vinzialmuseum Frankreichs, ist ein großes Altarbild des Piazetta durch die Deutschordenskirche in Frankfurt am Main, für die das Bild gemalt wurde, zurückgefordert worden, da es 1794 durch die Fran zosen entführt und 1814, als nicht auffindbar, nicht zurückerstattet worden sein soll. Auch in Polen ist seither eine deutsche Zivilverwaltung eingerichtet, die mit den Kunstwerken voraussichtlich nach den gleichen Grundsätzen verfahren wird, die in Belgien und Nordfrankreich gelten. Die Ent führung der Kunstschätze der Bibliothek und des Archivs in Lemberg durch die Russen hätte es nahegelegt, hier Repressalien zu üben, also zum Beispiel das Veit Stoßsche Monument des Bischofs Peter von Bnina im Dom zu Wloclawec nach Deutschland zu überführen; aber man hat darauf verzichtet, weil dadurch Polen, nicht Rußland ge schädigt wäre. Österreichische Briefmarken für Russisch-Polen. — Besondere Brief marken für Russisch-Polen hat die österreichische und ungarische Post herausgegeben. Es sind dazu die bosnischen Briefmarken mit dem Bildnis des Kaisers Franz Josef verwendet worden. Sie haben einen Aufdruck, der schräg von unten nach oben geht. Oben links steht L. II. L., unten rechts k'LI^VkOLI'. Zur Ausgabe gekommen sind die Werte 1 Heller hellolivgrün, 2 hellblau, 3 rotbraun, 5 grün, 6 schwarz, 10 karmin, 12 dunkelolivgrlln, 20 braun, 25 ultramarin, 60 braunviolett. Die deutsche Post verwendet in Russisch-Polen be kanntlich deutsche Briefmarken ohne Aufdruck, und hat nur solche für Belgien hergestellt mit dem Aufdruck Belgien und dem Wert in Rappen oder vielmehr Centimes, wie die Post noch sagt. Kriegssammlung im Berliner Märkischen Museum. — Im Mär kischen Museum ist eine Zentralstelle zur Sammlung von Feldpost- briefen eingerichtet. Der Kustos Professor Or. Pniower, der Haus archivar Or. Schuster und Professor vr. Sternfeld wollen eine Aus wahl aus den Feldpostbriefen veröffentlichen. Eine Zentralstelle für Soldatenlektüre. — Auf mehrfache An regung hin und auf Wunsch von maßgebender Seite hat sich die Zen trale für Marianische Kongregationen in Wien (9. Bez., Canisius- Haus) entschlossen, eine Sammelstelle guter Soldatenlektüre für das ganze Reich zu schaffen. Sie nennt sich Zentralstelle für Soldaten- lektüre und bezweckt, den Bedarf (auch von fremdsprachlichen Schriften) zu decken sowie zielbewußt und geregelt den Versand von guten Schriften an die Front und in die Lazarette zu besorgen. Um ihr Ziel zu erreichen, braucht die Zentralstelle ein Zweifaches: 1. Neichen Vor rat von gutem Lesestoff; sie bittet daher um gute Bücher, Flugschriften, Zeitschriften, Gebetbücher — und zwar all das in den verschiedenen Sprachen der Monarchie. 2. Viele große und kleine Spenden. Zah lungen können an die Adresse: Zentralstelle, Wien, IX/4, Canisius- Haus, oder an das Postscheckkonto 148105 (Zentralstelle) erfolgen. Vertretung deutscher Geschäftsinteressen in Frankreich. — Der Deutsch-Französische Wirtschaftsverein in Berlin teilt mit, daß sein Vertrauensmann in diesen Tagen wiederum eine Reise nach Frank reich antritt. Firmen und Privatpersonen, die diese Gelegenheit etwa noch zur Erledigung von Wünschen und Aufträgen benutzen wollen, wollen sich unverzüglich mit der Geschäftsstelle des Vereins, Berlin IV 9, Köthcner Straße 28/29, in Verbindung setzen. Es kann sich selbstverständlich nur um Angelegenheiten handeln, denen weder kriegs gesetzliche Bestimmungen, noch militärische und politische Bedenken im Wege stehen. PersonalniichrWen. Ernst Forbcrg f. — Der Professor für graphische Kunst an der königlichen Kunstakademie in Düsseldorf Ernst Forbcrg ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Professor Forberg, der bei Professor Joseph v. Keller studierte, genoß den Ruf eines bedeutenden Kupferstechers. Seine Arbeiten sind vielfach ausgezeichnet worden. So erhielt der Künstler die goldene Medaille aus den Ausstellungen in Berlin, Wien, München und Paris. Karl Hadaczck st. — Aus Lemberg kommt die Nachricht, daß dort der beim Russeneinfall in der galizischen Hauptstadt zurückgebliebene Or. Karl Hadaczek, Professor der Prähistorik und Archäologie an der Lembcrger Universität, gestorben ist. Hadaczck hat besonders für die Erforschung der prähistorischen Funde seiner galizischen Heimat viel getan. 4!i2
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