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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 93. 24. April 1915. stehender Abschlüsse nicht nur gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstößt, sondern vor allem auch unvereinbar ist mit den Grundsätzen, denen das deutsche Wirtschaftsleben seinen gesicherten und geordneten Fortbestand verdankt. Gewiß verkennen auch die Abnehmer die außer ordentlich großen Schwierigkeiten nicht, mit denen die Lieferanten zu kämpfen haben, wenn sie ihren Abschlußverpflichtungen Nachkommen wollen. Und der Papiergroßhandel, dem die Fortdauer angenehmer geschäftlicher Beziehungen zu seinen Lieferanten nur erwünscht sein kann, wird daher auch überall zu einem Entgegenkommen bereit sein, wo sich das mit seinen Interessen in Einklang bringen läßt. Allein nur dort, wo der Grundsatz, daß Lieferungsverträge durch den Krieg unberührt bleiben, klar und deutlich anerkannt wird, ist die Voraussetzung für solches Entgegenkommen gegeben. Die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger ist auf Dienstag, den 18. Mai in Berlin festgesetzt worden. Programm und Tagesordnung lauten wie folgt: 1. Eröffnung und Begrüßung. — 2. Erstattung des Jahresberichts für 1914/15. — 3. Die wirtschaftliche Lage der Zeitungen während des Krieges. — 4. Nach richtenwesen. — 5. Jahresrechnungen für 1914/15. — 6. Voranschlag für 1915/16. — 7. Wahlen. — 8. Bericht über die Papiereinkaufsstelle. — 9. Nachträglich cingegangene Anträge zur Tagesordnung. — 10. Wahl des Ortes der nächsten Hauptversammlung. — 11. Verschiedenes. — 12. Schlußwort. — Im Anschluß an die Hauptversammlung findet? abends 8 Uhr ein gemeinsames Essen statt. Kundgebung für ein Wafsenausfuhrverbot. — In Amsterdam ein getroffene amerikanische Blätter melden aus New Jork vom 5. April: Der heute von der ^.merlean ^.sgoeiation ol lorsiAn lan^uaAe N6vv8paper8 in allen New Aorker Blättern in Form einer ganzseitigen Anzeige veröffentlichte »Appell an das amerikanische Volk«, aus Humanitären Gründen das Verbot der weiteren Ausfuhr von Waffen und Munition zu erwirken, ist von 431 Zeitungsherausgebern unter zeichnet. Von der Gesamtzahl der Mitglieder der Association wei gerten sich, wie der Präsident mitteiltc, nur 21, an der Bewegung teil zunehmen. Anmeldung von Kriegsschäden. — Amtlich wird mitgeteilt: Die anläßlich des gegenwärtigen Krieges erwachsenen Schäden sind bisher von den beteiligten Deutschen bei den verschiedensten Behörden ange meldet worden. Um eine einheitliche Behandlung der Schäden herbei zuführen, haben die Zentralstellen die Bearbeitung der Anmeldungen folgenderweise verteilt: 1. Schäden, die durch Einfall feindlicher Truppen im Reichsgebiet verursacht worden sind, werden von den zuständigen Landesbehöröen behandelt: 2. Schäden, die in deutschen Schutzgebieten durch kriegerische Maß nahmen des Feindes entstanden sind, werden durch das Reichskolonial amt, und soweit das Schutzgebiet Kiautschou in Frage kommt, durch das Reichsmarineamt bearbeitet; 3. Schäden, die deutschen Zivilpersonen in Feindesland an Eigen tum, Leib oder Leben durch Gewalttätigkeiten der Bevölkerung oder der Behörden zugefügt worden sind, werden durch den Reichskommissar zur Erörterung der Gewalttätigkeiten gegen deutsche Zivilpersonen in Feindesland behandelt. (Büro: Berlin, Potsdamer Straße 33.) Das gleiche gilt fiir Eigcntumsschäöen, die den Deutschen in Feindes land durch gesetzgeberische Anordnungen der feindlichen Negierungen, wie Konfiskationen, Zwangsliquidationen oder dergleichen, zugefügt wurden; 4. Schäden, die sich auf Wegnahme, Zurückhaltung oder Festlegung deutscher Seeschiffe oder deutscher Ladungen auf Seeschiffen beziehen, sind beim Neichsamt des Innern, Abteilung III, anzumelden, während für Schäden der Binnenschiffahrt der unter 3 erwähnte Reichskom missar zuständig ist. Verluste an deutschen Privatforderungen im feind lichen Ausland, die durch gesetzgeberische Maßnahmen der feindlichen Ne gierungen, wie Moratorien, Zahlungsverbote, Einziehungen und der gleichen, entstanden sind, werden nicht weiter anzumelden sein, da bei den Friedensverhandlungen darauf Bedacht genommen wird, diese Forderungen mit allen ihren Nechtsbehelfcn grundsätzlich wieder herzu- stcllen. Das gleiche gilt für solche Rechtsverluste, die durch Eingriffe feindlicher Negierungen in die ihnen gegenüber bestehenden privat- rechtlichen Ansprüche von Deutschen, in an Deutsche erteilten Konzes sionen aller Art, sowie in deutsche Patent- und Urheberrechte und der gleichen entstanden sind. — Die bisherigen Anmeldungen der unter 1 bis 4 bezeichncten Art sind den dort aufgeführtcn Stellen Angeführt worden, so daß eine nochmalige Einreichung nicht erforderlich ist. Bei weiteren Anmeldungen sind die entstandenen Schäden möglichst genau unter kurzer Angabe des Sachverhaltes darzulcgen. Handelt es sich um Gegenstände, die der Verfügung deutscher Eigentümer — vor allem durch Sequestration — entzogen sind, oder über deren Verbleib sie keine Kenntnis haben, so wird darüber zweckmäßig ein besonderes Ver zeichnis mit genaueren Angaben über den Wert und Ort, wo sie zurück gelassen worden sind, sowie über die Persönlichkeit, der etwa der Schutz anvertraut wurde, einzureichen sein. — Alle diese Angaben sind selbst verständlich nach bestem Wissen und Gewissen zu machen, dergestalt, daß sie gegebenenfalls von den betroffenen Personen eidlich erhärtet werden können. Soweit angängig, sind auch Zeugen, die aus eigener Wissen schaft die Angaben zu bestätigen vermögen, nach Namen und Aufent haltsort zu bezeichnen. Eine Briefmarkenausstellung in Zürich. — Zugunsten der Kriegs notunterstützung findet vom 12. bis 16. Mai in Zürich eine Brief- markenausstcllung statt. In ihrem Mittelpunkte wird die außer ordentlich zahlreich beschickte Abteilung »Die Post im Weltkriege 1914 —15« stehen. Es gelangen zwei verschiedene offizielle Ausstellungspost karten mit philatelistischen Kuriositäten (Faksimile einer Flugpost karte aus dem belagerten Przemysl und eines russischen Zensur- briefes) zur Ausgabe. Die Karten (Preis für das Stück 20 Pfg. gegen Einsendung in Briefmarken) werden durch einen besonderen postamtlich bewilligten Ausstellungsstempel entwertet. Personalnachrichten. Gestorben: am 22. April schnell und unerwartet im 69. Lebensjahre der Buchhändler und Antiquar Herr Karl Franz Richter, Inhaber der Firma seines Namens in Leipzig. Der Verstorbene, ein geborener Leipziger, der u. a. in Leipzig bet List L Francke gearbeitet hatte und lange Jahre Leiter des Antiquariats von F. A. Brockhaus gewesen war, machte sich am 1. April 1894 selb ständig und erwählte sich die klassische Philologie zum Spezialgebiet. Richter war ein überaus tüchtiger Antiquar, den peinlichste Genauig keit und Gewissenhaftigkeit sowie reiche Kenntnisse auszeichneten. Seine vielseitigen wissenschaftlichen und künstlerischen Interessen haben ihm einen großen Freundes- und Bekanntenkreis erworben, den die Kunde von seinem plötzlichen Ableben in aufrichtige Trauer versetzen wird. Eostanzo Gonella s. — Nach einer Meldung der »Voss. Ztg.« ist kürzlich in Turin der piemontesische Volksdichter Eostanzo Gonella in den ärmlichsten Verhältnissen gestorben. Von der heutigen Gene ration war Gonella, der zu den begeistertsten Freiheitsdichtcrn zur Zeit des Königs Karl Albert von Sardinien gehörte, ebenso ver gessen wie zahlreiche andere Dichter der italienischen Einheitsbewe gung in Piemont. Auf Veranlassung von Cavour erhielt Gonella für seine patriotische Haltung eine staatliche Anstellung, doch wurde ihm diese durch Minghetti wieder entzogen, als er das italienische Ministerium wegen der Scptcmberkonvention des Jahres 1864, in der sich Victor Emanuel II. mit Napoleon III. über die römische Frage in einer dem Papste günstigen Weise verständigte, in einem scharfsatirischen Gedichte angegriffen hatte. Stephan Witasek s. — In Graz ist der Professor der dortigen Uni versität vr. Stephan Witasek im Alter von 45 Jahren gestorben. Von seinen Werken sind »Grundzüge der allgemeinen Ästhetik« (1904), »Grundlinien der Psychologie« (1908) und »Raumwahrnehmung des Auges« (1910) zu nennen. Adolf Berliner f. — Kurz vor Vollendung des 82. Lebensjahres ist in Berlin am 21. April der Talmudforscher Professor vr. Adolf Berliner, Dozent am Rabbiner-Seminar der israelitischen Religionsgemeinschaft, gestorben. Außer massoretischen und bibel exegetischen Studien veröffentlichte er »Geschichte der Juden in Rom von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart« (1893) sowie kleinere historische Arbeiten über persönliche Beziehungen zwischen Juden und Christen im Mittelalter, über das römische Ghetto, die »Beiträge zur Geographie und Ethnologie Babylons im Talmud« u. a. Sprechsaal. lOhne Verantwortung der Redaktion.- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen Uber die Verwaltung des Börsenblatts.) Bitte um Auskunft. Wer kann Auskunft über einen Herrn Franz Eberl geben, der sich als »Generalvertreter einer deutschen Verlagsbuchhandlung für Ausländsdeutsche in München« bezeichnet und zurzeit in Brasilien (Porto Alegre?) tätig ist? Red. 572
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