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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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14786 Böyenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 296. 21. Dezember 1908. Knut Hamsun), Feuilletons und humoristische Gedichte enthalten. — Von A. Swirskij werden nächstens drei Bücher erwartet: »Schwarze Menschen«, »Straßenkinder« und »Jüdische Erzäh lungen«. — Der Publizist Dioneo ist mit einer umfangreichen Arbeit über die neuesten Strömungen in der englischen Literatur beschäftigt, die von der Redaktion der Zeitschrift »Rußkoje Bogatstwo« herausgegeben wird. — Eine Sammlung von Paro dien auf die neuesten russischen Schriftsteller von O. L. d'Ora ist im Druck befindlich. — Der bekannte polnische Schriftsteller S. Gehring will eine Volks-Enzyklopädie herausgeben; es werden sich Gelehrte, Journalisten und Schriftsteller daran beteiligen. — Die Verlagshandlung »Das Wissen« beabsichtigt die Herausgabe der Schriften des Polen Wazlaw Sieroszewskij in russischer Sprache. — Die Verlagsfirma »Skirmund« gibt eine Sammlung von Werken finnländischer Schriftsteller heraus. — Ju Wolffs »Jswestija« befindet sich ein sehr lesenswerter Artikel über die Literatur des russisch-japanischen Krieges. Er ist so umfang reich, daß wir ihn hier nur beiläufig erwähnen können. Das reaktionäre Mitglied der Reichsduma W. Puryschkewitsch beantragt die Aufhebung der Preßfreiheit, weil sie zur Religions lästerung und Pornographie geführt habe und zu Angriffen gegen die Regierung mißbraucht worden sei. — Das Inserieren von Anzeigen ohne polizeiliche Erlaubnis wurde vom Petersburger Stadthauptmann strengstens verboten. Jede Übertretung dieses Verbots soll gerichtlich verfolgt werden. — Die Moskauer Monarchisten-Gesellschaft forderte das Verbot von Maxim Gorjkijs »Bekenntnissen« wegen Herabwürdigung der Religion und Er schütterung des Vertrauens zur Regierung. Auch Towstoleß' Lehr buch der Gesetzeskunde soll, angeblich weil die autokratische Re gierungsform. darin entstellt sei, verboten, und Verfasser und Herausgeber sollen gerichtlich verfolgt werden. Die seit vierzehn Jahren in Poltawa bestehende öffentliche Biblio thek wurde wegen »schädlicher Richtung« von der Stadtbehörde ge schlossen, ebenso auch zwei Filialen dieser Bibliothek und ihr großes Bücherlager. — Ein bei einer Landschaftsbehörde errichtetes Bücher lager steht unter polizeilicher Aufsicht. Alle Broschüren wurden daraus entfernt und nur umfangreiche, namentlich Schulbücher darin belassen. — Die fünfunddreißigste Auflage von Jlowaijkijs Lehr buch der russischen Geschichte wurde vom Ministerium der Volks aufklärung als für den Schulgebrauch ungeeignet bezeichnet. Dem Verfasser wurde mitgeteilt, daß, wenn er neun Seiten, die Ereignisse der letzten Jahre betreffend, umarbeiten und neu drucken lassen wolle, das Buch wieder eingesührt werden könne. — Der zweite Band von Birjukows Biographie des Grafen L- Tolstoj wurde konfisziert und der Verfasser wegen Verhöhnung der Reli gion gerichtlich belangt. — Die Moskauer Preßbehörde beschlag nahmte das von Mitropolskij herausgegebene Buch »Nachtfröste«. Es befinden sich Beiträge von L. Andrejew, Amfiteatrow u. a. darin. Zu Festungsstrafen wurden folgende Personen ver urteilt: Romanowskij, Herausgeber der Zeitschrift »Trudowoj Putj«, wegen der Veröffentlichung eines Briefes des bekannten Priesters Gr. Petrow; Verleger Balaschow, wegen Herausgabe der Werke Bakunins, Herzens und Dragomanows; Student Mar- kowskij, wegen seiner Broschüre »Syndikalismus«; Wermischew, wegen seines Dramas »Für die Wahrheit«. S. Grohmann, Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift »Land und Volk«, wurde zu dreijähriger Gefängnishaft verurteilt und seine Zeitschrift verboten. Feldmann, wegen Herausgabe der Bro schüre »Die Befreierin«; der Redakteur und Herausgeber des Newskij Wjestnik erhielt einjährige Festungshaft und seine Zeitung wurde verboten. — Markows »Die Lage der Juden in Rußland« wurde konfisziert und der Verfasser zur Verantwortung gezogen. — W. Wodowosow wurde wegen der Herausgabe seiner »Materialien zur Geschichte der russischen Gegenrevolution und der Pogrome nach offiziellen Dokumenten« gerichtlich belangt. — Beschlagnahmt wurden N. Bunakowskijs Memoiren aus den Jahren 1837 bis 1905. (4°. 364 S. 1 N. 75 K.) — Von der »Politischen Enzyklopädie« L. Slonimskijs wurde wegen des Artikels »Kaukasus« eine Lieferung beschlagnahmt und der Redakteur zur Verantwortung gezogen. — Die deutsche Düna zeitung in Dwinsk (Dünaburg) wurde durch gerichtliches Urteil drei Monate sistiert. — In Warschau wurde die Broschüre des Priesters Tscheschott: »Unsre Geistlichen, ihre Erziehung und ihr Verhältnis zur Gesellschaft« beschlagnahmt. Der Verfasser appellierte an den Senat. Das Urteil wurde aufgehoben und die Broschüre frei gegeben. — Bei dem Pädagogen Wachterow, dem Schriftsteller Slatowratskij und noch anderen bekannten Personen fanden des Nachts polizeiliche Durchsuchungen statt, die resultatlos verliefen. — Tscharnolußkijs »Grundfragen der Schulorganisation in Ruß land« wurden beschlagnahmt. — Stassjulewitsch, der Redakteur des Westnik Jewropy, wurde wegen Schmähung der Ehre und Würde von Angehörigen der russischen Marine in dem Artikel »Widerhalle aus dem Kriege« verklagt. — Wegen Abdrucks einer Erzählung von Breschko-Breschkowskij über Homosexualismus wurde Redakteur Jurisson zu hundert Rubel Strafe verurteilt. Pornographischen Inhalts halber wurde Maurins »Mädchen mit einer Vergangenheit« konfisziert und vernichtet. — Cäcilie Ehrenberg wurde wegen einer aus dem Französischen übersetzten pornographischen Erzählung zu 200 Rubel Strafe verurteilt. — In Warschau soll ein großes Lager pornographischer Schriften in russischer Sprache entdeckt worden sein. Der Herausgeber einer Broschüre »Wahnsinnige Nächte«, Nowikow, wurde wegen Pornographie zu 200 Rubel Strafe oder zu zwei Monaten Arrest verurteilt. — Ein Herr Lehmann, Verwalter der Bibliotheken S. M. des Kaisers, wurde wegen Veruntreuungen zu einjähriger Gefängnishaft verurteilt. Maxim Gorjkij soll in Capri unter polizeilicher Aufsicht stehen. Er wird von russischen Polizisten überwacht und jeder seiner Schritte verfolgt und berichtet. — Nekrolog: A. Korkin, Professor der Mathematik an der St. Petersburger Universität und Verfasser von Spezialwerken, starb am 1. September, 72 Jahre alt, in St. Petersburg. — N. Borissow, seit dreißigJahren Mitarbeiter von Moskauer Zeitungen, starb am 24. August in Moskau. — Alex. Pöhl, Honorarprofessor am kaiserlichen klinischen Institut, Redakteur der Zeitschrift für medizinische Chemie und Organotherapie, starb am 10. September in Berlin. — A. Tauber, Professor der Medizin, Redakteur der militär-medizinischen Zeitschrift und Verfasser von Spezialwerken, starb am 21. September in St. Petersburg. — N. Pawlow- Sylvanskij, Geschäftsführer des Reichsarchivs, Professor des russi schen Rechts und Verfasser wertvoller Werke, starb, 39 Jahre alt, am 30. September in St. Petersburg. — A. Felonin, Redakteur der Zeitung »Die Glocke«, starb am 3. Oktober in St. Petersburg. — N. Ssergejewskij, Professor, Mitglied des Reichsrats, bekannter Kriminalist, Verfasser von bedeutenden Werken und Unter- suchuugen über das Strafrecht, Redakteur der »Juridischen Chro nik« und der »Zeitschrift des Justizministeriums«, starb am 8. Ok tober, 61 Jahre alt, in St. Petersburg. — A. Ostrogorskij, bekannter Pädagog, Schuldirektor und Stadtverordneter, Herausgeber der Zeitschrift »Bildung« und Verfasser von Lehrbüchern, starb am 14. Oktober, 41 Jahre alt, in St. Petersburg. — A. Potjechin, sehr bekannter Dramaturg und Romanschriftsteller, dessen ge sammelte Werke in zwölf Bänden erschienen sind, Präses des Komitees der kaiserlichen Theater und Ehrenmitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, starb, 80 Jahre alt, am 29. Oktober in St. Petersburg. — I. Bartenjew, ehemaliger Redakteur der Zeitschrift »Russisches Archiv«, starb am 14. November in Weimar. — P. Ssalmanowitsch, Direktor der Nordischen Telegraphenagentur, später Leiter der Moskauer Abteilung dieser Agentur, starb, 76 Jahre alt, am 15. November in Moskau. — S. Jssakvwitsch, Redakteur der Odessaer Rundschau, starb, 68 Jahre alt, am 4. November in Odessa. — Ferner starben folgende Per sonen, deren Todestag nicht mitgeteilt wurde: vr. Friedr. Schmidt, Geologe, Botaniker, Paläontologe, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 76 Jahre alt. — K. Karjagin, einer der ältesten kaukasischen Journalisten, 54 Jahre alt, in Baku. — K. Radschenko, Professor des historisch-philologischen Instituts in Njeshin, Ver fasser von Werken über slawische Altertümer, 35 Jahre alt. — N. Bashin, ein alter Belletrist, Schilderer des russischen Volks lebens, 65 Jahre alt, in Swijashsk. — N. Gudobin, Professor und bekannter Kinderarzt, Verfasser von Werken über Kinderhygiene, Organisator des Vereins zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit. — E. Wolkow, Verfasser einer Reihe von Erzählungen, in Rostow am Don. — Jadwiga Luszczewska, bekannte polnische Dichterin (Pseudonym Deotyma). Die Zahl der Mitglieder des russischen Buchhändler- und Ver legervereins betrug im Jahre 1905 367, im Jahre. 1906 329, 1907 uur 249; im Jahre 1908 ist sie wieder auf 323 gestiegen. — Das Budget des Vereins für 1909 weist folgende Ziffern auf: Ein-
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