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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1915
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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3026 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fettige Bücher. pv 112, 18. Mai 1915. 88 88 88 88 N 88 88 88 88 88 U 88 88 88 88 88 88 88 W 88 U- N 88 88 88 U 88 U 88 88 88 88 88 -8- 88 88 88 88 88 -8- W W 88 88 88 88 W U 88 88 88 88 -8- 88 W 88 Concordia Deutsche Verlags-Anstalt G. m. b. H. in Berlin SW 11 Bor einigen Tagen wurde versandt: Zm Krieg in Paris Beobachtungen eines deutschen Journalisten in Paris 1915 von C V. Bratter - Mit einem Vorwort von Fedor von Zobeititz - Preis: Geheftet M. I - ord., M. —.75 netto. M. —.67 bar und 9/8 Die gesamte Presse beschäftigt sich zurzeit mit der äußerst ab, wie sie uns zugingen: Bossische „2m Krieg in Paris" betitelt sich etn hübsches kleines Buch, das C. A. Bratter im Verlag der Concordta tu Berlin hat erscheinen lassen. Es enthält die Berichte, die er tu diesem Winter in der „Rassischen Zeitung" veröffentlichte, slir die er das Wagnis einer Reife in die feindliche Hauptstadt unter, nahm. Hier im Zusammenhang kommt ihr Reiz erst zu voller Geltung: die Einzelheiten wachsen zu einem Gesamtbild von feiner Lebendigkeit zusammen. Die Verwandlung, die Paris durch den Krieg erfahren hat, die seltsame Stimmung, die die Stabt trägt, die Mischung von Furcht und Hoffnung, Leichtsinn und Ahnen der Wahrheit, wird t» diesen ruhigen, sachlichen lesenswerten Schrift. Wir drucken einige Besprechungen hier Zeitung: Berichte» mit starker Eindringlichkeit sllhlbar. In seinem ruhigen sachlichen Vortrag wirkt das Ganze doppelt echt — und man kann es mit bestem Gewissen vor allem denen empfehlen, die Frankreich gegenüber noch immer nicht von einem gewissen sentimentalen Bedauern lassen wollen und ihm gern eine Sonderstellung in der Rangordnung unserer Gegner zuweiscn möchten. Fedor von Zobeltitz hat dem Buch eine kurze Einleitung vorangeschickt: man unterschreibt gern den EtnleitungSsatz: „Ein Vorwort ist eine Befürwortung und eine solche hat dieses Büchelchen nicht nötig." B. Z. «m Mittag: „2m Krieg i» Paris." Mit einem Vorwort von Fe§or v. Zabeltitz sind setz«, im Umsang eines kleinen Buches, die Berichte erschienen, die C. A. Bratter, zu Neujahr von der „Rassischen Zeitung" nach Paris gesandt, über seine Reise er stattet hat sBeriiu, Concordias. Als Bürger eines neutralen Staates, und dennoch nicht ohne Gefahr, hat er die Hauptstadt Frankreichs in einem unvergleichlichen Moment betrete». Er hat die wägende Sachlichkeit des an Erfahrung reichen Poli tikers: klar und eindringlich gibt er Uber das, was er gesehen, Rechenschaft. Eine allgemeine Beurteilung des französischen Naiional- charaktcrs leitet Brattcrs Schrift ein: „peupis-komms" sagt er, etn Wort Proudhons gebrauchend. Er erzählt von den ncrven- aufretzendcn Schwierigkeiten der Bahnsahrt nach Paris, in dem er cintraf, als der deutsche Sieg bei Soissons gemeldet worden war. Er schildert das ganz veränderte Straßenbild: die Hotels voll verwundeter Soldaten, auf den Boulevards in marine blauen Capes die „ckainss cks Uranos", die französischen Rote- Kreuz-Tamen, und englische Krankenwärterinnen, Laufgräben, gefällte Bäume, Schlachtvieh im Bois de Boulognc, wenig Die Wiener Reichspost am Schluß eines mehrspaltigen Herr Bratter siihrt uns in Restaurants, in Spetsehallen stir die Armen, in das Bois, in Konzerte, in die wenigen Kabaretts und Theater, die noch spielen, überall finden wir die gleichen Anzeichen des Haffes und der Selbsttäuschung. In den Kabaretts wird in niedrigsten Zoten gewütet, in Theatern herrscht das Pathos vor, das als Waffe gegen die Deutschen dienen soll. Der Haß wendet sich auch gegen deutsche Kunst und Wissenschaft in rüpelhafter Weise, und die ersten litera rischen Namen Frankreichs beteiligen sich an dieser widcr- wäriigen Hetze, die am törichtsten auf musikalischem Gebiete veranstaltet wird. überall Fäulnis, überall Verfall, überall Täuschung gegen über der Zukunst, die, auch wenn England siegt, furchtbar sei» Hängen Sie die Schrift ins Schaufenster! .' Bieten Sie das Werk jedem Ladenbesucher an! Wagcnverkchr, geschloffene, früh verdunkelte Häuser. Er schreibt über die Zeppciinangst, über die Spionen-Monomanie, über den Beifallssturm in der „Opera coinigus", wenn als Rachel von heute die Sängerin Ehsnal die Marseillaise anstimmt und schluchzend die Trikolore küßt, über die Suppenanstalt im Ball lokal „I-es Oravilliors", in dessen Saal die Notleidende» aus dem Marals, müde Frauen mit ihren Kindern sich speisen lassen. Man erfährt von der traurigen Unzulänglichkeit der Staats- bureaukratie, vom wachsenden Einfluß des Kierikalismus, von den „emdusgues", den beurlaubten Familiensöhnen, von dem kaum verborgenen Unmut gegen die „-InAlicllsa" und ihre bruial-selbstsllchtige Freundschaft, von dem die Wahrheit er. tötenden Zwang der Zeitungszensur. Und zwei Betrachtungen, die viele neue Tatsachen bringen, lehren den Sinn der wilden Parteikämpfe, die bis zum Caillaux-Prozcß das von dem eitlen Poincars regierte Frankreich erschütterten, und zeigen den wirt schaftlichen Zusammenbruch, der ihm beschieden ist. Dem Tag verdankt Brattcrs Schrift ihre Entstehung: aber als Dokument aus der Zeit des Weltkrieges wird sie von dauerndem Wert sein. Leitartikels unter der Überschrift: Wie Frankreich denkt: wird. Aber statt zu versuchen, Selbsterkenntnis und Einsicht in die Wirklichkeit zu bringen, geben sich die Franzosen ganz allein dem sanatischen Haß und größenwahnsinnigen Phantasien hin. Wenn nicht noch ei» Wunder geschieht, ist Frankreich dem Untergang geweiht, weil ihm die sittliche Kraft mangelt. Die Lesung der ausgezeichneten Schrift stimmt sehr ernst hast, sie zeigt uns nicht nur das Traurige der Verfassung Frankreichs, sie ist uns auch zugleich eine strenge Mahnung, alles daran zu setzen, daß wir Glauben, Selbstzucht und Selbsterkenntnis in uns stets stärken, um gesund zu bleiben und nicht aus die Bahn zu geraten, ans der heute Frankreich zum Abgrund taumelt. Legen Sie das Buch auf den Ladentisch! Sie werden Exemplare spielend verkaufen! I» Kommission können wir nur mäßig und nur bei gleichzeitiger Barbestellung liefern. "Sqz Wir bitten zu verlangen. Roter Zettel anbei. 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 R -8- 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 88 W W -8-
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