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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1926
- Sprache
- Deutsch
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190, 17. August 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Das Buch im Lichtbild und Mim. Von Fr. W. Pollin, Aschcrsleben. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Lichtbild und Film in den Schulen aller Arten, im gesamten Vortrags- und Volksbildungs- Wesen eine immer größere Rolle spielen. Vom Kindergarten bis zur Universität, von der Fortbildungsschule bis zur Technischen Hochschule, von der kleinsten kaufmännischen Berufsschule bis zur Buchhändler-Lehranstalt, überall sindcn Lichtbild und Film immer mehr Eingang. Da kann und darf es uns nicht gleich gültig sein, in welchem Maße und in welcher Weise das Gebiet des Buches berücksichtigt worden ist. Ich habe zu diesem Zwecke alles vorhandene Material an Lichtbild- und Filmkatalogen, an Schul programmen und Vortragsverzeichnissen usw. durchgesehen und habe feststellen müssen, daß das Buch (seine Geschichte und -Her stellung, seine Bedeutung und sein Vertrieb) im Verhältnis zu seiner außerordentlich großen Bedeutung noch sehr schwach ver treten ist. Und das Vorhandene ist so zerstreut, daß es durchaus nötig erscheint, es im »Börsenblatt» einmal zusammenhängend zu behandeln, um denen, die gern das vorhandene Material aus nutzen möchten oder auch geeignete Stellen (Schulen, Volkshoch schulen, Verein« usw.) darauf Hinweisen wollen, zeitraubendes Suchen zu ersparen. Ich habe darum auch alle in Betracht kom menden Adressen und sonstige Hinweise mit aufgesührt. Ich will zuerst das vorhandene Lichtbildmaterlal aufzeigen und — da ich es von meiner eigenen Vortragstätigkeit her kenne — auch kurz würdigen. Von den vielen Lichtbildfirmen haben nur wenige auf diesem -Gebiete etwas geleistet. Die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft (D. L. G.) (Berlin SW 18, Kvausenstr. 38/39) bringt aus dem hier zur Be handlung stehenden Gebiete folgende Lichtbil-dserien (in Klammern ist die Zahl der Bilder angegeben): Entwicklung der Schrift und Kultur (70), Entwicklung der Buchdruckerkunst (46), Entwicklung und Herstellung der -Drucktype (SS), Papier und Zeitung (54), Geschichte des deutschen Kupferstiches und Holzschnittes (73), Das deutsch« Witzblatt (141), Plakat und Reklamekunst (70). Die D. L. G. hat jetzt einen Katalog herausgegeben, der die Einzelbilder jeder Reihe aufzählt und es dadurch jedem ermög licht, sich über di« Zusammenstellung jeder Serie genau zu unter richten. Freilich täte es not, die Reihen immer wieder aus den modernsten Stand zu bringen. Das dürste der D. L. G. nicht allzu schwer sein, und sie hat mir auch erklärt, daß — auf Grund der von -mir gemachten Einwendungen — die gewünschte und not wendige Umarbeitung von einigen der oben genannten Serien vorgenommen wird. Auch in andern Lichtbildreihen dieser Ge sellschaft findet sich mancherlei, was für uns wichtig ist, so z. B. in «Materialprüfung» und »Deutsche Handwerker in der Ver gangenheit«. Dagegen vermisse ich in der Serie »Leipzig« man cherlei. Ein Bild vom Buchhändler- und Buchgewerbehause wird wohl gebracht, ob aber die Deutsche Bücherei, die durch kein ein ziges Bild vertreten ist, nicht wesentlich wichtiger ist als all die zahlreichen Brunnen, und ob man von den 15 Bildern, die man dem Völkerschlachtdenkmal widmete, nicht einige für große Ver lagshäuser oder dergleichen Vorbehalten konnte? Auch in der Serie »Mainz» -habe ich vergeblich nach einem Bilde des größten Sohnes dieser Stadt, Johann Guten-ber-g, gesucht. — Um so höher ist es der D. L. G. anzurcchnen, daß sie in den Reihen über Berufsberatung auch vier den Hauptberufen des Buch- und Druck- gcwerbcs gewidmet hat: den -Schriftsetzern, Buchdruckern, Litho graphen und -Steindruckern. -Sie sind vom Direktor des -Branden- burgischen Landesarbeitsamtes, Abteilung Berufsberatung, P. Knoff, herausgegeben, der auch ein Textbuch dazu -verfaßt hat, das wertvolle Hilfen gibt. Ein großes Lichtbildmaterial besitzt E. A. Seemanns L i ch t b i l d a n st -a l t (Leipzig,- Sternwartenstraße 42). Es war ja -auch -ein naheliegender Gedanke, die -Bilderschätze -des See- mannschen -Kunstverlages, die er in Jahrzehnten aufgespeichert hatte, zum Aufbau eines Lichtbil-derverlages zu verwerten. 1811 1014 wurde die Lichtbildanstalt gegründet. Ihre Arbeit mußte sich naturgemäß bei der Einstellung des Verlages auf das Gebiet der Kunstgeschichte zunächst auch auf dieses Gebiet beschränke». Das Bestreben ging aber dahin, einen Bildspeicher, ein »Loi-pus imsginum« zu schaffen, das das Bildmaterial aller Gebiete um faßte. Mit großen, Idealismus, der leine Kosten scheute, wurde an dem großangelegten Plane gearbeitet und ein Material aus allen Gebieten -der Kunst und Wissenschaft zusammengebracht — unterstützt von hervorragenden Fachgelehrten —, das für die gesamte Lichtbildbcwegung unentbehrlich geworden ist. Ein Teil des gewaltigen Materials, etwa 70 000 Stück, ist systematisch ge ordnet und mit Nummern und Unterschriften versehen zu photo graphischen -Bilderkalalogen vereinigt worden, die leihweise zum Zwecke der Durchsicht oder Bestellung auf 8 Tage versandt werden. Aus unserm Gebiete find etwa 500 Bilder vorhanden, die sich auf Schrift, -Buch, Bibliotheken, Druck und graphische Techniken verteilen. -Eine verhältnismäßig junge, aber sehr rührige Lichtbildstelle ist der Deutsche L i ch t b -i! d - D i e n st, G. m. b. H. (Berlin W 35, Potsdamer Straße 41). Diese -Stelle will 400 000 Dia positive auf Lager haben. -Sie können entweder als Lichtbild serien mit Texten -oder auch als Bildfolgen, d. -h. Bilidzusammcn- stellungen ohne Text -geliehen und gekauft werden. Aus der reichen Fülle, -die vor allem auch Neues und Zeitgemäßes bietet, seien hier folgende Reihen genannt: Das deutsche Bilderbuch (45), Lumpen und Papier (31), Vom Holzstamm zur Zeitung (27), Wie entsteht ein Buch (54), Papierfabrikation (50), Die Entwicklung der deutschen Schrift (60), Geschichte und Entwicklung -der Kurzschrift (36), Volksbücherei und Volksl-esehalle (50). Den Buchhändler wird besonders interessieren, daß auch Serien über Goethe, Schiller, Körner, Dante, W. Raabe, Th. Storm, Heine, Kant und die Arbeiterdichter vorliegen. Noch auf etwas anderes sei an dieser Stelle hingewiesen, weil es den meisten wohl noch völlig unbekannt sein dürfte. Ein in vielen Fällen sehr guter Ersatz für -die leicht zerbrechlichen, schwe ren und verhältnismäßig teuren Glaslichtbilder ist in den soge nannten Bildbändern geschaffen worden. Diese gleichen den bekannten Kinosilmstreifen, -enthalten aber nur Einzelausnahmen, die mit besonderen Projektionsapparaten (schon von 25 Mark an zu haben) 'vorgeführt werden können. Sie zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht, ihre Unzerbrechlichkeit und die Einfachheit der Vorführung aus. Und vor allem: sie sind billig! Ein Streifen mit 40—50 Bildern kostet durchschnittlich 3—4 Mark. Mit wenig Geld läßt sich so ein Lichtbil-darchiv zusammenstellen, das Tau sende von -Einzelbildern umfaßt und sich in -einer Zigarrenkiste unterbringen läßt. Aus unferm Gebiete gibt es allerdings erst zwei solcher Bildstreifen: »Die Entwicklung der Buchdruckerkunst« und »Papier und Zeitung». Da diese Filmstreifen aber dauernd vermehrt 'werden, wird es nicht lange dauern, bis eine größere Anzahl der aufgezählten Lichtbilderserien auch in solchen Bild bändern vorliegen wird, die übrigens auch bei einigen andern der genannten Firmen zu haben sind. Zu zeigen, wie mannig fach diese Bilder vom Buchhändler angewendet werden können, ist an dieser Stelle nicht meine Aufgabe. Eine eigenartige Arbeit hat die -bekannte Firma Ed. Liese- gang (Düsseldorf) geleistet. Der Gedanke, der sie bei der Auf stellung der sogenannten Dodcka-Reihen (das sind Serien mit 12 -Bildern) -leitete, war der, daß die bereits vorhandenen Licht- bildsammlnngsn und -reihen zu umfangreich, zu unübersichtlich und zum Teil auch zu kostspielig waren. Es galt also, kurze Lichtbilderreihen zur Ausfüllung einer Vortragsstunde mit in sich geschlossenen Stoffgebieten zusammenzustellen. Diese Aufgabe ist glänzend gelöst worden. Bildtechnisch vorzüglich, in der Auswahl glücklich zusammengcstellt und mit einem von Fachleuten be arbeiteten knappen Text versehen, -der wertvolle Hilfen für die unterrichtlichc Behandlung -der Bilder bietet, sind diese Do-deka- Reihen ein« hervorragende Unterrichts-, Vortrags- und Propa-
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