Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260817
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192608176
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260817
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-17
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 190. 17. August 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. unermüdliche Tätigkeit des Gründers blieb nicht ohne Erfolg. 1912 wurde das Geschäft in ein eigenes Haus verlegt und nahm von Jahr zu Jahr eine grössere Entwicklung. Der Ausbruch des Krieges brachte die Handlung, wie wohl alle anderen Unternehmungen, zurück. Der Leiter und ein grosser Teil seines Personals wurden eingezogen. Ende 1918 konnte die Tätigkeit in vollem Umfange wieder ausgenommen werden und es ging langsam wieder aufwärts, sodaß 1922 infolge Unzulänglichkeit der bisherigen Geschäftsräume ein einstöckiges Hof gebäude anschliessend an das Geschäftshaus gebaut wurde. Das reich sortierte Lager erstreckt sich nun über grosse, lichte, moderne Parterre- Räume und ein ganzes Stockwerk. Der alljährlich im Herbst erschei nende umfangreiche Katalog gibt ein gutes Bild von -der Grösse des Geschäftes. Es zählt heute zu den bedeutendsten deutschen Buchhand lungen in der Tschechoslowakei. Wir wünschen dem Gründer und seinem Werk weiter Glück zu seinen Unternehmungen. Sprechsaal. Der Autor in der Buchhandlung. In der Abend-Ausgabe des Berliner Tageblattes vom 31. Juli wird der Berliner Buchhandel in einem Aufsatz: »Der Autor in der Buchhandlung« von vr. Müh heftig angegriffen. Herr Max Schmidt, in Fa. Hapke L Schmidt in Berlin, hat als Antwort darauf dem Berliner Tageblatt nachstehend abgedruckten Aufsatz eingeschickt, ohne dass dort eine Notiz erfolgt wäre. Man beriet über Preise, die für die Sieger des demnächst statt findenden Tennisturniers auszusetzen seien. Ein Idealist schlug schüchtern auch Bücher vor. Einstimmig wurde sein Vorschlag abgc- lehnt unter der Begründung »man wolle den Gewinnern Loch eine Freude machen«. Wie ausgesprochen dieses die Einstellung des grösseren Teils unseres deutschen Volkes ist, zeigt die Presse, welche doch den Leser spiegelt. Bitte durchblättern Sie unsere besten Tageszeitungen. Zu nächst Politik, vermengt mit Magdeburg, Binz oder einer ähnlichen Be scherung. Nachdem Sie dann aber nicht zu .knapp Sport und Jazz genossen haben, wenden Sie sich wieder ernstem Leben, dem Handels- tcil zu. Dann folgen Rundfunk und Wetterkatastrophen und Mord berichte aus aller Welt. Auch Kino und Theaterpremieren kommen nicht zu kurz. Und tatsächlich, jeden Sonntag wird das Bücherallerlc-i fein säuberlich angerichtet serviert. Wenn ein Schwimmer seinen Gegner mit Nasenlänge geschlagen hat, so wird sein Porträt gebracht, und die Zeitungen erschöpfen sich in Hymnen über den Helden. Letzthin wurde in einer Rundfunkrede betont, dass nicht geistige, sondern einzig und allein körperliche Ertüchtigung uns unseren be rühmten Platz an der Sonne wiedergeben könne. In corpore 8»no . . . Darum auch unser sabelhaft geistiges Militär. Aber bitte — wo in der Presse ist der Spiegel unseres geistigen Schaffens? Haben Sic von Büchern gelesen, die die Wissenschaft des XX. Jahrhunderts einleitcn? Wie es unter anderm Hörbiger und Dacquö tun. Haben Sie einen Leitartikel gelesen über Dehtos Werk? Nurmi in Ehren, aber hätte er jenem nicht eine Spalte überlassen können? Da sind Ball und Hegcmann unserem »Neuen Götzen« Poli zeistaat zu Leibe gerückt. Da ist Revolution in Medizin und Astrono mie und man entdeckt, dass Kepler mit feiner Astrologie, und Para- zelsus mit seiner ärztlichen Methode doch nicht halb idiotisch waren usw. usw. Von all diesem Leben, von all diesem geistigen Schaffen und Ringen erfährt nur ein geringer Interessentenkreis. Betritt ein Fremder den Laden, so ist er bei Empfehlung misstrauisch, man wolle ihm was »andrehen«, und vertröstet mit der Zusicherung, zunächst die Pressekritik abzuwarten und dann »eventuell darauf zurückzukommen«. Da brauchen wir bann nicht mehr lange zu warten und haben schon das Geld, auch Ihre Arbeit anzüschaffeu. Und sehen Sie den Hort unserer Geistigkeit, die Universitäten. Da quillt es von Leben so überwältigend, dass der Philosoph sich des Lebens wehren muss. Gott sei Dank, wir sind gesund, haben Jazz und Rundfunk, wir brauchen Geld aber keine Bücher. Geistige Dinge, Fragen unserer Zeit, Un sinn, das werden die andern schon machen. Wie kann ein Einzelner eine Parfümfabrik überduften? Und doch sollen das wir armen Sorti menter. Denn mit alledem ist's noch nicht genug. Da betritt z. B. ein Herr unseren Laden, wir legen vor, suchen, raten, beraten. Eifrig notiert er. Endergebnis: »Ich bin Ihnen siir Ihre Mühewaltung sehr verbunden, aber ich wäre ein Narr, bezöge ich die Bücher nicht durch unseren Verein«. So stützt die vielgerlihmte Organisation den Kleinhandel. Gott sei Dank ist ja kaum ein deutscher Mann in einein Verein. Und so ginge es noch, hätte unser verehrter Herr von Schlieben nicht einen Pik auf die Ladengeschäfte gehabt. Was Häven wir ihm zu Leide getan? Wir müssen auf Grund nur unseres Umsatzes Steuern bezahlen, auch wenn wir vom Kapital zehren. (Ob damit nicht überhaupt bis zu einem gewissen Grade die allgemeine Wirtschaftskrise zusammenhängt?) Sehen Sie, Herr Doktor, das alles muß überwunden werden, um den faulen und stupiden Kerl von Sortimenter vom Ofen aus zustöbern. Aber Ihnen persönlich will ich noch einen kleinen Wink geben. Es genügt nicht, dass Sie nur einmal Nachfragen. Sie müssen auch ein paar Ihrer Freunde mobil machen. Ich gebe Ihnen die Ver sicherung, Sie werden dann eines schönen Tages, und sei es zum herabgesetzten Preis, Ihr Werk stolz prangend in den Fenstern sehen. M. S ch m i d t. Die Buchkarte für Zeitschriftenaufsätze. NL V2S.4 »28 internstlonsle Derim2l-iiIS88lMistIoii8-XMm in: MvblSl'U.IL-XlIUILU, Uorlin-^Vilmorackorf. Urinrregsntsnstr. 63 1926, Numinor 4. 8. 37—41. UUKI8 M. 1.— WUMIk-MM ISA Hott. 4. «6kl KM. 1.— Uostsobseü Uorlin 33 149 vruckgaclie Diese Karte, in der endgültigen Ausführung Doppelkarte, soll für den einzelnen Aussatz das bieten, was die Buchkarte siir das Buch ist. Sie enthält oincn Teil für die Kartei des Empfängers, der oft die Zeit schrift dauernd beziehen wird, in der Arbeiten seiner technischen und wissenschaftlichen Nachbar-Arbeiter gebracht werden: der andere — jedenfalls abzutrennende — Teil dient für die Bestellung des einzelnen Heftes, falls der Empfänger die in Betracht kommende Zeitschrift nicht dauernd bezieht. Der Gedanke, der den neuerdings Len VDJ-Zeit- schriften beigegebenen Fahnen für die Literatur-Kartei zugrunde liegt, ist hier »veitergeführt und erspart manchem Gelehrten und anderen Forschern das Aufkleben aus besondere Karten. Diese Karte ersetzt den Sonderdruck, dessen Verwaltung eine erhebliche Schwierigkeit darskcllt. Die Herstellung der Karten selbst ist für diejenigen Zeitschriften, die die Fahnen eingeführt haben und noch einführen werden, mit nur geringen Kosten verknüpft, da der für die »Fahnen« hcrgestellte Satz sofort dafür verwendet werden kann; die Bestellung kann bis auf die Nummer des Heftes als Satz »stehen bleiben«. Um Stellungnahme wird gebeten. Hanauer, Charlottcnburg 1, Kais. Augusta-Allee 37. 1024 2 ) ch p»g. UdreM der Nedaktton u.E^twn. L p»g.G ch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder