Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260817
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192608176
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260817
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-17
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X; 190, 17, August 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. eines Buches (richtiger: des Bucheinbandes), Herstellung einer Tageszeitung, Die Bildbcrichterstattuug und ihr Werdegang (vom Photo bis zur illustrierten Zeitung) und ein Werbefilm für die »Sammlung Göschen«, der sich »Der weise Tod« betitelt. Da ich Liesen Film noch nicht selbst gesehen habe, lasse ich eine Besprechung aus dem »Bildwort« 1925, Heft 12 folgen: »Der originelle Leitgedanke, der ihm zugrunde liegt, dringt in den Gestalten des riesigen lateinischen Folianten und des knappe» GöschenbänbchcnS den Gegensatz zwischen toter und lebendiger Wissen schaft zum Ausdruck. Der Tod selbst must dem Gelehrten, der emsig Seite für Seite seines Folianten schreibt und wälzt, an der abge- laufcnen Sanduhr zeigen, daß seine Zeit um ist. Aber das fertige Werk, dem er solange Frist gegeben, findet seinen Beifall nicht. Es ist eine viel zu umständliche Arbeit jahrelangen Fleißes und Pergamentener Gelehrsamkeit, aber ,cin Buch für Dich! Nicht siir Welt und Leben', wie er dem Gelehrten zürnst. Und während er mit seiner Knochenhand ans de» Folianten schlägt, zerspringt dieser in unzählige kleine umherschwirrcnbc Bändchen, die sich dann zu einer wohlgeordneten Bibliothek an den Wänden entlang aufstcllcn. Der Tod gibt dem neuen Leben sein Recht; er verschwindet. Gleich zeitig verwandelt sich der alte Gelehrte in seine Jiinglingsgestalt zurück; seine neue Jugend erkennt die Macht des Wissens an den Büchcrriicken mit vielerlei Titeln aus ebensovielcn Wissensgebieten. Seine Hand greift einen Band heraus, die andern Bände falle» nach und ziehen am Auge des Beschauers vorüber. Dann taucht der faustisch anmutende Spuk ins Dunkle, versinkt vor den strahlen den Lettern der Reklame. — Der ganze Streifen ist nur 8V Meter lang. Wie gesagt, nur ein Reklamcsilm. Aber seine Leistung er schien mir großer als die manchen Filmschinkens in 8 Akten nebst Vor- und Rachspiell« An zweiter Stelle verdient die In dustr ie film - Aktiengesellschaft (Berlin W 8b, Genthiner Straße 32) genannt zu »icrdcn. Diese hat im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Aufnahmen bei Firmen des Buch- und Druckgewcrbcs ge macht, z. B. in den Buchbinderei-Werkstätten von Hübel L Dcnck in Leipzig den Film »Vom schönen Bucheinband«; bei F. A. Brockhaus in Leipzig »Wissen ist Macht. Die Entstehung des Brockhausschcn Konversations-Lexikons«; bei den Firmen Scheiter L Giesecke in Leipzig und Vogtländische Maschincnsabrik A.-G. in Plauen Aufnahmen von Schnell- und Rototionspresscn, des gleichen in der bekannten Echnellpressmfabrik König L Bauer in Würzburg, ferner in den Betrieben der Dresdner Nachrichten, des Dresdner Anzeigers, des Hamburger Fremdenblattes und des Mannheimer Generalanzeigers. Von besonderem Interesse für den Buchhändler sind die beiden erstgenannten Filme, die beide wohl so bekannt sind, daß ihr Inhalt hier nicht angegeben zu werden braucht. Beide sind in ihrer Art außerordentlich gut gelungen und verfehlen ihre Wirkung nicht, weder bei Fach männern noch bei Laien, das ist mir oft genug bei meinen Vor trägen, wo ich am Schlüsse diese Filme vorführte, gesagt worden. Freilich sind die Brockhaus-Aufnahmcn an der Stelle, wo die technische Herstellung des Konversations-Lexikons beginnt, nicht so gut wie die im Film »Der schöne Bucheinband». Mir wurde gesagt, das läge daran, daß die Aufnahmeverhältnisse (Raum, Be lichtung ufw.) bei der Firma Brockhaus nicht so günstig waren. Vor kurzem sind die wichtigsten Aufnahmen aller dieser Filme zu einem neuen zusammengcstellt worden. Er betitelt sich »Aus Deutschlands graphischer Industrie«. Sein Inhalt sei hier wenigstens angedcutet: Er beginnt mit Aufnahmen aus der Setzerei und führt uns in die Räume der Lithographie und Kartographie. Der Druck des Textes erfolgt mittels Rotations maschinen und Schnellpressen, der Druck der ein- und mehr farbigen Tafeln durch Steindruck- und Offsetdruckmaschinen. Die Folge zeigt den Werdegang des Bucheinbandes (dem Film »Vom schönen Bucheinband- entnommen), das Zuschneiden und Halbie ren der Bildbogen, das manuelle und maschinelle Falzen der Druckbogen, das Vorlieben der Vorsatzpapiere und das Einklebcn der Bilder. Die einzelnen Bogen werden der Reihenfolge nach überprüft, zusammengetragen und dann auf den Heftmaschinen zum Buchblock geheftet; die Rücken des Blocks gerundet, mit Farb- 1018 oder Goldschnitt versehen, tverdcn die Buchblöcke fertig gemacht. Inzwischen sind auch die Buchdecken hergestellt. Es erfolgt nun das Einhängen, Pressen, Prüfen und die Weitergabe an die Expe dition. Auch eine Angabe über die wöchentliche Produktion wird gemacht. Hieran schließt sich die Herstellung der Bildbeilage »Heim und Welt« des Dresdner Anzeigers. Es ist interessant, zu sehen, wie vielerlei Arbeiten es bedarf, bis aus einer photogra phischen Ausnahme das Zeitungsbild geworden ist. Wir sehen die Aufnahme eines Luftschiffes über Dresden und verfolgen weiter das Entwickeln, Kopieren, Übertragen auf die Zinkplatte, Atzen, Hobeln usw. bis zum Versand durch Post, Auto und Aus träger. Einige große Filme aus der Druckindustrie sind vom Wili sch a f t s s j l m (Berlin W SO, Hardenbergstraße 29 n) hergestellt. Als ersten nenne ich den fast 2000 Meter langen Film -Die Lino type-Setzmaschine«, der im Vorspiel die Geschichte der Setzmaschine und ihres Erfinders O. Mcrgcnthalcr zeigt. — Der zweite Film führt uns eine neue Setzmaschine »Stnncknrä Lompositor» vor. Zeitlupenaufnahmen ermöglichen auch i>em Laien eine ungefähre Kenntnis vom Bau und von der Arbeitsweise derselben. — Ter dritte Film zeigt »Die technische Herstellung des Berliner Tage blattes«, vom Einlaufen der Nachrichten durch Funksprnch, Tele phon und Ferndrucker bis zum zufriedenen Inserenten, der durch ein Chiffre-Inserat eine »Erste Direktrice- suchte und fand. Ein interessanter Film ist auch der von der Belgischen Filmindustrie (ElberfM, Dorothoenstraße 24) hergcstellte; -Ein Besuch in Deutschlands größter Kalendcrfabrik«. Er ist ausgenommen bei der Firma Samuel Lncas in Elberfeld, Kalcndcr- fabrik und Verlagsanstalt, Buch-, Gummi-, Prägedruck und Buch binderei. Die Jahresproduktion dieser Firma beträgt etwa 13 Millionen Kalender, die dazu benötigte Menge an Papier und an anderen Rohmaterialien füllt 250 Eisenbahnwagen! Im Zusammenhang hiermit sei auch auf einige Filme, die die H e r stek l u n g >d e s P a p ie r s zeigen, aufmerksam gemacht: »Wie der Tannenbaum sich in Papier verwandelt- (Ufa, Berlin), -Das rollende Band, das Werden des Zeitungspapiers« (D. L. G., Berlin), »Die Herstellung des Zellstoffs« (Fachfilm, Berlin) und »Di« Papiermaschinensabrik W. Euler in Bensheim- (Hessische Bildstelle). Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß auch die be kannten Döring-Film-Werke (Hannover-Hainholz) zwei Filme unseres Gebietes in Arbeit haben. Der eine behandelt die Entstehung einer großen Tageszeitung, der ztveile zeigt die Her stellung des Meyerschcn Konversationslexikons im Bibliographi schen Institut in Leipzig. Nach der bisherigen Produktion der Döring-Werke zu urteilen, darf man etwas Gutes erwarten (siche dazu den nächsten Aufsatz, Red.). Eigentliche Buchhandclssilme gibt es, wie ich schon eingangs erwähnte, noch nicht. Im Börsenblatt vom 2l. Januar d. I. bat ich die Herren Verleger und Sortimenter, die ihren Betrieb filmen oder einen Reklamefilm für irgendein Buch Herstellen ließen, um leihweise Überlassung der Zensurkarten oder um Ab schriften derselknn und um diesbezügliche Hintveise. Darauf ging ein einziges Schreiben ein von der Buchhandlung Karl Pfcmkuch in Braunschweig. Herr Psankuch hatte sein Sladtgeschäft im Rahmen des Braunschweigcr Stadtfilms (ausgenommen von der Boheme Film Ges.) filmen lassen. Der Held der Fabel fängt ein neues Leben an und kommt mit Büchern schwer bepackt aus dem Büchcrgewölbc. — Es wird sicherlich noch eine Reihe von Buchhandlungen geben, die im Rahmen solcher Stadtfilme auch ihren Betrieb filmen ließen. Großer Wert ist den meisten dieser Filme nicht beizumessen, wie denn überhaupt der deutsche Städtc- silm an sich noch in den Kinderschuhen steckt. Es ist bisher noch nicht gelungen, das weltstädtische Gesicht Berlins oder etwa das in sorglose Schönheit gebettete Dresdens wiederzugeben. Das trifft auch für »Das tausendjährige Leipzig«, «in Film vom Wer den und Wesen einer deutschen Großstadt zu (Filmhaus Nitzsche A.-G. in Leipzig). Viel Mühe und Aufwand ist an diese Arbeit gesetzt worden, und doch ist aus Kultursilmkreisen, in denen die herstellende Firma einen guten Klang hat, der Vorschlag gemacht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder