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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1915
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- Deutsch
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Nr. 130. LEKMin'd'MörlelMrWW'FeÄW'M Leipzig, Mittwoch den 9. Juni 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Fort mit dem alten Zopf! Eine Nach-Ostermeßbetrachtung von Hans Jmhof. Im Börsenblatt wollen die Klagen von Sortimentern, die erklären, mit ihren O.-M.-Arbeiten nicht rechtzeitig fertig weiden zu können, nicht verstummen. Ich gebe zu, daß in diesem Jahr infolge der Kriegs lage in vielen Firme» durch Personalinangel ungewöhnliche Zu stände geschaffen worden sind, aber auch in regulären Zeiten pflegen die meisten Buchhändler erst im letzten Augenblick ihre Meßarbeiten abzuschließen. Man befrage die Kommissionäre! Es sind dies meist dieselben Firmen, die den Verlegern Unver ständnis für die Verhältnisse im Sortiment und mangelndes Ent gegenkommen vorwerfen, statt einmal darüber nachzudenken, ob ihre Arbeitsmethoden auch die richtigen sind. An Stelle der mangelhaften Buchung der Geschäftsvorgänge, die ich während meiner langen Gehilsenzeit auch in Häusern von Weltruf beobachten konnte, sollte die doppelte Buchführung nach rein kaufmännischen Grundsätzen all gemein zur Einführung gelangen. Die Entschuldigungs- und Recht fertigungsgründe der Sortimenter, daß es infolge der besonderen Usancen im Buchhandel nicht möglich sei, von der unordentlichen und unübersichtlichen Buchungsart abzugehen, sind unhaltbar. Je vielseitiger und verwickelter ein Betrieb ist, desto unabweisbarer ist meines Erachtens die Notwendigkeit zur Schaffung einer geordneten buchhalterischen Grundlage gegeben. Wer die Grundgesetze der doppelten Buchführung beherrscht, kann sie den Eigenheiten seines Betriebes ohne weiteres anpassen; alle gegenteiligen Behauptungen sind unzutreffend. Über die Buchführung werde ich vielleicht ein anderesmal aus führlich schreiben, heute sollte nur gesagt sein, daß die Buchungs geringes Maß beschränkt. Nehmen wir an, daß in den ersten Tagen des Januar die von mir erwähnten Vorarbeiten beendet sind, so steht einer täglichen Erledigung der Konformzettel buchhalterisch nichts im Wege. Die ankommenden Remittendensakturen-Vordrucke werden nun alphabetisch geordnet und in Folio-Registriermappen für die Meßarbeiten bereitgelegt. Nach von den Vätern übernommenem Brauch wären wir jetzt für den Lagerball oder Lagcrsturz reif. Es wird mit allseitig sauren Mienen lange Nacht gemacht. Kommt man dann am nächsten Morgen müde ins Geschäft, so gehen die Ordnungsarbeiten noch tagelang weiter; ich möchte behaupten, es dauert mindestens vierzehn Tage, bis es in einem größeren Geschäft wieder sauber aussieht, und die Bücher bis zum letzten Buchstaben nach Verlegern stehen. Daß in dieser und der darauf folgenden Zeit von weniger erfahrenen Ge hilfen kaum ein Buch gefunden wird, erwähne ich nur nebenbei. Ich habe als Leiter eines umfangreichen großstädtischen Sorti ments andere Wege eingeschlagen; wie die Praxis gezeigt hat, mit vollem Erfolg. Ich bin zunächst mein ganzes Lager durchgegangen und habe diejenigen Bücher herausgesucht, die ich trotz aller gütigen Ber- fügungserlaubnis der Verleger nicht auf Lager zu behalten wünschte. Diese Bücher wurden vorweg remittiert; die geschriebenen Rück- sendungssakturen erhielten selbstverständlich den Stempel »Nachremit- tcnden Vorbehalten«. Verbuchung erfolgte durch das Remittendenbuch. Ich ließ dann von dem kleinen mir zur Verfügung stehenden Personal Las ganze verbliebene Lager auf Zetteln laut nachstehenden Mustern aufnehmen, mit Ausnahme der festen Kollektionen (Reclam, ausländische Literatur usw.s, die auch beim Umwerfen des Lagers stehen geblieben wären. st. 2.— <?eb»vuten fDetnen).' tl/. 2.A9 Eingang: Ausgang: Disponiert: Fest: Eingang: Ausgang: 14./2. 14. 3 1./III. 14. 4 Disponiert: Fest: Vorarbeiten zur Ostermesse im Lause des vorhergehenden Jahres getan sein müssen und nicht, wie ich es in einer angesehenen Firma erlebt habe, erst im Monat Februar des neuen Rechnungsjahres in Angriff genommen werden. Unter »Vorarbeiten« verstehe ich, daß die Verlegersakturen stets sogleich nach Ankunft im Einkaufsbuch verbucht und unmittelbar daraus auf die Berlegerkonten übertragen werden. Differenzen werden so am leichtesten vermieden, und die unerquickliche Korrespondenz aus den Konsormzetteln wird auf ein Obige Ausnahme ergibt, daß drei broschierte und vier gebundene Exemplare des Buches von »Conrad« aus meinem Lager vorhanden sind. Bon diesen sind nach dem Konto des Verlegers Gustav Fischer drei broschierte und drei gebundene Exemplare in der ä oonck.-Rubiik offen. Der Verleger gestattet in diesem Jahr Disponenden von den broschierten Exemplaren, von den gebundenen hingegen nicht. Ich ; disponiere deshalb ein broschiertes Exemplar und remittiere zwei 857
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