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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ./tr IW, 11. ^uni litis. Kenntnisse und Verbindungen veranlatzten ihn, sich in Berlin als Agent verschiedener Fabriken niederzulassen. Auf einem Familienfest der Sijthosss, die weitläufig mit den Frentzens verwandt waren, lernte er die älteste Tochter des Verlegers A. W. Sijthofs in Leiden kennen, mit der er sich im August 1875 vermählte. Zwei Jahre darauf berief ihn sein Schwiegervater nach Rotterdam, um dort die Leitung eines neuerrichteten Zweigunternehmens zur Herausgabe des üvttsrckamsek Xieuvsblack zu übernehmen. Das Unternehmen wollte keinen rechten Aufschwung nehmen, und so hat er dort schwere, sorgenvolle Jahre durchgemacht, bis er endlich nach Übergang des Blattes an eine Aktiengesellschaft nach Leiden zog, um dort im Hauptgeschäft tätig zu sein. Dort gab er den Anstoß zu engeren Beziehungen zum deutschen Buch handel, besonders durch die Übernahme des Vertriebs ver schiedener Prachtwerke für die Niederlande, und wurde infolgedessen auch ein regelmäßiger Besucher der Ostermesse während der letzten 25 Jahre. Infolge der durch Kränklichkeit bedingten erst zeitweiligen, dann fortdauernden Abwesenheit A. W. Sijthosss ruhte aus Frentzens Schultern ein großer Teil der Arbeitslast, die eine Firma wie A. W. Sijthosf von ihrem Chef fordert; jedoch war er ihr gewachsen, bis die tückische Zuckerkrankheit seine Kräfte langsam untergrub und am 9. Juli 1914 seinen Tod hcrbeiführte. Frentzen war ein regelmäßiger Besucher der Hauptversammlung der VerssniAinZ und hat auch in ver schiedenen Ausschüssen Sitz und Stimme gehabt. Am 1. Mai hat ein bekanntes und populäres Mitglied unserer VsiesniginA das Fest seiner 50jährigen Selbständig keit gefeiert, und zwar Reimer Willem Petrus de Vries. Der Jubilar wurde am 1. Mai 1841 geboren als Sohn des Buch händlers Jan de Vries, Besitzers der im Jahre 1785 gegrün deten Firma ten Brink L de Vries. Er besuchte das Gym nasium und erlernte dann den Buchhandel bei H. A. Tjeenk Wtlltnk in Arnhem und im väterlichen Geschäft, das damals im Besitz seiner beiden älteren Brüder war, und endlich speziell das Antiquariat bei C. Weddepohl, Amsterdam, dessen Geschäft er am 1. Mai 1865 übernahm und mit dem väter lichen, in das er zu gleicher Zeit als Teilhaber eintrat, vereinigte. Als Spezialität Pflegte und Pflegt er Bücher-Auktionen, und manche Gelehrten-Btbliothek ist durch ihn unter den Hammer gebracht worden. Auch veranstaltete er Auktionen aus seinem Lagerborrat, und die dafür von ihm angesertigten Kataloge haben einen guten Ruf. Ich nenne hier besonders den 1870 erschienenen Katalog: OataloAus van voslrsn sn banck- sebriktsn botrskkenäs cks 8tack ^msterckam. Eine andere Eigenart des Geschäftes, aber unter anderer Firma (Schleyer, de Vries L Kraay), sind die Auktionen von Verlagsartikeln mit und ohne Verlagsrecht, deren sich der ursprüngliche Verleger freiwillig oder wegen Konkurses gezwungen entäußern will. Der Jubilar war wiederholt Vorstandsmitglied der VsresniAinA und lange Jahre ihr Bibliothekar. Auch war er 25 Jahre lang Schriftführer des Xoninlclijlr OuckbsickllunckiA Kenootsobax ts Lmsteräam, das bei seiner Jubelfeier sein Porträt durch den berühmten Jan Veth zeichnen ließ. Wegen seiner Verdienste um die Altertumskunde und Geschichte wurde er vor 10 Jahren durch die Verleihung des Oranje-Nassau-Ordens ausgezeichnet, den ihm einer der damaligen Minister persönlich überbrachte. Seit einigen Jahren flehen ihm zwei Söhne zur Seite, so daß die Firma noch lange sortbestehen kann. Am 19. März starb Plötzlich N. G. van Kämpen, ältestes Mitglied der hochangesehenen Firma P. N. ban Kämpen L Zoon, namentlich bekannt als Verleger unserer höchst ange sehenen kritischen Monatsschrift «Vs 6icks«. Geboren am 19. Oktober 1849, trat er 1873 in das 1841 gegründete väter liche Geschäft als Teilhaber ein und führte es nach des Vaters Tode (1888) allein fort, bis 1907 zwei Söhne ihm zur Seite traten. Er war 1875—1888 Schriftführer der VsrssniAinx und später wiederholt Mitglied des Vorstandes und der- schieden» Ausschüsse, so auch zur Zeit seines Ablebens Vor- 866 sitzender des Ausschusses für das Lsetslkuis und des dtscter- lancksebsn vitKevsrsboncks. Bei der Firma des Verstorbenen erscheint dieser Tage ein interessantes Werk eines früheren Fachgenossen, nämlich Frits Lugts, der einige Jahre Mitinhaber der bekannten Firma Frederik Müller L Co. war, unter dem Titel: IVancksliogsn met üsmbrallckt in SN om Lmstsräam. Der scharfsinnige Ver fasser zeigt darin an der Hand eines reichen Illustrations- Materials von vielen wenig beachteten und unbekannten Zeichnungen des Meisters, wie das Amsterdam seiner Tage aussah. Manche Zeichnung, die bisher eine allgemeine Be zeichnung, wie z. B. Landschaft mit Brücke oder ähnlich, trug, hat nun ganz genau dem Orte nach bestimmt werden können. Das Buch bringt außerdem einen bisher ganz unbekannten Plan von Amsterdam von ungefähr 1650, den der Verfasser in der Sammlung Bodel-Nyenhuis zu Leiden entdeckt hat. Das Exemplar ist ein Unikum und besonders interessant, weil es sich um einen Probedruck handelt, der noch Korrekturen des Zeichners, wahrscheinlich Cornelius Danckerts', aufweist und vielleicht nie fertig gedruckt wurde. Der erste Teil des Werkes ist auch in die Festschrift ausgenommen worden, die eine Reihe von bekannten Schriftstellern und Forschern auf dem Gebiet der Kunstgeschichte dem berühmten vr. A Bredius, s'Hage, gewidmet hat.*) Bredius war einer der ersten, die bei dem Studium der niederländischen Kunstgeschichte und der Lebensgeschichte der Künstler Gebrauch machten von dem in Archiven, notariellen Akten usw. usw. schlummernden zer streuten Quellenmaterial, wodurch er manche Jrrtümer be seitigt und manche Rätsel gelöst hat. Seit dem Tode N. de Roevers, d. h. seit 1883 ist er Redakteur der Vierteljahrs schrift Ouck-üollanck (Gebr. Binger, Amsterdam), die der Er forschung der niederländischen Kunstgeschichte dient und auch im Auslande bei den Fachgelehrten in hohem Ansehen steht. Wie alles in jetziger Zeit mit dem Kriege anfängt oder aufhört, möchte auch ich zum Schluß einen bemerkenswerten Beitrag zur Kriegsliteratur erwähnen, nämlich das Tagebuch des Vlamländers Frank Lateur, der unter dem Pseudonym Sthn Streuvels ein sehr beliebter und fruchtbarer Schriftsteller ist. Es erscheint unter dem Titel In Oorlogstijck bei L. I. Veen in Amsterdam (monatlich ein Heft zum Preise von G. —.60). Das Buch ist äußerst subjektiv geschrieben und gibt ausschließlich eigene Erfahrungen und Empfindungen des Verfassers wieder, und zwar so ausschließlich, daß es — wie ich in einer Kritik las — den Anschein hat, als würde der Krieg nur geführt, damit der Künstler Streuvels Stoff zu neuen Anregungen und ihrer Wiedergabe habe. Die Heraus gabe des Werkes mitten im tobenden Kampf scheint etwas verfrüht. Im zweiten Bande der im Erscheinen begriffenen 4. Auf lage von Winkler Prins' Osillustreeräe Vnc^eloxasckis bereien en bijKsverkt oncksr üookckisckaetis van kl. Lonäervan, 16Bde. (ämstsrckam, vitZsvers - Uaatsedappij »LIsevisr»), unserem Brockhaus resp. Meyer, der Araucaria—Bedeus enthält, sind beim Artikel »Balkanhalbinsel« die Karten weggelassen worden. Der Verlag verspricht, sie später nachzuliefern, damit sie in dem leer gelassenen Falz eingeklebt werden können. Auch ein Zeichen der Zeit! ?. .)!. Vereinigung der Kunstverleger. Hauptversammlung am 21. Mai 1915. Die Hauptversammlung der Vereinigung der Knnstverleger fand am 21. Mai im Hause des Vereins Berliner Künstler, Berlin, Belle- vnestraße, statt. Der 2. Vorsitzende, Herr Edgar Hanfstaengl, eröffnet die Ver sammlung um 10?L Uhr. Von den 43 Mitgliedern sind 11 persön lich, 4 durch Vollmacht vertreten. Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden und stellt fest, daß die Versammlung ordnungsgemäß einbernfen ist. Er betont, daß man *1 Erschienen unter dem Titel Ouck-Uollsnck's Kun8t. lrsmdrancll- verlucüt met 166 akbeelckinAen. 40 Druckbogen, geb. G. 18.— ; G. 19.—; G. 20.— (s'HaZs, W. ?. van Ltockum L 2oon).
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