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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150614
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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DMMAMMMl ^ Die ganze ^ite umfapt 360 viergespalt.Petitzeilen. die Seile ^ ^r^/zS.II^M.stattlSM. Stellengesuche werden nittlOP^. pro ^ LN 12 Rr. 1S4. Leipzig, Montag den 14. Juni 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Ausländische Zeitungen in Italien. Neben dem fremden Einfluß, der auf Italien unsichtbar da durch ausgeübt wird, daß der Oorrisre äslla sera, der Levolo, der ilessagxsro usw. ganz oder teilweise nicht Italienern, sondern Ausländern gehören, und daß ausländisches Geld auch in sonsti gen italienischen Redaktionsstuben jedes gewünschte Wunder her vorzubringen vermag, gibt es in den Hauptstädten der Halbinsel kleine Zeitungen, die direkt in französischer und englischer Sprache gedruckt werden und an demselben Ziele der maskierten Verleum dungspresse, wenn auch in stillerem Umkreise, Mitarbeiten. Diese Blätter, die entweder jeden Tag oder alle zwei Tage oder wöchent lich erscheinen, sind redaktionell zumeist sehr gut geleitet. Sie haben ein großes Format und geben schon durch diese Äußer lichkeit sich die Haltung von etwas Bedeutsamem und Nachdrück lichem. An Papier ist nicht gespart; es hat denselben griffigen, zähen Charakter wie das der großen Pariser und Londoner Boule vard-Blätter. Die Titelköpfe (Um Roman Reralä, Dm Roman Oarstte, Ms Rlorenee Rsralä, I.s 6arette äs Roms usw.) haben stattliche und schöne Buchstaben. Der Druck des Textes ist ebenso klar und übersichtlich. Es gibt keine Unsauberleiten, keine Druck fehler. In nichts also bedeuten diese Zeitungen etwa Zufalls- Produkte oder Winkelunternehmungen. Sie erhalten Geld von ihren betreffenden Konsulaten; sie werden von den Fremdenkolo nien unterstützt; sie liegen in den Hotels, Kaffeehäusern auf; man kauft sie an den Kiosken. Ihr Inhalt besteht aus kurzen politischen Nachrichten, aus Hinweisen auf empfehlenswerte Ausflüge, neue Ausgrabungs- funde, interessante Gottesdienste, aus Plaudereien mit touristischer Grundnote, aus Kritiken über Neuerscheinungen im Buchhandel, aus Notizen über Neuankömmlinge und Abreisende. Der Eng länder, der Franzose, der dieses Blatt liest, namentlich wenn er der italienischen Sprache nicht mächtig ist, findet hier sofort etwas wie Heimatluft; die Redaktion kennt seine besonderen Bedürfnisse; sie weiß, wie es ihm hier draußen zumute ist, welcher Art Ab lenkung, Belehrung, Sport, Müßiggang er nachreist. Die Zei tung ersetzt beinahe den Baedeker. Sie ist die beste Vermittlerin zwischen beiden Parteien, dem Fremden und dem Eingeborenen. Sie dertritt die Interessen des Ausländers, äußert, was er an der Stadtverwaltung bemängelt, sie ist das Amtsorgan für die fremdsprachigen Schulen, Sanatorien, Bibliotheken usw. Wenn die Tierquälerei und der Unfug der Singvogeljagd in Italien ein wenig abgenommen haben, so darf das Verdienst an dieser Zivili- sierung sich nicht zuletzt diese kleine gutgeführte Ausländerpresse zurechnen. Als Mitarbeiter stehen zunächst die Auslandsvertreter der großen Heimatszeitungen zur Verfügung. Es gibt hier ständige Unterabteilungen für die einzelnen Städte und Landschaften der Halbinsel. Die Berichte sind, wie es sich versteht, aus langjähri ger Kennerschaft geschrieben; das Publikum, indem es sich unter hält, empfängt also gleichzeitig die besten landesgeschichtlichen, touristischen, kunsthistorischen Unterweisungen. Andererseits ar beitet das Publikum selber mit. Es gibt kleine Briefe von Frauen, Einsendungen über Hotels in entlegenen Orten, eine niedliche Schwärmerei über ein neues Buch und Derartiges. Hin und wieder findet man Bilder: Naturereignisse, Porträts von Be rühmtheiten, den Grundriß von wiederausgegrabenen Tempeln, Reproduktionen der Meisterwerke. Zu Weihnachten veranstaltet man Sonderausgaben; 1913 war es, glaube ich, der Roman Rsralä, der ein starkes Quarthest mit den besten englischen und italienischen Autoren: Kipling, Conan Dohle, Matilde Serao, d'Annunzio usw. herausgab und mit einem reichen Bilderschmuck nach Art der Londoner Magazine aufwartete. Warum, fragt man sich, haben wir Deutschen diesen fremden Gründungen nicht etwas so Nützliches und Hübsches an die Seite gestellt? Der Zustrom deutscher Besucher (die Voraussetzung für den Absatz wie für die Jnseratcnerwerbung) übersteigt bekanntlich den der Engländer und den der Franzosen. Einmal existierte in Rom ein deutsches Blatt, es ist indes bald wieder eingegangen. Eine Zeitlang hieß es, daß von München aus ein großzügiger Pressedienst für Italien eingerichtet werden sollte; scheinbar fan den die betreffenden Veranstalter beim Reiche nicht das genügende Interesse. So waren unsere Landsleute, die nicht des Italieni schen, aber des Englischen und Französischen mächtig sind, auf die Organe unserer umsichtigeren Wettbewerber angewiesen. Aber der Fehler geht auf in dem größeren: das ausländische Presse wesen überhaupt schien dem Reich wie dem Einzelnen eine Sache der Nebensächlichkeit. Man hat gespart an der falschen Stelle und bereut es heute bitter, nirgendwo Fühler zu besitzen, nirgendwo heimlich oder offen die fremde Volksstimmung nach der Methode der Engländer und Franzosen für die eigenen Absichten gefügig machen zu können. Es gehört zu den wesentlichen Auf gaben des neuen Deutschen Reiches, ein Weltpressesystem nach mo dernen Erfordernissen einzurichten, damit kein Deutscher die Ver bindung mit der Heimat verliert und überall aus der Erde für den deutschen Gedanken die Herzen der Fremden erobert werden. vr. F. M. Hu eb n e r. Stuttgarter Briefe. m. (II stehe Nr. K9.j Vom Fremdenverkehr. — Die Ausstellung »Krieg und Kunstgewerbe«. — «Die Bismarck-Gedächtnisgabe des Roten Kreuzes.« — Herzog Christophs 400. Geburtstag. — Bon der Kriegshtlfe des Schwäbischen Schillervereins. — Neuesoon unserer Bibelanstalt. — Aus dem Jahres bericht des Stuttgarter Handelsvereins. — Sperling L Kupfer in Mailand. — Zum Heldentod vr. Theodor Speichers. Unbekümmert um alle Greuel und Schrecken des Welt krieges hat Mutter Erde, die ewig sich verjüngende, wieder ihr schimmerndes Blütengewand übergeworfen. An allen Hängen, in allen Gründen unseres Stuttgarter Tales grüßt uns die Frühlingspracht. »Es blüht das fernste, tiefste Tal«, wie unser Uhland gesungen hat, und wenn wir auch die Qual dieses Weltkrieges nicht aus dem Herzen verbannen und jetzt noch nicht den Glauben gewinnen können, daß sich mit der Pracht des Frühlings alles wenden muß, so dürfen wir uns doch wieder von neuem an der unvergleichlichen Schönheit unseres Schwabenlandes erfreuen. Der Stuttgarter Verein für Fremden verkehr konnte sich keine geeignetere Zeit für seine Jahres versammlung wählen. Sie fand am 28. April statt, und da der Buchhandel in vielfachen Beziehungen zum Fremdenver kehr steht, so dürfte es für manchen Kollegen von Interesse sein, wenn ich etwas näher auf dieses Thema eingehe. Vor 877
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