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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. k 135, 15. Juni 1915. Teil weil übertriebene Zahlen angaben. Derartige Mitteilungen sind geeignet, grundlose Beunruhigung in der Bevölkerung hervorzurufen und auch iin Auslande unrichtige Borstellungen über die deutschen Ver luste wachzurufen. Ich verbiete daher ausdrücklich alle derartigen Ver öffentlichungen ohne Unterschied. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahre geahndet. Ter Kricgsausschuß für das Deutsche Papierfach (Berlin 8VV. 68, Alte Jatobstr. 20/22) richtete an den Reichskanzler folgende Eingabe: Berlin, 5. Juni 1915. Bctr.: Liaatsliefernngen von Papier und Papierwaren. Ew. Exzellenz! Die Erzeugnngskosten im Papier- und Druckgewerbe haben sich seit Ausbruch des Krieges in so außerordentlichem Maße gesteigert, daß nunmehr zwischen den Vertaufspreijcn der mit den Dienststellen der Reichsverwaltung und Preußens vor und zum Teil auch nach Beginn des Krieges abgeschlossenen Lieserungsverträge und den Selbstkosten der Fabrikanten ein Mißverhältnis eingetreten ist, das den beteiligten Gewerben den schwersten Schaden zuzusügen geeignet ist. Auf die großen Schwierigkeiten, mit denen zurzeit die Papier macherei zu kämpfen hat, ist bereits in einer Eingabe, die der Verein Deutscher Papierfabritanten unterm 3. Mai 1915 an Ew. Exzellenz gerichtet hat, aufmerksam gemacht worden (vgl. Bbl. Nr. 133), in den Papier verarbeitenden Gewerben ist es namentlich die Verteuerung des Papiers selbst, dann aber auch der Mangel an allen Klebstoffen (sowohl den aus Kartoffelmehl bereiteten Klebstoffen als auch Gummi arabicum), ferner an Farben, Lacken, Benzin, Terpentin, Petroleum, Ol und vielen anderen Hilfsstoffen, die zusammen mit dem Mangel an Arbeitskräften, insbesondere an gelernten Arbeitern, an Fuhrwerk nsw., zu einer unverhältnismäßigen Steigerung der Selbstkosten ge führt haben, wobei noch zu bedenken ist, daß die Papier verarbeitende Industrie allein schon durch die fast völlige Unterbindung ihrer Aus fuhr (1913 rund 227 Mill. Mk.) in eine höchst schwierige Lage geraten ist. Wir sind uns wohl bewußt, daß aus den vorerwähnten Tatsachen ein gesetzlicher Anspruch auf Bewilligung von Preiszuschlägen auf laufende Schlüsse nicht hergeleitct werden kann, aber wir sind der Meinung, daß aus Billigkeitsgründen unter Würdigung der beson deren durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse wohl Zuschläge ans Staatslieserungen gewährt werden könnten, wenn feststeht, daß die Umstünde, unter denen die Lieferungsverträge abgeschlossen worden sind, sich mittlerweile von Grund aus geändert haben. Die Papierfabriken verlangen schon seit geraumer Zeit von ihren Abnehmern — sowohl Papiervcrarbeitungsfabriken als -Handlungen — Preisausschläge trotz laufender Abschlüsse, und unser Kriegsausschuß ist stets dafür eingetrcten, daß durch friedliche Verständigung diesem Verlangen entsprochen werden sollte, wenn es irgendwie möglich ist, die Mehrkosten wenigstens teilweise von den nächsten Abnehmern zu erhalten oder in anderer Weise einzubringen; es ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, höhere Papicrpreise zuzugestehen, wenn die Be hörden auf laufende Schlüsse in Papierwaren, wie Briefumschläge, bedruckte Papiere und dergleichen, keine Zuschläge zu bewilligen geneigt sind, sondern vielmehr grundsätzlich auf Lieferung zu Vertragspreisen bestehen. Wir beehren uns deshalb die ergebenste Bitte anszusprechen, Ew. Exzellenz wolle geneigtest die Nachgeordneten Dienststellen des Reiches und Staates anweisen, ans die Preise der Lieferungsverträge von Papier und Papierwaren die den Verhältnissen entsprechenden Aufschläge zu bewilligen. In größter Ehrerbietung Kricgsausschnß für das deutsche Papierfach Der Vorsitzende: Der Berichterstatter: (gez.) Carl Rudolf Bergmann (gez.) Engen Hager Mitglied der Handelskammer zu Berlin, Syndikus. Vorsitzender der Papierverarbeitungs- Bcrnfsgenossenschaft. Leipzig eine Anstalt zur berufsmäßigen Ausbildung von Journalisten errichtet, die folgenden Säve niedergeschrieben: »Die Presse hat in allen Ländern ohne Ausnahme sich den An forderungen des Krieges nicht gewachsen gezeigt. Sie hat ein be schämend geringes Bewußtsein von ihrer Pflicht offenbart, der Wahrheit, und nur der Wahrheit zu dienen ... So tonnte dem wirklichen Kriege ein Preßfeldzug zur Seite treten, in dem mit den verwerflichsten Mitteln gekämpft wird und die schmerzlichen Wunden des Schlachtfeldes immer weiter aufgerissen und vertieft werden. Gegen diese Flut des Völkcrwahnsinns und der Bosheit aufzutreten, mag leicht als ein fruchtloses Beginnen erscheinen. Muß jeder der artige Versuch doch mit dem Verzweiflungsschrei beginnen, daß, was wir seither als eine der besten Früchte der Kultur betrachtet haben, die Zeitungspresse, dieses Namens unwürdig, daß sie ein Tummelplatz der Unkultur geworden ist. 2. Eingestandenermaßen hat Prof. Bücher in diesen Vorwurf auch die deutsche Presse einbeziehen wollen. 3. Der Verband der Rheinisch-Westfälischen Presse erhebt durch seinen Vorstand gegen diese durch nichts erwiesenen und der Wahr heit widersprechenden Behauptungen des Herrn Professors Bücher den schärfsten Einspruch und weist den den Stand der deutschen Journa listen tief beleidigenden Vorwurf deshalb um so entschiedener zurück, als sein Urheber sich für berufen hält, den Nachwuchs der deutschen Journalisten für den Beruf zu erziehen. 4. Alle, denen Einsicht und Urteil über Wesen und Wirken der deutschen Presse zusteht, darunter der deutsche Reichstag, die Bundes parlamente, die Reichs- und Bundesbehörden und unsere Heerführer, haben im Gegensatz zu Prof. Bücher die großen Verdienste anerkannt, die sich die deutsche Presse um die Sache des Vaterlandes, die die Sache der Wahrheit ist, erworben hat. Ohne das opferfreudige, selbstlose Wirken der Presse, die von Tag zu Tag aus warmem Herzen und mit einem unermüdlichen Aufgebot geistiger Kräfte die einheitliche, patrio tische öffentliche Meinung ausspricht, die Zuversicht, das Vertrauen und den Opfermut wach- und hochhält, die Schatten des Pessimismus verscheucht und die im Interesse des Vaterlandes die schwerste Ent sagung ausübt, die dem Politiker auferlcgt werden kann, würde dieser Krieg nicht durchzufllhren sein. An all dem und an vielem anderen, das der deutschen Presse anzurechnen ist, ist Prof. Bücher verständnis los vorübergegangen, als er jenen Vorwurf erhob. Für all das hat er kein einziges Wort der Anerkennung gehabt.« Der Verein der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler von Steier mark, Kärnten und Krain in Graz bittet uns bekanntzugeben, daß im Hinblick auf den Weltkrieg ans Antrag zweier Herren und mit Zustim mung aller Mitglieder die diesjährige Hauptversammlung des Vereins aus fällt und der bisherige Vorstand die Geschäfte weiterzuführen ermächtigt wird. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Wie wir in Nr. 64 berichteten, konnte Herr Hermann Heyne am 19. März das Jubiläum seiner 5Njährigen Tätigkeit im Hause F. Volckmar in Leipzig feiern. Im Anschlüsse daran wird uns mitgeteilt, daß der Jubilar in diesen Tagen mit dem sächsischen Goldenen Ehrenkreuz mit der Krone ausgezeichnet worden ist. Gefallen: im Kampfe fürs Vaterland auf dem östlichen Kriegsschauplätze Herr Herbert Tschierschky, Kriegsfreiwilliger, zuletzt Gehilfe in Priebatsch's Buchhandlung in Breslau. Josef Willroider s. — Der Maler und Radierer Josef Will- roider ist kürzlich im Alter von 77 Jahren in München gestorben. Einige seiner Landschaften hat die Münchener Pinakothek erworben. Leipziger Schulmuseum. — Das in der 39. Bezirksschule in Leipzig- Dölitz eingerichtete Schulmuseum ist am 13. Juni eröffnet worden. Wir werden im nächsten Leipziger Briefe auf das Unternehmen und seine Bedeutung näher eingehen. Sprechsaal. Offsetdruck. Ein deutscher Gelehrter gegen die deutsche Presse. — In einer am 29. Mai in Düsseldorf tagenden Vorstandssitzung des Verbandes der Rheinisch-Westfälischen Presse, die auS beiden Pro vinzen sehr zahlreich besucht war, ist die folgende Entschließung ein - 1. In einem in einer ausländischen deutschfeindlichen Zeitschrift ver öffentlichten Artikel hat Prof. C a r l B ii ch e r, der an der Universität Soll unsere deutsche Sprache denn nun wirklich wieder durch einen neue» englischen Ausdruck bereichert werben?! Fachleute, denen die Reinhaltung unserer Sprache am Herzen liegt, dürften doch sicher mit Leichtigkeit einen treffenden Ersatz in Deutsch dafür finden. Jetzt wäre cs vielleicht noch möglich, das im allgemeinen unverständliche Fremdwort fernzuhalten; später, wenn cs sich erst eingebürgert ha ben wird, schwerlich. L. B-r-utw°r,llch-r Nedalt-ur: EmtlrhdmaS. — Vertagt Del « « I s - UV - r e t n der Deutschen «uchhindler ,u L-Iv»a, Deutsche« BuchStindl-rSauS. Druck: Ramm » Sc-m-nu. Sämtlich tu Setups. — »dresle der Reialttau und Sru-dtttan: Setups, s-rt«tsw-s rs (vuchhtludlerhausl. 884
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