Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150617
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191506174
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150617
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-17
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
otz 137, 17, Juni 1915, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. <8°, L 5 krs, —, P, Weißenbruch), Eine schöne und reich illustrierte naturwissenschaftliche Monographie von G, Gilson, dem Direktor unseres Naturhistorischen Museums in Brüssel, ist bedauerlicherweise nicht in den Handel gekommen und nur von diesem Institut zu be ziehen: De Nusee d'üiskoire naturell«, Sa Mission, 80N Organisation, sos droit« <4°, 256 S,, 25 lrs, —>, Ganz das gleiche ist der Fall mit einer anderen, offiziellen Publikation aus der Feder des höchsten Beamten der belgischen Archivverwaltung, Lreüivisls general los, duveiier: Des rlreiiives de 1'llltat en Letgigue sgr. 8°, 10 kr«. —). Man macht sich keinen Begriff davon, wieviel bedeutende und ver dienstvolle Arbeiten alljährlich der Allgemeinheit bzw, der wissen schaftlichen Forschung außerhalb Belgiens durch diese Unsitte ver loren gegangen sind, die in erster Linie aus die Unkenntnis und Ge ringschätzung des Buchhandels und seiner Absatzmöglichkeiten zurück- zusühren ist, wozu dann noch »administrative«, d, h, burcaukralische Schwierigkeiten zu rechnen sind bzw, manchmal direkt vorgeschoben werden, so das; der belgische Buchhändler sich in den meisten Fällen vergeblich um den Kommissionsverlag bemüht. Die Firma van Oest L Cie, hat auch ini vorigen Jahre zur kunst geschichtlichen Literatur wieder einige größere Werke bcigetragen, deren nachträgliche Aufzählung schon deshalb angebracht erscheint, weil sic sich zum Teil mit den belgischen Kunstschätzcn befassen: Als Gegenstück zu dein in; vorhergehenden Winter erschienenen Band über das Brüsseler Museum (von Fierens-Gevaertj erschien im d'^nvvrs«, von dem auch in Deutschland, speziell in den alldeutschen Kreisen bekannten, dcni Deutschtum stets günstig gesinnten flämischen Dichter Pol de Mont (4°, 147 Reprod, auf 98 Tafeln in Lichtdruck, 10 krs, —), Daß das Werk gleichzeitig auch in einer flämischen Aus gabe erschien, ist bei der Person des Verfassers selbstverständlich. Diese neue und preiswerte Museums-Jkonographie soll übrigens fortgesetzt werden; als nächsterscheincnder Band ist «Brügge« in Aus sicht genommen. Sodann ist aus der Feder Joseph Deströes, des Kon servators am Nusee du Oinguautenairs, eine Monographie des großen flämischen Malers Hugo van der Goes zu erwähnen <4°, 230 Seiten Text mit 85 Taseln, 30 krs, —, geb, 40 kr«, —); ferner erschienen zwei Werke zur französischen und eines zur orientalischen Kunstgeschichte: 1-6 Nusee laeczuemart-ändre: Lemiure, mauuserits ä peinkure, ta- xisserie et modilier, soulxture, jedes Kapitel von einem Spezialisten behandelt: Lafenestre, Durricu, Michel, Deshairs <mit zahlr, Jllustr, u, 9 Tafeln, 10 krs, —), und ein Essayband in der «Libiiotiieque de I'art du XVIII s sieeie«, der den Kunsthandel besonders inter essieren dürfte: I-'Lstsinpe kianxsiso jl, Bd,): diuvsuis kt Nar- edauds, von dem Konservator an der National-Bibliothek Fr, Cour- boin (4°, 224 S. mit 59 Taseln, 10 kl'«. —): üd. OiravLirues, 8ix geb, 50 kr«, —>; schließlich ein schönes, sarbig illustriertes Tasclwerk über die Königlichen Gewächshäuser in der Residenz Laeken-Briissel: deutendes Oucllenwerk über belgische Kunstdcnkmälcr ist von dem Verleger Vromant zu Ende gesührt worden und dürfte gerade jetzt besondere Beachtung verdienen: Leins, Lestss d'anviennes eon- struetions xittoiesgues enLelgigue,4, Band (4", lOOTafeln, 12krs, —), — Zur politisch-historischcn Literatur sind hinzugekommcn: varon t-amills Lukkin, t.a jsunesse de I-eopold ler (8", 271 S. mit 26 Jll., H, Lamertin, 7,50 krs,). Das Werk behandelt Jugend und Thron besteigung des Gründers der belgischen Dynastie; dis Erinnerungen des Führers der belgischen Liberalen Paul Hymans: Lvrtraits, essaz-s et diseours (8°, 640 S,, H, Lamertin, 7,50 krs,); I-, Oumont- IVilden, I/esprik europeeu sl'iguiere öl Oie., 3.50 krs.), zur Ver herrlichung Frankreichs und dessen Kultur geschriebene Essays von dem als Franzosenfreund sehr bekannten Journalisten, Endlich sei noch aus einige flämische Neuigkeiten von zwei auch in Deutschland wohlbekannten Autoren hingewiesen: Stijn Streu sels, dessen zurzeit in Monatsheften erscheinendes Kriegs-Tagebuch «In Oorlogstijd: Lit bet vaKdosir« (Veen, Amsterdam, L Bd, 60 ots.) bei den Deutschen und Holländern mehr Sympathien findet als bei seinen belgischen Landsleuten: Ooipslnollt, I, Deel (Nederlandsche Boekhandel, Preis für vollst,, 2 Bde,, geb, 18 krs, —>, Von dem selben Dichter, unserm größten flämisch schreibenden Poeten, er schienen gleichzeitig folgende Auswahlbände: »Otevoel sn I-even« und »Xatur« (Leiroonste Ktulrlren, Bd, I u, II, je 2,50 krs,: ein 3, Band wird die Auswahl vorläufig abschließen; Verlag von L, I, Veen in Amsterdam), — Vsrsprside stulrlrsn, von Max Roofes, dem einige Monate vor dem Kriege verstorbenen Direktor des Plantin-Museums in Antwerpen (Nederl, Boekhandel, 1 kr, —), Nachdem ich im vorigen Briefe über das »Gürzcnich«-Konzert, das erste der hiesigen »Saison«, berichtet habe, darf ich es nicht ver säumen, nun auch die zweite, die Saison beschließende deutsche Konzert-Veranstaltung zu erwähnen; sie bestand aus zwei Ausführun gen des Berliner Philharmonischen Orchesters unter der Leitung ihres berühmten Dirigenten Felix von Weingartner am 4, und 5, Mai, Das erste Konzert war ganz den Werken Beethovens gewidmet, und beide hatten denselben großen Besuch und Ersolg wie die Ver- anstaltung im März, Brüssel, Jos, Thron, Amerikanische Zensur. Das Durchschneiden des deutsch-amerikanischen Kabels bei Aus bruch des Krieges trennte Deutschland vollständig von Amerika. Die beiden drahtlosen Stationen in Sayoille und Tuckerton befanden sich damals noch im Stadium des Experimentierens; auf sie konnte "zu nächst für einen regelmäßigen Dienst nicht gerechnet werden. Außer dem ist das drahtlose Depeschieren über den Atlantischen Ozean in den Monaten Mai bis Oktober durch meteorologische Störungen sehr unverläßlich. Übrigens wurden die beiden Stationen, sobald sie zu arbeiten anfingen, unter Zensur gestellt. Wir waren mithin ganz auf die Lllgenmeldungen der Alliierten angewiesen Zu der Zeit wurde ich mit der Aufgabe betraut, die deutschen Kolonien in Zentral- und und Südamerika, sowie auf den amerikanischen Besitzungen im Pazi fischen Ozean mit Nachrichten zu versehen. Da nur die Berichte aus dem Lager der Alliierten Vorlagen, so war das eine äußerst schwierige Sache, die noch dadurch weiter erschwert wurde, daß fast sämtliche amerikanische Kabellinien in den Händen französischer und englischer Gesellschaften liegen. Der Kabeldienst, den ich etnrichtete, erstreckte sich auf tägliche Kabelgramme nach Havana, Cuba, San Juan, Porto Nico, Guatemala City und Santiago, Chile, ebenso ein täg liches Telegramm nach Juarez, Mexiko. Die Kabelgramme nach Havana wurden durch die Firma H. Upman L Co. den Kolonien in Cuba, die nach San Juan, Porto Nico, von dem Kaiser lich Deutschen Konsul W. Hepp, i,Fa, Fritze, Lundt L Co. Succrs., den Kolonien auf Porto Nico übermittelt und später auch nach San Domingo und Haiti weitergesandt. Die Kabelgramme nach Guatemala wurden von der dortigen Firma Nottebohm Hnos. an die übrigen deutschen Ansiedlungen in ganz Zentral-Amerika weiter gegeben. Für die ersten Monate gingen auch die Kabel nach Tegucigalpa, Honduras, bis Nottebohms ihren Dienst vollständig eingerichtet halten, und nach San Domingo City. Die »Deutsche Presse« in Santiago, Chile, die im Durchschnitt täglich drei Kabelgramme erhält, verbreitet die Depeschen in den übrigen Teilen von Chile und an der ganzen Westküste von Süd-Amerika, hauptsächlich nach Bolivien und Peru. Der »Deutschen Presse« kosteten die reinen Kabelauslagen vom 15. August 1914 bis 15. Februar d. I. nahezu 10 000 Z (40 000 ^), eine große Summe für eine verhältnis mäßig kleine Zeitung, die nur Kolonialinteressen dient. Ferner schickte ich im Verlaufe der Monate August und September mehrere Male umfassende Berichte über die Lage durch Kabel an die »La Plata- Zeitung« in Buenos Aires, ebenso erhielten die Kolonien in Hono lulu, Hawaii, und Manila, Philippinen, Wochenberichte durch Kabel. Des weiteren gehen jede Woche durch Brief ausführliche Berichte über die wirtschaftliche, politische und finanzielle Lage in Deutschland und den Ländern der Alliierten, sowie umfassende Schilderungen der Vor gänge auf dem Kriegsschauplätze und der allgemeinen Kriegslage an die folgenden Kolonien: Paramaribo, N. G. (Surinam),' Bogota «Kolumbien); Manizales (Kolumbien); Medellin (Kolumbien); Bucara- nianga (Kolumbien); Barranquilla (Kolumbien); Caracas (Venezuela); Guayaquil (Ecuador); Manila (Philippinen); San Domingo City (San Domingo); San Jose (Costa Nica); Tegucigalpa (Honduras); Honolulu (Hawaii). Durch dieses ausgebreitete System werden die deutschen Kolonien in Zentral- und Südamerika, sowie auf den ameri kanischen Besitzungen im Pazifischen Ozean schnell und eingehend auf dem laufenden gehalten. Außerdem kabelt die deutsche Botschaft in Washington die via Sayville cintrcffenden »Drahtlosen« an die deut schen Missionen in Zentral- und Südamerika weiter. Überall an den erwähnten Plätzen haben nun die Deutschen Pressebureaus eingerichtet, um in der betreffenden Landessprache die öffentliche Meinung aufzu klären, wozu sie die Depeschen und brieflichen Nachrichten benutzen. Auf diese Weise ist das ganze Feld in Zentral- und Südamerika so- 891
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder