8800 A? 8l2, II. Sepdember 1926. Fertige Bücher. VSrlenil»» s. d. Dttckm. Suchh-nbkl. Zum 700. Todestage (3. X.) des hl. Franz von Assisi Im 7. Tausend liegt vor: Blütenkranz des heil. Franziscus von Assisi übertragen von Otto Freiherr von Taube MitJnitialen und Vignetten von F.L.EHmcke In Ganzleinen geb. M. 6.50 Man kann von dieser Ausgabe des Blütenkranzes behaupten, daß sie bahnbrechend für die Wieder- lebendigmachung der FranziskuSgestalt gewirkt hat. Denn als sie mein Verlag im Jahre 1904 heraus brachte, existierte neben billigen Auszügen katholischer Verlage in mangelhafter Übersetzung kein« Ausgabe, die dem Gebildeten jene köstliche Legendensammlung zugänglich machte. Sie konnte auch durch spätere Parallelausgaben, die sich teilweise an die Ehmcke- Ausstattung anlehnten, nicht verdrängt werden, son dern hebt sich auch heute noch durch zwei Eigen schaften aus der Reihe der andern Ausgaben hervor: I. Die Übersetzung. Wer sie urteilte u. a. die Augsburger Postzeitung: Diese Übertragung Taubes ist schlankweg glänzend. Fehl, von Taube läßt in der Sprache da« mittelalterlich« Idiom des ürtexte« durchschimmern; sein Stil ist gebildet am Stile der großen deutschen Mystiker des Mittelalters und wird dennoch nie aufdringlich allertümelnd. Einen besseren Übersetzer ins Deutsche konnte dies köstliche Meisterwerk der italienischen Prosa des 14. Jahrhunderts kaum finden. II. Die Ausstattung. Sie ist von F. Ä. Ehunke besorgt, der den Band mit 65 Initialen und Vignetten, die der Schlichlheit und asketischen Lerbheit des Stoffes angepaßt sind, geschmückt hat. Seine Zeichnungen haben den Wandel der Geschmacksrichtungen in der neuzeitlichen Buchausstat- tung überdauert und dem Werke einen geradezu monumentalen Charakter gegeben. G Der deutsche weibliche Franziskus von Assisi! Innerhalb der Sammlung »Deutsche Volkheit" erschien: Das Leben der heiligen Elisabeth nach den alten Quellen erzählt von Lulu von Strauß und Torney Mit 2l Nachbildungen alter .Holzschnitte In farbigem Pappband M 2.— Nach mehr als 4l>0 Jahren ersteht hier zum ersten Male wieder in fortlaufender Erzählung daS Lebens bild dieser großen deutschen Frau. Die heilige Eli sabeth von Thüringen ist nicht nur eine der schönsten und über ein Lalbjahrtausend und länger hinaus lebendigsten Gestalten unserer Geschichte, sondern sie ist auch eine ausgesprochen deutsche Volksheilige, die in ihrer tiefen Menschlichkeit, ihrer fröhlichen Güte sowohl Katholiken wie Protestanten in gleicher Weise gehört. Die bekannte Dichterin Lulu v. Strauß und Torney hat sie wieder zum Leben erweckt, in dem sie zu dem innersten Wesen dieser Frau hin führte und so ein Volksbuch von der Seele der deutschen Frau schuf. Die Eisenacher Zeitung urteilte: Es ist verwunderlich, daß das endgültige Buch vom Leben dieser deutschen Volksheiligen erst 780 Jahre nach ihrem Tode und nicht schon früher kam. Lier liegt es jetzt in klassischer Form vor, denn dt« gesamte Legendenüber lieferung des 13. Jahrhunderts ist in eine einheitliche Form gegossen, die den Zauber der allen Sprachformen festhäll. Eugen Diederichs Verlag in Jena