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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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205, 4. September 1906. Nichtamtlicher Teil. 8353 * Preisausschreiben. — Der ungarische Minister des Innern schreibt einen Preis von 1000 Kr. für das beste Werk über die Erforschung der Ursachen der ägyptischen Augenentzündung (Körnerkrankheit, Trachom) aus. Als Bedingung wird gefordert, daß die selbständige Arbeit einen wertvollen Fortschritt bringt. Als Einsendungstermin ist der 31. Dezember 1908 bestimmt. (Adresse Oken - ksst I, Var öelü^wivigtsriuw.) Es können auch im Druck bereits erschienene Arbeiten eingesandt werden, wenn diese zum erstenmal in den Jahren 1907 oder 1908 veröffentlicht worden sind. Die Autoren können sich der ungarischen, deutschen, französischen oder englischen Sprache bedienen. Die Ernennung der Jury erfolgt durch den ungarischen Minister des Innern. Das Urteil der Jury wird am XVI. internationalen medizinischen Kon greß im September 1909 bekanntgegeben werden. * Hundertjahr-Ausstellung im Städtischen Museum zu Jena: Die Schlacht bei Jena 1806. — Zur Erinnerung an die Schlacht bei Jena hat das Städtische Museum dieser Stadt eine Sonderausstellung veranstaltet, »lehrreich gerade für unsere Zeit, die sich im Besitze der Errungenschaften der letzten vier Jahrzehnte vielleicht allzu sicher fühlt«. Darüber liegt ein 110 8. w. Uiläero. Der Buchhandel und die graphischen Gewerbe sind darin be sonders stark vertreten. Reliefs und Pläne der Schlacht, die Schlacht bei Jena im Bilde, Literatur über die Schlachten bei Jena, Saalfeld und Auerstedt, Darstellungen Napoleons, seines Lebens und seiner Taten in Wort und Bild, ferner der Befreiungskriege 1813/15 nehmen im eigentlichen Katalog den breitesten Raum ein. Besonders zahlreich finden sich darunter Stiche und andere größere und kleinere Kunstblätter und auch die Karikaturen aus jener Zeit, während die Literatur schwächer vertreten ist, da es nicht möglich war, alle damals erschienenen Schriften über die Schlacht bei Jena zu erlangen. Außer dem Verzeichnis von Waffen und militärischen Ausrüstungsgegenständen vom Schlachtfelde, von Ehrenzeichen und Medaillen bringt der Katalog nach der Einlei tung einen Führer und einen geschichtlichen Leitfaden durch die Ausstellung von Professor vr. Weber, sowie einen Anhang: Jenas Verluste in den Oktobertagen 1806 und die dafür gezahlten Ent schädigungen, von vr. Ernst Devrient. Diese Darstellung ist nicht allein für die Lokalgeschichte Jenas, sondern überhaupt für den Geschichtsfreund darum bemerkenswert, weil sie in der Hauptsache aus amtlichen Quellen geschöpft ist, aus denen bisher noch nichts veröffentlicht wurde. *Brand des Universitätsgebäudes in Groningen.— Am 30. August, abends 7 Uhr, ist im Universitätsgebäude zu Groningen Feuer ausgekommen. Das Gebäude ist samt seinem reichen, zum Teil unersetzlichen Inhalt, dem ausgezeichneten naturgeschichtlichen Museum und seiner schönen Bibliothek, ver nichtet worden. Wie es heißt, war es nicht versichert, so daß der Schaden, der eine Million holländische Gulden beträgt, aus Reichsmitteln ersetzt werden muß. In der Bibliothek verbrannte unter andern wertvollen Büchern eine Textausgabe des Neuen Testaments von Erasmus, die einst in Luthers Besitz war und von diesem mit Randbemerkungen versehen wurde. Die Hochschule wird von 500 Studenten besucht. »Was liest der Mann aus dem Volke?« — Unter dieser Überschrift gibt kr. 8. in der National-Zeitung (Berlin) eine Übersicht über die Bestände der Berliner Volksbibliotheken und der Nachfrage nach den verschiedenen Literaturgattungen, wie sie sich im Jahre 1905 geäußert hat. Er schreibt: Berlin hat 28 Volksbibliotheken, aus denen im Jahre 1905 insgesamt 1 344 079 Bände verliehen wurden gegen 1309 839 im Vorjahr. Vor 10 Jahren, 1895, wurden nur 456 748 Bücher ver liehen. Aus der Halle in der Mohrenstraße (Zentrum) wurden 137 265 Bücher entnommen, aus der Lesehalle in der Olivaerstraße (80.) nur 15 612 gegen 13 268 im Jahre 1904. Im großen und ganzen hat man auch in den reinen Arbeitervierteln die Wahr- BSrsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. nehmung machen können, daß die Volksbtbliotheken sich einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Von den 1905 verliehenen Büchern in Gesamthöhe von 1 344 079 behandelten nicht weniger als 566 365 die deutsche schöne Literatur. Das Interesse des Mannes aus dem Volke für diese Abteilung ist von Jahr zu Jahr stark gewachsen; 1904 wurden 522 698 Bände aus dieser Abteilung verliehen. An zweiter Stelle konzentrierte sich das Interesse auf Zeitschriften und Sammel werke, 214 713 Bände wurden ausgeliehen, gegen 209 238 im Jahre 1904. Nach Jugendschriflen ist nicht mehr so starker Begehr wie früher; verlangt wurden 209 479 Bände, gegen 217 709 im Vorjahr. Die ausländische schöne Literatur hat immer noch viele Liebhaber; 138 268 Bände wurden ausgegeben, gegen 134 647 im Vorjahr. Für Geographie, Geschichte, Naturwissen schaften hat leider die Nachfrage nachgelassen; geographische Bücher wurden 53 769 gegen 56 315 im Vorjahr, geschichtliche 51531 gegen 53 239 im Vorjahr, und naturwissenschaftliche 32 783 gegen 36 943 im Vorjahr verlangt. Eigentümlich berührt es uns, daß auch das Interesse für Technik und Gewerbe etwas zu sinken scheint; verlangt wurden 25 716 Bücher gegen 26 857. An neunter Stelle folgt die Kunstgeschichte mit 17 252 Bänden gegen 19 256 im Vorjahr. In weitem Abstand erscheint nun die griechische, römische und morgenländische Literatur (8239 Bände wurden verlangt gegen 7873 im Vorjahr). Für die andern Fächer ist das Inter esse noch geringer. Aus der Abteilung für Staats- und Rechts wissenschaften wurden 5413 Bücher verlangt; philosophische Bücher wurden 5159, mathematische 4181, theologische 4050 und sprach wissenschaftliche 3785 begehrt. Unten an der Skala steht die Ab teilung für Unterricht, Erziehung und Volksbildung; nur 3376 Bücker wurden verlangt gegen 3535 im Vorjahr. Der Bücherbestand ist sehr groß; am 1. April 1906 waren in den 28 Volksbibliotheken 167 787 Bände vorhanden (1905 154 716, 1896 95 763). Mithin hat sich der Bücherbestand gegen das Vorjahr um 13071 und gegen den Bestand vor zehn Jahren um 72024 Bände vermehrt, trotz Ausscheidung von vielen tausen den zerlesenen und veralteten Büchern. Die Volksbibliotheken erforderten 1905 einen Zuschuß von 145932 ^ (40500 für Verwaltung, 76899 für Bücher, 13282 für Zeitschriften und Zeitungen). Von außerordentlicher Bedeutung für die Entwicklung der Volksbibliotheken verspricht ein Ver mächtnis zu werden, das ihnen im Jahr 1905 zugefallen ist. Rentier Albert Cohn (ehemaliger Buchhändler) hat die Stadt gemeinde letztwillig zur Erbin eingesetzt, mit der Bestimmung, daß die Einkünfte seines Vermögens zur Unterstützung und Erweite rung vorhandener sowie zur Errichtung und Erhaltung neuer Volksbibliotheken verwendet werden sollen. Die landesherrliche Genehmigung ist jetzt erteilt worden. DaS Vermögen ist ziemlich groß; von den 800 OM sollen nur 165 OM ^ an einige im Testament näher bezeichnete Personen und Vereine gezahlt werden. Die Volksbibliotheken haben sich als ungemein segensreich er wiesen; die entsetzlichen Kolportageromane sind immer mehr und mehr aus den Hinterhäusern Berlins und den Arbeiterwohnungen verdrängt worden. Wo die 1344 079 Bücher aus den Volksbiblio theken, die 566 365 Bände deutscher schöner Literatur hin gekommen sind, da war kein Platz mehr für die furchtbaren, das Gemüt vergiftenden Räubergeschichten der Kolportage. k'r. 8. Eine Münchener Jubiläumsausstellung. — Wie der -Neuen Freien Presse« (Wien) gemeldet wird, soll in München im Jahre 1908 in neuen und originellen Formen eine Kunst, Kunst gewerbe, Handel und Industrie umfassende Ausstellung veranstaltet werden, die mit Rücksicht auf das 750jährige Bestehen Münchens als Jubiläumsausstellung bezeichnet wird. Angewandte Kunst soll besonders berücksichtigt werden. Der Prinz-Regent soll sich bereit erklärt haben, das Protektorat zu übernehmen. * Ankauf von Kunstwerken. — Auf der Sächsischen Kunst ausstellung Dresden 1906 (Brühlsche Terrasse) wurden von der Stadt Dresden folgende Kunstwerke erworben: Die farbigen Zeichnungen »Blick auf Pirna« und »Blick auf Meißen« von Fritz Beckert, das Aquarell »Der Leidtragende« von Wilhelm Claudius und die Bronzen -Sonnenbad« von Georg Grüne und »Arbeits pferd« von Otto Petrenz. 1099
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