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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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8350 Nichtamtlicher Teil. 205. 4. September 1906 Verhältnisse der letzten fünfzig Jahre entworfen und im Anschluß daran gezeigt, wie das weltbekannte demokratische Blatt zu allen Vorkommnissen im öffentlichen Leben Stellung genommen hat. Dies erklärt es. weshalb das Werk einen so starken Umfang er reicht hat. Daraus geht aber auch hervor, daß das Werk für Historiker und Politiker von größerer Bedeutung ist. als es sonst die Geschichte einer einzelnen Zeitung zu sein pflegt, die sich haupt sächlich auf eine Darstellung der äußern Entwicklung und der technischen Umgestaltung verlegt. Es ist hier natürlich nicht der Ort, auf die politische und wirtschaftliche Tendenz der -Frankfurter Zeitung- einzugehen, mit der Leopold Sonnemann ein halbes Jahrhundert lang seinen Namen verbinden konnte und die sein Lebenswerk geworden ist; aber auch ihre Gegner werden ihr die Anerkennung nicht versagen, daß sie ein Organ vielseitiger In formation auf den Gebieten der Politik, des Handels, der Literatur und des ganzen Kulturlebens bildet. Die »Frankfurter Zeitung- ist hervorgegangen aus der »Frankfurter Handelszeitung-, deren erste Nummer am 27. August 1856 auf 4 Seiten in bescheidenem Quart erschien. Diese Zeitung war begründet worden, um in der eben ange brochenen, von Paris aus verursachten ersten Gründungsperiode die Interessen der einheimischen Finanz, des Warenhandels, der Industrie und des Verkehrswesens wahrzunehmen. Sie be schränkte sich deshalb zunächst auf Handels- und Finanzberichte. Aber schon am Weihnachtstage desselben Jahres veröffentlichte das junge Blatt in einer Extrabeilage das erste politische Tele gramm. Kurz darauf wurde eine feuilletonistische Beilage ge schaffen, und bald drängten die Zeitumstände von selbst dazu, den öffentlichen Vorgängen, die so stark auf das geschäftliche Leben zurückwirkten, mehr und mehr Berücksichtigung zu widmen. Im Jahre 1859 war die Frankfurter Handelszeitung bereits in ein politisches Organ umgewandelt. Dem reicheren Inhalt ent sprechend wurde das Format vergrößert und zugleich der Titel in -Neue Frankfurter Zeitung- umgewandelt. Unter diesem Titel bestand das Blatt bis zum 17. Juni 1866, an welchem Tage die Redaktion durch die eindringenden Preußen besetzt und die Zeitung unterdrückt wurde, während die Redakteure vorüber gehend verhaftet wurden. Um das Forterscheinen der Zeitung zu ermöglichen, siedelten Redaktion und Verlag nach dem gastfreien Stuttgart über, wo am 1. August die erste Nummer der -Neuen Deutschen Zeitung- erschien. Am 16. November 1866 konnte der Erscheinungsort nach Frankfurt zurückverlegt werden? da aber das Verbot noch nicht aufgehoben worden war, nahm die Zeitung den Titel -Frankfurter Zeitung- an, den sie seither beibehalten hat. Die Festschrift gibt eine ausführliche Darstellung der Gründung und Entwicklung der Zeitung. Die Anfänge reichen in eine Zeit zurück, wo der Kampf um die Preßfreiheit schon geschlagen war, und wenn auch einmal die Existenz des Blattes bedroht war, so konnte seine äußere Entwicklung sich doch ruhig in dem Rahmen der technischen Fortschritte des modernen Zeitungswesens voll ziehen. Der besseren Übersicht halber ist die Geschichte der Zeitung in vier Perioden (1856-1866, 1866-1879, 1879-1890, 1890-1906) eingeteilt, von denen jede zahlreiche Kapitel (die letzte sogar 73) umfaßt. Da die Geschichte des Handelsblatts besonders aus führlich behandelt ist und da im politischen Teil der Zeitung der Diskussion volkswirtschaftlicher Fragen schon früh ein ver hältnismäßig großer Raum angewiesen wurde, so bietet sich in dieser Geschichte Gelegenheit, durch fünf wichtige Jahrzehnte hin durch die ökonomische Bewegung zu verfolgen und namentlich festzustellen, wie weit die Anfänge der volkswirtschaftlichen Epoche, in der wir uns jetzt befinden, zurückliegen. Seite der -Frankfurter Zeitung-, die namentlich in der neueren Zeit der Literatur, Kunst und Wissenschaft einen angemessenen Raum zugemessen hat und auch der Bücherproduktion eine Beachtung geschenkt hat wie nur wenige andere Zeitungen. Die »Frankfurter Zeitung- legt mit Recht großen Wert auf eine möglichst vielseitige Ausgestaltung ihres Feuilletons und ihrer literarischen Beilage. In ihrer Jubiläumsschrift wird das Feuilleron in seiner Entwicklung von einer belletristischen Beilage: -Sonntagsblätter, ein Coupon der Frankfurter Handels zeitung- bis zu jeiner heutigen Gestalt geschildert und sowohl nach seinen besondern Erscheinungsformen in den einzelnen Zeit abschnitten als auch inhaltlich charakterisiert. Am 11. Mai 1859 erschien zum erstenmal ein Feuilleton im Blatte selbst unter dem Strich. In den einzelnen Abschnitten über das Feuilleton wird eine Reihe der bemerkenswertesten Artikel erwähnt, von denen viele später auch in den verschiedensten Sammlungen in Buchform wieder abgedruckt worden sind. Was das Verhältnis zwischen Zeitung und Buch be trifft, so spricht sich die gleichzeitig mit der Geschichte am 26. August erschienene Festnummer der -Frankfurter Zeitung- offen dahin aus, daß die Zunahme des Umfangs der Zeitungen auch seine Nach teile hat: -Das Publikum gewöhnt sich immer mehr daran, alle seine literarischen Bedürfnisse aus der Zeitung zu befriedigen, und dadurch wird das gediegnere Buch zurückgedrängt, teil weise sogar entwertet. Man kann diese Entwicklung bedauern; aber man wird sie nicht verhindern können. Es liegt ja in der Natur der Sache, daß die Zeitung, die so vielerlei bringen muß, nicht alles mit der gleichen Gründlichkeit behandeln kann; sie selbst muß also dazu beitragen, daß im Publikum nicht der Glaube aufkommen kann, es habe alle Weisheit ausgeschöpft, wenn es die Tagesblätter gelesen hat. Die Zeitung erfüllt diese Pflicht durch den literarischen Teil, der dem Publikum die Weisung gibt, tiefer greifende Belehrung in den Fachwerken, also beim Buch, zu suchen. Auf der andern Seite ist für die ge samte Literatur, also auch für das Buch, die Zeitung wieder ein großer Vorteil: sie macht die Autoren und ihre Werke viel rascher und in einem weit größeren Kreise bekannt, als es das Buch allein früher getan hat.- Die -Frankfurter Zeitung, hat seit 1874 regelmäßig Bücher besprechungen veröffentlicht. Eines der Sonntags-Beiblätter, das die Rezensionen und das Verzeichnis der eingegangenen Rezen sions-Exemplare enthält, führt seit dem 3. Juli 1904 die Bezeich nung -Literaturblatt-. Die Zahl der bei der -Frankfurter Zeitung, eingegangenen Rezensions-Exemplare ist von Jahr zu Jahr gestiegen; 1904 gingen mehr als 4700. 1905 mehr als 5200 Bücher ein! Es ist selbstverständlich, daß nur ein Teil dieser Publikationen zur Besprechung gelangen kann. Manche werden im politischen Teil, andere im Handels blatt, einige auch im lokalen Teil der Zeitung erwähnt oder rezensiert. Besonders bedeutenden Erscheinungen widmet das Feuilleton eingehendere Artikel; auch die belletristische Literatur findet hier regelmäßige Berücksichtigung. Eine größere Zahl literarischer Neuerscheinungen, namentlich wiffenschaftlichen Charakters, jährlich etwa 700 bis 800 Bücher, werden durch das Literaturblatt den Lesern zur Kenntnis gebracht. In den letzten Jahren ist die Zahl der Referenten bedeutend erweitert worden. Der äußere Habitus des Literaturblattes hat sich nach einigem Schwanken einer festen Form angepaßt. An der Spitze stehen »Kurze Anzeigen-. In diesen werden Neuauflagen bekannter und bewährter Werke den Lesern rasch zur Kenntnis gebracht; auch wird durch sie auf neue Erscheinungen im Interesse einer schnellen Berichterstattung vorläufig aufmerksam gemacht. Den -Kurzen Anzeigen- schließen sich die eigentlichen -Bücherbesprechungen- an. Unter ihnen steht mit besonderer Überschrift die eingehende Wür digung eines sich an weitere Kreise wendenden Werks von Be deutung voran. Auch zusammenfassende Berichte über Neu erscheinungen eines bestimmten Gebiets finden hier ihren Platz. Die dann folgenden Referate berücksichtigen möglichst verschiedene Fächer, hauptsächlich Werke geschichtlichen, erd- oder völkerkund lichen, sozial- und staatswissenschaftlichen, philosophischen, natur wissenschaftlichen und technischen Inhalts; doch bleibt die Fach wissenschaft speziellster Natur ausgeschlossen. Das Verzeichnis der im Lause der Woche eingegangenen Rezensionsexemplare ist zur bessern Orientierung nach Kategorien geordnet, die durch eigne Überschriften bezeichnet sind. Die Titel werden, wenn auch etwas abgekürzt, so doch bibliographisch korrekt (auch mit Angabe des Verlags und der Seitenzahl, jedoch ohne Preisangabe) verzeichnet. Mehrere Abschnitte der Geschichte der »Frankfurter Zeitung behandeln die Preßgesetzgebung und die Preßprozesse. Von letztern werden diejenigen geschildert, die ein politisches Interesse beanspruchen und mit der Gesetzgebung irgendwie in Zusammen hang stehen, sowie solche, die Anhaltspunkte für die Bewertung der Presse und die Entwicklung der Anschauungen über sie bieten, zugleich aber auch die gesetzgeberischen Forderungen und Aktionen, die für das Preßwesen von Bedeutung sind. Es ist dies ein
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