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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1907
- Sprache
- Deutsch
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generellen Erhöhung der Preise der von der Staatsregierung insgesamt benötigten Drucksachen auszusprechen, wie solche in Rücksicht auf den vom 1. Januar 1907 an gültigen, mit der Gehilfenschaft vereinbarten Lohntarif notwendig ist. Zeit vom 1. Januar 1907 bis zum 31. Dezember 1916 ab geschlossene Vertrag, betreffend die Tarifgemeinschaft der Deutschen Buchdrucker, auch den zur Vertretung von Handel und Industrie gesetzlich berufenen Handelskammern als eine geeignete Grundlage zur Förderung des Druckgewerbes erscheine. Die Handelskammer zu Chemnitz hat auf das Ersuchen hin die Anqelegenheit im Kreise ihrer Mitglieder sowie der Buch druckereibesitzer ihres Bezirks zur Erörterung gestellt und dann daS nachstehende, höchst beachtenswerte Gutachten ab gegeben: Der am 1. Januar 1907 in Kraft getretene Tarifvertrag stellt sich als eine Ergänzung des nach jahrelangen Kämpfen zustande gekommenen »Deutschen Buchdrucker-Tarif«- dar Der neu geschloffene Vertrag charakterisiert sich als ein weiterer Ausbau der Tarifaemeinschaft hauptsächlich noch der Seite hin, daß die frübern, freiwilligen Vereinbarungen jetzt in Verpflichtungen umgewandelt sind, für deren Erfüllung die Vertragschließenden (Unternehmer und Gewerkschaft) Haftung übernehmen. Die Be strebungen der Tarifgemeinschaft sind einerseits auf Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Gehilfenschaft, anderseits auf eine nachdrückliche Bekämpfung der sogenannten Schleuderkon- kurrenz gerichtet. Infolge dieser beiden Teilen gerecht werdenden Jnteressenvereinigung sowie des hieraus sich ergebenden Opferaus gleichs gehört der weitaus größte Teil der deutschen Buch druckereien und der Buchdruckergehilfenschaft der Tarifgemeinschaft an. Zwar wird neuerdings versucht, die Zahl der den Tarif nicht anerkennenden Druckereien als besonders groß hinmstellen; allein diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen Bereits heute hat sich der Gemeinschaft der überwiegende Teil der Buch druckereibesitzer und der Gehilfen angeschlossen, und künftighin dürfte es ebensowenig eine größere Anzahl Buchdruckereibesitzer (jedenfalls keine Betriebe von auch nur einiger Bedeutung) wie eine größere Anzahl Gehilfen geben, die der Tarifgemeinschaft nicht angehören: beide Teile sind gezwungen, beizutreten. Dieser zentripetalen Tendenz wegen ist der Vertrag scharf angegriffen worden, und zwar gerade von den radikalen Elementen, die be fürchteten, in ihrer Bewegungsmöglichkeit und Streikfreiheit be hindert zu werden. Von seiten der Buchdruckereien erfährt besonders der tz 9 des Vertrags eine günstige Beurteilung. Man erblickt in ihm ein Mittel, dem Unterbietungswettbewerb wirklich erfolgreich begegnen zu können, während alle bisher angewandten Maßnahmen versagt haben. Im übrigen wird der Vertrag speziell von den Buch druckereibesitzern als ein wesentlicher Fortschritt auf sozial politischem Gebiete angesehen und für die geeignetste Grundlage zur Hebung sowie zur Erhaltung des Friedens in den poly graphischen Gewerben betrachtet. Zur Begründung dieser Annahme wird darauf hingewiesen, daß es in einem unorganisierten Gewerbe oder Fabrikbetrieb schlechterdings unmöglich gewesen wäre, eine 10- bis löprozentige Lohnerhöhung über ganz Deutschland glatt durchzuführen, ohne daß ein Streik nicht vorher beiden Teilen unendlich viel Schaden zugefügt hätte. ^ d S ' ll di , die Konsumenten abgewälzt werden können, da in § 9 des Tarifs die Möglichkeit, gegen Unterbietende gemeinsam vorzugehen, ge geben ist. Diese Tatsache involviert aber gleichzeitig auch eine Stabilisierung der Lohn- und Preisgestaltung im Druckgewerbe überhaupt, was im Interesse der gesamten Volkswirtschaft gewiß freudig begrüßt werden kann. Denn hierdurch ist die Garantie gegeben, daß in Zeiten der Hochkonjunktur die Löhne nicht eine exorbitante Höhe erreichen, um dann bei wirtschaftlicher Depression ebenso stoßweise in die entgegengesetzte Richtung umzuschlagen. Aus diesen Gründen wird die Tarifgemeinschaft als segen- bringend für das Druckgewerbe geschätzt; man hat sie mit lang- ÄK-LÄLA ÄL drL D-rÄchev BuchhaiüL Jahrgang. fristigen Handelsverträgen verglichen, deren Hauptoorteil darin liegt, daß sie eine gewisse Stetigkeit der Verhältnisse erzeugen, auf die sich jeder »inrichten kann. Allein wie derartige Verträge Nachteile, ja Härten durchaus nicht ausschließen, so lassen sich auch gegen die Tarifgemeinschaft der Buchdrucker Bedenken nicht unterdrücken. So ist die Gefahr nicht zu verkennen, die darin liegt, daß die Konkurrenz mit ihren Triebfedern zum Fortschritt abgeschwächt und der Anreiz, mehr zu leisten als die Slandesgenossen, vielfach unterbunden, zum mindesten aber stark beschränkt wird. Es ist zu befürchten, daß infolgedessen der Fortschritt der Technik gehemmt werden und die allgemeine Entwicklung des gemeinschaft für wesentlich größer als ihre Nachteile und hielt den Vertrag für eine geeignete Grundlage zur Förderung der wirtschaftlichen Interessen des Buchdruckgewerbes. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker rc.) Besuch englischer AournaKsten in Deutschland. — Die englischen Journalisten, die auf Einladung eines großen deutschen ?08t« und »I^eäs Uereur^« (Leeds), »^orkbhirs Obgprver« sBrad- so d), »North Litern Oail^ OitLktte» (Mibdlesborough), »vailzr IVIs^raph« und »l'bs loäöponäbnt-(Sheffield», »k', 6e>wLv8 Journal- (Dundee), »^veninA (Bolton, Lanc.), »stoebdals Ob^i-vcr« (Rochdale), »Loutb va.il^ Ne^8« (Catdiffi, »Ouveäin Ltar-, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg beigetreten. . (Nach: Leipziger Tageblatt.) Aus Anlaß des Antritts der Dsutschlandreise englischer Jour nalisten fand am Abend des 25. Mai an Bord des Dampfers des Norddeutschen Lloyd »Ziethen» im Hafen von Dover ein Fest- Stolberg von der deutschen Botschaft in London teilnahm. Der Vizepräsident des Aufsichtsrats des Norddeutschen Lloyd Konsul Achelis brachte einen Trinkspruch auf König Eduard und Kaiser Presse und sprach die Hoffnung aus, daß der stetig wachsende Ein fluß der Presse im Sinne des Friedens, des Glücks und der Wohl fahrt der Nationen angewendet werde. Mr. Sydney Low von London. Dir. Ellert Horpe (l)»>1^ lelo^raph) gedachte der Mißverständnisse zwischen Engländern und Deutschen und führte aus, je mehr die Völker sich kennen lernten, um so schneller würden 711
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