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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«°rs-nb>a,t s. d. Tvchn. «uchhand-I. Redaktioneller Teil. .V III, 2. Juni (918. gut wie nutzlos vertan. Oder ist es anders? Haben wir schon Zahlenzusammenstellnngen, die uns das Verhältnis von Auf wand und Erfolg zeigen? Bei der Verteilung von Flugblättern scheinen drei Arbeitsweisen zu bestehen: 1. Man überläßt die Einzelwerbnng den örtlichen Ver einen. 2. Man läßt van der Hauptstadt aus sich die PapiersüNe er gießen. 3. Man leitet die Werbung geistig von der Hauptstadt aus mit Entwürfen und Anweisungen, läßt aber die Ausführung durch die örtlichen Stellen vornehmen. Welches der beste Weg ist. hängt von den Umständen ab, be sonders davon, ob auch in örtlichen Stellen fähige Leute sitzen. Ist das der Fall, so ist sicher dieser Weg der beste. Je ver trauter der Gedankeniuhaii ist, umso rascher wird das Vertrauen erworben. Doch ich fürchte, die Deutschen sind nach der uner hörten Papierüberschwcuunung der letzten Monate fiugbiatt- müdc. Andere Wege müssen — wenigstens vorübergehend — gesucht werden. Ein neues Werbemittel, neu mindestens in dieser Besonderheit, ist die durchdachte und plau- m ä tz i g c Mundpropagauda von Mensch zu Mensch, für die der Zeutralausschuß für den ostdeutschen Heimatdienst, Landesver band Ostpreußen in seinem Aniispartakus kluge Regeln anfgc- siclit hat. Der neue Geist, der in Deutschland herrschend geworden ist, bedingt auch eine veränderte Stellunguahme zu den Raudvöl- icrn. Die F r c m d o ö i k e r f r a g e und die A u ß e upvlilit gewinnen ein neues Gesicht. Der Idealismus der Arbeiterschaft will ehrliche Versöhnung der Völker von unten her. Freilich, die Anfänge der Bewegung sind nicht sehr ermutigend. (Die ganz großen Gedanken haben nie Anfangserfolge.) Die zum Teil in einem rühreno unbeholfenen Französisch und Englisch (Kaut l'wwinaUan.-Ue: itigb Uw wwrinUwiml!> au die Kriegsgefangenen gerichteten Aufrufe der Arbeiter- und Soidatenräte (mehrere Proben in der Ausstellung) habe» besteusalls zu schönen Reden geführt. Das seit Jahrzehnten im deutschen Osten verpönte amt liche Werben in zwei Sprachen (deutsch und polnisch) hat die Polen nicht gemäßigter gemacht, und die zahlreichen deutschen, französischen und englischen Flugschriften der rührigen deutsch- österrcieiuscheu Mittclsstclle haben leider nicht einmal Wilson bekehrt. Ein Idealist denkt, sich an den Strohhalm der Hoff nung klammernd, bei der Vergleichung der Schriften der deut schen Liga für Völkerbund und der sonstigen Abhandlungen über diese Frage mit dem eben veröffentlichten Pariser Entwurf des Tigerfriedens an die Anfänge des Deutschen Reiches, das ja auch nicht in einen, Guß, sondern stoßweise mit Rückschlägen, mit großen Lücken und ohne völlige innere Gleichberechtigung der Glieder geschaffen wurde. Ewig ist der Kampf zwischen Geist und Stoff. Zuerst ist immer der träge Stoff der Wirk lichkeit der Sieger. Ebenso unerschöpflich wie der Quell der neuen Zeitsch iften fließt der der neuen Bücher. Die Ausstellung greift ein paar Einzelfragen heraus, die neuen Grenzen, die Parteien, die neuen Standesfragen, die Vergesellschaftung, Staat und Schule, Staat und Kirche und legt einige Bücher über diese Tinge ans. Bei einer späteren Ausstellung wird das Bild schon klarer werden. Es gehen die ersten Darstellungen der Anfänge der großen Neugestaltung ein. Sowohl die Gcsamtbewegung wird geschildert als auch die erste Tätigkeit einzelner örtlicher Ar beiter- und Soldatenräte. Andere Räte sind noch bei der Arbeit, wie sic der Deutschen Bücherei mitgctcilt haben. Seltsam ist in den Darstellungen, wie merkwürdige Zufälle manchmal zur Entladung der inneren Spannung geführt haben, seltsam auch, welche Werkzeuge sich gelegentlich der Volksgeist ausgesucht Hai, um das schwankende Gerüst des neuen deutschen Freistaates zu zimmern. Noch brodelt die rote Lava zu unseren Füßen. Am Kratcr- rande aber stehen die drei Männer, die sich die Herren der Erde dünken und werfen Steine hinein. Werden sic den fauchenden Riesen Revolution damit in ewige Fesseln schlagen, wie sie 448 glauben, oder werden sie ihn nur zu neuer Wildheit reizen, und wird er beim nächsten Wutausbruch auch den Kraterrand von heute nicht mehr achten? Hauptversammlung der Vereinigung der Kunstverleger. Die diesjährige Hauptversammlung der Bereinigung der Kunst Verleger, die ainf Antrag der au der leipziger Messe teilnehmenden Mitglieder vvm 3. ans den 6. Mai verlegt worden war, sand vormic- tags U> Uhr im Künstlerhause, Berlin, Bellevuestraße, statt. Dein Fahrcsbericht des 1. Borsitzenden, Herrn E. Schnitze, entnehmen wie folgendes: Die andauernde Steigerung der Herstellnngs- und Ber- triebskosteu im Kunstverlage hat eine weitere Erhöhung der früher beschlossenen Teueruugszuschläge notwendig gemacht, so das; seit dem 1. März ein Mindestzuschlag von 73"/» ans die Friedenspreise alt» Norm gilt. Die Wichtigkeit des Orgauisatiousgedankeus wird betont, unter Hinweis ans die rege Tätigkeit des Bundes Deutscher Bereine des Druckgewcrbes, Berlages und der Papierverarbeituug, dem die Bereinigung als Mitglied angehört. Innerhalb des Bundes sind »euerdiups Gruppen von Arbeitgeberverbänden gebildet worden, um gegenüber den Forderungen der Angestellten geschlossen aufzutrcten Der Borstand der Bereinigung hat die Mitglieder anfgesordert, dem als Untergruppe innerhalb des genannten Bundes gegründeten Arbeit geberverband des Deutschen Buchhandels beizutreten. Über die bis herige» Ergebnisse der Tarifverhandlnnge» in Leipzig und Berlin wird berichtet, Fm allgemeinen blickt der deutsche Kunstverlag ans ein gutes Geschäftsjahr zurück, trotz zahlloser Hemmnisse aller Art und erheblicher Liefcrungsschwierigkeite». Die Mitgliederzahl ist auf 42 ordentliche, 2 außerordenlliche Mir glieder angewachsen. AIS ordentliches Mitglied ivnrden neuerdings ausgenommen die Firmen: E. A. Seemann, Leipzig, und AmSler Ruthardt, Berlin. Die Anwesenhcitsliste ergibt, das; 22 Mitglieder stimmberechtigt vertreten sind. Nach dein Kassenbericht des 1. Schatzmeisters, Herrn Ed. Schroe- dcr, beträgt das Bereinsvermögcn z. Z. 5480.03 .//: ans Grund der Äassenprüfung durch die Herren Herrmann und Hoeckert wird die üb liche Entlastung erteilt. Dem Borschlage des Herrn Alb. Frisch, d.e das Bereinsvermögen bildenden Kriegsanleihen durch Erwerbung von Papier ans Heeresbeständcn für die Mitglieder zum Nennwerte nutz bar zu machen, wird zngestimmt und der Borstand beauftragt, hierzu Schritte zu unternehme». Bei der folgenden BorstandSwahl wird der bisherige Borstand wiedergewählt, bestehend ans de» Herren: Ernst Schnitze (Stiefbold L Co., Berlin) l. Borsitzender: Edgar Hanfstaengl (Franz Hanfstaengl, München) 2. Borsitzender: Lndiv. Herm. Schütze iPhotographische Ge sellschaft, Eharlottenbnrg) 1. Schriftführer: Carl Herrmau» (Kupfer K Herrmann, Berlin) 2. Schriftführer: Ed. Schroedcr (E. H. Schroe- der, Berlin) I. Schatzmeister: Nich. Hoeckert (Hanfstaengl Nächst, Ber lin) 2. Schatzmeister. Ans Antrag des Borstandes erhält tz -3 der Satzungen folgenden Fusatz: -Der Ansschlns; eines Mitgliedes kann durch Borstandsbe- schlns; erfolgen: 1. wenn dasselbe trotz wiederholter schriftlicher Mah nung mit der Beitragsleistuug über FahreSfrist ohne genügende Be gründung rückständig bleibt: 2. sein Berhalten den Fnteressen der Ber einigung trotz mehrfacher Bcrwarnnng grundsätzlich znividerlänft. Durch Borstandsbeschlns; ausgeschlossene Mitglieder haben innerhalb 4 Wochen »ach Erhalt der Mitteilung des Borstandes das Berufungs- recht an die nächste Hauptversammlung. Durch Borstandsbeschlns; aus geschlossene Mitglieder verlieren jede» Anspruch ans das Bereins- vermögen.^ Ein Antrag der Firma Kupfer <K Herrmann: Die Hanptver- sammnng wolle über die einheitliche Regelung der Balntafrage für Lieferungen ins Ausland Beschluß fasse» und denselben, als von einem Fachverband getroffen, für alle Knnstverleger, Kunst-Grossisten und Kunsthändler, dem Herrn Kommissar für Ans- und Einfuhrbewilli gung gegenüber, bindende Kraft verschaffen«, veranlaßt eine längere Aussprache über die Balntafrage. Die Mehrzahl der Anwesenden glaubt nicht, das; bei Lieferungen ins Ausland ein willkürlicher, pri vater ZwangSknrs durchführbar ist: es soll vielmehr an der Berech nung in Mark, wie bisher, festgehalten werden. Fedoch sind die vol len TeuernngSzuschläge wie im Jnl-ande bei Lieferungen i»S Ausland zu berechnen. Der Borsitzende bringt die neuen Preistarise der Fulcresseuge- meinschaft der Kupferdruckereien Deutschlands zur Sprache, die die Bereinigung zur Stellungnahme zwingt. Herr Frisch weist auf die Schwierigkeiten hin, die diesen Anstalten dadurch erwachsen, daß die Neichsdrnckcrei in Berlin seit längerer Zeit alle geschnlten Kräfte an sich zieht zu Bedingungen, mit denen die privaten Unternehmungen
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