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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1915
- Strukturtyp
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- 1915-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1915
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- Deutsch
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^ 157, 10. Juli 1915. Redaktioneller Teil. stellte sich jedoch heraus, daß Herr Rost nicht sehr geneigt war, einem solchen Ausschuß beizutreten, besonders dann, wenn er die Verant wortung sür die Bibliographie übernehmen und sich doch den Be schlüssen eines Ausschusses unterwerfen sollte. Wir hatten geglaubt, am Kaysei keine Veränderung vornehmen zu sollen, und waren der Meinung, daß es zweckmäßig sei, diesen Band so auszuführen wie die früheren, damit die Abnehmer durch die Änderungen nicht gestört werden, und die Feststellung der biblio graphischen Grundsätze erst später eintreten zu lassen, also mit dem Täglichen Verzeichnis zu beginnen. Sonach würden wir den Aus schuß jetzt nach der Ostermesse berufen und ihm die Frage vorlegen: wie soll das Tägliche Verzeichnis beschaffen sein, und so fort: wie das Wöchentliche und wie die mehrjährigen Kataloge? Denn das sind doch Entscheidungen, die nur aus langjährigen Erfahrungen be ruhen können und die wir einem rasch zusammengebrachten Ausschuß nicht ohne weiteres zumuten wollten. Vorsitzender: Herr Nitschmann hat das Wort. Herr Paul Nitschmann, Berlin: Ich vermisse einige nähere Auskünfte in den Ausführungen des Herrn Seemann, und zwar in der Hauptsache eine Antwort auf die Frage: beabsichtigt der Vorstand, die beiden Kataloge nebenein ander fortzuführen? Vorsitzender: Herr Artur Seemann hat das Wort. Herr Artur Seemann, Leipzig: Nein. Die Verschmelzung beider Kataloge ist in der bestimmten Kapitalsummc ausgedrückt, wie ich schon sagte, von welcher die Hälfte der Hinrichs'schen Buchhandlung zukommt. Es wäre sehr unzweck- mäßig, wenn wir beide Kataloge nebeneinander führen wollten. Wir können es natürlich machen, aber es wäre meiner Ansicht nach eine Einbuße sür den Börsenverein. Vorsitzender: Herr Paul Nitschmann hat das Wort. Herr Paul Nitschmann, Berlin: Nun schließt aber Hinrichs nicht unmittelbar an Kayser an; es sind zwei Jahre dazwischen. Was soll da geschehen? Vorsitzender: Herr Artur Seemann: Herr Artur Seemann, Leipzig: Das habe ich auch schon gesagt. Die Hinrichs'sche Buchhandlung ist bereit, diesen Band, der eigentlich 60 kostet — 90 ordinär, 60 bar —, den Beziehern des Kayser in Zukunft für 40 .« bar und gebunden sür 45 zu liefern. Vorsitzender: Herr Karl W. Hiersemann, Leipzig. Herr Karl W. Hiersemann, Leipzig: Meine Herren! Ich bin sehr erfreut, daß die Verschmelzung dieser bibliographischen Hilfsmittel erfolgt. Ich möchte jedoch die Herren vom Börsenvereinsvorstand und auch im voraus die betref fende Kommission bitten, ja nicht drei- oder vierjährige Kataloge, wie heute angedeutet wurde, herauszugeben (Sehr richtig!), und zwar aus rein praktischen Gründen. Ich bin früher Sortimenter ge wesen und bin Antiquar, wissenschaftlicher Antiquar mein Leben lang. Ich habe Jahrzehnte hindurch katalogisiert und bin in dieser ganzen Zeit gezwungen gewesen, den Hinrichs und den Kayser zu Rate zu ziehen, und wohl die meisten der hier anwesenden Herren werden wissen, wie schwierig und wie zeitraubend es oft ist, ungenau an gegebene Titel, besonders wenn sie ohne Jahresangabe des Erschei nens übermittelt werden, an der Hand der bibliographischen Hilfs mittel sestzustellen. Je mehr Kataloge ich nachzuschlagen habe, desto mehr Zeit kostet es. (Sehr richtig!> Mit anderen Worten: wenn es anginge, daß die früheren Bedürfnisse nicht ein rascheres Erscheinen ersorderten, so würde ich überhaupt Vorschlägen, zehnjährige alpha betische Kataloge erscheinen zu lassen. (Widerspruch und Heiterkeit.) Aber auf alle Fälle möchte ich dringend bitten und raten, nicht den Fehler zu machen und auf drei- oder vierjährige Kataloge hinauszu kommen. (Sehr richtig!) Ich glaube, Sie können alle Herren hier aus der Praxis fragen, die Wochen- und monate- und jahrelang mit bibligoraphischen Nachschlagewerken zu tun gehabt haben, sie werden Ihnen sagen, daß sie oft entsetzt und verzweifelt gewesen sind, wenn sie 20 verschiedene Kataloge Nachsehen mußten, weil sie eben nur halbjährige oder nur Katnloge besaßen, die über eine ganz kleine Periode von Jahren hinweg gingen. Wenn es möglich wäre und der Börsenverein reich genug ist, so würde ich es begrüßen, wenn er uns überhaupt einen alphabetischen Katalog, und zwar für hundert Jahre brächte. (Ganz richtig!) Meine Herren, ich bitte also die Herren vom Börsenvereinsvor- stande dringend, mindestens eine fünfjährige Periode zu wählen. (Sehr richtig!> Denn die Erscheinungen der letzten süns Jahre sind ja für das Sortiment durch die Barsortimentskataloge gedeckt. (Wider spruch.) Für die moderne Literatur reicht das vollständig aus. Wenn ich mir die Dinge ansehe, wie sie wirklich liegen, so muß ich mir sagen: viele Sortimenter brauchen überhaupt nur noch wenige bibliographische Kenntnisse. (Oho!> — Ja, ich rede von der Masse der kleineren Ge schäfte. Fragen Sie doch einmal herum, wieviel kleinere Geschäfte überhaupt noch die mehrjährigen Kataloge besitzen werden. Es wird das eine ganz geringe Anzahl sein. Also da der Börsenverein und die Kommission doch eine Verbesserung in der Bibliographie herbei führen will, so halte ich es aus meiner 40 jährigen Lebenspraxis heraus unbedingt für empfehlenswert, mehrjährige Kataloge über große Perioden in alphabetischer Ordnung herauszugeben. Vorsitzender: Gestatten Sie mir auch ein paar Worte! — Ich kann nur alles unterschreiben, was Herr Hiersemann gesagt hat. Ich habe schon Herrn Seemann vorhin zugerusen: fünfjährige Kataloge sind doch das Mndeste. (Widerspruch.) — Ja, meine Herren, darin haben wir mehr Praxis; also da werden Sie uns glauben müssen. Es ist eben das Unglück, daß dieser bibliographische Ausschuß nicht vorher einberufen worden ist. (Zuruf: So gescheit sind wir auch! — Heiter keit.) Das würde vielleicht doch ganz nützlich gewesen sein. (Herr Geheimer Hosrat Siegismund: Es sind ja doch noch keine Beschlüsse gefaßt worden!) — Ja, es sind noch keine Beschlüsse gefaßt. Ich bin nicht so tüchtig, daß ich mir bis morgen wirklich überlegen kann, ob ich dem Beschluß zustimmen soll oder nicht. Außerdem habe ich nichts gesehen; ich habe nur die Worte gehört, die mir vorgetragen worden sind. Also ich muß es anderen überlassen, ob sie zustimmen wollen oder nicht; sie sind vielleicht tüchtiger, aber ich kann es nicht. Die meisten derjenigen Herren, die morgen zustimmen, sind überhaupt nicht in der Lage, diese Sache zu beurteilen; das wird nur keiner zugeben. Was den Ausschuß betrifft, so habe ich seinerzeit bei der Ge schäftsstelle angefragt, weshalb er nicht einbcruscn wird. Da wurde mir geantwortet: wegen des Krieges. Ich konnte darauf der Ge schäftsstelle mittcilen, daß der Krieg erst drei Monate nach der Ostcr- messe ausgebrochen ist; also es wäre wohl möglich gewesen, den Aus schuß zu hören. Aber die Hauptsache scheint ja zu sein, daß Herr Rost es nicht gewollt hat. Ich habe also schon gesagt: ein fünfjähriger Katalog ist das beste, was gemacht werden kann und gemacht werden sollte, eher ein Jahr mehr als ein Jahr weniger. Nun aber etwas, was mich am meisten interessiert. Sie werden wissen, daß früher zwei Kataloge existiert haben: das waren Kayser und Heinsius. Daraus ist als Konkurrent Hinrichs hinzugekommen. Zu Anfang hat er ja insofern eine Ände rung gebracht, die mir allerdings nicht sympathisch und für meine Arbeiten unbrauchbar war: er hat die Titel sehr gekürzt. Nach und nach ist er davon abgegangen, um Kayser größere Konkurrenz zu machen. Infolge dieser Konkurrenz ist dann Heinsius eines milden Todes verblichen. (Zuruf: Leider!) — Ja, das mag sein. Jeden falls hatten wir noch Kayser, der die Titel ausführlich angegeben hatte; Hinrichs hat sich ja nach und nach auch dazu aufgeschwungen. Aber jedenfalls müssen Sie damit rechnen, daß, wenn Sie die Sache nicht ungeheuer billig oder auch nicht so gut machen werden — ich nehme ja an, daß Sie es sehr gut machen werden; aber es ist doch möglich, daß es auch nicht der Fall ist, Sie machen es doch nicht allein, sondern sind doch aus Hilfskräfte angewiesen —, dann eine andere Konkurrenz entsteht, die Ihnen dieselbe Konkurrenz macht, welche seinerzeit Hinrichs dem Kayser und Heinsius gemacht hat. Gerade über den Drei- und Vicrjahrskatalog wäre ich mit Hinrichs nicht zu einem Übereinkommen gelangt; denn das ist lediglich eine Konkurrenz gewesen, die er Heinsius und Kayser gemacht hat. Und da brauchten wir nicht entgcgenzukommen; gerade auf diese Kataloge brauchte man keine Rücksicht zu nehmen. Deshalb scheint es mir auch sehr bedenk lich zu sein, daß wir 265000 dafür zahlen sollen. Ich bin ja nicht »93
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