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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1915
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- Deutsch
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157, 10. Juli ISIS. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. betrachten, lind da kommt es dann wirklich nicht daraus an, ob inan 10- oder 20000 zu viel oder zu wenig bezahlt hat. Wir haben folgendermaßen gerechnet: 205000 .« bekommt die Hinrichs'sche Buchhandlung. 13000 haben wir für den Kayser bezahlt und ausgcwendet, außerdem noch für Arbeiten am Kayser und für den Druck der ersten Lieferung, die fertig vorlicgt, ungefähr 22000 Das macht alles in allen! rund 300000 .<1. Zu verzinsen ist das Kapital an Hinrichs mit äfhhh, das macht pro Jahr 13500 Es bleiben also 26500 für Amortisation übrig, also der zehnte Teil; aus deutsch: in zehn Jahren haben wir die Summe abgetragen, wenn wir fleißig gearbeitet haben, so daß es uns 40000 .« cinbringt. Wenn so gearbeitet wird, wie ich es mir auch denke, daun muß natür lich bei der Bibliographie eine ganz andere Intelligenz aufgewendet werden als etwa bei der Zusammenstellung des Buchhändleradreß buches. Zur Bibliographie gehört, kurz gesagt, dreimal Grütze; dann kann inan die Sache machen. (Heiterkeit.) Es gehört dazu ein sehr sorgfältig geklärtes Urteil, und wenn ein Leiter da ist, der sich uni die einzelnen Fragen genau kümmert und sich an die scstgcstellten Regeln genau hält, so wird eben eine gute Bibliographie daraus. Jede Unklarheit und jede saloppe Arbeit rächt sich gerade aus diesem Gebiete schwer. Daher gehört zu der Bibliographie ein sehr intelli genter Mann, der die Oberleitung besorgt, und den, hoffe ich, wird der Börsenverein haben. Es sind tüchtige Leute, die bei Hinrichs tätig sind und seit vielen Jahren am Kayser gearbeitet haben, und der Leiter ist mir immer als absolut zuverlässig und tüchtig vorge- konimen. — Also die Rentabilität ist meines Erachtens als absolut ausreichend nachgewiesen, und ich kann vermuten, daß wir durch die Verschmelzung noch einen Zuwachs zu dem angenommenen Gewinn bekommen werden. Was nun die Einberufung des Ausschusses anbelangt, so muß ich sagen, daß ich damals, als der Antrag auf Vertagung gestellt wurde, freudig zugestimmt habe. Denn wenn wir einen Ausschuß von so undso viel Personen — 12 oder 15 — einberufen hätten, so hätte das den Börsenverein wieder ungefähr 1000 gekostet, und ich mache darauf aufmerksam, daß die bibliographischen Fragen nicht in einer Sitzung zu erledigen sind. Nur um über die Hauptfragen klar zu werden, brauchen die Herren mehrere Tage, und es gibt Fragen, die überhaupt nicht gelöst werden können. Gewisse Entscheidungen sind reine Empfindungssache, und es ist bekannt, daß sogar die preußische Instruktion, die für die preußischen Bibliotheken maß gebend sein soll, nicht überall streng befolgt wird, weil jeder seinen eigenen Kopf hat und glaubt, seine Entscheidung sei noch besser. Wenn diese Fragen nun in einer großen Versammlung erörtert werden sollen, so kostet das sicher ein paar tausend Mark. Nun waren wir gerade in einer Situation, die es nicht wünschenswert erscheinen ließ, daß wir einige tausend Mark sozusagen L koiicks xercku hergaben, weil wir ja das Hinrichs'sche Angebot noch nicht hatten. Daher war es nicht zweckmäßig, den Ausschuß so rasch einzuberufen. Ich muß es also abweisen, daß wir uns da etwa eine Vernach lässigung hätten zuschulden kommen lassen. Es handelte sich damals um die Bugra, die doch sehr viel Geld erfordert hat, und um die Bezahlung des Anbaues am Buchhändlerhaus, der auch sehr kost spielig war. Im übrigen ist gar nichts verloren; wir können jetzt noch den Ausschuß einberufen, und alle Fragen können noch ebenso ausgiebig und erschöpfend behandelt werden wie damals. Was sodann den Zeitumfang des Katalogs anlangt, so ist meine Meinung doch auch, daß wir ein Lustrum nehmen. Aber die Meinun gen sind darüber sehr verschieden; der eine will drei Jahre und der andere fünf Jahre haben. Ursprünglich war, soviel ich weiß, der fünf jährige da (Sehr richtig!), und nur dadurch, daß der Georgsche Schlag wörterkatalog erschien, hat sich dis Hinrichs'sche Buchhandlung ver anlaßt gesehen, ihren Katalog auf drei Jahre einzustellen. Ich kann Ihnen heute gar nicht sagen, ob wir vier, fünf oder drei Jahre nehmen werden. Das zu entscheiden ist Sache derer, die eben den Katalog in der Hauptsache benutzen. So viel aber weiß ich, daß von den 7800 Sortimentern, die im Adreßbuch stehen, doch höchstens 1200 den Katalog beziehen; 400 Exemplare gehen sicher an Bibliotheken, wenn nicht noch mehr. Also so stark ist das Bedürfnis in der Tat nicht, und da glaube ich, daß die meisten und besonders die kleinen Sortimenter sich mit dem Barsoitimentskatalog genügen lassen. Dann wollte ich noch sagen, daß wir also einen Vertrag geschlossen haben, wonach wir die Summe nicht etwa gleich bezahlen, sondern die erste Rate, und zwar in Höhe von 50000 >T, soll ani 1. Januar nächsten Jahres bezahlt werden; der Rest wird mit 4)4tzh verzinst. Natürlich müssen wir absehen von den augenblicklichen trübseligen Zuständen, in denen sich das gesamte wirtschastliche Leben Deutsch lands befindet. Wir müssen die Hoffnung haben, daß sich das alles bessert, daß wir mit Leichtigkeit diese 50000 übrig haben und dann selbst mindestens 35000 -li jährlich daraus erzielen. Aber der Börsen- vcrein opfert z. B. 15000 an Unterstützungen; warum soll er nicht auch einmal 50000 .<i bezahlen für eine Sache, die ihm etwas cin bringt? Ich sehe also nicht ein, daß da irgendwelche Bedenken vor liegen, zumal auch der Rechnungsausschuß seine volle Zustimmung erteilt hat. Wenn Sie es wünschen, kann ich Ihnen auch noch den Vertrag mit der Hinrichs'schen Buchhandlung vorlesen. (Ruse: Nein!) — Also dann kann ich es mir wohl versagen. Vorsitzender: Herr Karl W. Hiersemann, Leipzig, hat das Wort. Herr Karl W. Hiersemann, Leipzig: Meine Herren! Wenn ich die Rentabilität vorhin nicht berührt habe, so geschah es in der Voraussetzung und weil ich vollkommen davon überzeugt bin, daß die Rentabilität seitens des Börsenvereins- vorstaudes derartig geprüft worden war, daß Zweifel daran nicht mehr bestehen konnten, und ich hatte auch nicht den geringsten Zweifel, daß die Rentabilität nachgewiesen ist, daß sich ein Gewinn von 35000 ergeben wird. Ich bitte Sic also, dem Vertrage morgen ohne weiteres zuzustimmen. Wenn man nun, wie ich selbst auch, größere Katalogpcrioden wünscht, so sind das ja Fragen von untergeordneter Bedeutung, die ja noch gelöst werden können. Ich bitte Sie also, stimmen Sie zu, damit wir eine gute nationale Bibliographie bekommen. Damit will ich nicht sagen, daß die bisherige Bibliographie schlecht war; selbst verständlich aber ist es möglich, daß die jetzt vom Börsenverein und von der Deutschen Bücherei zu übernehmende Bibliographie noch eine Verbesserung aufweisen kann. — Also seien Sie so freundlich, und stimmen Sie dem großzügigen Unternehmen morgen einstim mig zu. (Bravo!) Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? — Das ist nicht der Fall. Dann können wir wohl zur Abstimmung schreiten. (Widerspruch.) — Oder wollen wir die Abstimmung lassen? (Rufe: Wohl nicht nötig!) — Also eine Abstimmung wird heute nicht gewünscht. Meine Herren, dann sind wir mit diesem Gegenstände fertig und haben damit die Tagesordnung des Börsenvereins erledigt. Wir fahren nun in unserer Tagesordnung fort und kommen zu Punkt 10: Etwaige Anträge und Berichte der Abgeordneten aus den Kreis- und Ortsvereinen. Meine Herren, bevor ich hierzu das Wort gebe, möchte ich Ihnen noch Mitteilen, daß unser Mitglied Herr Theodor Weitbrecht in Ham burg heute den 25. Jahrestag seiner Selbständigkeit feiert. Der Vorstand glaubt in Ihrem Sinne zu handeln, wenn wir ihm durch Telegramm unsere Glückwünsche übermitteln. (Lebhafte Zustim mung.) Zu Punkt 10 wünscht nun Herr Staar das Wort. Herr Bernhard Staar, Berlin: Meine Herren! Nur ganz wenige Worte, und zwar zu dem Fall Spitteler. Ihnen allen sind ja die Debatten aus dem Börsenblatt bekannt. Ich möchte nur noch darauf zurückkommen, daß Spitteler den deutschen Sortimentern gewissermaßen Feigheit vorwirft. Dieser Herr hat es nämlich fertiggebracht, an seinen Verleger Diederichs einen Brief zu schreiben, in welchem es heißt, daß eine ganze Anzahl von Privatleuten ihn — Spitteler — dauernd belästigten, weil die Buchhändler sagten, seine Bücher wären vergriffen, und von ihm nun die Bücher verlangten. Meine Herren, diese Behauptung trägt den Stempel der Erfindung an der Stirn; ich mache nicht Diederichs dafür verantwortlich, sondern Spitteler. Jedermann weiß, daß wir Sortimenter noch so viel Mut Hohen, daß wir sagen: »Wir verkaufen die Werke Spittelers aus dem Grunde nicht, weil dieser deutsch sprechende und schreibende Dichter sein deutsches Volk in der schwersten Stunde verraten und beschimpft hat.« (Lebhafte Zustimmung.) Da werden wir deutschen Sortimenter wohl noch so viel Mut haben, daß wir unseren Kunden sagen: »Aus diesem Grunde verkaufen wir 995
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