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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 157, 10. Juli 1915. seine Bücher nicht.« Für ausgeschlossen halte ich es aber, daß das Publikum an den Mann schreibt — ausgerechnet nach der Schweiz; dann schreibt man doch nur an den Verleger. Die ganze Sache ist also weiter nichts als Stimmungsmache sür Herrn Spitteler. (Sehr richtig!) Ich sehe davon ab, Ihnen eine Resolution vorzuschlagen, wie ich es ursprünglich vorhattc — nicht aus Angst, weil ich etwa fürchtete, wie Herr Diederichs geschrieben hat, mir den Namen eines neuen Johann Ballhorn zuzuziehcn, sondern deshalb, weil ich über zeugt bin, daß jeder deutsche Buchhändler und Sortimenter aus sich heraus seine Ehrenpflicht tut, d. h. die Bücher eines solchen »deutschen« Dichters nicht mehr vertreibt und auch nicht mehr bestellt. (Leb- Haftes Bravo!) Vorsitzender: Herr Paetsch, Königsberg, hat das Wort. Herr Otto Paetsch, Königsberg i. Pr.: Meine Herren! Über den Behördenrabatt habe ich Ihnen meine Anschauungen in der letzten Herbstversammlung in einem längeren Referat zusammcngcsaßt. Ich habe da zum Ausdruck gebracht, daß Sie außerordentlich geringe Hoffnung haben, den Behördenrabatt abschaffen zu können, solange Sie noch den Privatkunden einen Skont von Stzh gewähren und solange das Sortiment, wo jede andere Branche unter den jetzigen Verhältnissen zu einem Teuerungszuschlage kommt, nicht so viel Kraft besitzt, um zu sagen: wir sind nicht in der Lage, den bisher gewährten Rabatt oder Skont weiter zu vergüten — solange werden Sie nie und nimmer vorwärtskommen. <Bravo!) Meine Herren, wenn ich nicht irre, hat man ebenso wie bei uns auch in Bayern den Rabatt an Private bereits mit Erfolg abgeschasst und hat keinen einzigen Kunden verloren. Entschließen Sie sich jetzt zu dem gleichen Vorgehen, machen Sie den Versuch, und ich versichere Sie, Sie werden den allerbesten Erfolg haben. Dann ist aber auch die Beseitigung des Behördenrabatts nur noch eine Frage der aller kürzesten Zeit. <Sehr richtig! Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren! Wortmeldungen liegen nicht mehr vor; die Diskussion scheint also erschöpft zu sein. Damit ist auch der letzte Punkt unserer Tagesordnung erledigt, und wir kommen zum Schluß. Ich danke Ihnen, daß Sie bis jetzt so brav ausgchalten haben, und schließe hiermit die 37. ordentliche Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine. (Schluß nach 7 Uhr.) Kleine Mitteilungen. Briefvcrtehr mit den Vereinigten Staaten. — Bei Briefen aus Amerika ist die Vermittlung durch eine Zwischenadresse im neutralen Ausland nicht zu empfehlen, da sestgestellt ist, daß die auf ameri kanischen Schiffen nach England gelangende, für neutrale Länder bestimmte Post vor der Weiterbeförderung von der englischen Zensur geöffnet wird. Der Dentsch-Amerikanische Wirtschaftsverband macht darauf aufmerksam, daß die amerikanische Postbehörde s. Zt. bekannt gegeben hat, das; die Postsäcke für Deutschland und Österreich-Ungarn ausschließlich auf neutralen Schiffen befördert werden, welche im regu lären Verkehr weder England noch Frankreich anlaufen. Die ver siegelten Postsäcke werden an den deutschen Postdienst abgeliefert. Bei Briefen aus Amerika bietet daher der direkte Weg die größere Sicherheit. Deutsch als Weltsprache. — Im Juli-Heft der Zeitschrift »Hoch land« (München u. Kempten, Jos. Köselsche Buchhandlung) werden von einem Herrn E. die Hauptgedanken des Artikels von A. Zimmer mann in Hamburg: »Das Ausland und wir« (Nr. 131 des Börsenbl., »dessen redaktioneller Teil oft für jeden Literaturfreund lesenswert« sei) wiedergegeben und mit folgenden Worten cingeleitet: »Die For derung, daß wir uns angesichts der Lehren des Weltkriegs endlich der vollen Eigenwerte des deutschen Schrifttums bewußt werden, daß namentlich im Bühnenspielplan und der Unterhaltungsschrift stellerei mit der ganz unbegründeten, überflüssigen und nur schäd lichen Bevorzugung ausländischer Verfasser aufgeräumt wird, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. ,Naum für unsere deut schen Schriftsteller in erster Reihe!' Daran ist hoffentlich niemals mehr zu rütteln. Aber man würde diese vollberechtigte Losung und ihre künftige Verwirklichung nur gefährden, wenn man sie über spannen wollte. Gegenüber den wirklichen geistigen Werten des fremdländischen Schrifttums kann keine unbedingte und dauernde .« Unter Zustimmung zu den von ihm zitierten Ausführungen des Herrn Zimmer mann schließt Herr E.: »Je mehr sich, wie solche Äußerungen hoffen lassen, der deutsche Buchhandel seiner völkischen Pflichten bewußt wird und an seinem Teil zur Pflege des deutschen Geisteslebens mitwirkt, desto weniger haben wir künftig die Gefahr der literarischen Aus länderei wieder zu fürchten. Denn die Pflege einer Weltliteratur im Sinne Goethes und der Romantiker, die Eindeutschung aller wirk lichen Geisteswerte des Auslandes ist nur geeignet, hinwiederum den Wirkungskreis der deutschen Sprache und die Notwendigkeit ihrer Kenntnis immer allgemeiner zu verbreiten. Nicht durch geistige Absperrung, sondern durch Eroberung in die Weite befolgen und er füllen wir das Wort Treitschkes: ,Die Zukunft des deutschen Volkes hängt am letzten Ende davon ab, wieviele Menschen auf der Erde deutsch sprechen'.« Personalnachrichten. Gestorben: vor wenigen Tagen in Montecatini Herr NicardoSonzogno, Leiter des großen Mnsikverlages Edoardv Sonzogno in Mai land. Er hat seine Firma zu einer der ersten und bekann testen des Musikalienhandels gemacht und die bedeutenden Kom ponisten Mascagni und Leoncavallo gelegentlich von ihm aus geschriebener Wettbewerbe für einaktige Opern in die Musikwelt eingefllhrt. vr. Mendelson s. — Den Tod für das Vaterland starb der Direktor des Statistischen Amtes der Stadt Aachen, Or. Max Mendelson, Hauptmann d. L-, Ritter des Eisernen Kreuzes. Er' hatte 1898 den Doktorgrad mit einer Arbeit über »Die Stellung des Handwerks in den hauptsächlichsten der ehemals zünftigen Gewerbe« erworben und war Herausgeber und Leiter der Statistischen Monatsberichte der Stadt Aachen und der Beiträge zur Statistik der Stadt Aachen. Von seinen Veröffentlichungen sei besonders die 1903 erschienene Schrift »Die Entwicklnngseinrichtungen der deutschen Volkswirtschaft« (nach den Er gebnissen der deutschen Statistik, insbesondere der Berufs- und Be triebsstatistik) genannt. SpreWal. Zur Beschlagnahme von Kupferplatten! Zu dem unter dieser Überschrift in Nr. 153 abgedruckten Einge sandt des Herrn Faber ist zu bemerken: Die Beschlagnahme von allen in Frage kommenden Metallen, auch die der Fertigfabrikate aus dem graphischen Gewerbe ist nach der erfolgten Verfügung durch die Kriegs- Nohstoff-Abteilung durch die Tagespresse auf Veranlassung aller einzelnen Stellv. Generalkommandos veröffentlicht worden, die der hier in Frage kommenden Kupferplatten unter 8 11 n der Verfügung. Der Drucker mußte daher diese Platten, auch wenn es Kttnstlerplatten waren, zur Anmeldung bringen. Der Beschlagnahme unterlagen sie als in seinem Betrieb bzw. Lager befindlich ohne weiteres. Nach der erfolgten öffentlichen Bekanntmachung konnte der Drucker annehmen, daß auch der Künstler von der Verfügung Kenntnis hatte, es bedurfte daher keiner besonderen Benachrichtigung an diesen Kun den. Wäre aber die Benachrichtigung erfolgt, so wäre damit die Ver pflichtung zur Anmeldung an die Metallmeldestelle der Kriegs-Roh- stoff-Abteilung und die Beschlagnahme auch nicht zu umgehen gewesen, da dieselbe eben alle in den Betrieben befindlichen Platten be traf. Eine Auslieferung der Platten an den Künstler ohne besondere Genehmigung des Kriegsministeriums hätte vielmehr sowohl den Drucker wie den Künstler straffällig gemacht. Wenn nun der Künstler auf seinen Antrag sich die Platten hat aus der Druckerei zurückgeben lassen dürfen, so hatte der Drucker dies in seinem Lagerbuche abzu schreiben, die Beschlagnahme der Platten ist aber damit noch nicht ohne weiteres aufgehoben, sondern es befinden sich die beschlagnahmten Platten nun lediglich an einer anderen V e r w a h r u n g s st e l l e. Es bedarf andernfalls auch einer ausdrücklichen Bescheinigung der Kriegs- Nohstoff-Abteilung, daß sie auch die Beschlagnahme für auf gehoben erklärt. Dies ist mit der Freigabe zur Rückstellung an den Kunden aber nicht geschehen. Letztere Genehmigung kann viel mehr ohne besonderen Antrag an die Kriegs-Rohstoff-Abteilung auch durch die Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe in Leipzig jederzeit erteilt werden. Unter diesen Umständen vermag das wohlgemeinte Eingesandt des Herrn Faber leider noch nicht zu großen Hoffnungen zu berechtigen. H. , Grenzsperre gewünscht, geschweige denn öurchgeführt werden Verantwort!. Ned. i. V.: NichardLlberti. — Verla-: Der V»rsenvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchliäudlcrhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauS). 996
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