Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150715
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191507151
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150715
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-15
- Monat1915-07
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 161, 15. Juli 1915. Redaktioneller Teil. tiimer nutzbar gemacht werden könnten. Die beiden Berichterstatter, Ncichstagsabgeordnetcr vr. Stresemann, und der Direktor der Deut schen Orientbank, Or. Alexander, gaben einen umfassenden Überblick sowohl hinsichtlich der Bedeutung der Werte, die teils bereits vernichtet sind, teils von schwerer Schädigung bedroht werden, als auch von der Schwierigkeit, bei dem Friedensschluß oder gar noch während des Krieges hier Hilfe zu bringen. — Die vielfach von den Kriegskredit banken gewährte Unterstützung wurde dankbar anerkannt; sie kann aber nur einem verhältnismäßig kleinen Teil der Geschädigten zu gute kommen. Ohne den starken Schutz des Reiches werden auch nach dem Kriege, das war die allgemeine Anschauung, große Verluste an deutschem Vermögen im Auslande unvermeidlich sein. Auf die Rück wirkung, die solche Verluste für die Betätigungsfreudigkeit unserer Ausfuhrindustrie und unseres Ausfuhrhandels haben könnten, wurde hingewiesen. Die Erörterung führte dazu, daß die Versammlung unter Zustimmung beider Berichterstatter einen von Professor Dr. Leidig vorgeschlagcncn Beschlußantrag einstimmig annahm. Der Beschluß lautet: »Die Sicherstellung der Vermögenswerte, insbesondere der Forderungen, welche deutsche Kaufleute und Industrielle im feindlichen Auslande haben, erfordert alsbald die tätige Fürsorge der deutschen Neichsregicrnng. Zunächst muß schon während des Krieges durch das Reich eine Bestandsaufnahme der deutschen Aktiven im Auslande, ins besondere der deutschen Forderungen, sowie möglichst auch der Schul den, welche Deutsche an das feindliche Ausland haben, stattfinden. In allen Fällen, in denen Vermögen Deutscher durch völkerrechts widriges Verhalten der feindlichen Staaten selbst gefährdet oder ver nichtet worden ist, muß jedenfalls eine Entschädigung durch den feind lichen Staat im Friedensvertrage angestrebt werden. Darüber hin aus wird auch eine Sicherung der deutschen Vermögenswerte, die vor dem Kriege tatsächlich vorhanden gewesen sind, einschließlich der For derungen gegenüber dem feindlichen Auslande durch den starken Schutz des Reiches notwendig werden bei den sehr großen Schwierigkeiten, die sich dem einzelnen Deutschen bei der Durchsetzung seiner Ansprüche im feindlichen Auslande voraussichtlich noch lange Zeit nach dem Kriege entgegenstellen werden«. Einführung des Zeitungsvertricbes in Russisch-Polen. — Bei sämtlichen deutschen Postanstaltcn in Russisch-Polen ist der Zeitungs- vcrtrieb cingeführt worden. Bezogen werden können die in deutscher Sprache innerhalb Deutschlands erscheinenden sowie eine beschränkte Zahl polnischer Zeitungen und Zeitschriften. Die Bezieher in Nussich- Polen haben die deutschen Bezugspreise zu entrichten. Gleichzeitig sind auch die Überweisung von Zeitungen für gewonnene Bezieher sowie der Versand von Zeitungsbahnhofsbriefen nach Russisch-Polen zuge lassen. Abkürzung der Wartezeit in der Angestelltenversicherung. — Die Angestclltenversicherung ist erst seit 2)4 Jahren in Kraft. Da die Wartezeit zur Geltendmachung des Anspruches auf H i n 1 e r b l i e - benenrente in den Übergangsjahren 60, auf Ruhegeld wegen Berufsunfähigkeit für Männer 120 Beitragsmonate, für Frauen 60 be trägt, so gehen die im Kriege Gefallenen oder berufsunfähig Gewor denen jeden Anspruchs verlustig. Im Todesfall kann nur die Rück erstattung der Hälfte, bzw. bei freiwillig Versicherten der Beiträge an die Witwe oder Kinder unter 18 Jahren des Verstorbenen er folgen. Der Berliner Ortsausschuß der Vertrauensmänner, Flottwell straße 4, I, Zimmer 5 — Sprechstunde täglich 1—3 Uhr —, macht da her mit Recht auf die sehr wichtige Bestimmung des Versiche- rungsgescbes für Angestellte aufmerksam, die es ermöglicht, sich sofort einen Anspruch auf Rente zu sichern. Gemäß § 395 des genannten Gesetzes kann nämlich bis zum Ende des Jahres 1915 einem Angestellten nach vorhergehender ärztlicher Untersuchung von der Reichsversiche rungsanstalt für Angestellte gestattet werden, die Wartezeit durch ein malige Einzahlung einer Prämienreserve abzukürzen. Der Antrag ist an die Neichsversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 193/195, zu richten, und es sind beizufügen: 1. die Versicherungskarte, 2. eine Geburtsurkunde, 3. eine Bescheinigung des Jahresarbeitsvcrdienstes, 4. für die nicht in Groß-Berlin wohnenden Antragsteller das Gutachten eines Vertrauensarztes. Ferner ist an- zngeben, in welcher Gehaltsklasse und für wieviel Jahre die Abkür zung erfolgen soll. Als Gehaltsklasse ist eine beliebig niedrige, höch stens diejenige zulässig, in der für den Angestellten die ersten Bei träge entrichtet worden sind. Die Abkürzung kann für höchstens 10 Jahre erfolgen. Die Höhe der Prämienreserve ist durch versiche- rnngstcchnische Berechnungen der Ncichsversicherungsanstalt für An gestellte festgestellt und ist um so höher, je älter der Antragsteller ist und je später er den Antrag stellt. Die Abkürzung ist nicht derart zu verstehen, daß Beiträge vorausgezahlt werden, sondern sie verlegt den Zeitpunkt des Eintritts in die Versicherung vom 1. Januar 1913 auf soviel Jahre zurück, als dem Anträge gemäß abgekürzt werden. Die Abkürzung kann nur um volle Jahre erfolgen. Kürzt z. B. ein Angestellter, der seit dem 1. Januar 1913 versichert ist, die Wartezeit um 3 Jahre ab, so erhält, wenn er fällt oder auf andere Weise den Tod findet, seine Witwe eine Jahresrente, die ein Zehntel des Gesamt wertes der Beiträge ausmacht. Hat er Kinder unter 18 Jahren, so kommt für jedes ein Fünfzigstel der gesamten Beitragssumme dazu. Kürzt er die Wartezeit um 8 Jahre ab, sodaß insgesamt 120 Beiträge entrichtet sind, so würde er nicht nur eine Hinterbliebenenrente von mindestens einem Zehntel der gesamten Beitragssumme, sondern, für den Fall, daß er berufsunfähig zurückkehrt, ein jährliches Ruhegeld in Höhe eines Viertels der 120 ersten und eines Achtels aller weiteren Beiträge sichern. Wie der Ortsausschuß mitteilt, haben zahlreiche Fa milienväter vor ihrer Einberufung von diesem Recht auf Abkürzung der Wartezeit Gebrauch gemacht. Der Ortsausschuß gibt gern nähere Auskunft, auch über die Höhe der einzuzahlenden Prämienreserve so wie über den Rentenbetrag. Ernst Wasmuth Architekturverlag, Architekturbuchhandlung und Kunstanstalten A.-G. in Berlin. — Bilanz vom 31. Dezember 1914. Aktiva. Grundstück und Gebäude 900 000 Kaffe und Banken 4 987 32 Wechselbestand , S4 2i8 61 Diverse Debitoren 610 096 18 Lagerbestand 469 633 63 Verlagsrechts 22 301 Maschinen, Mobilien und Jnventarbestand 55 666 35 Verlust 726 916 »7 2 853 703 46 Passiva. -- Aktienkapital 1 500 000 Hypothekenschulöen 545 898 87 Kreditoren 681 131 59 Vorausvereinnahmte Miete 875 — Rückstellung für die Talonsteuer. t5lM> — Delkredere 10 800 Kriegsdelkredere ' . . Ivo VM — 2 853 703 46 Gewinn- und Verlustkonto vom 81. Dezember 1914. Debet. 4 Verlustvortrag aus 1918 457 285 54 Zinsen 24 783 19 Stempel und Steuer 5 479 15 Unkosten 217 927 62 Abschreibungen: Debitoren 9 641,16 Maschinen- und Fabrikeinrichtung .... 750,28 Kontoreinrichtung 928,84 11320 28 Kriegsdelkredere 100 000 — 815 895 78 Kredit. 4 Hausertrag 4 526 68 Bruttogewinn des Verlags und Sortiments .... 84 453 63 Verlustvortrag aus 1913 457 285 54 Verlust 1914 26983053 726 916 07 815 895 78 Der Aufsichtsrat. Der Vorstand. Justizrat Kolsen, Vorsitzender. Günther Wasmuth, Direktor. Revidiert und mit den Büchern übereinstimmend gefunden. Berlin, den 1. Juni 1915. D. Schönwandt, öffentlich angestellter beeidigter Bücherrevisor. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 153 vom 2. Juli 1915.) Verdienste der Iren um das Buch- und Schriftwesen. — Die Engländer sehen, wie bekannt, recht hochmütig auf die Iren und ihre Kultur herab, ohne zu bedenken, daß es die englische Gesetzgebung mar, die jede bedeutende Leistung der Iren unterdrückte. So wurde die hochentwickelte irische Leinwandindustrie durch das englische Parla ment erdrosselt. Demgegenüber seien die mannigfachen Verdienste hervorgehoben, die sich die Iren um die europäische Zivilisation erworben haben. Was die Iren für die Entwicklung des Buch- und Schriftwesens, besonders im Mittelalter, geleistet haben, untersucht ein Aufsatz in der »Zeitschrift für Bücherfreunde«. Das Kloster St. Gallen, von dem Iren Gallus gegründet, war während des Mittel alters eine der vornehmsten Pflegstätten deutscher Bildung. Die un- 1015
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder