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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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.V 168, 23, Juli 1915, Redaktioneller Teil, Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel, ein das Buchhändlergewerbe allgemein schädigendes Verlangen gestellt worden ist«. Gelegentlich der Versammlung des Deutschen Verlegervereins in Leipzig hat nun unser Vertreter die Angelegenheit neuerdings aufgegriffen. Unter allgemeiner Zustimmung wurde darauf hin- gewiesen, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen die zur Friedenszeit bewilligten Preise der Schulbücher infolge der Preissteigerung der Papierlieferanten, der Buchbinder und Buch drucker nicht mehr eingehalten werden könnten. Der Verleger verein beschloß bezügliche Eingaben an sämtliche Ministerien des Deutschen Reiches auf Grund des ihm von den Orts- und Kreis vereinen zur Verfügung gestellten Materials zu machen. Der Text dieser Eingabe ist kurz nach der Generalversammlung dem Deutschen Verleger-Verein übergeben worden, der sie Wohl nun bereits in Einlauf gebracht hat. Die Eingabe gipfelt in der For derung, einen Preiszuschlag von 10°/» genehmigen zu wollen. Wir wollen hoffen, daß diese berechtigte Forderung in dieser Form nun endlich Gehör findet. Deutsche Bücherei: Wie bereits erwähnt, ist das große Unternehmen der Deutschen Bücherei im Rohbau zum Ab schluß gebracht. Die Grundsteinlegung hatte am 19, Oktober 1913 in Gegenwart des Königs von Sachsen stattgefunden; der Schlußstein wurde in diesem Jahre am Freitag vor Kantate ein gesetzt, Sie finden in der Tagesordnung einen Antrag des Vor standes bezüglich eines Beitrages zur Jnnenausschmückung dieses Hauses, Der Verwaltungs-Ausschuß der Deutschen Bücherei hatte eine Reihe von Gegenständen bezeichnet, deren Stiftung durch die Orts- und Kreisvereine besonders freudig begrüßt würde. Da sich bereits eine ganze Reihe dieser Vereine teilweise mit größeren Beträgen beteiligen, wird Wohl auch der Bayerische Buchhändler-Verein gerne seinen Teil leisten. Die Maßnahmen, die die Generalkomman dos bezüglich der Sicherung des eigenen Vaterlandes und der Bekämpfung des feindlichen Auslandes getroffen, ha ben wir nach Kräften unterstützt, uns aber auch gegen Auswüchse gewendet. Zu Beginn der Mobilmachung waren durch die poli zeilichen Organe auch militärisch ganz harmlose Karten von Deutschland unter polizeilichen Verschluß gelegt worden. Schon am 18, August 1914 kam ein Erlaß, der den Vertrieb von Über sichtskarten und privaten Kartenwerken des In- und Auslandes wieder freigab. Die Hoffnung des Sortiments, daß wenigstens der Kartenverkauf als Ersatz für den Ausfall dienen könnte, wurde dadurch enttäuscht, daß verschiedene Verlagshandlungen teils direkt, teils durch Zwischenhändler mit Papier-, ja sogar Zigarrenhändlern in Verbindung traten, sodaß in allen derarti gen Geschäften solche Kriegskarten zu haben waren. Unser Pro test im Börsenblatt scheint nur geringen Erfolg gehabt zu haben. Hingegen sind uns viele Briese von größeren Firmen, wie Flemming, Perthes usw,, zugegangen, die erklärten, daß sie nur mit Buchhändlern verkehren würden, Einschränkung der Staatsausgaben wäh rend des Kriegs: Unterm 3, August 1914 hatten die kö niglichen Zivil-Staatsministerien gemeinsam eine Bekannt machung erlassen, die die Einschränkung der Staatsausgaben be traf, Da diese von ängstlichen Beamten sehr weitgehend aufge- faßt wurde, indem nicht nur die Annahme von Neuigkeiten ver weigert wurde, sondern auch die Abbestellung bisher bezogener Fortsetzungen und Zeitungen erfolgte, wandten wir uns unterm 2, Dezember 1914 mit einer Eingabe an die sämtlichen Zivil-Staatsministerien Baycms mit dem Ersuchen, diesen Er laß, soweit der Buchhandel in Frage komme, außer Geltung zu setzen. Mit Dank stellen wir fest, daß in kürzester Frist seitens der königlichen Stellen entgegenkommend geantwortet und un seren Wünschen entsprochen wurde. Diese Erklärung wurde seiner zeit im Börsenblatt zum Abdruck gebracht, Bücherwoche: Nachdem der Verlagshandel, der Auf forderung des Börsenveretnsvorstandes Folge leistend, reichlich freiwillige Gaben für die Lazarettbibliotheken und unsere Sol daten im Felde gespendet hatte, finden wir es an der Zeit, dahin zu streben, daß in Bayern eine Bücherwoche durchgeführt werde, die einerseits dem dringenden Bedürfnis unserer Truppen nach modernem Lesestoff Rechnung trage, andererseits dem schwer un ter der Last der Zeit leidenden Buchhandel eine Einnahmequelle eröffnen könnte. Leider haben wir bei der Leitung des Roten Kreuzes keinen Erfolg gehabt. Wir hoffen, daß die Bücherwoche, die nun von Berlin aus neuerlich angeregt wurde, mehr Er folg hat. Mehrfach wurde von Vorstands wegen ersucht, in un serer heimischen Presse darauf hinzuweifen, daß Bücher auch sehr empfehlenswerte Liebesgaben für unsere Feldgrauen seien. Hier sind insbesondere die durch unseren Vorsitzenden vermittelten No tizen in der Augsburger Abendzeitung hervorzuheben; diese brachte im redaktionellen Teil Aufsätze mit dem Titel »Bücher ins Feld und Lazarett«, »Deutsche Weihnachten« usw, Buchbinderkommissionäre: Nach wie vor sind die Buchbinderkommissionäre fleißig an der Arbeit, uns mit neuen Auchkollegen zu beglücken. So kam in letzter Zeit wiederum die Anmeldung eines Kollegen in einem ca, 30V Einwohner um fassenden Sommerfrischenort im bayerischen Hochland, einem Ort, der zwar im Sommer fleißig besucht, aber sonst für eine buch händlerische Unternehmung ganz aussichtslos erscheint. Obwohl der Besitzer keine buchhändlerische Ausbildung genossen hat und obwohl sein Betrieb noch gar nicht handelsgerichtlich eingetragen war und obwohl er selbst zugab, daß der Hauptbetrieb des Ge- fchäftes Buchdruckerei und Zeitungsverlag wäre, behauptete er doch, den Sortiments-, Landkarten- und Musikalienhandel als Ge werbe betreiben zu wollen. Wir versuchen nach Kräften, nach Einvernehmung des einschlägigen Ortsvereins die Einführung solcher Kommissionärschützlinge zu verhindern. — Eine große Anzahl unserer Kollegen, sowohl Prinzipale wie Gehilfen, stehen im Felde, Andere haben Söhne, Brüder und Nahverwandte hinausgesandt. — Blutige Ernte hält der Tod. — Noch wogt der Kampf, doch sind wir alle überzeugt, daß ein Volk, das mit solch heiligem Ernste um sein Dasein kämpft, zum Siege kommen mutz. Der Vorstand schließt mit dem frohen Hoffen, daß Ihnen der Bericht des nächsten Jahres hierüber und über die günstige Rückwirkung auf den Buchhandel Erfreuliches wird Mitteilen können. Kleine Mitteilungen. Ankauf und Verkauf von Metallen und Altmaterialien im gra phischen Gewerbe, — Die Metall-Vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe E, B, erließ folgende Bekanntmachung: Wir machen wieder holt daraus aufmerksam, daß der freie Verkauf von beschlagnahmten Metallen lm graphischen Gewerbe verboten ist und die Abstoßung der in den einzelnen Betrieben vorhandenen Mengen durch Angebot an die hierfür zuständigen amtlichen Stellen zu erfolgen hat: die Unter zeichnete Metall-Vermittlungsstelle in Leipzig bzw, die Kricgsmetall- A,-G, in Berlin, Die letztere hat ihre Befugnisse, soweit Las gra phische Gewerbe in Frage kommt, der Metall-Vermittlungsstelle über tragen, Die Metall-Vermittlungsstelle hat nach ihren vom Kriegs ministerium vorgeschriebenen Satzungen zugleich für den Me tall-Umlauf im graphischen Gewerbe und für den Bedarf der Heeresverwaltung Sorge zu tragen. Der Metall-Umlaus ist aber durch Verfügung des Kriegsministeriums in der Weise geregelt, daß neue Metalle nur noch gegen Aus tausch von Altmetall freigegeben und neue Legierungen nur noch durch Verarbeitung ausdem Gewerbe selbst stammender Altmetalle hergestcllt werben dürfen. Letzteres geschieht durch Hüttenwerke, mit denen die Vermittlungsstelle hierüber besondere Verträge abgeschlossen hat. Hierdurch soll der not wendige Bedarf des Gewerbes sichergestellt werden, während im übrigen das Metall zur Verfügung der Heeresverwaltung für deren Bedarf ge halten bzw, an die Krtegsmetall-A,-G, abgeliesert wird. Wir fordern daher hiermit alle Firmen des graphischen Gewerbes sowie des Buch handels ans, ihre Retallbestände einer eingehenden Prüfung auf ent behrliche Materialien zu unterziehen und ihre abstotzbarcn Metalle in Hartbleilegierungen einschließlich Krätze und Bleiasche sowie von Kupfer, Messing und Rotguß der Metall-Vermittlungsstelle zur Ver fügung zu stellen. Lediglich hierdurch kann auch vermieden werden, daß möglicherweise eine zwangsweise Einziehung von Metallen für den Heeresbedars erfolgt, die dann nicht nur Altmetalle, sondern auch wertvollere Kertigsabrikate und gebrauchsfähige Legierungen betreffen könnte. Die uns angebotenen Metalle werden wir je nach Bedarf teils selbst auskaufen und der Krlegsmetall-Aktiengesellschaft überweisen, teils von den mit uns in Verbindung stehenden Hüttenwerken auf kaufen lassen. Ebenso werden wir eine Anzahl Lieferantensirmen und 1043
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