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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1915
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- 1915-08-02
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- 02.08.1915
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^ 176, 2. August 1915. Redakttoneller Teil. deutender Männer an, die König Maximilian II. von Bayern nach München berufen hatte, um der aufblühenden Kunststadt mehr Glanz zu verleihen. Von seinen Werken sind »Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sizilien« und die Bearbeitung der Heldensagen des »Firdusi«, besonders aber seine »Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien« noch heute anerkannt. In seinen Poesien gibt er der Begeisterung für das neugegrllndete Deutsche Reich oft beredten Ausdruck. Das epische Gedicht: »Die Nächte des Orients« dürfte seine Eigenart als Dichter am ausdrucksvollsten zeigen. Graf Schack beschloß sein von rastloser Tätigkeit erfülltes Leben 1894 in Nom. Neue Mitglieder der bayerischen Sachverständigenkammer für Tonkunst. — Als Sachverständige in der bayerischen Sachoerständigen- kammer für Tonkunst sind an Stelle Mottls und der Professoren Ludwig Thuille und Martin Krause berufen worden: als Vorsitzen der Hofkapellmeister Bruno Walter, als Mitglied Professor Friedrich Klose und als Stellvertreter Professor Anton Beer-Walbrunn. Ein königlicher Vorläufer Gutenbergs in Korea. — Die neuesten Erforschungen der koreanischen Geschichte haben das sehr interessante Ergebnis gezeitigt, das; Gutenberg im fernen Osten Asiens einen könig lichen Vorgänger hatte, der schon ein halbes Jahrhundert früher - die Erfindung des Typendruckes ist in Deutschland um 1450 an- gesetzr — den Druck mit beweglichen Metallettern erfand und durch ein Dekret allgemein einführte. Der Druck ganzer Seiten von ge stochenen Holzplatten war, wie die »Lägt. Rundschau« ausführt, schon längst in China und den Ländern mit chinesischer Kultur (Japan, Korea) bekannt — das berühmteste Erzeugnis dieser Pressen ist der Druck des buddhistischen Neligionsbuches »Tripithaka« in etwa 1500 Bänden unter Kaiser Songtjong (982-997), von dem sich ein Exemplar in der kaiserlichen Bibliothek zu Tokio befindet —, aber der Fortschritt zu beweglichen und sogleich aus Metall gegossenen Lettern ist die ureigene Erfindung des koreanischen Herrschers Thaitjong, der von 1400—1419 regierte. Nach den Forschungen des Paters Andreas Eckardt zu Söul, die er im neuesten Hefte des »Geist des Ostens« abschließt, erließ der offenbar geistig hochbedeu tende Kaiser im dritten Jahre seiner Negierung folgende, im 242. Ka pitel der großen koreanischen Enzyklopädie »Mun hun hi ko« auf bewahrte Proklamation: »Für die Negierung des Landes sind Bücher unbedingt von großem Vorteil. Unser Ostreich liegt außerhalb des Meeres, und nur selten gelangen Bücher aus dem Reich der Mitte zu uns: die Holzplatten aber nützen sich leicht ab, und es ist schwer, für alle Bücher unter dem Himmel Holzplatten zu schneiden. Darum ist es Unser Wille und Gesetz, daß man aus Kupfer Lettern verfertige und jegliches Buch drucke, damit auf diese Weise die literarische Kenntnis möglichst weite Verbreitung finde zum unermeßlichen Nutzen aller. Wir wollen aber nicht, daß dem Volke hierfür eigene Steuern auferlegt werden, und geben darum das Geld hierzu aus Unserem Schatze . . .« Da fing man an, erzählt der interessante Bericht weiter, Lettern zu verfertigen, und innerhalb weniger Monate waren einige hunderttausend Typen fertig. Der große und berühmte Literat Kuon-Kun feierte diese Erfindung in einer Lobschrift. Von diesem ersten Gusse sind noch viele tausende Lettern vorhanden: eine Serie von 20 Stück wurde durch Vermittlung des deutschen Konsuls Or. Krüger in Söul dem deutschen Schriftmuseum zu Leip zig überwiesen. Von der Kompliziertheit dieser Druckschrift macht man sich einen Begriff, wenn man weiß, daß die chinesisch-koreanische Schrift eine Wort- oder Silbenschrift ist, die mehrere tausend Charak tere umfaßt: es war deshalb eine zweite Kulturtat von großer Trag weite, daß der Nachfolger Thaitjongs, König Setjong, zur Verein fachung des Druckes eine eigene koreanische Buchstabenschrift erdachte. Aber die Glanzzeit dieser koreanischen Kultur ging schnell zu Ende, und so erfuhr das Abendland erst ein halbes Jahrtausend später die geniale Erfindung des königlichen Rivalen und Vorgängers Guten bergs im geheimnisvollen »Land der Morgenruhe«. Anrechnung der Militärdicnstzeit in der Reichsangestelltcnversiche- rung. — Eine Abänderung des Neichsgesetzes über die Angestellten- versichcrung ist in neuerer Zeit wiederholt aus den Kreisen der An gestellten gefordert und auch im Haushaltungsausschuß des Reichs tages erörtert worden. Es handelt sich darum, daß die Anrechnung der Militärdienstzeit als Beilragszeit bei der Angestclltcnversichcrnng ebenso geregelt wird, wie dies in der Neichsversicherungsordnung ge schehen ist. Einer solchen Regelung stehen nach der Auffassung des Staatssekretärs des Innern mancherlei Bedenken entgegen: vor allem würde die Erfüllung der vorerwähnten Wünsche ohne eine Er höhung der Beiträge nicht durchführbar sein. Die Verhältnisse bei der Invalidenversicherung und der Ncichsversicherung der Privatange stellten sind nach dem Erachten der Ncichsregierung verschieden, weil bei der letzteren die Beiträge bedeutend höher sind und deshalb der Ausfall an Beiträgen fiir die Militärdienstzeit nicht ohne weiteres getragen werden kann. Eine Änderung des Gesetzes liegt daher nicht in den Absichten der Negierung. Wegen einer Kriegsmaßnahme, die Anrechnung wenigstens der Kricgszeit herbeizuführen, stellte der Staatssekretär im Reichstagsausschuß Erwägungen in Aussicht. Der Reichstag hingegen hat den Antrag des Ausschusses auf baldige Vor legung eines Gesetzentwurfs wegen Anrechnung der Militärdienstzeit als Bcitragsmonate mit großer Mehrheit angenommen, so daß nun mehr der Bundesrat zu dieser Frage entscheidend Stellung nehmen wird. Akademie der Künste in Berlin. — Angesichts der maßlosen ge hässigen Verleumdungen deutscher Wissenschaft und deutscher Kunst im feindlichen Auslande, die die Ausstoßung der deutschen Mitglieder aus den gelehrten und künstlerischen Körperschaften in Frankreich, England und Rußland zur Folge hatten, ist es ein erfreuliches Zeichen innerer Kraft und Geschlossenheit, wenn das soeben erscheinende Personal verzeichnis der Königlichen Akademie der Künste in Berlin nach wie vor seine ausländischen Mitglieder aufführt. Die Sektion fiir die bildenden Künste weist acht Mitglieder der uns feindlichen Staaten auf. Da ist der bekannte Pariser Maler und Direktor der Leols äes L6Lux-^rt8 Leon Bonuat, vor allem aber Auguste Nodiu, der große französische Bildhauer. Ein Belgier, der Brüsseler Bildhauer Jules Lagae, und ein Vlame, der in Paris lebende Emil Wauters, der übrigens Ritter des preußischen Ordens pour 1e morile ist, finden sich ferner in den Listen. Von den Söhnen Albions finden wir den ausge zeichneten Graphiker Frank Brangwyn, dann den Maler John Singer Sargent, seinen engeren Fachgenossen Walter William Ouleß. Italien ist durch den Maler Francesco Paolo Michetti, den Bildhauer Giulio Monteverde vertreten. Unter den ausländischen Mitgliedern der Ab teilung für Musik an der Akademie finden wir Enrico Bossi und Puccini, den Londoner Charles Villier Stanford, Charles Maria Widor aus Paris. Neue Einzahlungskurse. — Das Umrechnungsverhältnis für Post anweisungen ist am 23. Juli nach Dänemark, Norwegen und Schwe den auf 100 Kronen — 129 und nach Griechenland (nicht auch Bul garien, Dänische Antillen, Schweiz) auf 100 Fr. — 100 ^ neu fest gesetzt worden. — Für Postanweisungen nach den Niederlanden und den niederländischen Kolonien ist am 27. Juli der Kurs in 100 Gulden — 200 ^ geändert worden. Womit die Russen ihre Unterstände abdichtcn. — Die Kriegsaus stellung des Deutschen Buchgewerbe- und Schriftmuseums in der Beton halle des Ausstellungsgeländcs wird täglich bereichert. Zahlreiche im Felde stehende Freunde des Museums sammeln, was für das Museum von Interesse ist. Nicht wenig überrascht war die Museumsleitung, wie das »Leipz. Tageblatt« berichtet, als sie kürzlich von dem frühe ren technischen Direktor der Internationalen Ausstellung für Buch gewerbe und Graphik, dem Kaiserlichen Baurat Or. Nicolaus, der als Hauptmann im Osten steht, ein Blatt einer hebräischen Pergament- Handschrift mit der Bemerkung übersandt erhielt: »Inliegend eine hebräische Pergament-Handschrift, von den Russen zur Dichtung ihrer Unterstände verwandt.« Es ist eine große, schöngeschriebene Perga ment-Handschrift, die leider in ihrem oberen Teil durch Sand und Erdreich etwas gelitten hat und durch Nässe beeinträchtigt wurde, im großen und ganzen aber recht gut erhalten geblieben ist, so daß sie mühelos gelesen werden kann. Sie hängt nun neben anderen »Kultur leistungen« der Russen in dem Raum »Das Kriegsjahr 1914/15« und wird manchem Besucher der Ausstellung so recht vor Augen führen, wie es um die »Bildung« des russischen Heeres bestellt ist. Eine deutsche Schule in der Türkei. — Eine der jüngsten deutschen Schulgründungen in der Türkei, die am 1. März 1914 in Adana, der Hauptstadt des türkischen Wilajets gleichen Namens im Südostcn Kleinasiens, eröffnete deutsche Schule, versendet ihren ersten Jahres bericht, der, wie wir den Mitteilungen des Vereins für das Deutsch tum im Ausland entnehmen, von vielen Schwierigkeiten in der Arbeit, aber auch von beträchtlichen Erfolgen zeugt. Die deutsche Schule in Adana ist eine Gründung der Deutsch-Türkischen Vereinigung in Berlin. Diese vom jetzigen Staatssekretär vr. Helfferich begründete Vereinigung bezweckt insbesondere, »der Bevölkerung des türkischen Reichs die Errungenschaften der deutschen Wissenschaft in ihrem gegen wärtigen Stande zu vermitteln«. Die politische Lage, die die deutsch- türkische Waffengemeinschaft schuf, hat lebhafter, als irgend eine Werbe arbeit es vermöchte, das Interesse der Türken für die deutsche Sprache geweckt. »Und doch« — heißt es weiter in dem vom Direktor vr. Sil bermann erstatteten Schulbericht —»darf man sich nicht der nbcr- 1103
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