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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1915
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- Deutsch
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Redakttoneller Teil. >p 195, 24. August 1915. dem großen — die zugestandene Rabattdifferenz aufzuwiegen in der Lage wären. Dem Sortiment aber würde eine Um wandlung in dem gedachten Sinne zunächst und vor allem die ausnahmslose Erfüllung jahrzehntelang gehegter Rabatt wünsche bringen, sie würde zudem dem Sortimenter, der oft das ganze Jahr hindurch Oberwasser zu haben glaubte, um dann mit Schrecken der Ostermetzliste gegenüberzustehen, die der öfteren dringend nötige, verständige, kaufmännisch korrekte Wirtschaftsführung bringen. Voraussetzung htersür wäre aller dings eine wesentlich straffere Niederhaltung der geheimen Schleuderei durch die Kreisvereine, die sich gegebenenfalls auch nicht scheuen dürften, Bücherkäufer, die einen höheren Rabatt als den zulässigen zu erhalten behaupten, als gericht liche Zeugen gegen den beschuldigten Sortimenter ver nehmen zu lassen. Vielleicht dürsten auch vor Einführung einer so einschneidenden Änderung die Kreisvereine Veran lassung nehmen, ihre sämtlichen Mitglieder von neuem schrift lich und ehrenwörtlich auf die bestehenden Rabattbestimmungen zu verpflichten. Als Zeitpunkt für den Übergang in die neue Aera dürfte wohl kein Termin geeigneter, ja bestechender erscheinen als der Anfang des Jahres 1916. Dem Verleger, der mit Sicher heit zur Ostermesse 1916 möglicherweise nur auf die Ein gänge aus den festen Bezügen rechnen kann, wäre mit dem Eingänge des ersten festen Quartals ein Ausgleich für das Hiuausschieben der a cond.-Bezüge geboten; der Sortimenter hätte aus gleichem Grunde nicht plötzlich die doppelte Last zu tragen. Für beide würde sich der Übergang in die neuen Verhältnisse ohne wesentliche Störung vollziehen. Das Jahr 1915, das Deutschland bis in die tiefsten Tiefen aufgewühlt hat, das alles Denken über das Persön liche hinausgehoben und der Allgemeinheit zu dienen ge zwungen hat, scheint auch dem Buchhandel seine Spuren auf drücken zu wollen. Sein Beginn hat uns mit der Vereinigung der Bibliographie in der Hand des Börsenvereins einen tüch tigen Schritt vorwärts gebracht, und schon munkeln die Augurn von bevorstehenden grotzen Umwälzungen auf anderen Ge bieten. Einen Hinweis auf weitere wichtige Fragen, die der Entscheidung entgegendrängen, möchte auch der hier vor getragene Gedankengang gegeben haben. Breslau. Ewald Wellmann. Buchhandel — Presse — Leserwelt. Den Geist des schon mehr berüchtigten als berühmten Rabbi Akiba brauche ich nicht heraufzubeschwören, um die Urheber schaft meines Vorschlages zu begründen, den ich in dem eingehen den und sachverständigen Aufsatze Herrn vr. Adolf Brauns über Freiexemplare ausgesprochen finde. Man findet sie belegt durch meine von der Spottlaune oberflächlich beherrschten, im Grunde aber ganz ernstgemeinten »Stimmungsbilder aus dem Buchhan del« vom Jahre 1894. In dem »Ein Gespenst in der Platostrahe« überschriebenen Abschnitt auf Seite 95 u. ff. gebe ich neben an derem auch eine Anregung zur Bekanntmachung der neuen (und anderen) Bücher mittels eines vom Verlag und Sortiment ge meinsam herauszugebenden, als ständige Pressebcilage gedachten Büchcr-Anzeigers, mit dem sich die sachgemäße Besprechung von Neuigkeiten innerhalb des Bereiches dieses Zweckverbandes auf Grund regelrechter Abmachungen wie eine natürliche Bedingung verknüpfen sollte Das Erscheinen, die Herstellung des Anzeigers, die Verteilung der Kosten hierfür auf den beteiligten Verlag, der Veilagcgebührcn auf die Sortimenter-Vereine, ferner die näheren Umstände und Erfordernisse für die Verteilung der Besprechungs bücher durch die Sortimenter-Geschäftsstelle, die Abrechnungsweise über die Anzeigen und dergleichen habe ich vor gleichfalls annähernd 25 Jahren dem damaligen Vorsitzenden des Verbandes der Kreis« und Ortsvereine, Adalbert Stüber, und solchen anderen Stellen im Hohen Rat des Buchhandels zur Begutachtung unterbreitet, die ich als empfänglich für meinen Plan ansah. Ich erinnere mich indessen nicht, einen anderen Bescheid empfangen zu haben als den, man habe keine Zeit, um die Sache nach Gebühr zu erwägen. 1182 Mittlerweile haben sich die Unzuträglichkeiten unserer bisheri gen Wurstelei Wohl auch dem Allerharmlosesten zur Genüge offen bart. Unsere ganze Bllcherkritik ist ein Sumpf, gegen den der klassi sche Malaria-Urboden nur eine Pfütze genannt werden kann. Es wird ganz außerordentlicher, auf jeden Fall aber gemein schaftlicher Anstrengungen bedürfen, um ihn vorderhand nur wegbar, geschweige denn urbar zu machen. Weder die Verleger, noch die Blätter allein sind imstande, dies zu tun, selbst wenn der gute Wille dafür da wäre. Inzwischen sind, wie ich schon vor 20 Jahren auf Grund regelmäßigen Verfolgens der Ein- gangslisten verschiedener großer Zeitungen und Zeitschriften nach meinen soweit wie möglich genauen Schätzungen festgestellt habe, alljährlich für mindestens IV- Million Mark Herstellungswerle an Büchern und Bildern dem Moloch Presse »zur Besprechung« ganz oder halb freiwillig geopfert worden. Für das letzte Jahr zehnt dürfte dieser Betrag eher zu niedrig als zu hoch sein. Was mit diesen annähernd 40 Millionen Mark an barer Steuer, die sich der deutsche Verlag in den letzten 25 Jahren für Ankündigungszwecke allein in Waren auferlegt hat, erreicht sein wird, möge sich der Leser des Braunschen Aufsatzes beantworten. Dabei kann sich jeder rabattbedürftige Sortimenter-Leser die obige Summe in vermehrten Rabatt umrechnen. Hoffentlich tut das indessen keiner, ohne zugleich die sich darau knüpfende Gewissens- frage zu beantworten, ob er einerseits Willens und imstande sein würde, durch vermehrte eigene Verwendung den Einnahme-Aus fall zu erstatten, der doch Wohl mit dem Wegfall der Ausgabe Hand in Hand gehen dürfte. Eines aber steht für mich unwiderleglich fest: Jede Ände rung zum Besseren unserer gegenwärtigen Zustände ist nur dann erfolgverheitzend, wenn das am Absätze eines Buches im allge meinen gleichmäßige Belangen vom Verlag und Sortiment auch gemeinsam gefördert und getragen wird. Folglich ist auch das Sortiment an der Besprechungs-Frage sehr erheblich beteiligt. Daraus folgt wieder, daß dem Sortiment die Vermittlung in dieser Angelegenheit (soweit hierbei örtliche Umstände in Betracht kommen) weder unwillkommen noch befremdend sein müßte. Vor 100 Jahren war es noch so, und die Beteiligten standen sich gut dabei. Ein Weg für das Was und Wie dieses Verfahrens läßt sich auch heute noch unschwer finden. »Selbstverständlich« nenne ich die Mitwirkung des Sorti ments bei dem Soll und Haben der Anzeigenverbreitung. Bei dem von mir seinerzeit ins Auge gefaßten »Verlags-Anzeiger« des verlegerischen Zweckverbandes hatte ich die Übernahme der Beilagegebühren auf die Rechnung des Kreis- oder Provinzial- berbandes der Sortimenter für die gemeinsam vereinbarten Blät ter ohne weiteres vorausgesetzt. Dadurch wird jedem Vorgehen die nötige wohlerwogene geschäftliche Fürsorge gesichert, für die allerdings ein fester Zusammenschluß aller Beteiligten die Vor aussetzung ist. Und diese ist der Anfang und das Ende eines jeden Fort schritts. Daneben bleiben dem persönlichen Betätigungstriebe noch alle beliebigen Wege offen, aber unserer Allgemeinheit — vertreten durch die Presse — gegenüber würde der Gesamtbuch- handel soviel an Einfluß und Ansehen gewinnen, wie ihm kraft seiner inneren, fachlichen Organisation zukommt. Dar ist bis heute aber leider ein frommer Wunsch gewesen. Peter Hobbing. Gurlitt, Cornelius, Von deutscher Art und deutscher Kunst. Berlin 1915, Der Zirkel, Architektur-Verlag. Preis brosch. —.80 M. ord. Diese tapfere Bekennt» isschrift verschmäht den Weg, auf dem andere das alleinige Heil für die deutsche Kunst gesucht haben, näm lich in der Anlehnung an Stilarten längst vergangener Zeiten. »Deutsch ist nicht die Kunst von gestern, sondern die von morgen«, heißt es aus Seite ttt. »Welche Armut des Idealismus, wenn das Deutsch land von 1814/15 bei vergangenen Zeiten um Ausdrucksformen bet teln geht!« Idealismus, das wird Seite 1 aus Paul de Lagarde er klärt, ist Anhänglichkeit an das selbftgeivähltc Ideal. »Nicht die Ver gangenheit kann die Begeisterung erwecke», sondern das Konimende, bas zu Erkämpfende.« Diese Gedanken geben den Ton, aus den die i Schrift gestimmt ist; sie fiihlt mit der Jugend und sür die Jugend.
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