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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1926
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- 1926-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1926
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Nr. 215. o.'25 !<t's"°70?^V2 SS^^'E s?2v!- > ?N^cb?m!^ gliederpreio: Dle Aeile 0.50 ^l. V, 6.14c " 6. 40.— — Illusli'iei^en l^eN 65.- .<L. V« 6.35.- .<L. Nlchtmitgl. 1.6. (nurunget.) LIbrige 6.: V. 6. 240.— ^L. 6. 130.- >L. ^«6. kanlr: /^0V^, I.vtp-ig — poslsok.-IKo.r 13463 — kvnnsp .^70'.— ^ n Lin^eubatt jederzeit vorbeh"—^Seiderleit. Lrj.-Grt: Leipzig, rz K3 — ^onnsor».: Ssmiriel-I^»'. 70856 — Suokdönsv Leipzig. Mittwoch den 15 September 1926. 93. Jahrgang. Mitteilungen aus dem Antiquariat Diese Mitteilungen erscheinen unter alleiniger Verantwortlichkeit des Vereins der Antiquariats« und Exportbuchhändler 1. Jahrgang / Nr. 7 (6 siehe Bbl. Nr. 163.) Wien. Wien rüstet sich zum Empfang der Vertreter des deutschen Buchhandels, der diesmal die alte Kaiserstadt an der Donau zum Tagungsort seiner Herbstversammlung gewählt hat. Es wird eine stolze Heerschau werden. Auch äußerlich wird damit einmal für alle Welt sichtbar werden, wie der deutsche Buchhandel für sich die Anschlußfrage längst praktisch zu lösen gewußt hat, ehe man sich sonst überhaupt noch bewußt geworden war, daß es so etwas wie eine Anschlußfrage gibt und geben lann. Wenn sich nun die Buchhändler aus allen Gauen, so weit die deutsche Zunge klingt, in Wien einsinden und umschauen werden, werden sie viel des Interessanten zu sehen und zu hören be kommen. Auch viel des buchhändlerisch Wissenswerten und Wert vollen. Das gilt nicht zuletzt für das antiquarische Gebiet. Die Bibliotheken und Archive, Museen und Sammlungen der alten Habsburger-Metropole genießen Weltruhm. Zum Teil ist ihr« Besichtigung unter sachkundiger Führung als für Buchhändler selbstverständlich mit in das Programm ausgenommen. Die Teil nehmer der Tagung werden also gewissermaßen offiziell so reiche Eindrücke sammeln. Die bekannten Verkäufe der letzten Zeit haben aber gezeigt, daß Österreich auch sonst noch viele Schätze birgt, die des Aussuchens wert wären. Darüber hinaus jedoch verdient mit dem gesamten Wiener Buchhandel selbst nicht minder auch das Wiener Antiquariat freundliche Beachtung und kollegiale Be grüßung. Die Grundzüge einer Geschichte des Wiener Antiquariats hat vor 17 Jahren Jacques Eisenstein ausgezeichnet. Die von ihm mitgeteilten Zahlen lassen erkennen, daß auch für den Wiener Antiquariatsbuchhandel die Zeit nach der Bismarckschen Reichs gründung neuen Aufschwung und den Anstoß zu lebhafterer Ent wicklung gebracht hat. Während sich von Anfang des Jahrhun derts bis zum Jahre 1870 die Zahl der Wiener Antiquariats- sirmen knapp verdoppelte, nahm sie in den beiden folgenden Jahr zehnten je um 50^ rund zu, um dann allerdings wieder einem langsameren Entwicklungstempo Platz zu machen. Man geht Wohl in der Annahme nicht fehl, daß hier die große Wiener Welt ausstellung von 1873 von ausschlaggebendem Einfluß gewesen ist. Die Zeit unmittelbar vorher mit den für die Habsburgcrmonarchie unglücklichen Kriegen von 1859, 1884 und 1866 war auch wirt schaftlich überaus schwierig. Österreich erlebte schon damals Wäh rungserschütterungen ähnlicher Art wie in der Gegenwart, wenn auch in bescheideneren Ausmaßen. In der ersten Hälfte des Jahr hunderts hatte noch die Zensur den Buchhandel niedergehalten. Welche Belästigung und Hemmnis sie auch für das Antiquariat bedeutete, läßt sich heute kaum noch vorstellen. Man bedenke zum Beispiel, daß nach der mit von Zensurbcdürfnissen beeinflußten Gewerbeordnung den Antiquaren zwar der Verkauf von Kupfer stichen usw., wenn sie Bestandteil von Büchern waren, erlaubt, sonst aber verboten war. Noch 1854 wurde deshalb der Anti quar Ignaz Klang dafür, daß er einen Homannschen Atlas, der doch nur Karten ohne Text enthielt, im Schaufenster auszustellcn gewagt hatte, mit Konfiskation der Ware und einer Geldbuße von 20 Gulden bestraft. Schlimmer aber war noch, daß aus Furcht vor der Zensur die Ausgabe von Katalogen für die Wiener Anti quare fast zur Unmöglichkeit wurde, konnte doch die unwissent liche oder versehentliche Aufnahme des Titels auch nur eines ver botenen Buches die unerträglichsten Schikanen und peinlichste Ver folgungen zur Folge haben. Nun fiel zwar die Zensur nach der Revolution von 1848, doch die neue Freiheit konnte zunächst der wirtschaftlichen Notlage wegen nicht genützt werden. Da bracht« dann aher die Weltausstellung von 1873 namentlich kaufkräftige Engländer und Franzosen in großer Zahl nach Wien, und von da an datiert der merkliche Aufschwung gerade des Wiener Anti quariats. Noch schlummerten dort manche Schätze selbst aus der Zeit der Josefinischen Säkularisationen. Neben ihnen spielten vor allem die illustrierten Werke des 18. Jahrhunderts damals eine hervorragende Rolle. Auch Wien und Österreich selbst wiesen manchen hervorragenden Sammler auf, deren Wiederveräußc- rungen den Markt immer wieder belebten. Es ist hier nicht der Ort und die Gelegenheit, alle die ver dienstvollen und kenntnisreichen Firmen aufzuzählen, die den Ruhm des Wiener Antiquariats begründet haben und noch ver treten. Einer Firma aber darf doch Wohl gedacht werden, deren Name mit am meisten dazu beigetragen hat, das Wiener Anti quariat weltbekannt zu machen. Es ist die Firma Gilhofer L Ranschburg. Namentlich ihr« Auktionen verschafften Wien selbst neben London und Paris Beachtung. Erinnert sei z. B. an den auf der Auktion Schreiber-Potsdam (gemeinsam mit Joseph Baer L Co.) 1909 für die Apokalypse von etwa 1440 erzielten damaligen Rekordpreis von 94 600 Kronen. Vier Jahre vorher waren auf der Auktion Trau ein anderer Holztafeldrnck der Apokalypse von etwa 1460 für 30 000 Kronen und Fust und Schössers Licero, äs okkiciis von 1465, auf Pergament, für 50 000 Kronen losgcschlagen worden. Mögen die Zahlen heute überholt sein, für ihre Zeit waren sie Ereignisse. Der Grundstein zu der Firma Gilhofer L Ranschburg ist im Jahre 1883 gelegt worden, in dem Jahre der Internationalen Graphischen Ausstellung in Wien, die den Anstoß zur Gründung 49
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