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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1915
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- 1915-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1915
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202, 1. September ISIS, Redaktioneller Teil, Von neuer Kriegsliteratur seien zunächst einige Originalschriflen genannt: Eindrücke von seiner deutschen Reise schildert der Däne Knud Barfod in dem Heft »vnckor äorn- llorsots lexo« (Im Zeichen des Eisernen Kreuzes, Kopenhagen, Gl, Mönt t, Hage L Clausen), in dem er für den großen Kampf Deutschlands mit Wärme eintritt. Der Kopenhagener »Ver ein deutscher Reichsangehöriger« erwarb zur Verteilung meh- rere hundert Exemplare, Zitiert werden darin des dänischen Pfarrers M, Pontoppidan Vorrede zu feinem Jahrhundertbuch über Deutschlands Befreiungskriege »Anno 13« und ein Zeitungs aufsatz des Oberarztes Thorson über seinen Besuch deutscher Kriegslazarette und die gute Behandlung feindlicher Verwun deter, — Dem Oberlehrer B, Hage in Aaldorg hat General Joffre für eine in Buchform herausgegebene Biographie des französischen Generalissimus (Kopenhagen, Hage L Clausen, —,35 Kr,) ein eigenhändiges Dankschreiben gesandt, — In »D;-rkiots krecksbruä« gibt der in orientalischer Sprache, Geschichte und Geographie bewanderte vi, I, Ostrup eine wesentlich auf englischen Dokumenten fußende lebendige Darstellung »Wie die Deutschen die Türken mit in den Krieg hineinzogen« (V, Pio's Forlag), — Der viel über Sprach- und Nationalitätskämpse und stets in deutschfeindlichem Sinne schrei bende I)r, Gudmund Schytte will in »^ItMcorns VA van- mark« (Die Alldeutschen und Dänemark, Hagerup, Kr, 1,50) auf »leichtfertige deutsche Beschuldigungen« (daß die Dänen in Schleswig immer noch Revanchegedanken hätten) Antwort er teilen, Großen Erfolg haben die von Harald Nielsen übersetzten und bereits in mehreren Auflagen erschienenen eng lischen Soldatenbriefe von der Front gehabt (Gyldendal, 2 Kr,); ähnliche Briefe aus den Armeen anderer Mächte sollen folgen. Aus der großen Anzahl übersetzter Kriegsbroschüren sollen nur einige Erwähnung finden, Erslev L Hassclbalch erhielten eine Reihe dänischer Hefte der Librairie Armand Colin in Paris zum Hauptvertrieb in Dänemark, Bei derselben Firma erschie nen dänisch: »Die Kriegsführung der Österreicher in Serbien, Direkte Beobachtungen eines Neutralen« von R, L. Reiß (56 S. Kr, 1.—); Salandras Kapitolrede »Italien und der Dreibund« (Kr, —,25) und Jos, Bediers Schrift über die deutschen Soldaten tagebücher, — In V, Pio's Verlag kamen heraus: F. W. Whitridge, »Eines Amerikaners Auffassung vom europäischen Kriege« (Kr, —,35) und »Die Behandlung britischer Gefangener«, mit Vorwort und Noten von Arthur Conan Dohle (Kr, —.35), Der dänische Ausschuß des »Kirchlichen Weltbunds znr För derung internationaler Verständigung« begann eine Serie, deren 1, Heft eine Predigt von Fr, Lahusen und einen Aufsatz an die Jugend von Förster enthält (»T^ske IHsoiüigliscksiöstei«. Leh mann L Stage, Kr, —, 25), Als ein Kriegsroman ist die Über setzung von Burton E, Stevenson, »von lilio Lamsrat« (Erslev L Hasselbalch, Kr. 2,—) zu bezeichnen. Eine auch in Dänemark recht fühlbare Folge des Kriegs, die teuren Lebensmittelpreise, hat für den Verkauf von Kochbüchern, die zur Sparsamkeit erziehen sollen, günstigen Boden bereitet. So erschien die 16, Auflage von M, Hindhedes Kochbuch, als »Teue rungs-Kochbuch« (vvrticks-LogeboK, 204 S, Kr, 1,50, Gyldendal), um 50 billige Fleischgerichte vermehrt. Derselbe Verlag gab in hüb schem Umschlag mit farbiger Abbildung Sonderhefte heraus über Salate, Eier, Käsegerichte, Äpfel (Salat paa 100 ölaacker; Lx; Ostc- rottor; äbior, je Kr, —,50 bis —,75), Historische Werke, die durch den Seekrieg der Gegenwart be sondere Aufmerksamkeit verdienen und interessante Parallelen ziehen, sind Admiral C, F, Wandels großes Buch über den Seekrieg in den dänisch-norwegischen Gewässern 1807—14 (Hrsg, aus Kosten des Carlsbergfonds, 508 S,; K, 6,75; Jacob Lund in Komm.) und KayLarsens mit Unterstützung dieses Fonds erschienenes Buch über Dänemarks Kaperwesen 1807—14 (Gyl dendal; Kr, 3,05), Auch N, S, Gjcrlöffs Bismarck-Biogra phie (184 S,; Priors Hofboghandel; 3 Kr,) hat für deutsche Leser Interesse, Über Entwicklung, Wesen und Ziel der Geschicht schreibung schrieb Professor Johannes Steen st rup (»UistorikskrivnIllAen«. Kr, 2,75; Hagerup), Von anderen wis senschaftlichen Arbeiten sind bemerkenswert die illustrierten Schil derungen und Studien des Kunsthistorikers Nie, Lützhöft »Mittelalterliche Skulpturen in Deutschland« (Kr, 6,— ; GYlden dal), Edgar Rubins Studien in psychologischer Analche »SMsoglovecks viguier« (240 S,; Kr, 6,— ; Gyldendal) und Herluf Möllers Biographie über den norwegischen Dichter Henrik Wergeland (Kr. 5,— ; Gad) und, gleichzeitig mit einer schulhistorischen Ausstellung während der Ferien im dänischen Schulmuseum, das er leitet. Fr, Thomassens Buch über Ge schichte und Tätigkeit der Schulmuseen und pädagogischen Biblio theken (»Skolsmussorno , , ,« 374 S,; Kr, 4,50; Lehmann L Stage), In der Herausgabe schöner Literatur bringt ja der Sommer eine Pause; von Originalarbeiten sind Wohl nur erwähnenswert' ein Roman aus der Kostschule, »Vxirlreligs Larnäom« von Bald, Rördam, der bisher nur in gebundener Form schrieb; ein historischer Roman über den italienischen Philosophen und Mär tyrer »Giordano Bruno« von G, Rönberg (Kr, 3,50, beide bei Gyldendal), und ein Detektivroman, Jens Zetlitz Kiel lands »Oet Store Dxvor kra ölönten«, womit Gyldendals Ver lag auf Verlangen vieler Sortimenter erstmalig einen neuen Roman für Massenabsatz in der Preislage von Kr, — ,50 heraus- brachte. Von Übersetzungen belletristischer Werke aus dem Englischen und Amerikanischen, die, im Gegensatz zu denen aus der deutschen Literatur, eine Steigerung erfahren haben, verdienen die Bücher' von Jack London, Gilbert Parker, Elinor Glyn, Putnam Wheale genannt zu werden. Auch eine Sammlung Gedichte 17 neuerer belgischer Lyriker (»Lol^ions vz-re«. V, Pio), übersetzt von Kaj Fries Möller, ist erschienen, Erwähnung verdient auch eine neue illustrierte, gut ausge stattete Halbmonatsschrift, die sich mit dänischen Rittergütern, Adelsgeschlechtern, alten Siegeln und Ähnlichem beschäftigen will, betitelt »Unsere Vorfahren« (»Vore vortLckre«), die von S, F, von Brockdorff, Kopenhagen, vr, Olgasvej 1, zu Kr. 1,25 vierteljährlich herausgegeben wird. An Stelle des Jahrbuchs der Gymnastischen Gesellschaft tritt fortan die Vierteljahrsschrist »vMmastisIc Dicks- slrrikt« für Turnwesen (Kr. —.50 das Heft; Gyldendal), Kopenhagen, August 1015. . G, Bargum. Ein Jubiläum. (Zum 50jährigen Inhaber-Jubiläum von Willibald Challier sen.) Über den mit holprigen Steinen gepflasterten Hof eines grauen Wohnhauses im alten Berliner Westen schreite ich dem niedrigen Quergebäude zu. Durch eine kleine Glastür, zu ebener Erde, geht's in einen dämmerigen Vorraum. Auf das Klopfen an die zweite, ver riegelte Tür hört man elastische Schritte nahen. Die Tür öffnet sich, ein überraschter Blick aus klugem, forschendem Auge: »Ah, lieber Freund, Sie? Bitte treten Sie ein, was führt Sie zu mir?« Im Halbdunkel des niedrigen, zweifenstrigen Raumes erkennt man erst allmählich die Einzelheiten der Musikverleger-Werkstatt. Ein Stuhl wird seitwärts des schwarzen Ledersofas hervorgcholt und neben den alten Schreibtisch unter die Bücherregale ans Fenster gerückt. Nun sitze ich dem Herrscher dieser »Höhle« gegenüber und betrachte das feine, kluge Gesicht mit seiner scharfen Nase und dem weißen Spitz bart. Unschwer ahnt man die Abstammung ans französischem Emi- grantenblnt. Ich beginne: »Heute ist der 1. September, der Tag - Sie wissen wohl, — es ist doch etwas sehr Seltenes —« »1. September? Wie meinen Sie das?« »Nun — 1865 — cs sind doch heute 50 Jahre, das; Sie, verehrter Jubilar « »Ah, — also das! 's ist doch nicht geheim geblieben! O wäre ich abgereist! Nein, bester Freund, reden wir n i ch t davon! In meinem Alter und jetzt zur Kricgszeit feiert man keine Jubelfeste, empfängt man keine Glückwünsche!« »Aber ich will ja gar nicht gratulieren!« falle ich schnell ein, »im Gegenteil, Sie, lieber Herr Challier, sollen nns gratulieren, uns, Ihrem Musikalienhändler-Verein und Ihrem ganzen Beruf, allen deutschen Musikverlegern gratulieren, daß wir einen solchen Mann, wie Sic es sind, ein halb Jahrhundert lang zu den Nnse- rigen zählen dürfen!« Halb verschämt, halb verschmitzt lächelnd senkt er die Augen: »Mit dieser Logik schlagen Sie mich allerdings! Sie haben recht, ich ge höre ja mit dem deutschen Musikalienhandel so eng zusammen, daß mein Festtag auch Ihr Festtag ist. Also reichen wir uns zur ge-
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