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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1915
- Strukturtyp
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- 1915-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 202, 1. September 1915. m c i n s a m c n Jubelfeier gegenseitig die Hand! Stecken Sie sich 'ne Zigarre an und plaudern Sie mit mir von vergangenen Zeiten.« Und in Rede und Gegenrede steigen die alten Erinnerungen in bunter Reihe auf: Das alte Haus in der Leipziger Straße 56 mit seiner ausgetretenen Holzstiege, gleich rechts hinter den Kolonnaden. Dort übernahm anno 1865 Challicr das väterliche Geschäft. Mehr als 50 Jahre gingen hier die Komponisten des Challierschen Verlages ein und aus. Es war die Wiege vieler weltberühmten Musikstücke. Manch ein »Gott grüße dich« (Mücke) klang von dort in die deutsche Sängerwelt, nnd Heisers »Lerchen« zogen im Herbste fort von hier. Echte Berliner Originale kamen und gingen, der boshafte Alexander Dorn, der alte Löschhorn. Das Sortiment blühte unten im Laden: hier war Challicr der erste, der sich für die in den sechziger Jahren neu entstehende Edition Peters besonders verwendet hat. Mit schar fem Blick hatte er damals schon die wirtschaftliche Bedeutung der musikalischen Volksausgaben erkannt und suchte den hauptstädtischen Musikmarkt dafür zu gewinnen. Eine Sonderheit des Challierschen Musikverlages waren auch die zahlreichen »Klaviertranskriptionen« eines Trehde und Lange, deren Zahl auf viele Hunderte stieg. »Mögen wir uns im Musikverlage noch so sehr bemühen, etwas Gutes, Gangbares, Gewinnbringendes zu veröffentlichen, wir tappen beständig im Dunkeln und treiben ein gewagtes Glücksspiel. Aber die Laune dieses Glücksspiels hat es doch auch oft mit der Firma Challicr gut gemeint! Denken Sie daran, wie damals, während Kaiser Fried richs Lcideuszeit, das rührende Lied Radeckes .Wem der Herr ein Kreuze schickt' plötzlich berühmt wurde, — und wie zur Zeit des ^lberbrcttls .Die Musik kommt' von Oskar Straus gleich einem Blitz aus heit rem Himmel einschlug. Nicht genug drucken konnte Röder!« — »Die Erfolge, die ich mit L i e d e r kompositionen, z. B. mit den herr lichen Singufliedern von Heinrich Hofmann hatte, gaben mir einen Fingerzeig für meine spätere Arbeit: ich widmete mich dem Ausbau dieser Verlagsrichtung mehr und mehr! Man muß sich nicht zersplit tern. So ist mir's gelungen, höchst wertvolle Lieder der modernen deutschen Tonsetzcr wie Richard Strauß, Felix Weingartner, Wilhelm Berger, Hans Hermann nsw. usw. zu erwerben und vor allem junge, unbekannte Tonsetzcr mit ihrer Gcsangmusik erfolgreich vor die Öffent lichkeit zu bringen. Das Liedcrverlegen ist das Steckenpferd meines Alters geworden.« Und gar zu bescheiden fügte er hinzu: »Klein ist ja mein Verlag nur —« — »aber fein!« ergänzte ich. Das Gespräch gleitet hin zu aufregenden Zeiten, zur Gründung des »Vereins der Berliner Musikalienhändler«, zu den endlosen Kämpfen und Stürzen um die Nabattschleudcrei, die bekanntlich in Berlin in den 70er und 80er Jahren in höchster Blüte stand und nieder gezwungen werden mußte, sollten die Sortimenter weiter bestehen kön nen. Auch die schöne, frische Mitarbeit an der »Aufführnngsrcchts- anstalt« wird gestreift, aber ich merke es dem Jubilar an, wie schmerz lich es ihm ist, hiervon zu sprechen: und so brechen wir schnell ab. Challicr erhebt ein gefülltes Glas (wo kam es nur plötzlich her?): »Stoßen wir an auf die Zukunft des deutschen Musikverlagcs!«, ruft er. »Ich lebe in und mit meinem Musikvcrlage, und wenn ich auf die 50 Jahre meiner Arbeit zurückblickc, bin ich glücklich, daß Gott mich Musikverlegcr werden ließ! Welch herrliche Aufgabe, der Welt die Meisterwerke der Tonkunst, dieser deutschesten Kunst zugänglich zu machen! Wie schön, vertrauensvoll mit edlen Künstlern zusammen zuarbeiten! Meine Verlagswerkc sind meine Kinder, so liebe und hege ich sic. O möchte uns bald ein goldener Friede erblühen, auf daß auch die deutsche Musik wieder durch die ganze Welt erklinge!« »Und an der Erfüllung dieser Kulturaufgabc«, so falle ich ein, »wird der Musik verlag C. A. Challicr L Co. auch weiterhin rastlos Mitwirken! Das sei mein Wunsch! — Gott befohlen!« — Der Leser darf nicht erschrecken: Die Geschichte ist leider nicht wahr. Aber sagen Sic selbst, lieber Herr Challicr, hätte es nicht so sein kön nen? I.. Wöchentliche Übersicht über geschüftliche Einrichtungen und Veränderungen Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 23. bis 28. August ISIS. Vorhergehende Liste 1815, Nr. 188. * — In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung smit Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Arbeiter-Turnverlag Backhaus L Dtettrich, Leipzig. Friedrich Earl Harnisch ist Prokura erteilt. sH. 28/VIII. 1915.) Creutzer, Aut., vorm.: M. Lempertz Buchhandlung, Aachen, jetzt Htndenburgstr. 88/68. sDir.s Deutsche Bühne, Verlag und Vertrieb dramatischer und anderer Werke, G. m. b. H., B erlin, ist erloschen. sH. 23./VIII. 1915) Elsner, Otto, Verlagsgesellschast m. b. H., Berlin. Walter Kratz u. Moritz Friesleben ist Gesamtprokura erteilt. sH. 28.jVIII. 19l5.) Feuerbach-Verlag G. m. b. H., Berlin. Paul Liebermann ist nicht mehr Geschäftsführer. sH. 28/VIII. 1915,s Fritsches Antiquar.-, Buch-u. Musikh., Reichcnberg (Böhmen). Der Inh. Julius Schwedler gliederte dem seit 1883 bestehenden Antiquariat It. Anz. v. 15./VIII. ISIS eine Sort.-Abtlg- an und stihrt das Geschäft unter seinem eigenen Namen weiter. sB. 185.s 'Frobenius A.-G., Basel, Spalenrlng 31. Kunst-Druck- u. Ver lagsanstalt. Gcgr. 1810. Direktor: V. Gatser. Prokur.: Alb. Metzener. Fernspr. 1788 u. 458. Telegrammadresse: Frobenius Basel. Postscheckkonto: Basel V, 548, Karlsruhe 886. Stuttgarter Komm: Süddeutsche Grossobuchh. Leipziger Komm.: R. Hossmann. sB. 188 u. Dir.s Gangloff, Henri, Mülhausen <EIs.>, hat in Leipzig keinen Komm. mehr. sDir.s Hahn, M., Franksurt (Rain), siedelte nach Wernigerode, Roon- straße 5 über und hat Postscheckkonto Berlin 17761. sB. 181.s. Katto, I. B., Brüssel, siedelte nach 12—14 liuo ii'Liendoig (prds ckos Oaleries Saiut-Iluborl) über sDir.) Koenttzer's Buchh., C, (Rettz de Kochler), Franksurt (Main) Nach dem am 28/VIII. 1815 erfolgten Austritt von Ernst Koehler übernahm Heinrich Tiedemann die Firma mit Akt. u. Paff, als alleiniger Inhaber. sDir.s Lichtenberg L Bühltng, Magdeburg. Die Prokura des Felix Beuth ist erloschen. sH. 28/VIII. 1915.) Lorenz, Ur. Paul, Fretburg (Breisgau), hat Postscheckkonto unter Karlsruhe 7183. sDtr.s Meister, L., Antiquariat, Zürich, ging käuslich lt. Anzeige v. 14./VIII. 1815 an Wwc. Lina Meister über. sB. 186.s Müller L Seiffert, Breslau, hat Postscheckkonto unter 8742. sDir.s Musikhaus NoriS Friedrich Klaus, Nürnberg. Tie Firma ist erloschen. sH. 25./VIII. 1815.) Reusche, G.. Leipzig, in Konkurs s. 25./VIII. 1915. <H. 27./VIII. 1915.) Sauerländer's Verlag, I. D., Frankfurt (Main), hat jetzt Fernsprecher unter Römer 52t7. sDtr.s Scholl, O. Th., Verlag »Es werde Licht« G. m. b. H., München. Leipziger Komm, jetzt: F. E. Fischer. sB. 188.s 'Schivedler, Julius, Reichenberg sBöhmen). Buchh. u. Antlqu., Musikh. Gegr. 2V./I. 1883. Bankkonto: Osterr. Kreditanstalt, Neichenberg. Postscheckkonto Wien 93483. Wiener Komm.: Hart leben. Leipziger Komm.: H. Schnitze. sB. 195.s Stein, Albin, Netzschkau, in Konkurs s. 21./VIII. 1915. sB. 198.s Steinhäuser, Wendeltn, Pilsen. Paul Lttftschttz u. Josef Limprecht sind als Gesellschafter clngetreten. Offene Handels gesellschaft seit 31./VII. 1915. Vertretungsbefugt Paul Lüft- schitz allein. Prokura des Wcnd. Steinhäuser wurde gelöscht sH. 21./VIII. 1915.s Straeßer, Max, Mülheim (Ruhr), hat im Herbst 1814 falliert. sDir.s Verlag Lebensresorm (R.Leichter), Berlin-Schöneberg. Der Inhaber Rudolf Leichter ist verstorben. sB. 188.) 'Verlag für Sozialwissenschast G. m. b. H., München, Alt- hetmereck 19. Gegr. 28./VI. 1915. Geschäfts!-: Louis Cohn. Leipziger Komm.: Fernau. sB. 197.) Verlag des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, Berlin- Der ehemalige Leiter u. Vertreter Ferdinand Berggold ist ver storben. sB. 198.) Zoller, M., Franksurt (Main), veränderte sich tn M. Zoller Nachf- I. Nupp, hat aber tn Leipzig keinen Komm. mehr. sDir.) Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Vorhergehende Lifte 1915, Nr. 188. Bücher, Broschüren usw. Heldentum, Stilles, (Deutschlands Frauen und Kinder) im Welt krieg 1914/15. Blüten deutschen Frauengcmlits zum Kriegskranz gewunden. 12". 31 S. m. Jllustr. Berlin, Deutsches Druck- u- Verlagshaus G. m. b. H. Preis: 18 ord. (Der Herausgeber E. Döring gehört dem Buchhandel an.)
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