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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1915
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- Deutsch
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.V 202, 1. September 1915. Redaktioneller Teil. geschaffen wird, die dem Buchhändler sein kärgliches Brot noch knapper macht. Den Ankauf der Hinrichsschen bibliographischen Hilfsmittel, sowie des Kayserschcn Bücherkatalogs durch den Börsenverein haben wir mit Freuden begrüßt, hoffend, daß dadurch eine Ver billigung dieser bisher enorm kostspieligen buchhändlerischen Fach- Werke in die Wege geleitet worden ist. Das Ausfallen der Herbstver sammlung des Verbandes war durch die aus dem Kriege hervor gegangenen Verhältnisse bedingt, wie aus gleicher Ursache auch die Hauptversammlung unseres Kreisvereins nicht stattgefunden hat. Wir haben unser Vereinsjahr mit 41 Mitgliedern begon nen. Auf dem Felde der Ehre sind gefallen die Herren Hans Roeper-Rostock (Besitzer von G. B. Leopold'? Univers.-Buchhand« lung), Franz Passow-Rostock (Besitzer der Stillerschen Hofbuch. Handlung) und Ulrich Staeben-Waren; gestorben ist Herr Carl Witte-Wismar (Besitzer der Hinstorff'schcn Hofbnchhandlung). Neu eingetreten sind: Frau Marie E. Kober-Ludwigslust (Hin- storffsche Hofbuchhandlung), Frau Erna Staeben in Waren, so wie die Herren Fritz Michaelis-Neustrelitz, Max Ahlschier-Rostock (Stiller'sche Hofbuchhandlung) und Gotthold Eckardt-Ludwigslust (G. Schuhr Nachflg.), sodaß wir mit 43 Mitgliedern schließen. Außerordentliche Mitglieder zählt der Verein 9. Einige Firmen- inhaber unseres Kreises verschmähen noch immer die Mitglied schaft; sie nehmen teil an den Vorteilen der buchhändlerischen Or ganisation, scheuen aber die Beitragszahlung. Ein Aufnahme- gesuch haben wir ablehnen müssen, weil die erforderlichen Be dingungen fehlten, ebenso haben wir ein Gesuch um Aufnahme in das offizielle Buchhändleradreßbuch abgelehnt, weil es sich um ein Geschäft handelte, das nur nebenbei Bücher vertrieb. Am 15. April beging G. B. Leopold's Universitäts- buchhandlung in Rostock den Tag ihrer vor 75 Jahren erfolgten Gründung. Dem jetzigen Inhaber, Herrn Ba- bendererde, haben wir dazu unsere Glückwünsche ausge sprochen und der alten angesehenen Firma ferneres Blühen und Gedeihen gewünscht. Dem Vorkämpfer für das Sor timent, dem allgemein geschätzten und in Dankbarkeit ver ehrten Kollegen Herrn R. L. Prager, Berlin, sprachen wir zu seinem in so bewunderungswerter geistiger und körperlicher Frische erreichten 70. Geburtstag unsere aufrichtigen Glückwünsche aus. Möge er uns und dem Buchhandel noch recht lange erhalten bleiben! Daß er und die anderen Herren vom Verbandsvorstande noch ein ferneres Jahr die Verbandsgeschäfte weiterführen wol len, ist in Ansehung der durch den Weltkrieg geschaffenen Ver hältnisse sehr erfreulich und hat manche bange Sorge um die buch händlerischen Vereinsgeschäfte beseitigt. Der Aufforderung, das seiner Vollendung entgegengehende Haus der Deutschen Bücherei in Leipzig mit irgendeiner wertvollen Stiftung seitens unseres Kreisvereins zu schmücken, konnten wir mit aufrichtigem Be dauern nicht Nachkommen. Die Mittel unseres Vereins sind völlig erschöpft, und eine Belastung der Mitglieder durch eine Extra- Sammlung glaubten wir in jetziger schwerer Zeit nicht vorneh men zu dürfen. Es soll aber darüber noch weiter beraten werden. Wir hier in dem so schwach bevölkerten Lande Mecklenburg sind durch die Einflüsse des Weltkrieges auf unsere Geschäfte und Er werbsquellen stark belastet und müssen alle Kraft zusammenneh men, um in diesen schweren Kriegsjahren durchzuhalten und un sere Betriebe aufrechtzuerhalten. Wer da nicht voll und ganz seine Pflicht tun wollte und seine persönlichen und familiären Bedürfnisse nicht auf das Allernotwendigste zu beschränken be müht ist, der wird von der Last der Sorgen niedergedrückt werden. Erst nach dem ersehnten Friedensschluß, der, daran zweifeln wir nicht, für Deutschland und seine Verbündeten ein ehrenvoller und günstiger sein wird, können die wirtschaftlichen Verhältnisse lang sam wieder in normale Bahnen einlenken, und erst dann können die schmerzlichsten Wunden, die der furchtbare Krieg unserem Berufe geschlagen hat, allmählich verharschen. Hoffen wir, daß unser nächster Jahresbericht von erfreulichem Aufschwung Kunde geben kann! Aus dem dänischen Buchhandel. ui. (II siehe Nr. 12S.) Geschästsjubiläen. — Eine dänisch-deutsche Buchdruckersfrau und Ver leger:». — Feier des neuen Staatsgrundgesetzes. — Das Ausbleiben deutscher Touristen. — Sonimerausflüge. — Hauptversammlung des Provinzbuchhändtervereins. — Nenernngen in der Organisation des dänischen Buchhandels. — Nachdrucks- und Verlagsrechts-Prozesse. — Neue Bücher und Zeitschriften. Der Inhaber der, praktisch genommen, einzigenBuchhandlung auf den Färöern, Herr Hans NikolaiJacobsenin Thorshavn, feierte am 29. Juli, dem Nationalfesttag der Färinger, sein 50jäh- rigcs Gcschästsjubiläum. Nach seiner Ausbildung in Kopenhagen machte er sich schon 1854 als Buchhändler selbständig und ver legte auch färöische Schriften, Gesang- und Schulbücher; daneben sand er Zeit, sein Stück Ackerland so musterhaft zu bebauen, daß es preisgekrönt wurde. Eine im Buchbindereibetrieb ausgebil dete Tochter steht ihm schon lange zur Seite, während sein Sohn, vr. ptü>. Jakob Jacobsen, als Dozent der färöischen Sprache, Literatur und Geschichte an den Universitäten von Kopenhagen und zugleich von Aberdeen wirkt, da seine Studien auch die Shet lands- und Orkney-Inseln umfassen. Ihr 75jähriges Jubiläum beging die Buchhandlung Lars JacobsenLSönin Randers, Jütland, die, 1880—1904 vom Sohne fortgesetzt, jetzt von Marius Jensen betrieben wird. Sie ist zugleich Hauptkommissiouär für den Zcntralverein jlltländi- scher Sparkassen. Auch der Name der kürzlich gestorbenen Justizrätin Marie Hostrup-Schultz, geb. Rönckendorff, muß hier erwähnt wer den. Der bekannten deutschen Buchdrucker- und Verleger familie Vieweg in Braunschweig entstammend, bekundete sie allzeit ei» großes Interesse für das Buchgewerbe, das zu betätigen sie besonders Gelegenheit fand, als sie nach ihres Gatten Tode 1895 Inhaberin der großen Uni- versitätsbuchdruckerei I. H. Schultz in Kopenhagen wurde. Nach Übergang dieses Geschäfts an eine Aktiengesellschaft blieb sie Vorsteherin im Vorstande, und ihrer Energie ist das Erscheinen der kürzlich begonnenen neuen Ausgabe des gro ßen »Salmonsenschen Konversationslexikons« zu verdanken. Der Verlag umfaßt im übrigen die Reichstags- und die meisten Re gierungsdrucksachen und amtlichen Gesetzausgaben. Das nach langen politischen Kämpfen zustande gekommene neue dänische Staatsgrundgesetz vom 5. Juni 1915, eine Erneuerung des Gesetzes vom 5. Juni 1849, gab Anlaß zu einer Reihe von Ausgaben desselben. Die »korlinAslro Tickende« ver öffentlichte es in einer schön gedruckten Beilage und zugleich in ihrer neuen Monatsbeilage in Kupfertiefdruck (der ersten für dieses Verfahren in Dänemark) mit Bildern der fühlenden Politiker so wie Abbildungen der Reichstagssitzungen. Von diesem Werke wurden zwei handgeschriebene und verzierte Pergamentexenrplare für den Reichstag und das Reichstagsarchiv in künstlerischen Lederbänden mit Silberbeschlag, Seidenmoirevorsatz und -schlei fen, in silberner Kapsel mit Wachssiegel von dem Maler Kr. Kongstad und dem Buchbinder Anker Kyster hergestellt. Der Tag, der schon bisher als halber Feiertag galt, wurde diesmal beson ders gefeiert. Die Frauen, denen das neue Verfassungsgesetz poli tisches Wahlrecht verleiht, veranstalteten einen großen Huldi gungszug vor dem königlichen Schloß Amalienborg. An dramatischer Kunst hat der Sommer wieder Freilicht- Vorstcllungen, diesmal sogar eine Oper im Tiergarten bei Klampenborg geboten, auch wurde zum erstenmal im Freien Holger Drachmanns »8tranckbx Tollr« in den Dünen des Bade- und Fischerortes Hornbäk aufgeführt, um der Szenerie des Stücks so nahe wie möglich zu kommen. Eine Statuette des Dichters, mit Zitaten am Sockel, hat man kürzlich in dem Garten des ori ginellen, mit vielen Erinnerungen ausgestattetsn Drachmann- Krugs Lorch Feilbergs in der Alleegade, Kopenhagen, enthüllt. Das Ausbleiben der Menge vorwiegend deutscher Touristen, die man noch im Frühjahr wegen der in Deutschland vermeint lich herrschenden Lebensmittelnot in besonders großen Scharen erwartete, beeinflußt sowohl den Sommerverkehr der Hauptstadt, 1211
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