Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1915

Redakttoneller Teil. ^ 204, 3. September 1915. 1915 März 31. Passiva. Per Aktienkapitalkonto „ Reservefondskonto „ Spezialreservefondskonto . . . „ Teilschuldverschreibungskonto .1L 400 000,— (Anleihe, hypo- thekattsch sicherge stellt, rückzahlbar zu 105o/o) ausgelost . . „ 37 000,— davon begeben im Portefeuille ^ „ Teilschuldverschreibungenamorti sationsfondskonto „ Teilschuldverschreibungenzinsen konto: einzulösende Zinsscheine. . . „ Dividendenkonto: unerhobene Dividende . . . „ Kontokorrentkonto: Kreditoren Bankkonto „ Rückstellungskonto: für noch nicht fällige Löhne usw. „ Gewinn- und Verlustkonto: Gewinnvortrag von 1913/14 . : Verlust im Jahre 1914/15 « 660 000 66 000 30 000 363 000 — 160 50t)!— 202 500 — 160 500 16 000 1 710 70 9 542 89 146 140 30 156 683 19 25 090 55 22 346 06 19 475 36 2 870 117 924 43 Niedersedlitz-Dresden, den 31. März 1915. Aktiengesellschaft für Kunstdruck. Der Vorstand. Siebels. Oehlschläger. Vorstehende Bilanz haben wir geprüft und mit den: Ergebnis der ordnungsmäßig geführten Bücher übereinstimmend gefunden. Dresden, den 15. Juli 1915. Treuhand-Vereinigung, Aktiengesellschaft. Meyer. xpa. Scheuermann. 1915 Debet. .k Mär, An Handlungsunkosten, Gehälter, Zin- 31. sen, Provisionen usw 139 064 Abschreibungen: „ Gebäudekonto ca. 2^ 6 962 „ Maschinenkonto ca. 10^ .... 11 900 — „ Lithographiesteinekonto ca. 10<X,. 5 313 90 „ Mobilienkonto 1 025 „ Zinkplattenkonto 165 30 „ Schriftenkonto 133 19 „ Rückstellungen für Skonti, Dekorte und Auslandsforderungen . . 7 500 — 32 989 Bilanzkonto: An Gewinnvortrag aus 1913/14 . . 22 346 05 Verlust im Jahre 1914/15 . 19 476 36 2 870 174 924 1914 Kredit. Aprill. Per Saldovortrag 22 346 1915 „ Fabrikationskonto: März Bruttogewinn 150 278 31. „ Erlös für verkaufte Pferde. . . 2 300 174 924 Niedersedlitz-Dresden, den 31. März 1915. Aktiengesellschaft für Kunstdruck. Der Vorstand. Siebels. Oehlschläger. Vorstehendes Gewinn- und Verlustkonto haben wir geprüft und mit dem Ergebnis der ordnungsmäßig geführten Bücher übereinstimmend gefunden. Dresden, den 15. Juli 1915. Treuhand-Vereinigung, Aktiengesellschaft. Meyer. ppa. Scheuermann. (Reichsanzeiger Nr. 196 vom 20. August 1916.) Persoillllilüchrichten. Gestorben: am 20. v. M. in Llandrindod Wells Herr Hugh Spott is- woode, langjähriger erster Direktor der Firma Eyre L Spot- tiswoode, die als Drucker und Verleger der Negierungspubli kationen Englands, der sogenannten Blue 800K3, ^.ot8 und?ud11- eatiou ol ü. LI. Ztutiouer^ Ottioe, in der ganzen Welt be kannt ist. Die Firma, die in London ein ganzes Straßenviertel beherrscht und außerdem noch Zweige in den Vororten unterhält, nimmt ungefähr die Stellung einer Hof- und Staatsdruckerei ein und umschließt fast alle zum graphischen Gewerbe gehörenden Betriebe. Während seiner Leitung nahm das Haus einen gewaltigen Aufschwung, obwohl ihm das alte Recht, die neuen Regierungspublikationen zu veröffentlichen, teilweise entzogen wurde und ihm nur die alten Jahrgänge und die Subskriptionen verblieben. Der Verstorbene erreichte ein Alter von nur 51 Jahren und hat trotz seiner arbeitsreichen Tätigkeit noch Zeit gefunden, seine Kraft in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Für uns Buchhändler ist es von Interesse, daß er sich das Wohl der Unterstützungsvereine aller mit dem Buchdruck zusammenhängenden Zweige angelegen sein ließ. 1903 zum Direktor der I*riiit.6r8 1?6N8ion Oorporatiov ernannt, gründete er, um dieser und anderen Wohltätigkeitsvereinigungen weitere Mittel zu verschaffen, l'riutsr^ ?ie, eine Jahrespublikation, die für einen Shilling weit mehr bot, als gewöhnlich dafür erwartet wird, da er für das Unternehmen die hervorragendsten Schriftsteller und Zeichenkünstler zu interessieren wußte, die ihm die Beiträge kosten los überließen. Auch das übrige nötige Material und die Arbeits kräfte wußte er ohne Bezahlung zu erlangen, während er den Druck selbst besorgte. Auf diese Weise war es ihm möglich, den Buch drucker-, Buchhändler-, Schriftsteller-, Presse-, Zeichenkünstler- und Zeitungsverkäufer-Unterstützungsvereinen jährlich größere Summen zu überweisen. Da die Auflage Jahr um Jahr stieg, wandelte er, um die Mild tätigkeit nicht versiegen zu lassen, das ganze Unternehmen auf streng kaufmännischer Grundlage in eine Genossenschaft mit beschränkter Haft pflicht um, die nun für alles bezahlte, die Überschüsse aber wie früher an die Wohltütigkeitsvereine der graphischen und verwandten Geschäfts zweige abgab. Der große Erfolg, den dieses Jahresheft stets hatte, ist neben dem guten Inhalt wohl nicht zum mindesten den Ange stellten des Buch- und Zeituugshandels zu verdanken, die miteinander wetteiferten, große Posten an den Mann zu bringen. Außerhalb Eng lands ist diese Publikation leider so gut wie nicht bekannt geworden, da sie meist vor Erscheinen vergriffen war. Hugh Spottiswoode war außerdem noch erster Direktor der G. m. b. H. Sphere L Datier Ltd., eines Konkurrenzunternehmens der I11u8t,ial6ä I^oncion 1§6^8 anck Lketoü, und bekleidete ferner das Amt eines Direktors der königl. Akademie der Musik. Auch sonst haben Kunst und Literatur seinem Einfluß viel zu verdanken. Ferdinand Bischofs s. — In Graz ist kürzlich der emeritierte Universitäts-Professor Hofrat Or. Ferdinand Bischofs im Alter von nahezu 90 Jahren verstorben. Bischofs hat eine umfassende schrift stellerische Tätigkeit entfaltet. Leistungen von bleibendem Werte sind besonders die im Vereine mit Anton E. Schönbach besorgte Weis- tümer-Ausgabe »Steirische und kärnthische Taidinge« (1881), ferner die Ausgabe des »Steiermärkischen Landrechts« (1875) und des »Pet- tauer Stadtrechts«, während die kleine, aber rechtsgeschichtlich bedeut same Abhandlung über die Verpfändung von Häusern durch Übergabe der Hausbriefe zu Pfand (»Zeitschrift für Nechtsgeschichte«, Bd. 12) unter seinen darstellenden Arbeiten den ersten Rang einnimmt.. Auch auf dem Gebiete musikgeschichtlicher wie der literarhistorischen Forschung war der Verstorbene tätig. Bekannt in dieser Hinsicht ist seine Ent deckung einer »Don Juan«-Handschrift. Zahlreiche musikgeschichtliche Arbeiten aus seiner Feder sind in verschiedenen Zeitschriften und Handbüchern erschienen. Von seinen literaturgeschichtlichen Studien ist die Ausgabe des altenglischen Theaterstücks »Niemand und Jemand« (Graz 1899) sowie die »Lebensgeschichte des Grafen Carlo della Torre« (»Mitteilungen des historischen Vereins für Steiermark«, 1900) bemerkenswert. Theodor Albrccht -s-. — Der langjährige Abteilungsvorsteher am Kgl. Geodätischen Institut in Potsdam und Leiter des Zentralbureaus der internationalen Erdmessung, Geh. Regierungsrat Professor Or. Theodor Albrccht, ist am 31. August im Alter von 71 Jahren aus dem Leben geschieden. Die Ergebnisse seiner zahlreichen Arbeiten hat Albrccht in den »Astronomischen Nachrichten« und in den Veröffent lichungen des geodätischen Instituts sowie in denen des internationalen Instituts für Erdmessungeu, dem er als preußischer Delegierter ange hörte, uiedergelegt. Sehr geschätzt in Fachkreisen sind seine Formeln und Hilfstafeln für geographische Ortsbestimmungen, die bereits in 5. Auflage vorliegen. In weiteren Kreisen ist er durch Herausgabe von Logarithmentafeln bekannt geworden. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomaS. — Verlag: Der Börsenvcretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhaus). 1224