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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1915
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- Deutsch
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208, 8. September 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dttchn. Buchhandel. Wenn alle Geschästsvorsälle stets sofort erledigt werden und alle Ein- tragungen in die Bücher immer umgehend erfolgen, dann werden auch die vielen Klagen über die Ostermeß-Abrechnungsarbeiten, die gewiß nicht unterschätzt werden sollen, im Grunde genommen aber gar nicht so schlimm sind, verstummen. Der doppelten Buchsührung im besondern wird nun häusig nachgeredet, daß sie zuviel Schreiberei und Mehrarbeit verursache. Das ist natürlich nur ein Vorurteil. Die einfache Buchsührung, bei der, wenn sie auf die Bezeichnung geordnet Anspruch erheben will, dieselben Grund- und Nebenbücher zu sichren sind wie bei der doppel ten Buchführung, verursacht auch Schreibarbeit. Die doppelte Buch- sührung unterscheidet sich von der einfachen nur durch das Zwci- lontensystem, die etwas abweichenden Formen ihrer Buchungen und das ihr eigentümliche Hauptbuch, das mit seinen verschiedenen Konten einen Überblick über den Stand des Geschäfts verschafft und das für den Monatsschluß allerdings ein kleinesOpfer an Zeit verlangt, wobei cs sich aber, je nach Größe und Umsang des Geschäfts, nur um Stunden handelt. Gegenüber den dadurch erzielten Vorteilen sollte man die damit verknüpfte Mühe doch unter allen Umständen auf- wenden. Eine Notwendigkeit für eine geordnete Buchsührung sind in erster Linie praktisch und zweckentsprechend eingerichtete Geschäfts bücher, jedes Geschäft besitzt seine Eigentümlichkeiten, seine besondern Einrichtungen, besonderen Konten, jeder Ches hat andere Ansichten, andere Wünsche u. dgl. Diesen Zielen und Wünschen kann bei der doppelten Buchführung vollkommen entsprochen werden, was bei der einfachen Buchführung nicht gut möglich ist. Es gibt verschiedene Formen der doppelten Buchsührung, von denen man die bekanntesten als die italienische und die amerikanische Methode bezeichnet; alle andern Buchführungssormen sind nur Abarten einer dieser Methoden. Die italienische Form der Doppelbuchführung. Die Buchungen sind in den dazu erforderlichen Handelsbüchern scstzulcgen. Die doppelte italienische Buchhaltung verwendet zu ihren Eintragungen mehrere Grundbücher (Kassenbuch, Memorial, Einkaussbuch, Verkaussbuch) und Hilfsbücher, deren Zahl und An lage sich je nach der Art des Geschäfts richtet. Die Buchungen in den Grundbüchern müssen bei der italienischen Buchsührung nach bestimmten Regeln erfolgen. Bei jeder Buchung sind am Ansang stets die in Frage kommenden Konten, Debitor und Kreditor, zu nennen; in Erscheinung treten mindestens immer zwei Konten. Dieser Buchungsansatz, wie man ihn buchtechnisch bezeichnet, ist sür eine richtige Kontensührung sehr wichtig. Er ist besonders bei den Buchungen im Memorial (Primanota) und im Kassenbuch unbe dingt nötig, während bei dem Einkaufs- und Verkaussbuch insolge der Gleichartigkeit der Posten der Buchansatz nur einmal zu geschehen braucht, zu Beginn des Monats. Außer den hier erwähnten Grundbüchern ist, wie schon oben ge sagt wurde, der doppelten Buchsührung noch die Führung eines besonderen Buches eigen, das den Namen Hauptbuch trägt. Dieser Name deutet schon an, daß das Buch eine wichtige Rolle spielt. Man richtet in ihm für jeden Vermögenstcil, wie Geld, Waren, Wechsel, für das Kapitalvermögen des Besitzers, sür seine persönlichen Ent nahmen (Haushalt u. dgl.), für die Unkosten, für Schuldner und Gläubiger des Geschäfts, kurz für jeden Besitzt«! oder sür jede Sache, die eine besondere Verrechnung und Übersicht wünschenswert erschei nen läßt, ein Konto, d. h. eine Abrechnungsstelle ein. Diese Konten haben, wie jedes persönliche Konto, ebenfalls eine Soll- und eine Haben-Seite, aus welche die Beträge der in den vier Grundbüchern niedergelegten Buchungen übertragen werden, Sollposten aus die Sollseite, Habenposten aus die Habenseite des Kontos. Die Über tragung auf die Hauptbuchkonten kann täglich erfolgen, in der Regel geschieht sie jedoch erst nach Ablaus des Monats. Es genügen dabei Angabe des Tages, des in Frage kommenden Gegenkontos, Seiten zahl des Buches, aus dem der Übertrag erfolgt, und Betrag. Findet sich in den Grundbüchern eine große Anzahl von Buchungen, deren Einzelübertragung auf die Konten im Hauptbuch diese Konten zu Umsangreich und unübersichtlich machen würde, dann bedient man sich vielfach noch eines Zwischenbuches, das Sammel- oder Monats- Journal, auch Mensual genannt wird. Dieses Buch nimmt als dann den Inhalt der Grundbücher in gedrängter Form aus. Die Eintragungen ins Journal geschehen derart, daß man alle die Buchun gen, die sich auf ein Konto beziehen, aus den Grundbüchern heraus zieht und unter dem Namen dieses Kontos im Journal zusammen stellt, sie sammelt, die Soll- und Habenposten natürlich getrennt. Bei dem Einträgen genügt Angabe des Monats, Tages und der Seiten zahl des Buches, aus dem der Posten stammt, und Betrag, z. B. 5 Mem. 3.... 100.— .kk. Man kann die Buchungen jedes Grundbuches einzeln zusammenstellen oder die Buchungen aller Grundbücher zu einer Sammelbuchung vereinigen. In diesem Falle hat inan nur einen einzigen Posten aus die Hauptbuchkonten cinzu- tragen. — Darin, daß nicht die Einzelpostcn, sondern nur die Gesamt summen, die bei jedem Konto in Frage kommen, aus die Hauptbuch konten übertragen werden, liegt der Vorteil des Journals. Seine Führung bringt im Grunde genommen weniger Zeitersparnis, als viel mehr eine Vereinfachung der Übertragung in das Hauptbuch und die Vermeidung einer zu großen Ausdehnung mancher Hauptbuch- kontcn, die natürlich um so übersichtlicher sind, je weniger Posten aus ihnen zu finden sin-. Das Monatsjournal ist nur in jenen Geschäften von Vorteil, wo es sich um viele Buchungen handelt. Das Hauptbuch der doppelten Buchführung enthält, wie aus dem Vorhcrgesagten ersichtlich wurde, den gesamten Inhalt aller Grundbücher, es gibt dem Kaufmann jederzeit, mindestens aber nach Ablaus eines jeden Monats, Auskunft über den Stand der einzel nen Vermögensabteilungen, der Unkosten, der Umsatzzifsern, der Summe des eigenen Verbrauchs usw. Der Gesamtumsatz eines Kontos, jeder Zu -und Abgang daraus ist aus dem Hauptbuch zu er sehen. Man braucht sich in der Anlegung neuer Konten keine Be schränkung auszucrlegen; will der Geschäftsinhaber über einen be stimmten Zweig des Geschäfts, über gewisse Unkosten jeweils Aus kunft haben, dann kann dafür im Hauptbuch ein Konto eingerichtet werden, was dadurch sehr erleichtert wird, das jedes Konto von dem andern räumlich getrennt geführt wird und im Hauptbuch ein« be sondere Seite erhält. Durch die räumliche Trennung der Konten ist natürlich ein Ge samtüberblick über alle Konten und über die ganze Geschäftslage nicht möglich, lim dies zu erreichen, wird am Monatsschluß eine Gesamt aufstellung vorgenommen; die Konten werden aus einem Kontoblatt der Reihenfolge nach ausgcsührt mit Angabe der Umsatzzisscr jeder Seite, Soll- und Habenposten in getrennten Spalten (Umsatz- oder Roh-Bilanz). Wird der Betrag der kleinen Seite von der großen Seite abgezogen, so erhält man den wirklichen Kontenbetrag, den Saldo (Saldo-Bilanz). Das Ergebnis dieser Berechnung muß sein, daß die Sunimen beider Spalten gleich sind, und zwar aus dem leicht verständlichen Grunde, weil stets ein und derselbe Buchungsbetrag in zwei Kontenspalten eingestellt wurde. Aus diesem Hauptbuch wird dann die dem Kaufmann durch das Handelsgesetzbuch vorgeschriebene Jahresabrechnung (Bilanz) auf gestellt und weiterhin die Gewinn- und Verlustrechnung. Die Aus stellung der Bilanz ist nur durch die Vermögens- und Lageraufnahme (Inventur) zu erreichen. Alle durch die Inventur ermittelten und im Inventar scstgclegten Bestandsummen werden ans die Hauptbuchkonten übertragen. Dadurch werden sich einige Konten, die reinen Bestand- konten, z. B. Kassekonto, Kreditoren-, Debitorcnkonto, auch Wechsel, konto, in der Regel ausgleichen. Verschiedene Konten, die gemischten oder Bestand- und Ersolgskonten, wie Warenkonto, sowie die Be triebskostenkonten (Gehälter, Handlungsunkosten usw.) zeigen auf der einen Seite eine größere Summe. Durch Ausrechnung des Unter schiedes der Soll- und Habenseite bei diesen Konten werden die Erträgnisse (Gewinne) und Aufwendungen (Verluste) ermittelt. Die Zusammenstellung der Posten des Inventars geschieht aus dem Bilanzkonto des Hauptbuchs und die Zusammenstellung der Gewinn- und Verlustsummen auf dem Gewinn- und Verlustkonto des Haupt buchs. Der sich aus dem Gewinn- und Verlustkonto ergebende Saldo stellt entweder einen Gewinn oder einen Verlust dar und ist auf das Kapitalkonto zu übertragen. Er muß mit der sich aus dem Inventar ergebenden Gewinn- oder Verlustsumme genau übercinstimmen. Die amerikanische Buchführung. Die amerikanische Form der doppelten Buchsührung vereinigt den gesamten Buchungsstosf, von der Führung kleiner Nebenbüchcr abgesehen, in einem einzigen Geschäftsbuchs, dessen Form und innere Einrichtung von den Geschäftsbüchern der doppelt-italienischen Methode vollständig abweicht. Es ist breiter angelegt und enthält auf seinen Blattseiten, genau wie die einfache und italienische Buch führung, Spalten sür Datum, Eintrag des Buchungstextes, Uber 1239
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