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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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Nr. 219. >- ZS Mork : MNgN^V-" ^ü"m-Eu-ZS M." ! berweijung ^ für'/, 6.1? M. statt 18 M. Stsllen^ejuche werden mit 10 >pf. pro * MlAMumöMörKderÄMrMNWerVuch 82. Jahrgang. Leipzig, Dienstag den 21. September 1915. Redaktioneller Teil. Zur Hebung des Büchermarktes. Dem Börsenverein und den ihm angeschlossenen Organisatio nen wird nach dem Kriege eine Reihe Aufgaben erwachsen, über die im Zusammenhänge zu gelegenerer Zeit gesprochen wer den soll. Rur soviel sei, als zu unserem Thema gehörig, hier ge sagt, daß sie aus eine Zusammenfassung und Organisation aller jener Arbeiten hinauslaufen werden, ja hinauslaufen müssen, die, weil sic an alle herantreten und von ihnen eine Lösung er heischen, nicht mehr als Sache des einzelnen, sondern als allge meine Angelegenheiten des Berufs anzusehen sind. Die immer weitere Kreise durchdringende Erkenntnis der Notwendigkeit einer besonderen Interessenvertretung des Sortiments wird die Wege für diese Entwicklung freimachcn und den Börsenverein mehr als bisher befähigen, sich der Vertretung des Buch handels in der Öffentlichkeit zuzuwenden und Sortiment und Ver lag gegenüber mehr die Rolle des ehrlichen Maklers als die des Richters zu übernehmen. Diese Abkehr von der in den letzten Jahrzehnten notgedrungen übernommenen Praxis, sich mit oft recht kleinlichen Streitigkeiten einzelner Firmen untereinander zu beschäftigen, würde nicht zugleich auch eine Abkehr von den ihm satzungsgemätz obliegenden Verpflichtungen bedeuten, sondern im Gegenteil die erste und vornehmste Aufgabe wieder in den Vorder grund stellen: »die Interessen des Deutschen Buchhan dels in weitestem Umfange zu vertreten und das Wohl der Angehörigen des Deutschen Buchhandels zu Pflegen und zu fördern«. Dazu würden nicht nur die unmittelbar durch den Krieg hervorgerufenen, Sortiment und Verlag gemein sam angehenden Fragen der Kriegsbeschädigien-Fllrsorge, der Regelung der Außenstände im Auslande und des Ersatzes der Kriegsschäden, soweit sie Angehörige des Buchhandels betreffen, gehören, sondern weitergehend auch der Ausbau der deutschen Bibliographie zum Zwecke ihrer Nutzbarmachung für eine bessere Organisation des Büchermarkts, die Verständigung mit der Re gierung über die Schaffung buchhändlerischer Stützpunkte zur Wahrung der ideellen und materiellen geistigen Interessen des Deutschtums im Auslande und — um das Nächstliegende nicht zu vergessen — die enge Fühlungnahme mit allen Volksbildungs und Wirtschaftsvereinigungen, auf deren vorbereitender Tätig keit sich eine ersprießliche Arbeit des Buchhandels aufbauen läßt. Wo immer sich die Möglichkeit zu einer Arbeitsgemeinschaft mit anderen bietet, werden wir sie ergreifen und Raum für die Entfaltung aller der Kräfte schaffen müssen, die sich mit uns in dem Wunsche zusammenfinden, durch ihre Arbeit den geistigen Interessen unseres Volkes zu dienen. Wie der Börsenderein, ohne seinen Charakter als Berufsverein aufzugeben, längst aus seiner Abgeschlossenheit herausgetreten ist und Fühlung mit allen Organisationen sucht, deren Aufgaben und Ziele sich mit seinen eigenen Bestrebungen berühren, so mutz auch jeder einzelne Buch händler versuchen, ein näheres Verhältnis zu der Arbeit anderer zu gewinnen, um dadurch nicht nur seinen Gesichtskreis zu erwei tern, sondern auch neue Arbeitsmöglichkeiten zu gewinnen. Dazu bedarf es aber zunächst der Arbeit an uns selber, der Erkenntnis, daß unsere Aufgabe sich nicht darin erschöpft, Bücher Herzristellen und zu verkaufen, sondern da, wo es notwendig ist, selbsttätig einzugreifen, um dem guten, zweckentsprechenden Buche den Vorrang vor dem Mittelgut oder der schlechten Ware zu sichern und ihm auch in den Kreisen Eingang zu verschaffen, in denen es bisher noch nicht heimisch war. So werden alle Bestre bungen im eigenen Hause, d. h. bei uns selber, beginnen müssen. Auch die Geschichte des Buchhandels lehrt, daß nicht Maßnahmen, sondern nur Persönlichkeiten die entscheidende Rolle zufällt. Denn wie wollen wir, was doch unsere hauptsächliche Aufgabe jetzt wie nach dem Kriege sein wird, das Publikum beraten, wenn wir selbst nur oberflächlich unterrichtet sind? Wie wir schon erwähnten, werden wir eine engere Arbeits gemeinschaft mit allen denjenigen Kreisen anstreben müssen, die sich die Förderung und Pflege des geistigen Lebens unseres Vol kes angelegen sein lassen. Es kan» daher nur anregend und nütz lich sein, zu wissen, wie sich in diesen Kreisen die Aufgaben des Buchhandels darstellen, und was andere, an unsere Stelle gesetzt, in Erfüllung der ihnen dann obliegenden Arbeiten tun würden. Wir haben uns daher an eine Reihe Schriftsteller mit nachstehen dem Schreiben gewandt: In weiten Kreisen unseres deutschen Vaterlandes ist durch den Krieg die Erkenntnis geweckt und gefördert worden, daß ein großer Teil der Erfolge im Felde und daheim der deutschen Schule und dem deutschen Buche, als den Hanptträgern unserer Volks bildung, zuznschreiben ist. Davon geben sowohl die zahlreichen von der Front ausgehenden Wünsche unserer Feldgrauen nach guten Büchern Kunde, als auch das Interesse der Daheimgebliebcncn, sich über alle ethischen, politischen und volkswirtschaftlichen Fragen zu unterrichten, um ein größeres Verständnis sür die treibenden Kräfte der Gegenwart zu gewinnen. Auch wird die Neuordnung der geschäftlichen Verhältnisse nach dem Kriege viele vor die Notwenig keit stelle», sich damit auseinanderzusetzen, sei es, »IN ihre wirt schaftlichen Verhältnisse zu verbessern, oder weil sie erkannt haben, daß die Beschäftigung mit Büchern ihr eigenes Leben bereichert. Für den Schriftsteller, Buchhändler und die Presse, als die berufenen Förderer des deutschen Schrifttums, ergibt sich daraus die Frage, was gegenwärtig und nach dem Kriege ge schehen müßte, um diese Erkenntnis in immer weitere Kreise zu tragen und die Erziehung des Publikums zum Buche zu fördern. Nachdem im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, einem ausschließlich sür Buchhändler bestimmten Kachblatte, mancherlei Vorschläge gemacht worden sind, die im wesentlichen aus eine stärkere Reklame des Buches durch die Organisatio neu, der Bücher durch die Verleger und Sortimenter, In anspruchnahme der Presse sür Anzeigen, geeignete Artikel und Notizen im redaktionellen Teile der Zeitungen, Anpassung der buchhändlcrischen Vcrtrtebsmittel an die Bedllrsnise der Zeit, Schaffung von Plakaten und Texte» sür Aufrufe usw. hinauslaufen, wäre es von Interesse, an dieser Stelle auch die Meinung angesehener deutscher Schriftsteller über die Mittel und Wege kennen zu lernen, die sie für zweck mäßig halten, um trotz der ungünstigen wirt schaftlichen Lage dem guten Buche den Vorrang vor anderen Weihnachtsgeschenken in diesem Nahrezu sichern. Wir wären Ihnen daher zu Dank verbunden, wenn Sie dieser Krage Ihre Aufmerksamkeit zutvcndcn und sie zum Gegenstand eines Artikels machen würden, der sich also im wesentlichen mit einer zweckmäßigeren Organisation des Büchermarktes zn beschäf tigen hätte. Es ist selbstverständlich, daß auch Vorschläge über die Einrichtung von Wcihnachtskatalogen, eine bessere Pflege der Bücherkritik in den Tagesblättern und Zeitschriften usw., sowie 1285
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