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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1915
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- Deutsch
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^ 223, 25. Septemb« 1S15. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dljchn. Buchhandel. zahl von Ergänzungskursen zu eröffnen. Diese Kurse sollen nicht nur die für das erwählte Fachstudium erforderlichen Vorkcnntnisse, besonders sprachlicher oder mathematisch-physikalischer Art, vermitteln, sondern auch die für jeden Studierenden erforderliche Kenntnis von den Zuständen unserer geschichtlich gewordenen Kulturgesellschaft (na turwissenschaftliche, geschichtliche, literarische, religiöse usw.) in anre gender Weise den Studierenden nahebringen und zugleich diese Stoffe zur Steigerung ihrer Denk- und Ausdrucksfähigkeit zu verwerten suchen. Von der Form des Schulunterrichts wird nach Möglichkeit abgesehen werden. Hier wie überall wird die persönliche Verant wortlichkeit des einzelnen, die den Grundzug der »akademischen Frei heit« bildet, erhalten bleiben. Neben Vorlesungen und Übungen für stliche Anfänger, die die Prima nicht voll haben durchmachen könne», oder die etwa infolge des Krieges aus anderen Berufen neu zum Studium hinübertreten, sind noch besondere Veranstaltungen vorge sehen, um Studierende, die vor der Abschlußprüfung zu den Fahnen geeilt skid, in möglichster Kürze und Leichtigkeit ihre Kenntnisse wie ihre methodische Schulung zu wissenschaftlicher Arbeit wieder auf frischen zu lassen. Es läßt sich hoffen, daß auf diesem Wege die durch den Krieg hervorgerufenen ernsten Störungen der wissenschaftlichen Ausbildung am ehesten überwunden werden können und zugleich im Konflikt der persönlichen und allgemeinen Interessen ein billiger Ausgleich gefunden ist, der unsere heldenmütigen Kriegsfreiwilligen und ihre Eltern von einer schweren Sorge befreit. Anfangsunterricht im Schreiben. — Im Zentralblatt für die ge samte Unterrichtsverwaltung in Preußen 1915, Heft 9 ist nachstehender Erlaß des Ministers der geistlichen usw. Angelegenheiten an die Kgl. Provinzialschulkollegien und die Kgl. Negierungen vom 8. Juli 1915 abgedruckt: Im Anfangsunterricht hat die Unterweisung im Schreiben nicht mit der lateinischen, sondern mit der deutschen Schrift zu beginnen. Dagegen, daß die Kinder vor dem Beginne des eigentlichen Schreibens mit dem Zeichnen der Grundbuchstaben (Großbuchstaben der lateini schen Druckschrift) beschäftigt werden, ist nichts einzuwenden. Der Deutsche Verlegerverein erließ nachstehende Bekanntmachung an seine Mitglieder: Durch die Metallbeschlagnahme sind die Inter essen der Buch-, Kunst- und Musikalienverleger erheblich berührt worden, denn soiveit die Verleger Klischees, Galvanos, Stereotypen, geätzte und gestochene Platten und Notenstichplattcn besitzen, sind in diesen zum Teil recht bedeutende Werte angelegt. Die Ersetzbarkeit von Klischees und Platten ist verschieden, wie auch der Kunstwert je nach der Ausführung und dem Namen des Urhebers, nach Alter und Verwendbarkeit schwankt. Aber auch in den ältesten Platten ist noch ein Kunstwert in gewissem Maße vorhanden, da diese durch einen Zufall oder durch eine Wendung in der Geschmacksrichtung des Publi kums, durch äußere Ereignisse u. a. m. eines Tages wieder benutzt werden können. Der Deutsche Verlegervereiu hat sich deshalb mit der Metall vermittlungsstelle für das graphische Gewerbe e. V. in Leipzig in Verbindung gesetzt, und der Vorsitzende des Deutschen Verleger vereins hat einer Sitzung der M.V.St. beigewohnt. Es wurde ihm dabei die Zusicherung gemacht, daß in allen Fällen, wo die Inter essen des Verlagsgewerbes durch die M.V.St. berührt werden würden, eine Verbindung gesucht werden solle, und daß umgekehrt die Mit glieder des Deutschen Vcrlegervereins dort, wo sie in Zweifel wären oder wo Bestände ihrer Lager in Frage kämen, sich mit der M.V.St. ihrerseits in Verbindung setzen würden. Im besonderen sei auf folgendes hingewiesen: In allen Fällen, in denen die oben genannten Gegenstände sich in den Druckereien befinden, mit denen der Buchhändler arbeitet, hat die Meldung durch den Drucker zu erfolgen, andernfalls durch den Buchhändler selbst. Die Meldepflicht besteht bei Materialien aus Hartblei (Stereotyp platten, Setzmaschinenschrift, Stehsatz, Notenplatten) dann, wenn die in Frage kommende Gesamtmenge 600 Irx übersteigt; bei Materialien aus Kupfer und dessen Legierungen (Messing, Notguß nsw.), wenn die vorhandene Gesamtmenge 150 übersteigt, auch wenn das Ge wicht des darin befindlichen Neinkupfers die vorgenannte Ziffer nicht erreicht. Die Meldepflicht hat in manchen Kreisen dadurch Unruhe hervor gerufen, das; nach der amtlichen Bekanntmachung das Gewicht der einzelnen Metalle genau festgestellt werden soll. Dies kann aber im graphischen Gewerbe da, wo ein tatsächliches Wiegen der einzelnen Metallgegenstände unmöglich ist, nach sorgfältiger Schätzung erfolgen. Für die Feststellung des Knpfergewichts in den Galvanos wird man dabei nach dem einfachen Grundsatz verfahren können, daß ein Galvanos, auf Holzfuß montiert, in der Regel ans 745 ^ Blei, 55 L Kupfer und 200 § Holz besteht. An die zwangsweise Wegnahme der genannten Gegenstände ist zunächst nicht zu denken. In keinem Fall werden kostbare Original- ! Kupferstichplatten oder Original-Autotypien, von denen Duplikate ! oder die Vorlagen dazu nicht mehr vorhanden sind, betroffen, ob gleich sie der Meldepflicht unterliegen. Dagegen ist es erwünscht, daß die Verleger schon jetzt ihre Lager ansehen, ob sich dort über flüssige Klischees, Stereotypplatten usw. befinden, deren Abgabe nur eine erwünschte Erleichterung des Lagers bedeutet. Für Kupfer werte dieser Art bezahlt das Kriegsministerium ^ 1.85 pro (Höchst preis). Handelt es sich dagegen um Gegenstände, die der Verleger zwar während des Krieges entbehren kann, die aber immerhin noch eine Verwendungsmöglichkeit in sich tragen, so wird auch ein höherer Preis dafür gewährt. Ter freie Verkauf von Kupfer, Zinn und Antimon (Hartblei) ist verboten, und unsere Mitglieder tun gut, diese Metalle nicht an Händler zu verkaufen — auch dann nicht, wenn diese einen Kriegs lieferungsschein des Kriegsministeriums vorweisen —, sondern das Altmetall dem Gewerbe möglichst zu erhalten und es, auch wenn ihnen von anderer Seite höhere Preise geboten werden, der Metallvermitt lungsstelle für das graphische Gewerbe in Leipzig, Deutsches Buch gewerbehaus, zur Verfügung zu stellen, die recht annehmbare Preise zahlt. Infolge der Metallbeschlagnahme sind die graphischen Betriebe, welche Kupferautotypicn, Kupsergalvanos, Stereotypplatten, Setz maschinensatz usw. Herstellen, bekanntlich in der Verwendung dieser Metalle beschränkt: Kupfer und Messing wird nur freigegeben, wenn die dreifache Menge Altmaterial, Setzmaschinen- und Stereotypmetall usw., wenn die doppelte Menge Altmaterial dagegen geliefert wird. Es empfiehlt sich daher, daß unsere Mitglieder, um ihren Klischee- und Plattenlieferantcn die Metallbeschaffung zu erleichtern, ihren Verkauf von Altmetallen an die Vermittlungsstelle ausdrücklich zugunsten ihres Lieferanten bewirken, damit diesem die entsprechende Metall menge zugute gerechnet wird und er dadurch im Interesse auch der Verlegerfirma in der Lage bleibt, Neulieferungen bewirken zu können. Bei dem großen Bedarf der Heeresverwaltung an Kupfer em pfiehlt es sich überdies, überall, wo dies möglich ist, Zinkätzungen oder Stahlgalvanos zu verwenden. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß dem Verleger trotz der erfolgten Metallbeschlagnahme und Meldung seiner bei den Drucke reien lagernden Metallvorräte die Befugnis zusteht, sich nach Er fordernis seine Vorräte zurückgeben zu lassen und sie bei sich oder einer anderen Firma einzulagern. Hierzu ist nur ein Antrag an die Metallvermittlungsstelle erforderlich, die dem Antragsteller darüber eine entsprechende Bescheinigung ausstellt. Bei Stellung des Antrags ist das Material nach seiner Art, Verwendungszweck und Gewicht genau zu bezeichnen, sowie anzugeben, nach welchem neuen Lager das Metall übergeführt werden soll. Das englische Theater hat seit Ausbruch des Krieges schwere Zeiten durchzumachen gehabt und die Behauptung der Zeitungen, daß mit dem btt8in688 38 U8val auch das pl638ur6 38 U8U3I Hand in Hand gehe, war nur auf Täuschung berechnet. Die Provinzialbühne hat am meisten gelitten, da sie zum Teil ganz hat schließen müssen. Aber auch in London liegen die Verhältnisse der Thcaterdirektoren und Schauspieler nicht gerade glänzend. Das geht nicht nur aus vielen kleinen in den Zeitungen zum Ausdruck kommenden Nebennmständen hervor, sondern auch daraus, daß mehrere Wohltätigkeitsvorstellungen zugunsten der durch den Krieg in Not geratenen Angehörigen der Bühne stattfanden. Außer mangelhaftem Zuspruch des Publikums leidet die englische Theaterwclt noch an einem weiteren Krebsschaden, nämlich daran, daß die englische Bühne seit Kriegsbeginn fast ausschließlich von ameri kanischen Stücken beherrscht worden ist. Als Grund hierfür gibt man an, daß die amerikanischen Verfasser die Gefühle auf eine einfachere und natürlichere Weise zum Ausdruck zu bringen wissen, als die englischen. Der Humor sei ungezwungen und die edleren Gemütsbewegungen würden ganz ungekünstelt hervorgerufen, was gegenwärtig dem eng lischen Volksempfinden mehr entspräche, als der Inhalt der meist auf heiklen Ehcverhältnissen fußenden Stücke englischer Bühnen schriftsteller. Die Wirkung des eisernen Kriegsbesens macht sich also auch bei unseren Feinden bemerkbar. Nun sollte man doch meinen, daß in der ganzen Welt kein Verfasser mehr geeignet wäre, der jetzigen Stimmung der Engländer gerecht zu werden, als ihr großer Shake speare. Merkwürdigerweise ist er aber nur auf einer, immer dafür bekannten Bühne aufgeführt worden. Einen Wandel zum Bessern soll nun Sir Arthur Pineros neues Stück Lin Oittm schaffen, das Anfang September seine Erst aufführung in London erlebte. Dem Titel und der Zeit entsprechend, dürfte man leicht auf einen kriegerischen Inhalt schließen. Dem ist aber nicht so, das Schauspiel geißelt vielmehr Leute, die in ihrem Interesse gern die »große Pauke« schlagen, mit anderen Worten: Nenommisten 1307
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