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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1915
- Strukturtyp
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- 1915-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1915
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- Deutsch
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^ 223, 25, September 1915, Redaktioneller Teil. war der Hauptschreckcn unsrer Feinde, Sorgt dafür, daß unsre jungen Männer innerlich über dem langen Fernbleiben die Füh lung mit ihrem Fach nicht verlieren. Zweitens schafft es Behaglichkeit, Schickt ihnen also Unter haltendes und Erfreuliches, Langeweile und Heimweh mag manchen schwer drücken in der unabsehbaren Unbehaglichkeit" des lange lastenden Krieges. Kein Mensch hat soviel innere Ruhe und Fröhlichkeit, um nicht in diesen langen Monaten, die schon längst ein Jahr erfüllt haben, gelegentlich den Humor zu verlieren. Ohne Humor aber werden wir nicht Sieger bleiben. Und wir haben die Mittel, ihn zu erhalten, weit mehr als unsere Feinde, die zu Zehntausenden nicht lesen können. Wir haben ihn im Buch, Endlich dient es der Erbauung. Es ist nicht gleich gültig, ob unsere Jungen verrohen. Das Buch pflanzt unter sie und in sie den Gottesgedanken, Ein alter Kriegsheld hat ge sagt : Mit meinem Gott kann ich über die Mauer springen. Unsere Heere werden über alle feindlichen Mauern springen im Namen des Gottes, der Eisen wachsen ließ und uns nicht ohne Absicht dieses große Wehren auferlegt hat. Das Buch lehrt sie Gott verstehen mitten im Blutvergießen, So sorgt das Buch für Leib, Seele und Geist unsrer Helden und erhält sie stark. In welcher Richtung ihr sonderlich helfen wollt, das überlegt euch allein, was ihr dann senden sollt, das sagt euch euer Buchhändler, Er ist euer zuverlässigster Berater, denn er hat sein Leben in den Dienst des Buches gestellt. Niemand hat mehr zu vergeben als ein Leben, Sorget, daß diesen Män nern in den schweren Zeiten geschäftlicher Not das für das Volk so wettvolle Leben erhalten bleibt. Aber ihr selbst braucht das Buch, das ganze Volk braucht es, ja die Welt braucht das deutsche Buch. In einem sind wir alle einig: wie immer der Krieg ausgehen mag, wie immer wir unsere Grenzen setzen mögen, wir wollen nie ein Weltreich werden im alten Sinne der Weltunterjochnng, Warum kämpfe» wir eigentlich? Im letzten Grunde, damit die Welt weder von England >«ch von Rußland aufgesogcn wird. Wir wollen frei sein, aber die Welt soll auch frei sein. Wir kämpfen schon heute als neuer Dreibund, Daraus soll werden ein Weltbund des Friedens und der Kraft. Dazu legen die Waffen den Grrmd, den Ausbau schafft nur der Geist, Seit Jahrhunderten hat deutsche Arbeit für Werte des Gedankens und Geistes sich ein gesetzt, Was sie schuf, ist niedergelcgt im deutschen Buch, Nicht deutsche Gewalt, sondern das deutsche Buch Hilst der Welt auf. Wir sind das erste Btichervolk der Welt, darum sind wir die einzigen, die den neuen Weltbund der Freiheit und des Geistes sieges gründen können. Wer dem deutschen Buche hilft, der stützt den deutschen Weltsieg, Darum steht jetzt wie ein Mann hinter dem deutschen Buch und laßt euem besten Wett nicht verküm mern, Ihr habt alle euer Gold, Kupfer, Nickel dem Vaterland zur Verfügung gestellt. Das war recht, und der Lohn bleibt nicht aus. Jetzt stützt mit eurem Geld unsere mächtigste Waffe, jetzt kauft das deutsche Buch ! Heinrich Lhotzky, Aus dem belgischen Buchhandel. v, liv stehe Nr, 180) Löwen, — Neuigkeiten, — Deutsche Belgien-Bibliographie ISIS, I, Halbjahr, Ein Ferientag führte mich kürzlich nach der Universitäts stadt Löwen, die, zur Zeit des Humanismus eine der ersten Bil dungsstätten Westeuropas, sich später mit der Roll« einer Pro vinzialstadt begnügen mutzte, jedoch durch die tragischen Ereig nisse des 26, August auf Generationen hinaus ein Anziehungs und Streitpunkt geworden ist. Da die Fahrpreise der Eisenbahn in Belgien infolge der durch den Krieg hervorgerufenen hohen Be triebskosten auf das Dreifache des früheren Tarifs erhöht wor den sind, so wird die Fahrt nach Löwen von den Brüsselern gewöhnlich mit der »Elektrischen« bis Tervueren und von da mit der Dampfstratzenbahn zurückgelegt, wie überhaupt in ganz Belgien aus dem erwähnten Grunde die Nebenbahnen zu hohen Ehren gelangt sind, so daß zwischen einzelnen Städten, wie Brüssel—Mons, sogar schon »Expreßzllge« eingerichtet werden mutzten. Ich zog die beschaulichere, altmodische Art des Reifens per psäss apostolorum wenigstens für den Hinweg vor und habe — von meiner Ältesten begleitet — den 25 Kilometer langen Weg durch das fruchtbare Brabanterland zu Fuß zurück gelegt, Während unterwegs nur ein Dutzend ausgebrannter Häu ser in Cortenberg und einige Landsturmwachen am Bahndamm, sowie eine Gulasch-Kanone, die ihnen zur Mittagszeit das reich liche und appetitliche Essen brachte, an den Krieg erinnern, stößt man nach Durchschreiten der vom Lande in die Stadt hinein- fllhrenden »Rus äs Lruxsllss« sofort auf das Trümmerfeld, das sich vom Zentrum bzw, dem die Universität umgebenden yuartisr I-rtin bis zum Bahnhof und darüber hinaus erstreckt. Die Uni versität mit ihrer reichen Bibliothek ist, wie bekannt, den Flam men zum Opfer gefallen, während das in unmittelbarer Nähe sich befindliche, frei stehende Rathaus, dessen Schönheit und kunstgeschichtliche Bedeutung seither genügend gewürdigt wurden, wie durch ein Wunder unversehrt geblieben ist. Jetzt, wo es unbeabsichtigter Weise freigelegt worden ist, wirkt es lange nicht in dem Maße wie ehedem, wo es zwischen engen Gassen und alten Häusern aufragte; dieser überraschende Eindruck drängte sich mir sofort auf und wurde alsbald durch die Lektüre einer Broschüre bestätigt, in der Universitäts-Professor Kanonikus Lemaire die verschiedenen Projekte zum Wiederaufbau Löwens einer Kritik unterzieht: »I-a Rssoustruetion äs I-ouvain«, Rapport presente an nom äs la Oommission ckss Llißnsmsuts (Bauflucht- Ausschuß), Diese Broschüre, die unter dem Titel »Meurv Rsu- rven« auch in flämischer Sprache erschienen ist und 21 Illu strationen und Pläne enthält (44 S,, Fr, 1,—>, verdient ihrer guten Ausstattung wegen nicht nur bei Fachleuten, sondern auch bei Sammlern von Kriegs-Kuriosa Beachtung, Ihr Kauf gab mir Gelegenheit, das neue Geschästslokal der Buchhandlung CH. PeeterS in Löwen kennen zu lernen: Ein Holzkiosk von einigen Quadratmetern Bodenfläche, der auf den Ruinen eines Grund stücks errichtet ist, während ungefähr gegenüber die ausgebrannten Wände der ehemals umfangreichen Buchdruckerei in der Namur- straße gen Himmel starren, die, an die Universität angelehnt, ihr Schicksal teilen mutzte. Dasselbe Schicksal erlitten Geschäfts- und Privathaus unsers sympathischen Kollegen A, Uhstpruyst, der bis- her nicht in der Lage war, seinen Betrieb wieder aufzunehmen, sowie die große katholische Leihbibliothek »Lidliotbsgus olroisie«, auf deren Bedeutung ich beim Erscheinen des Kataloges dieser Firma aufmerksam gemacht habe (vgl. 1912, Nr, 219), während eine andere Buchhandlung in der nahezu ganz zerstörten Bahn- hofstratze, R, Fonteyn, durch Schicksalslaüne ohne Schaden da vongekommen und in der Ramurstratze die Buchhandlung P, Des- barax stehen geblieben ist. Der Wiederaufbau von Löwen macht sehr langsame Fortschritte, bisher sind etwa ein Dutzend Häuser wieder aufgebaut bzw, im Aufbau begriffen, dagegen hat eine ganze Anzahl Firmeninhaher in der provisorischen Form der oben erwähnten Kioske oder Bretterbuden ihre Geschäfte wieder er öffnet, Sie sind vielfach an stehengebliebene Teile der Häuser mauern angelehnt bzw, eingebaut, was diesem Stadtviertel ein ganz eigentümliches Aussehen gibt, das mich an die Brüsseler Weltausstellung nach dem Brande vom August 1910 erinnerte. Nachdem die Zeitschrift »I-e Home« mit ihrem ersten Son derheft »I-a resoustruetion äes eites« guten Erfolg gehabt hat, hat sie soeben eine Fortsetzung davon veröffentlicht: I-s Rslsvs- meut äs NOS Ruinös: kssonstruisous äs jolis Villaßes, Das neue Sonderheft ist, bei gleichem Preise, bedeutend stattlicher als das erste und enthält zwölf Aufsätze zur ländlichen Bauästhetik mit reichem Bilderschmuck (4°, 16 Seiten, Fr, 1, —), Weitere Fort setzungen sind: Ristoirs äs Io, ßuerrs äs 1914—1915 ä'aprss Iss äooumsnts okkioisls, loms II (1, ksvrisr— 31, juillet 1915) Fr, 3,50, (Der Titel führt einigermaßen irre; das Buch enthält nur diplomatische Aktenstücke, jedoch nicht die Geschichte der krie gerischen Ereignisse.) — Rss -Vtts, Rroelamations st klou- vsllss äs Olusrrs allsmanäs ste, äu 5, juin au 1 aoüt 1915: 5s volume (Fr, —,65.) — 3e I-sttre ouvsrts au Reupls Reiße, par un Rtulautkrope: ,4ppsi ä la kaix (10 Cts,), — Amtliches Kursbuch für die Eisenbahnen 1303
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