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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080822
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8894 Börsenblatt f. d. Dtjchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 195, 22. August 190b. den Ausgesperrten gemeinsame Sache und verhinderte durch ihren Streih fast alle Zeitungen am Erscheinen. Nur -8ooia1<lsmoLratsv», das eigene, mächtige Organ der Arbeiterverbände, wurde (abgesehen von zwei in außerhalb der Buchdruckerorganisation stehenden Druckereien hergestellten kleinen Tagesblättern) regelmäßig in der Hauptstadt herausgebracht; den Abonnenten von 1l andern, großen Zeitungen Kopenhagens versuchte der Buchdruckerverein ein Er satzblättchen »krossen, zu liefern, das sich auf Mitteilung der wich- tigsten Telegramme und Neuigkeiten, im Anzeigenteil auf Todes fälle beschränkte; jedoch konnte dieses, da auch die Zeitungsfrauen in den Ausstand traten, nicht ausgetragen werden und war aus Ab holung in den Zeitungsexpeditionen und den Verkauf in Kiosken rc. angewiesen. Die meisten Wochenblätter und Zeitschriften blieben aus; das Buchhändlerwochenblatt »klorckislr LoZbaväisrtiäsväs» mußte sich, zum erstenmal in den 54 Jahren seines Bestehens, mit dem Umfange eines zweiseitigen Blattes begnügen, und daß es überhaupt erschien, war nur dem besonderen Entgegenkommen der Buchdruckerei, H. H. Thiele, zu verdanken. Nach Zustande kommen eines Vergleichs, wozu der Minister des Innern, Sig. Berg, die Vorschläge ausgearbcitet hat und der den Lithographen eine Verkürzung der Arbeitszeit von 9 auf 8'/, Stunden einräumt, wurde die Arbeit am 18. August überall wieder ausgenommen. G. Bargum. * IV. Internationaler Esperautokongrrß, Dresden. (Vgl. Nr. 192, 193 d. Bl.) — Am 19. August ging vor den Teil nehmern des Esperantokongresses und zahlreichen anderen Zu schauern im Königlichen Opernhause in Dresden Goethes »Iphigenie in Tauris- in Esperanto-Übersetzung von Or.L. Zamenbof über die Bühne. Wie in den Zeitungen berichtet wird, hat sich die neue Welthilfssprache dabei als klangreich und ausdrucksvoll bewährt. O. Sl. Liljegren, Stockholm. (Vgl. Nr. 104, 159 d. Bl.) - von O. A. Liljegren in Stockholm, Drotlninggatan 86 und 93, innegehabte Buch-, Musikalten- und Papierhandlung ist jetzt von dem früheren Leiter der Firma Nordin L Josephson, Herrn Karl Sjöwall, übernommen worden, der das Geschäft unter der Firma »Karl Sjöwalls bokhandcl- sortsetzt. (Lrsaska. Oagdlackst.) * Internationaler Kongreß für Moralpädagogik. — In den Tagen vom 25. bis 29. September d. I wird sich in London der I. internationale Kongreß für Moralpädagogik versammeln. Personalnachrichten. Dir Begründer der isländischen Bibliographie — Am 27. Juli d. I. ist ein alter Mitarbeiter des dänischen Buchhändlersachblatts »ktoräisst 8oAbg.väIsrticksuäs», der Isländer oanck. xbil. Sigurdur Laurentius Jönasson, vormals Assistent im dänischen Ministerium des Äußern, gestorben. — Im Jahre 1866 ersuchte ihn der Buchhändler O. H. Delbanco, jährlich einmal ein Verzeichnis über alles, was auf Island gedruckt würde, zu liefern. Bis 1893, wo er wegen vorgerückten Alters zurücktrat, hat Jönasson dann »Islaväs LogkortsAvclse« für »dloräisli Loßbanälerticksväs- ausgearbeitet, eine Bibliographie, die für das Ansehen dieses dänischen Fachblattes im Auslande nicht geringe Bedeutung gehabt hat. — Später, von 1893 bis 1907, wurde die mühevolle Arbeit von eavck. pbil. Olafur Davidsson besorgt, und seit 1897 hat sie der Historiker eauä. mag. Bogi Th. Melsted übernommen. (Nach: -klorckisli Logbanälsrtickenäs».) Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Der Deutsche Verleger-Verein und das Sortiment. In dem Kampf, den das Sortiment um seine Existenz führt, handelt es sich um folgende zwei Fragen: 1. Ist das Sortiment für den Verlag und das Publikum nötig? 2. Kann das Sortiment unter den gegenwärtigen wirtschaft lichen Verhältnissen bei dem jetzt üblichen Verlcgerrabatt bestehen? Lediglich um diese beiden Fragen dreht sich alles, und des halb ist das unnütze Gerede über -llntüchttgkeit der Sortimenter-, -ungenügenden Umsatz-, -Zwergbetriebe«, -Spezialisierung des Sortiments« und dergl. mehr nur geeignet, absichtlich oder unab sichtlich, diese beiden Fragen zu umgehen, damit es beschönigt werden kann, wenn man die berechtigten nnd wahrlich be scheidenen Wünsche des Sortiments nicht erfüllen will. Gehen wir nun zu den einzelnen Fragen über, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß Frage 1 glatt mit Ja zu beant worten ist; denn die Notwendigkeit des Sortiments für Verlag und Publikum ist seinerzeit bei dem Kamps gegen den Akademischen Schutzoerein so stark — auch vo n Verlage — betont worden, daß es überflüssig wäre, diese allgemein bekannten Tatsachen hier nochmal vorzutragen. Ich erinnere nur an die Schriften von Herrn R L. Prager und Herrn Or. W. Ruprecht ca. Paulsen und an den Ausspruch des Herrn Ferdinand Springer in den kontra diktorischen Verhandlungen: -Wir können die Sortimenter nicht entbehren, wir nicht und Sie (d. h. die Herren vom Schutzoerein) auch nicht.« Frage 2 ist ebenso glatt mit Nein zu beantworten; denn es ist seinerzeit ebenso einwandfrei nachgewicsen worden, daß die Gewinne des Sortiments als ungenügend zu betrachten sind. Ich verweise ebenfalls auf die Schriften gegen Bücher, auf die nicht zu widerlegenden Artikel im -Deutschen Sortimenter-, sowie auf die Arbeit des Herrn Or. Koppel, der wörtlich schreibt: - . . so kann von einer sozial ausreichenden Entlohnung der persönlichen Tätigkeit nicht die Rede sein». Außerdem habe ich noch zwei gewichtige Zeugen, die Herren Hartmann-Elberfeld und Goeritz-Braunschweig. Beide erklären im Börsenblatt 1908 Nr. 7 rcsp. Nr. 17, daß die heutigen Bezugsbedin gungen für das Sortiment so ungünstig sind, daß es so nicht weiter gehen könne. Diesen beiden Herren wird wohl niemand -Untüchtig keit- oder -ungenügenden Umsatz- vorzuwerfen wagen, wie es sonst so beliebt ist, um berechtigte Klagen des Sortiments abzutun. Da mit dürfte außerdem strikte bewiesen sein, daß auch die großen und gut geleiteten Sortimente, infolge der ungünstigen Bezugs bedingungen, ebenso leiden wie die kleineren und mittleren, wie es denn auch feststeht, daß fast alle Börsenblatt-Artikel über un genügenden Verlegerrabatt ganz überwiegend von Besitzern großer und angesehener Sortimente herrühren. Man sollte nun annchmen, daß alles dies dem deutschen Verlagsbuchhandel bekannt sein müßte. Trotzdem jedoch erklärt der Vorstand des Deutschen Verleger-Vereins in der 22. Haupt versammlung (Börsenblatt 1908 Nr. 174, Seite 8l16): -Daß diese (nämlich die ungünstigen Lebensbedingungen des Sortiments), wie behauptet wird, von einem angeblich ungenügenden Verlegerrabatt einzelner Bücher kategorien mitbedtngt werden, kann als ein irgendwie gesicherter Erfahrungssatz nicht angesprochen werden.- Also alle Tatsachen und Ergebnisse über den ungenügenden Verlegerrabatt werden vom Vorstand des Verleger-Vereins durch eine einfache Behauptung, für die nicht einmal der Versuch einer Beweisführung gemacht wird, abgetan. In derselben Hauptversammlung des Verleger-Vereins «Börsenblatt, Seite 8115) wird aber die Erhöhung der Druckpreise als berechtigt anerkannt, und der Vorstand erklärt, -daß man sich überzeugt habe, die Bewilligung der ge forderten Lohnerhöhungen sei durch die allgemeine wirtschaft liche Lage nicht zurückzuweisen«. Kommentar überflüssig I Jedes Wort meinerseits hierzu würde die Sache abschwächen. Meinen Kollegen vom Sortiment überlasse ich es, nunmehr die Konsequenzen zu ziehen; den in Betracht kommenden Ver legern, nicht allen, rufe ich folgende Worte des Herrn Or. Ruprecht zur Beherzigung zu: -Sollte wirklich doch einmal der gebildete deutsche Sorti menterstand zugrunde gehen, so, glaube ich, würden sowohl die Verleger wie der beste Teil des Publikums und der Autoren alles daransetzen, daß der alte Sortimenter wieder aus seinem Grabe erstehe. Aber ein Wiederbeleben oder Neuschaffen — das sehen wir an anderen Ländern — ist ein fast hoffnungs loses Unterfangen. Möge man daher erhalten, was wir haben I- Berlin, Anfang August 1908. Bernhard Staar.
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