Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050630
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190506307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050630
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-30
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5996 Mchtamtlicher Teil. — Sprechsaal. .6 149. 30. Juni 1905. weitern Erörterungen wurde schließlich der Antrag Erman an genommen. Eine angenehme Abwechslung in die Beratungen brachte ein am 14. Juni in der bekannten Ribbeckschen Weingroßhandlung veranstaltetes Kellerfest, zu dem die Stadt Posen die aus allen Gauen des Vaterlandes eingetroffenen Bibliothekare eingeladen hatte. Der Abend verlief bei fröhlichem Becherklang und humor vollen Trinksprüchen sehr angeregt. Am 15. Juni ergriff Prof. vr. Wolfstieg, Bibliothekar des Abgeordnetenhauses, in Berlin das Wort zu seinem Bericht über die Organisation des Bibliothekswesens in den Ver einigten Staaten von Nordamerika. Auf Grund seiner Studien an Ort und Stelle entrollte der Vortragende ein Bild der amerikanischen Entwicklung auf diesem Gebiet, die hervor gegangen aus andern Voraussetzungen und Bedürfnissen, für unsre Verhältnisse zwar nicht maßgebend sein könne, aber doch manches Interessante biete. Hierauf sprach Oberbibliothekar vr. Geiger-Tübingen über Jeremias David Reuß und seine Bibliothek, die, namentlich an bibliographischen Schriften reich, als Vermächtnis an die Tübinger Universitätsbibliothek gekommen ist. Das charakteristische Bild aus dem deutschen Gelehrtenleben der Vergangenheit erweckte bei den Zuhörern den Wunsch nach späteren ähnlichen Mitteilungen. Nach Erledigung der Tagesordnung konnte der geschäftliche Teil des VI. Deutschen Bibliothekartages in den üblichen Formen geschlossen werden. Ein Festmahl und Ausflüge hielten die Teil nehmer noch am 15. und 16. Juni zum größten Teil in an genehmem Gedankenaustausch zusammen. Es fiel, wie aus An sprachen hervorging, den letzten Getreuen schwer, sich endgültig zu trennen. Auch darin liegt eine Anerkennung für den harmonischen Verlauf des VI. Deutschen Bibliothekartages, der sicher dazu beigetragen hat, die unzerreißbare Zugehörigkeit der Ostmark zum deutschen Geistesleben zu bekräftigen. (Nach dem »Posener Tageblatt«.) Sachoerständigen-Kommission der Reichsdruckerei. — Durch Kabinettsorder des Kaisers wurden die Herren Geh. Regierungsrat Prof. vr. Max Lehrs, Direktor des Kgl. Kupfer stichkabinetts in Berlin, und der Buchdrucker Heinrich Wallau in Mainz als Mitglieder der Sachoerständigen-Kommission der Reichsdruckerei in Berlin berufen. Es ist außerordentlich er freulich, setzt das -Journal für Buchdruckerkunst« hinzu, daß mit Herrn Wallau ein graphischer Fachmann, der noch dazu unter der Kollegenschaft so großes Ansehen genießt, in die Kommission eintritt. Deutschtum in Transvaal. — Die Buchhandlung Herr mann Michaelis in Johannesburg hat der Redaktion d. Bl. die Schillernummer der in ihrem Verlag erscheinenden Monats schrift -Deutsche Schule- zugesandt. Aus dieser starken und in haltsreichen Nummer ist zu ersehen, daß der -Deutsche Schulverein in Johannesburg eine sehr würdige und großartige Schiller- Gedächtnisfeier am 9. und 13. Mai veranstaltet hat. Diesen Fest tagen ging noch eine Vorfeier am 3. Mai voraus. Die glänzend verlaufenen Feierlichkeiten beweisen, daß es dort tüchtige deutsche Männer gibt, die das starke, gemeinsame Empfinden wahren Deutschtums zu pflegen, anzuregen und zu begeistern verstehen zum Segen der dortigen deutschen Kolonie. (Red.) Kongreßbibliothek zu Washington. — Diese Bibliothek, die die Aufgabe übernommen hat, als Nationalbibliothek für die Vereinigten Staaten zu dienen, hat einen ausführlichen Jahresbericht für 1903/04 veröffentlicht, aus dem das -Zentralbl. für Bibliothekswesen« einige Mitteilungen macht. Danach waren für die Bibliothek und das ihr unterstellte Oop^rixüt. Oküee, ein schließlich der Erfordernisse für das Gebäude, insgesamt 802 000 Dollars aufzuwenden, davon 323 000 für Gehälter, 101000 für Ver mehrung der Bibliothek, 45 000 für Mobiliar und Büchergestelle, 185000 für Druckkosten und Einbände. Der Bestand am 30. Juni 1904 war: 1 180 000 Bände (ausschließlich der vavv vibra^ des Höchsten Gerichtshofs mit 96 000 Bänden), 121 000 Handschriften, 76 000 Pläne und Karten, 384 100 Musikalien, 158 000 Stiche und andre Kunstblätter. Der Zuwachs in der Druckschriftenabteilung betrug im vorletzten Jahre 88 000, im letzten Jahre 80 000 Bände und Broschüren (darunter die schöne Bibliothek des Berliner Sanskri tisten Albrecht Weber); an Handschriften rund 17 000, in der Hauptsache wertvolles Material zur amerikanischen Geschichte, Briefe und Papiere der Präsidenten Washington, Monroe, John- Personalnachrichten. Gestorben: am 19. Juni in Wien im vierundfünfzigsten Lebensjahre der Kunsthändler Herr Max Tintner. Der Verstorbene ge hörte der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler seit dem Jahre 1886 an, in welchem Jahre er die Grundlage seines später vielfach vergrößerten Geschäftes legte. Kirchenhistoriker vr. Franz Overbeck -f. — Der ordent liche Professor der Kirchengeschichte an der Baseler Universität vr. tüeol. et püil. Franz Overbeck, der schon eine Reihe von Semestern nicht mehr las, ist am 26. d. M. im Alter von sieben undsechzig Jahren gestorben. Er war auch in weiteren Kreisen bekannt als Basler Kollege und Freund Friedrich Nietzsches (sein umfangreicher Briefwechsel mit ihm wird nun nach seinem Tode bestimmungsgemäß veröffentlicht werden) und als Verfasser der (1873), die er noch im Vorjahre mit einer neuen Vorrede aus gehen ließ. (Sprechsaal.) Zum Geschäftsverkehr. Für den buchhändlerischen Geschäftsverkehr würde es unsrer Meinung nach von Wert sein, jeweils zu wissen, an welchen Daten in den verschiedenen Ländern des Deutschen Reichs wegen Buß- oder sonstiger Feiertage die Geschäfte geschloffen sind. Wir er innern nur daran, daß die Bußtage in den einzelnen Ländern Bayern. Im Juni z. B. hatte München an Feiertagen, die der Norden nicht kennt, folgende: 16. Juni: St. Benno, 22. Juni: Fronleichnam, 24. Juni: Johannes der Täufer, 29. Juni: Peter und Paul. Da würde es unsers Erachtens von großem Wert sein, wenn an einer bestimmten Stelle des Börsenblattes wenn möglich in einer besondern Zeile gleich unter dem Datum des Titelkopfes in Kursiv-Petit jeweilig für jede Woche die in dieselbe fal lenden Landes-Feiertage genannt würden. Das würde den Verkehr der Buchhändler untereinander sehr fördern und ganz besonders viele verdrießliche Korrespondenzen wegen nicht recht zeitiger Lieferung hinfällig machen. Ferner würden wir es für eine Verbesserung des Börsen blattes halten, wenn in ihm die im Buchhandel gebräuch lichsten Geld-Sorten-Kurse täglich aufgeführt würden, also öster reichische Gulden, Schweizer Franken, französische Franken, italienische Lire, holländische Gulden, Pfund Sterling, Dollar, skandinavische Kronen, Rubel. Würde ein solcher Sorten-Kurszettel vielleicht auf der letzten Seite des Börsenblattes ganz am Schlüsse des Inseratenteils eingeführt, so könnten an dieser Stelle passender Weise auch die Landes-Festtage verzeichnet werden. Wir bitten um Aussprache an dieser Stelle. München, den 29. Juni 1905. Verlagsanstalt F. Bruck mann A.-G. Anmerkung der Redaktion: Das Börsenblatt hat schon früher bis Ende der siebziger Jahre täglich die -Leipziger Börsen-Kurse« von Wechseln und der verschiedenen Geld- Sorten veröffentlicht. Die Gründe für die Einstellung der Ver öffentlichung dieser kleinen Kurszettel am 15. September 1879 konnten wir nicht feststellen. Wahrscheinlich wurden sie für über flüssig erachtet, da sie jede größere Tageszeitung bringt. Sollten obige Anregungen der Verlagsanstalt Bruckmann Zustimmung finden, so dürfte die Einrichtung einer Feiertagsliste und eines Sorten-Kurszettes keine Schwierigkeiten machen. Wir schließen uns der Bitte um Aussprache an, besonders auch über den geeignetesten Platz für diese Veröffentlichungen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder