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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19151012
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191510125
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19151012
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-12
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1915
- Autor
- No.
- [33] - 1367
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V 237, 12. Oktober 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. öffentlichte ich das Werk »Die Willensfreiheit des Menschen« (Pader born n. Münster, Ferd. Schöningh), das gleichfalls in die genannte Bibliothek aufgenoinmen wnrdc. Noch schrieb ich zwei Programmab- handlnngcn für das Saazer StaatSglimnasinm in je zwei Jahresab- tcilnngen: »Untersnchnngcn Uber den Zwcckbegriff« (1878 n. 1879) nnd »Zur Geschichte der Theorie des prinzipiellen Verhältnisses zwi schen -Staat* und .Kirche*«, 1897 n. 1898, (Verlag des Staats- gymnasinms Saaz). Damit schloß meine literarische Tätigkeit im Dienste der römisch-katholischen Kirche. Mit Ende des Schuljahres 1899 trat ich in den Ruhestand. Nach meinem ans Überzeugung nnd Gewissensdrang erfolgten Austritt ans dem römischen Klerus und der römischen -Kirche, den ich 1901 vollzog, um mich der österreichischen altkatholischen Kirche anzn- schließen, vollendete ich mein Lebenswerk »Das Ncligions- und Welt problem«, zwei starke Bünde, gegen hundert Druckbogen, das Ende 1901 in E. Piersons Verlag, Dresden (Inhaber N. Lincke), erschien. Zum Druck nnd Verlag hatte sich die genannte Firma, deren Inhaber den Titel k. k. Hofbuchhändler führte, infolge meiner Ankündigung im »Börsenblatt für den Deutschen Buch handel« erbötig gemacht. Hierbei verpflichtete ich mich zur Zahlung einer Bcitragslcistung von 40.— für den Druck bogen, sodaß die von mir gezahlte Beitragssumme an 4000.— ausmachte. Meine Tantieme der 1. Auflage sollte die Hälfte des Buch- Handelspreises des Buches (es kostete für die 1. Anfl. 20.—) betra gen. Leider vergingen Jahre, ohne daß ich von meinem Beitrage (trotz befriedigenden Absatzes) auch nur einen Pfennig erhalten hätte. Auf eine Verzinsung meines Guthabens hatte ich stillschweigend ver zichtet. Auf meine wiederholte Mahnung erhielt ich Wechsel und aber mals Wechsel, die nicht eingelöst wurden. Schließlich war ich, wollte ich nicht mit einem bedeutenden Neste meiner Forderung dnrchfallen, schweren Herzens genötigt, wiederholt zur Pfändung zu schreiten. Bekanntlich geriet die in Rede stehende Firma im Jahre 1912 in Kon kurs. Den Vertrieb der kleinen Nestauflage (292 Exemplare) über nahm in demselben Jahre die »Wissenschafliche Verlagsanstalt Globus«, Dresden. Ähnlich erging es mir mit E. Piersons Verlag bezüglich eines anderen Werkes »Die Krisis im Christentum und die Religion der Zukunft« (1. Ausl. 1905), nur mit dem Unterschiede, daß ich dies mal zu den Verlagskosten keinen Beitrag leistete. Um materiell doch nicht ganz vergeblich gearbeitet zu haben, ließ ich durch die genannte Firma im Jahre 1909 das Lehrbuch »Grundriß der christlichen Neli- gions- und Sittenlchre für die reifere altkatholische Mittelschnljngend« (Verlag Synodalrat der altkatholischen Kirche in Österreich, Warns dorf) drucken und stellte die ganze Auflage dem Synodalratc ohne Entgelt zur Verfügung. In demselben Jahre (1909) verkaufte Herr Lincke, um sich zu rangieren, das Buch mit einem großen Teile seines Verlages an die Firma »Berlin—Wien, Berlin Wilhelmstr. 98«. Im Jahre 1902 erschien von mir das Lehrbuch »Leitfaden der Geschichte der christlichen Kirche zum Unterrichtsgebrauche für die altkatholische Jugend« (Verlag E. Strache, Warnsdorf). In demselben Jahre ver öffentlichte ich die Schrift »Freie katholische Universität und moderne Wissenschaft» (Osterr. Verlagsanstalt Linz, Wien, Leipzig), deren Ge samtauflage ich dem »Salzburger Hochschulvcrein» zur Verfügung stellte, wofür ich zum Ehrenmitgliede dieses Vereins ernannt wurde. Leider machte alsbald auch diese Firma Krida. Im Jahre 1909 veröf fentlichte ich (Verlag Joh. Ludwig Ncndörfer, Saaz) die Schrift »Hus sitismus, Reformation nnd Gegenreformation in Saaz nnd im Saazer Lande«. Im Jahre 1908 schrieb ich die Broschüre »Los von Nom! Fünfzig Reden und Abhandlungen« (Verlag Alex. Köhler, Dresden n. Bodcnbach). Ich ließ diese Schrift auf eigene Kosten drucken nnd überwies den gesamten Ertrag der altkatholischcn Kirche in Tetschen- Bodenbach zugunsten des Baues einer altkatholischen Kirche in Tctschen. Diese Bodenbachcr Filiale erwarb käuflich in demselben Jahre die Firma Tzschautzsch, welche im Jahre 1913 leider in Konkurs geriet. Das war demnach bereits die dritte zusammcngebrochcnc Verlagsbuch handlung, mit der ich in Verbindung stand! Dann schrieb ich noch im Jahre 1910 einen »Altkatholischen Katechismus« (Verlag Synoöal- rat, Warnsdorf) ohne irgend eine Honorarentschädigung. Zahlreich sind die Aufsätze kultnr-, kirchengeschichtlich und reli giös anfklärendcn Inhaltes, die ich seit 1899 für verschiedene Zeit schriften nnd Blätter schrieb. So erschienen von mir im Laufe der Jahre in dem deutschen Tagblatt »Ostdeutsche Rundschau«, Wien, nnd in dem Organ der Altkatholikcn Österreichs »Freie Kirchcnstimmen« (Warnsdorf) sicher ca. 200 derartige Aufsätze nnd Abhandlungen. Daß ich deshalb von den Feinden des Lichtes und Fortschrittes (nament lich in der von dem bekannten Benediktinerabt ?. Schachleiter, Prag, Emmansklostcr, hcransgegcbenen »Bonifatius-Korrespondenz« und selbst von protestantisch-orthodoxer Seite) vielfach angefeindet und an gegriffen wurde, ist begreiflich und verständlich. Ich rechnete mir diese Angriffe zur Ehre an und blipb die Antwort nicht schuldig. Heute halte ich angesichts, des furchtbaren Weltkrieges selbstredend gewissenhaft den Burgfrieden. Sollte ich nach Herstellung des Frie dens noch das Leben und die nötige Geisteskraft besitzen, so findet man mich, wieder ans der Warte zur Förderung des kulturellen und reli giösen Fortschrittes meines geliebten deutschen Volkes! Tetschen a. d. E., Dentschböhmen. Syn.-R. Fr. Mach, k. k. Professor a. D. Kleine Mitteilungen. Die russische Literatur seit Krsepsbegin» bespricht Stephen Graham iu der literarischen Beilage der »Times«. Sehr hervorragende Neu- schvpfuugc» hat der Krieg in Rußland nicht gezeitigt, aber die Menge tut es. In den meisten Fällen handelt es sich um Flugschriften. Wer irgend einmal und irgendwo eine Rede über den Krieg gehalten hat, hält sie und sich für so wichtig, daß er sic sofort auch drucken läßt. Der Inhalt ist säst überall der gleiche: die religiöse Natur des Krieges, die edle russische Volksseele im Gegensatz zu der blutgierigen Natur der Deutschen, die in Rußland verkörperte Idee des Urchristen tums »sw. Das merkwürdigste Erzeugnis dieser merkwürdigen Zeit ist eine Sammlung von Kriegsgeschichten, von denen fünf oder sechs aus der Feder hervorragender Schriftsteller stammen. Die be rühmteren russischen Roman- und Novcliendichter halten sich auch jetzt von journalistischer Tätigkeit fern und leben nach wie vor nur der rein künstlerischen Produktion. Treffliche Kriegserzählungen haben Kusmin, Kuprin und Sologub geschrieben. In einer dieser Erzählungen faßt ei» »echter Russe« fein Urteil über diesen Krieg in folgender Weise zusammen: »In den kommenden Fahren wirb das Volk sagen, daß dies ein schlechter Krieg ist, aber ich, der ich von den Orten, ivo inan kämpft, gekommen bin, sage Euch, daß er gut ist und daß von ihm für das Volk Ersprießliches kommen wird«. — Martin Gorki hat zwei Bücher erscheinen lassen: »Kindheit« und »I» Rußland«: das erstgenannte, ein autobiographisches Werk, wurde vor dem Kriege geschrieben: das andere ist unter dem frischen Eindruck der Heimkehr verfaßt, aber cs ist in ihm mit keinem Worte die Rede von dem »neuen Rußland« und von seinem erneuerten Leben. Die beide» Llcblingsautorcii des Kleinbürgertums, der Nomandichtcr Artzi- baschew und der Dichter Severanin, schreibe» weiter, ohne die Ak tualität zu suchen: der crsterc steht dem Kriege durchaus gleichgültig gegenüber, der andere sogar ziemlich feindselig . . . Verlängerung des französischen Moratoriums. - Nach dem »Petit Parisien« prüft das Handelsministerium zurzeit die Frage des Moratoriums. Es beabsichtigt, dieses nochmals um zwei Monate zu verlängern. Nach diesem Zeitpunkte sollen alle bisher ge stundeten Zahlungsverpflichtungen sällig werden, und zwar l8 Monate nach de», ursprünglichen Fälligkeitstermin. Aus Ansuchen des Schuldners soll ihre Zahlung in vier Raten erfolgen können. Die 5 Prozent Zinsen für die Stundung sind mit der letzten Rate zu entrichten. Personaliiachrichten. Gefallen: am 28. September in den heißen Kämpfen im Westen der durch seine rege Verlagstätigkeit in weiten Kreisen bekannt gewor dene Herr Her m ann Ehbvck, Leutnant der Reserve. Schon in vorgerücktem Alter stehend, meldete er, der nicht Soldat ge wesen war, sich bei Ausbruch des Weltkrieges sofort in Heller Begeisterung als Kriegsfreiwilliger nnd wurde auch bald bei einem Garderegiment angenommen. Daß es ihm unter den meist jüngeren Kameraden manchmal nicht leicht fiel, die körperlichen Strapazen zu ertragen, läßt sich denken, aber sein eiserner Wille wußte alle Widerstände zu überwinden. Während einer längeren Muße als Verwundeter hat er in seinem in Johannes Baums Verlag erschienenen Buche »Der Kriegsfreiwillige« die kriegerischen Erlebnisse seiner ersten Soldatenzeit anschaulich geschildert (vgl. Bbl. Nr. 149). Das Eiserne Kreuz war der Lohn für seine von den Vorgesetzten anerkannte hervorragende Tapferkeit und Umsicht. Nach seiner Wiederherstellung rückte Ehbock im Februar abermals ins Feld und stand die ganzen langen Monate unausgesetzt an gefährdctster Stelle mit in der vordersten Linie. Auch in seinem neuen Regiment wußte man ihn zu schätzen, er kam voran und wurde am 1. September ohne vorherigen Offizicrskursns zum Leutnant der Reserve befördert. Lange sollte er sich dieses Erfolges leider nicht erfreuen — eine feindliche Granate hat ihn, der im heftigsten Artillerie fetter treu und unentwegt aushielt, niedergcstreckt und seinem Tatendrange ein Ziel gesetzt. In Ehbock steckte ein ungemein lebhafter Geist: er war immer erfüllt mit Plänen lind Ideen, die sich nicht nur auf bnchhändlc- 1367
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