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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1915
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- Deutsch
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T Zrieürich Ulmer, Sturmgeboren! Ll5 ich vor etwa 10 Wochen dar an der front entstandene, flüchtig niedergeschriebene Manuskript angeboren erhielt, las ich e5, mühsam rwar, aber gebannt und gefesselt noch in später Nachtstunde ohne Unterbrechung ru 6nde. 65 war mir klar: hier schrieb sich ein Dichter mit seinem herrblut von der Zeele tierunter, wa5 nur der Krieg in einer gottbegnadeten Dichterseele au5lösen kann, Die Kritik (und der bi5- herige Lbsah) hat mir auch rechtgegeben: . 0er Krieg5sturm ist da über eine starke, glühende Zeele gekommen und bat ihr Lichter von wunderbarem Slanr, tlammen von heiheslem örennen entlockt . . . Der Verfasser dieser Sedichte muh ein seltener Mensch sein . . . e5 kann einer mit diesem Luche eine Ztunde erleben, die sür chn rum Sone5dienst wird ..." . Man bat den Eindruck, al8 hätte e.ne Sranate den Loden seine5 Herren5 ries aufgerissen, und nun quillt «5 wie herrblut in seinen Liedern empor und ergreift den Leser." „. . . e5 ist ein starker, edler Seist, der da ru un5 spricht." „. . . ver Pfarrer von Ldel5hosen stehr in den Vogesenkämpfen, und oiele5 von dem, wa5 in äussere.» und innerem Lrleden seine Zeele erfüllt, hat er in Verse gegossen, die chm in wundervoller Leichtigkeit und tiefer Zchönheit au5 der Lrust quellen. 65 sind nicht religiöse Sedichte, aber viele von chnen haben religiösen wert und alle haben den wert wahrer Smpfindung und einer kraftvollen. Persönlichkeit." „. . . er hat die Luhe und die Welterfahrenheit, die wir an unfern Klassikern bewundern . . ." „Wa5 er erlebt und tut, wa5 er glaubt und hofft, da5 redet in seinen Liedern ru un5, nicht in d e r weise, wie man e5 jeht duhendfach lesen kann, sondern ganr eigenartig, frisch und lebendig, tief und hinreihend." - voch lassen wir den vichter selbst rum Worte kommen. In seinem „veutscher Mann" mahnt er: „Deutscher Mann, darf ich glauben an dich? — höre, höre da5 Sine: — Lchte da5 Keine! . . . frei, froh und stark — Kein sür da5 Keine; — Lch, bah du achtelest auf da5 Line — Und ich glaubte an dich!" von dem Zeelenrustand seiner kämpfenden örüder singt er: „Llle5 auf 6rden, — Lied und Leid — wie weit, wie weit! — sch weih nur ein5 — Und halte still — wie Sott nun will — Zoll'5 werden." In ergreifenden Lildern und Worten bringt der Dichter und Sotte5mann seinen Zchmerr über die gefallenen Helden rum Lu5druck: „vie Krähe schlagt ihren schweren Zchlag, — 65 löscht seine Lichter der sterbende lag. — Die Zchlacht ist geschlagen. 6m Ztöhnen und Leben, — Leichen aus Leichen . . . Menschenleben" (Lu5 „Menschenleben"). Uno in dem Sedicht „Klage" betet er: „Ich trage, Vater, namenlo5 schwer, — Lite läge kommt neue5 Leid daher. — 65 wird rum Strome, e5 wird rum Meer, — Lch, Vater, ich trage namenlv5 schwer." Und wie weih er ru begeistern und aufrurütteln: „Ihr Stocken, so springt und bringet Lericht, — Zaust wie der Zturm, wo der Himmel loht,«— Seilt «5 hinein in da5 lohende Licht, — Deutschland in Lot, in Lot, Deutschland in Lot!" (Lu5 „Lot"). Die Lrüder ermahnt er in „wir müssen wollen": „örüder, ihr örüder, wir müssen wollen! - wir dürfen nicht handeln nur, weil wir sollen, — Dürfen nicht reden von Plagen und Zorgen, — Licht uns verlassen aus5 Zpäter. auf5 Morgen . . ." Und in dem Zchluhgedicht „frieden" bringt Ulmer die stumme Zehnsucht seiner kämpfenden feldgenossen in wenigen ergreifenden Worten rum Lu5druck: „6inst wird «5 sein, da jauchrt ein lag — Und seine Ztunden tanren Keigen, Und wonnig rittern unterm Zchlag —' Die Stocken. Die Kanonen schweigen — Und durch da5 weite deutsche Land — Wird e5 wie ein Srlösen schreiten, — Und über Meer und öerge5rand — öringt ein Wort „friede" Zeligkeiten — Und friede jubelt jede5 Wort, — Die lräne quillt, die sonst gemieden, - wir seh n dich wieder, Heimatort, — 0 Sott im Himmel, gib un5 frieden!" w»r spüren e5, hier spricht eine reise, starke, grohe Persönlichkeit ru un5, und so darf ich denn wohl mit Kecht die Ideale und die Lernfreudigkeit meiner Kollegen vom Zortiment anrusen und sie bitten: Schaffet Sahn öem Dichter Zrieörich Ulmer! vod kurrem Hs»« ich di« öeuugiuuug, die 2. stufisge (2. Isufeud) unkundigen ru dinfen. 5ie ist unierdesfen eNchdpfi, und di« geststes oon dedmgien kxempissen der i. und 2. iiustsge di»« ich um fofonige stüchfendung, ftiir si« nichi oorriesten, in feste Rechnung rum stsrrsds» ru üvernenmen. 5osden geisngi dis Z. und 4. unoei-Sndette Auflage (5. und 4. lausend) rur sturgsde. Ssdingk ksnn ich nur in defchrSnkier Zsist de! gieichreiligsr Ssrdesteiiung iiefern. ver prei; ist unoerSnderl: Ladenpreis M. 1.—, 7S pfg. bedingt, öS pfg. bar und 11/IS Kollegen, die sich besonders für das öändchen verwenden wollen, komme ich bei gröherer Lbrlahme mit extraradalt entgegen. von demselben verfasset habe ich die früher im Zelbstverlag erschienene Sedichtsammlung: „vom /Ihnen und wollen" Ladenpreis M. 1.—, 70 pfg. bedingt, t>0 pfg. bar und 11/10 in meinen Verlag übernommen und biete sie ru denselben Ledingungen wie „Zturmgedoren" an. Um recht tätige Verwendung bittet München, 5chwi-n,i,si-rstr->ste 5S Paul Müller, Druckerei und Derlsg. Weiher Zettel.
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