Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1926
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- 1926-09-18
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 218,18. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Kameradschaft in Zukunft noch herzlicher zu gestalten. Hierzu konnte wohl auch der Austausch von jungen Buchdrnckeretbesitzerssöynen bei tragen. Die Ansprache Mister Carters, die in englischer Sprache erfolgte, wurde von Herrn Alexander O l d e n b o u r g - München übersetzt. Der offizielle Teil der Tagung wurde darauf mit einem Vortrag des Herrn Universitätsprofessors vr. S o m m e r l a d - Halle ein- geleitet, der über das Thema »Persönlichkeit in der Unter nehmung« sprach. Die inhaltlich wie rhetorisch glänzende Rede fand eine überaus aufmerksame und dankbare Zuhörerschaft, die nach Beendigung des Vortrages dem Redner stürmischen Beifall zollte. Als zweiter Redner sprach Geheimer Negierungsrat Professor vr. Miethe von der Technischen Hochschule in Charlottenburg über den »P h o t o m e ch a n i s ch e n Farbendruck«. Auch diesem Redner dankte die Versammlung durch lebhaften Beifall. Der geschäftliche Teil, der nun folgte, begann mit der Vorlage des Geschäftsberichts des Hauptvorstandes für das Jahr 1925 und mit der Vorlage der Jahresrechnung usw. Der Deutsche Buchdrucker- Verein kann trotz der Schwere der Zeit über eine günstige Entwick lung berichten. Er zählte bei Abschluß des Geschäftsjahres 6619 Mit glieder, was gegenüber dem Vorjahre wiederum einen Mitglieder zuwachs bedeutet. Auch die finanzielle Lage des Vereins hat sich günstig entwickelt; der Vermögensbestand betrug am Jahresschlüsse 585 883.83 Mark. Zur Erwerbung des Eigenheims des Deutschen Buchdrucker-Vereins in Berlin, Köthener Straße 33, sind an frei willigen Spenden zusammen 192 025 Mark eingegangen (einschließlich der Bausteinsammlung im Betrage von 95 870 Mark). Das Veretns- organ, die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Gewerbe«, schloß mit einem Uberschuß von 13750.20 Mark ab. An läßlich des 100. Geburtstages des Gründers der Firma Ullstein in Berlin — Leopold Ullstein — stiftete diese Firma dem Deutschen Buchdrucker-Verein 20 000 Mark, deren Zinsen in der Hauptsache not- leidenden Buchdruckereibesitzern zugute kommen sollen. Beim Punkt »Vornahme von Wahlen« teilte der Vorsitzende mit, Laß Herr Direktor S t e r n h ei m - Berlin aus zwingenden Gründen sein Amt als stellvertretender Vorsitzender niedergelegt hübe (sein Amt als Vorsitzender des Vereins Berliner Buchüruckereibesttzer hat Herr Sternheim aber beibehalten). An seine Stelle wurde Herr Direktor Winkler (in Firma »Deutsche Tageszeitung«) gewählt. Seit mehreren Jahren ist Direktor Winkler bereits Beisitzer im Haupt- vorstande und Vorsitzender des Neichsschtedsamts. Zu Beisitzern wur den die Herren Hartmann - Berlin (in Firma Ad. Haußmann) und vr. Georg Ernst-Berlin (in Firma Gebr. Ernst) gewählt. Nach der Genehmigung mehrerer vom Hauptvorstand beantragter Ände rungen der Vereinssatzung einigte man sich über die Ausführungs bestimmungen über die Gewährung einer B e st a t t u n g s b e i h i l f e. Diese war im Jahre 1924 von der Hauptversammlung in Hannover beschlossen worden und beträgt gegenwärtig 2000 Mark; einzelne Orts vereine des Deutschen Buchdrucker-Vereins gewähren zu dieser Summe noch einen Zuschuß. Aus diesen Ausführungsbestimmungen ist beson ders folgender Passus von Wichtigkeit: »Stirbt der Allein inhaber, so erhalten seine Erben oder die von dem Verstorbenen in der Beitrittserklärung bezeichnete Person die volle Bestattungs beihilfe. Diese gelangt bei ein und demselben Betriebe nur einmal zur Auszahlung, es sei denn, daß der neue Alleininhaber bereits vor dem Tode des bisherigen Alleininhabers persönliches Mitglied ge wesen ist.« Der erste Sitzungstag (Sonntag) fand seinen Abschluß mit einem Referat des Herrn vr. W o e l ck, Generaldirektors des Deutschen Buch drucker-Vereins, über »Die sozialpolitische Lage und unsere Lohntarife«. Die allgemeine Wirtschaftslage, die Arbeitslosigkeit und ihre Auswirkungen sowie das Arbeitsbeschaffungs- Programm der Negierung wurden vom Referenten eingehend be sprochen und kritisch beleuchtet, desgleichen die frühere und jetzige Lage im Buchdruckgewerbe. Redner trat unter anderm der Behauptung des »Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker« (Gehilfenorgan) ent gegen, daß die Reallöhne der Buchdrucker immer noch nicht erreicht seien. In der anschließenden Aussprache wurde von Herrn vr. Sydow - Berlin unter anderm auf die dem Buchdruck- und Zeitungs gewerbe drohenden Gefahren durch das in Aussicht stehende Arbeits schutzgesetz hingewiesen. Das Ergebnis des Referats und der Aus sprache ist in folgender einstimmig angenommenen Entschließung zu erblicken, die von Herrn D a h m s - Lübeck eingereicht worden war: »Die zahlreich besuchte Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker- Vereins zu Eisenach am 5. und 6. September nimmt von dem Vortrag des Herrn Generaldirektors vr. Woelck mit Dank und Zustimmung Kenntnis. Sie spricht dem Hauptvorstand für seine unermüdliche Arbeit in der Lohntariffrage ihren Dank und ihr volles Vertrauen aus. Die Hauptversammlung betont mit allem Nachdruck die Not wendigkeit eines dauernden, festen Zusammenhaltes des gesamten Ge- werves, weil nur hierdurch eine gesunde Grundlage für die Wirt schaftlichkeit der Betriebe geschaffen und erhalten werden kann. Die Hauptversammlung erhebt einstimmig Protest gegen die Art, wie in neuerer Zeit Gesetze auf sozialpolitischem Gebiete zustande kommen. Sie gibt nachdrücklichst der Meinung Ausdruck, daß jede weitere Belastung unausbleiblich zu schwerster Schädigung der Gesamtwirtschaft führen muß.« Herr Sturm-Leipzig, Direktor des Berechnungsamtes des Deutschen Buchdrucker-Vereins, sprach über das Thema »Preis tarifs ragen (Regierung und Buchdrucker)«. Nach den Ausführungen des Redners soll sich der Lohnanteil am Satz auf ?5?6 und am Druck aus 422L belaufen. Der Steueranfall in einem Betriebe betrage 11,5A vom Umsatz. Ein Finanzamt behaupte allen Ernstes, daß der Gewinn im Buchdruckgewerbe 33A vom Umsatz be trage. Man beabsichtige, alle Buchdrucker, die keine Bücher führen, mit 33A Umlage vom Reingewinn zu veranlagen. Der Buchdrucker müsse seine Not hinausschreien, auch den Buchhändlern und Verlegern gegenüber; es bestehe keine Aussicht, wahllos von den Preisen nachzulassen. Herr Sturm betonte dann weiter, daß das Buchdruckgewerbe im Jahre 1925 eine gute Konjunktur gehabt hätte, »aber Sie haben sie nicht ausgenutzt«. In Vorbereitung sei sie Aus arbeitung einer Buchführung für Buchdruckereibelriebe, und zwar für große, mittlere und kleine. Einige kleinere »Voraussetzungen« im Buchdruck-Preistarif stimmten nicht mehr ganz, z. B. die Kapital- verzinsnng. Die Arbeitsleistung habe sich wieder etwas gehoben. Beim Satz könne keine Ermäßigung in Frage kommen, weil vorläufig noch mit einem Minus zu rechnen sei. Es sei auch ein vollständiger Irr tum, wenn das Wirtschastsministerium behaupte, die tariflichen Preise stützten sich auf das Ergebnis leistungs u n fähiger Betriebe. Direktor Sturm kam dann auf den Artikel »Die Auswirkung buchdrucktechnischer Fortschritte auf die Druckpreise« in Nr. 196 vom 24. August 1926 des Börsenblatts (Seite 1045) zu sprechen. Er bestätigte ausdrücklich, daß hinsichtlich der gegenübergestellten Zahlen alles stimme. Die Zu richtung sei aber immer das heikelste Kapitel im Betriebe und bas Schmerzenskind des Buchdruckers gewesen. Der Preistarif von 1907 sei ein Kompromiß gewesen. Die diesbezüglichen Zahlen hätten da mals schon nicht gestimmt. Man habe »ausbauen« und »korrigieren« müssen. Die »Hauptkorrektur« entfalle in das Jahr 1918. Damals sei eine wesentliche Erhöhung der Zurichtepreise eingetreten. Direktor Sturm warf daran anschließend die Frage auf: »Was besagen diese Er höhungen nun im allgemeinen?« Im Durchschnitt seien die jetzigen Preise 1102L höher als die Friedenspreise, mitunter betrügen die Erhöhungen nur 77A bzw. 85^. Die durchschnittliche Steigerung von 110A sei richtig. Redner mußte aber im weiteren Verlauf seines Referats zu geben, daß die Preisangebote einen Unterschied aufzuweisen haben, daß bei der Kundschaft unbedingt der Gedanke aufkommen müsse: »hier muß doch etwas nicht in Ordnung sein«. Diesem Referat folgte eine kurze Aussprache. Der Standpunkt der Hauptversammlung des Deut schen Buchdrucker-Vereins ist in der einstimmigen Annahme nach stehender von Herrn B a b st - Hamburg eingereichten Ent schließung zu erblicken: »Die zur Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins im 5. und 6. September 1926 in Eisenach versammelten Buchdruckerei besitzer erkennen die Notwendigkeit einer vereinsamtlichen Stelle, die die Gestehungskosten für die Produktion im Buchdruckgewerbe ständig iberwacht und auf Grund dieser Feststellung angemessene Preise be kanntgibt, als unentbehrlich an. Durch den in der allgemeinen wirt schaftlichen Not begründeten Auftragsrückgang im Buchdruckgewerbe und durch rücksichtslose Ausnützung dieses Umstandes von seiten pri vater und behördlicher Druckauftraggeber ist das Durchschnitts-Preis niveau in einem Maße gesenkt worden, daß für eine gesunde Weiter entwicklung des gesamten Gewerbes die finanziellen und technischen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Die versammelten Buch druckereibesitzer erwarten, daß die Neichsregierung den Deutschen Buch drucker-Verein nicht daran hindert, diejenigen Maßnahmen zu treffen, die er zum Schutze des Gewerbes und zur Hebung der eingerissencn Mißstände für notwendig hält. Sie protestieren ganz entschieden gegen die Uberhandnahme buchdruckerischer Reichs-, Staats- und Gemeinde- betricbe. Die Existenzberechtigung behördlicher Druckereien ist nur da gegeben, wo es sich um die Herstellung geheim zu haltender Druck sachen oder um eine den internen Interessen des Staates bienende Presse handelt. Die Versammelten fordern, daß bet Vergebung be hördlicher Druckaufträge die Angemessenheit der Preise, zu deren Fest- 'tellung Sachverständige zu bestellen sind, maßgebend sein sollen.« Seit mehreren Monaten wurde in Buchdruckerkreisen eifrig der Plan der Errichtung einer Lehr- und M ei st er schule für das Buchdruckgewerbe in Leipzig besprochen. In München Zertrat man aber mit allem Nachdruck den Standpunkt, daß dortselbst gleichfalls die Voraussetzungen zur Errichtung einer solchen Schule 1139
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