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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1926
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- 1926-09-18
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- 18.09.1926
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218, 18. Sep Klicker 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Die Zustände beim Temesvarer Postzollamt. — Daß der Aus- landbuchhäudler, der Bllcher aus Deutschland bezieht, mit mancherlei Widerwärtigkeiten zu kämpsen hat, die der Jnlanbbuchhändler nicht kennt, ist bekannt. Als drastisches Beispiel veröffentlichten wir kürzlich (Bbl. Nr. 146) eine Zuschrift aus Portugal, worin erzählt wird, daß sich die Empfänger von Drucksachen aus Deutschland tagelang an stellen müssen, um diese vom Zollamt ausgehändigt zu bekommen. Ähnliche Zustände scheinen i-n Temesvar (Siebenbürgen) zu herrschen, wie aus einem Artikel der »Banaler Deutschen Zeitung* vom 27. Aug. hervovgeht, den wir nachstehend mit einigen Kürzungen veröffent lichen: »Gerade vor einem Jahre war es, als wir einen Artikel über di« Schwierigkeiten bei der Ausgabe der Postpakete beim hiesigen Post zollamt schrieben. Wir gaben damals den Beschwerden über die dort herrschenden ldbelftäride 'bei der Ausgabe der Postpakete und Kreuz bänder der Temesvarer Buchhändler Ausdruck. Unser Artikel hatte vollen Erfolg und tat seine Wirkung. Der seinerzeitige Chef bekam von -er Bukarester Generaldirektion für Zollwesen instruktive Be fehle. Er hielt sich auch danach, und es trat wieder Nnhe und Friede zwischen den Buchhändlern und dem Zollamt ein. Nim hat das Zollamt aber — da ja bei uus nichts beständig ist — seit kurzer Zeit einen neuen Chef erhalten. Reue Leute haben bekanntlich neue Gewohnheiten. Auch Herr Joan Banu, der neue Postzollamtsches, hat neue Gewohnheiten. Das, was seinem Vor gänger mittels strengen Befehls im vorigen Jahre verboten wurde, führt er wieder ein. Es handelt sich um Postpakete und Kreuzbänder aus dem Aus lande, die Lehr- und Schulbücher beinhalten. Der September steht vor der Tür, die Schulen werden bald beginnen, und Herr Banu macht den Buchhändlern, die auf das Einlangen der Schulbücher mit Schmerzen warten, arge Schwierigkeiten. Und draußen am Zollamt liegen die Sendungen und werden nicht herausgegeben. Inzwischen verzweifeln die Adressaten schier. Eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen wartet der Buchhändler, und das Paket will sich noch immer nicht finden. Früher war es so, daß der Zusteller noch am Tage des EinlangenS dis Paket oder Kreuzband brachte. Noch am selben Tage war die Gebühr fix und fertig ausgerechnet und die Bllcher wurden zugestellt. Doch heute? Heute bringt der Postzusteller zuerst das Aviso. Mit diesem in der Hand muß man dann beim Zollamt Tag für Tag erscheinen und bitten und betteln. Es vergehen Tage, ja Wochen, bis man sich end lich bequemt, die Sendungen herauszugeben. Das Kapitel Kosten ist dann noch eine besondere Überraschung. Das Postzollamt zwingt die Arbeit des Taxierend nicht allein und hat diese der Privatfirma »Oituz« übergeben. Sie taxiert aber den Inhalt der Pakete an Ort und Stelle draußen am Bahnhof. Eine Temesvarer Buchhandlung bekam vor drei Tagen 2 Bttcherpakete und 20 Kreuzbänder. Was die Buch handlung an Zollspesen zahlen mutzte, soll hier detailliert werden: Für Stempel Lei 86.— Für das Offnen und Abwägen der Sendungen Lei 182.— Provision Lei 380.— Taxe, Stempel und Drucksorten Lei 12.— Zusammen Lei 610.— Das ist aber noch nicht alles. Dies rechnete sich bloß die »Oituz« an. Der Staat will doch auch was verdienen. Er ist etwas bescheide ner. Er rechnet für: Jmportgebtlhren Lei 267.50 2 Prozent Lagerzins Lei 189.— Deklarattonsspesen Lei 11.— Zusammen Lei 467.60 Also: Eintausendsiebenundstebzig Lei 50 Bant Zollspesen für einige Bücher. Der Buchhändler, der an Schulbüchern 25 Prozent verdient, muß schon am hiesigen Bahnhof 20 Prozent abgeben. Die selbe Wirtschaft war auch im vorigen Jahre. Unser Artikel hatte diesem ein plötzliches Ende gemacht und die Buchhändler bekamen die Büchersendungcn laut »Modell 10« auf kurzem Wege heraus und zahl ten bloß einige Lei Spesen. Jetzt fängt die Schikanierung von vorne an. »Modell 10« wird nicht angewendet. Der neue Chef sagte zum Beispiel dem Angestellten einer hiesigen Buchhandlung folgendes: »Das geht mich gar nichts an, was früher war. Ich mache, was ich will. Ich bin hier der Herr. Ich habe hier zn befehlen, niemand anders.« Sollte der Zollamtschef weiter auf seinem diktatorischen Standpunkte verharren wollen, so werden sich schon Mittel und Wege finden, die den Temesvarer Buchhändlern zu ihrem Rechte verhelfen werden.« Beschlagnahmte Druckschrift. — Durch Beschluß des Amtsgerichts Berlin-Teuipelhof vom 27. August 1926 — 15 0 1087/26 — ist die Nummer 1 des 1. Jahrgangs der im Verlag »Vereinigung inter nationaler Verlagsanstalten«, Berlin SW 61, Planuser 17 erschienenen Militärpolitischen Zeitschrift »Oktober« beschlagnahmt. Nr. 2521 I ä 1/26. Berltn, 7. 9. 1926. DerPolizeipräsident, Abt. I ä. (Deutsches Fahndungsblatt Nr. 8285 vom 13. Sept.) BerkelHAllMWeli. Berichtigung. — Büchcrioagcn nach Berlin. — Die Angabe der Firma Moritz Merfeld, wir Hütten unseren Bücherverkehr eingestellt, ist unwahr. Der im Jahre 1873 von unserer Firma eingerichtete Verkehr von und nach Leipzig verkehrt nach wie vor täglich in jeder Richtung. Gegen die Firma Merfeld wird gerichtlich vorgegangen werden. Die Abfertigung des Verkehrs in Leipzig findet von jetzt ab durch die altbekannte Speditionsfirma C. G. Lcnlsch, Briihl 13, statt. A. Warmuth, Mdiengosellifchaft. Berliner amtliche Devisenkurs-. «m IS. L-p»md-r 192» »"> 17. C-vI-mb-r IS2S Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briekknr« ü-nd°n . i 20.35 20.40 20.355 20.405 168.07 168,49 168.05 168 47 1.699 1,703 1,703 1,707 L«lo . 100 Kr. 91.88 92,12 91.88 92,12 Kopenhagen. . . 100 Kr. 111,43 111,71 111.43 111,71 . 100 Kr. 112,14 112.42 112.14 112.52 New Dort. . . . > s 4,193 4.203 4.193 4,203 Belgien. . . . 100 grc«. 11,51 11.55 11,45 11,49 .Italien.... 100 Lire 15.35 15,39 15.19 15.23 Pari« 100 Frc«. 11.93 11,97 11 81 11,85 Schweiz. . . . 100 yrcS. 81,04 81,24 8I,'>3 81,23 100 Peseta« 64,12 64.28 63,74 63,90 1 Milreis 0.641 0.643 0,636 0,638 Prag 1 ven 2,033 2,037 2.04 100 Kr. 12.418 12,458 12.418 12,453 ?Mabon°" .' .' 100 Finnm. 10,558 21.53 10^98 21.58 10,557 21.53 10,597 21,58 Sofia 3,052 3,062 3.052 3,062 Jugoslawien . 7.41S 7,436 7,4 16 7.436 Wien 100 Schill. 59,16 59.30 59.13 Budapest. . . 100000 Kr. 5,862 5,882 5.868 Danzig. . . . 100 Guts. 81,30 81,50 81.30 81.50 i ,aii. ^ 2.16 2,17 2 202 2,212 Athen 4,89 4,91 4.86 4,88 1 ügypt. 20.879 20.931 100 Lei 2.155 2,175 100 Zloty 46,48 46.72 100 Lats 80,10 80.90 100 Estn. M. 1,105 1,115 WO Litas ii.°s 41,51 PersolialMrWeii. Jubiläum. — Frau Anna verw. Junge begeht am 20. Sep tember 1926 das 25jährige JnhaberjubttSirm der Firma Junge L Sohn in Erlangen. Geboren 1846 als Tochter des kgl. Nevierförsters Christian Friedrich Arnold zu Pyrbaum in der Oberpfalz, vermählte sie sich 1875 mit Johann Konrad Junge und nach seinem Tode 1884 mit dessen Bruder Johann Friedrich, der im Jahre 1901 starb. Beide entstammten einer alten Buchdruckerfamilie. Johann Friedrich Junge grünldete die Verlagsbuchhandlung Friedrich Junge, die später wie die Buchdruckereii unter der Firma Junge L Sohn geführt wurde. Nach dem Tode ihres zweiten Gatten übernahm Frau Anna Junge, unter stützt von bewährten Mitarbeitern, die Leitung des Geschäfts. Der älteste Sohn Friedrich Junges, Hermann, war bereits im Geschäft tätig und übernahm nach seiner Lehrzeit gemeinsam mit der Mutter die Gesamtleitung. Die Firma Junge L Sohn legt ihr Hauptgewicht auf die Buchdruckerei, die ihren Ursprung auf das Jahr 1619 zurück leitet. In ihrem Verlag erscheinen die »Romanischen Forschungen«, die man wohl als Standardwerk auf diesem Gebiete bezeichnen darf und die Weltruf genießen. Auch die »Beiträge zur bayerischen Kirchen geschichte« sind weit über die Hui matgrenzen bekannt. Neuerdings be faßt sich der Verlag mit Heimatliteratur. An all diesen Arbeiten und Erfolgen nahm und nimmt bis heute die Jubilarin, die bereits ihren 80. Geburtstag feiern konnte, regste und oft aktive Teilnahme. Möge es ihr vergönnt sein, sich noch manche Jahre bei bester Gesundheit der Blüte ihres Geschäfts zu erfreuen. SvreWal. Kuriosum. Von Reckams Universalbibliothek wurden mir 2 Nummern be stellt, die ich versprach schnellstens zu besorgen, und gab daraufhin dem Verlag aus, per Kreuzband zu liefern. Mir lag viel daran, meinen Kunden schnell zu bedienen, ohne ihn besonders zu belasten. 1143
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