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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 246. 22. Oktober 19lü. wollte demnach sowohl die bare Soldatenlöhnung wie auch einen ent sprechenden Betrag für Kost und Logis und die staatliche Unter stützung an die Ehefrau abgezogen wissen. Der Vertreter des im Felde stehenden Klägers hob demgegenüber hervor, daß dem Gehilfen nach K W des Handelsgesetzbuches ebenso wie bei Krankheit auch bei Einbe rufung das Sechswochengehalt ungeschmälert zugesprochen werden müsse und daß der Chef auch das Krankengeld nicht in Anrechnung bringen dürfe. Das Kaufmannsgcricht schloß sich dieser Ansicht an und ver urteilte die Beklagte zur Zahlung des vollen Sechswochengehaltes. Die Einnahmen des Klägers im Heeresdienste seien mit dem Gehalts anspruch nicht zu verquicken. Post. — Rach folgenden weiteren Orten Dalmatiens sind von jetzt ab Postpakete bis siez- wieder zngelasscn: Almissa. Baskavoda. Cilipi, Dicmo, Donjt Dolac, Dngopolje sDalm.j. Gata (Dalm.), Gradac (Dalin.), Gravosa, Han lDalm.), Jgrane, Jmotski, Katuni, Klis, Kozica, Krilo-Jesenice, Krivodol, Lokva Rogoznicz, Lovrec, Aakarska, Muc, Podgora lDalm.), Prolozac, Sinj, Studcnee lDalm.), Lrilj, Ugljane kod Sinja, Vrgorac, Zadvarje, Zagvozd, Zaostrog, Zrnovnica lDalm.). Wertangabe, Bestellung durch Eilboten, Sperr gut sowie schriftliche Mitteilungen in den Paketen und auf den Paket karten sind unzulässig. Persoualnachrichten. Ernennung zum Vizekonsul. — Der verdienstvolle Leiter und Teilhaber der Offizin W. Drugulin in Leipzig, Herr N. v. Rautter, der viele Jahre in Spanien und Mexiko gelebt hat und gründliche Kenntnisse von Sprache und Volk besitzt, ist vom König von Spanien zum Vizekonsul des neugeschaffenen Vize-Konsulats für Leipzig und die Thüringischen Bundesstaaten ernannt, von der Kaiserlichen Ne gierung zur Annahme des Postens ermächtigt und vom König von Sachsen darin bestätigt worden. Wir wünschen dem sprachgewandten, arbeitsfreudigen und liebenswürdigen Manne auch auf dem neuen Gebiete viel Glück. Gefallen: am 18. August im 25. Lebensjahre Herr Gustav. Philipps, Landstnrmmann in einem Infanterie-Regiment. Der für das Vaterland gefallene Berufsgenosse trat am 1. April 1905 in die Buch- und Kunsthandlung von Sachse L Heinzelmann in Hannover ein. In neunjähriger Tätigkeit, als Lehrling und dann als Gehilfe, war er diesem Hause und seinen Kollegen ein wertvoller Mitarbeiter geworden. Vom 1. Oktober 1913 bis 1. Juli 1914 war er im Hause Carl Villaret in Erfurt tätig und trat dann wieder in seine alte Stellung in Hannover ein. Im Februar 1915 zur Fahne einbcrnfen, kämpfte er auf dem westlichen, dann auf dem öst lichen Kriegsschauplätze, wo bei der Erstürmung der Süd-Forts von Kowno ein Kopfschuß seinem Leben ein Ziel setzte. In seiner Brieftasche fand sich noch eine tags zuvor an seine Chefs geschriebene Karte; werten ist, den als richtig erkannten wirtschaftlichen Notwendig keiten eines Berufs zur Durchführung zu verhelfen, so wird man auch dem Verstorbenen Dank für seine Arbeit wissen und nur bedauern, daß ein widriges Geschick einem hoffnungsvollen und noch reiche Früchte versprechenden Leben ein vorzeitiges Ende bereitet hat. Gestorben: in der Frühe des 19. Oktober an einer Herzlühmung Herr Hans Braun ans Jacobshagen (Pommern), der neun Jahre lang der Firma I. F. Steintopf in Stuttgart in aufopfernder Treue seine Dienste gewidmet hat. Das Gedeihen des Geschäfts la§ ihm sehr am Herzen, und er hat es mit Geschick und allen Kräften zu fördern gesucht. Richard Lepsius s. — Am 20. Oktober ist in Darmstadt der Ge heime Oberbergrat Or. Richard Lepsius, ordentlicher Professor der Geologie und Mineralogie an der Technischen Hochschule und Direktor der Großherzoglich Hessischen Geologischen Landesanstalt, im Alter von 64 Jahren gestorben. Als ältester Sohn des berühmten Ägypto logen 1851 in Berlin geboren — mütterlicherseits stammte er von dem Berliner Buchhändler Friedrich Nicolai ab —, erhielt er seine Vorbildung ans dem Wilhelmsgymnasium in Berlin, nahm als frei williger Krankenpfleger am Kriege von 1870 teil und studierte Geo logie und Mineralogie in Genf, Göttingen, Straßburg und Berlin. In den Jahren 1883, 1887 und 1889 unternahm er längere Studien reisen nach Griechenland und Klcinasien, als deren Frucht 1890 seine Schrift über »Griechische Marmore« und 1893 seine grundlegende »Geologie von Attika« erschien. Seine wichtigsten Forschungen aber galten der Geologie der Alpen, besonders des südlichen Tirol, ferner des Mainzer Beckens und der rheinischen Tiefebene, sodann der Geologie Deutschlands überhaupt. Sein Hauptwerk, die (unvollendete) »Geologie von Deutschland und den angrenzenden Gebieten«, erschien in zwei Bänden 1887—1903. Im Anschluß daran lieferte er eine große »Geologische Karte des Deutschen Reiches in 27 Blättern« (1900). Im Jahre 1900 gelang es ihm, einen neuen Soolsprudel in Bad Nauheim zu crbohren, wofür ihm diese Stadt das Ehrenbürgerrecht verlieh. Zu dem schwierigen Problem der Eiszeiten hat er verschie dentlich, zuletzt in der Schrift »Die Eiszeit und die Ursachen der diluvialen Eiszeit« (1900), Stellung genommen. Karl Vollrath -f. — Am 20. Oktober ist in Berlin Karl Voll rath, seit 1892 Chefredakteur der »Berliner Volkszeitnng«, jäh seinem Beruf und seiner Familie durch einen Herzschlag entrissen worden. Auf dem Gymnasium zu Prenzlau und der Berliner Universität vor gebildet, hatte er sich ursprünglich der Philosophie und Kunstge schichte zugewandt, um nach längerem Aufenthalt in Paris sich schrift stellerisch zu betätigen, zuerst im »Berliner Tageblatt«, dann eine Reihe von Jahren als Redakteur der »Breslauer Zeitung«, wo er sich vor nehmlich der Kritik auf dem Gebiete der bildenden wie redenden Künste widmete. Später übernahm er die Leitung der »Berliner Volks zeitung« und war längere Zeit Vorsitzender des »Vereins Berliner Presse«. ferner am 18. September in Rußland Herr Max Müller aus Leipzig, Einjährig-Freiwilliger, ein pflichttreuer, von ernstem Streben beseelter Mitarbeiter der I. C. Hinrichs'schen Sorti mentsbuchhandlung in Leipzig; am 11. Oktober auf dem westlichen Kriegsschauplätze Herr Richard Foest, Kriegsfreiwilliger Kanonier in einem bayerischen Fnßartillerie-Negiment, infolge Einschlagens einer Granate in seinen Unterstand. Der Verstorbene war eine Zeit lang Prokurist des Verlags von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig und zuletzt im Hause I. F. Lehmann in München tätig. Von echtem Berufssinn beseelt, dabei empfänglich für alles Gute und Schöne in Natur und Kunst, war Foest wiederholt mit Bei trägen, hauptsächlich zur Organisation des Buchhandels, im Börsenblatt vertreten. Ein seltsamer Zufall hat es gefügt, daß sein letzter größerer Artikel an dem Tage im Börsenblatt erschien, an dem ein Granatschuß seinem jungen, frischen Leben ein Ziel setzte. Obwohl erst Anfang der Dreißig, be saß Foest doch einen scharfen Blick für die inneren Zusammen hänge unseres Berufs mit anderen Wirtschaftsfaktoren und war besonders eifrig um eine bessere und zweckmäßigere Ausgestal tung der buchhändlerischen Propagandamittel bemüht. Dafür spricht auch der kleine Beitrag aus seiner Feder, den die Leser an anderer Stelle dieses Blattes finden. Wenn die Arbeit eines Menschen nach dem Maße seiner Bestrebungen zu be Joscph Nuedcrcr f. — Der Dichter Joseph Nuederer ist in der Nacht zum 20. Oktober auf seinem Landsitz zu Oberammergau, wo er vor einigen Wochen an einem Nierenleiden erkrankte, wenige Tage über 54 Jahre alt, gestorben. Er war ein Schriftsteller von besonderer Eigenart und hat von seinem ersten Roman »Verrückt« und seiner ersten Komödie »Die Fahnenweihe« an, der sich »Wölkenkuckucksheim« anschloß, bis zu seinen letzten Werken, der Tragödie des bayerischen Volkes von 1705 »Der Schmied von Kochel« und den dramatischen Ko mödien »Die Stimmbänder des Herrn Torgolani« und »Die Morgen röte« nichts geschrieben, was nicht bei Erscheinen sofort die Aufmerk samkeit auf sich gezogen hätte. Alfred Mt'Zieres s. — Im 89. Lebensjahre ist in diesen Tagen der bekannte französische Literarhistoriker Alfred Mözieres in Nehon in Lothringen, seiner Vaterstadt, gestorben. Alfred Möziores verdankte seinen Ruf als Literarhistoriker vor allem seinen grundlegenden Ar beiten über Shakespeare, über den er am ausführlichsten in seinem »Lkalcespeare, 868 v6uvrs8 et 868 eriticiu68« geschrieben hat. Neben diesem sind als den geistvollen Forscher und feinsinnigen Kenner ausländischer Literatur besonders kennzeichnende Hauptwerke zu nen nen: »Cont6mporain8 6t 8uee6886vr8 ck6 8üaü68p6ar6^ sowie sein wertvoller Beitrag zur Goetheliteratur, den er unter dem Titel »^V. Oo6tli6, 168 06UVI-68 6xp1ihus68 par 1a VI6« veröffentlichte.
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