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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1907
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- Deutsch
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^ 178, 2. August 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7607 Schriften und Bilder für die Jugend mit sich bringe, und dem Wunsch Ausdruck gegeben, daß man im Interesse der Jugend der artige Schriften möglichst außer Kurs setze. Unter Betonung dieses Standpunkts sprachen sich die Anwesenden dahin aus, daß die jetzt durch die Polizei erfolgte Beanstandung von Reproduktionen sittlich einwandfreier klassischer Kunstwerke zu bedauern sei. Durch ein derartiges Vorgehen seitens der Polizei werde nur eine Be unruhigung des soliden Buch- und Kunsthandels hervorgerufen. Es wurde beschlossen, dagegen die nötigen Schritte einzuleiten, und die Herren Franz Deuticke, Dominik Artaria und Robert Heck erklärten sich auf Wunsch der Versammlung bereit, in dieser Angelegenheit bei der Polizei und eventuell bei der Statthalterei vorstellig zu werden. Infolge dieses Beschlusses begab sich am 29. Juli vormittags eine aus den erwähnten Herren bestehende Deputation in das k. k. Polizeipräsidium, um bezüglich der in letzter Zeit vielfach stattgefundenen Beanstandungen von Bildern in den Auslagen Rücksprache zu nehmen. Herr Hofrat Bäumen als Stellvertreter des Polizeipräsidenten äußerte sich in einer längeren Besprechung dahin, daß ein Teil der Beanstandungen auf Mißgriffen amtlicher Organe beruhe, daß in solchen Fällen ein Rekurs die wünschenswerte Remedur gewiß herbeiführen würde, und versicherte, daß die Vorgänge der letzten Zeit keineswegs auf besondere Instruktionen oder auf spezielle Strö mungen in amtlichen Kreisen zurückzuführen seien. Auch betonte er ausdrücklich, daß die in einzelnen Fällen für den Wieder holungsfall ausgesprochenen Strafandrohungen sich nur auf das besondere Verbot einer bestimmten Reproduktion beziehen könne, wie er überhaupt in Aussicht stellte, daß die bisher einzelnen Beamten überlassene Beurteilung solcher Fälle künftig hin von einer höheren Dienstesstelle aus überprüft werden würden. Dagegen äußerte er den Wunsch, daß die Kunst- und Buchhändler bei Arrangement ihrer Auslagen sich von einem gewissen Takt gefühl bezüglich der auszustellenden Bilder leiten lassen mögen, was die Deputation als vollständig berechtigt anerkannte. Die Deputation wurde sodann auch von Seiner Exzellenz dem Herrn Statthalter empfangen und erhielt auch hier die be ruhigendsten Zusicherungen einer objektiven, den Bedürfnissen der Kunst vollständig Rechnung tragenden Würdigung solcher Fälle und außerdem die Zusage, daß Instruktionen in diesem Sinne erteilt werden würden. Hamburg-Attonaer Buchhän-ler-Beretn. Ein Besuch bei Knackstedt L Näther. — Aus Hamburg wird uns von einem Teilnehmer geschrieben: (Red.) Einer freundlichen Einladung folgend, fand sich am Nach mittag des 3. Juli ein Teil des Hamburg-Altonaer Buchhändler- Vereins mit Damen im Geschäftshause der bekannten Licht- und Steindruckerei von Knackstedt L Näther, Hamburg, Eppendorfer Landstraße 104—106, zur Besichtigung des großen und vielseitigen Betriebs ein. Im Privatkontor wurden die Teilnehmer auf das liebenswürdigste von Herrn Knackstedt begrüßt. Dieser über nahm dann persönlich die Führung seiner Gäste, wobei er es in keiner Weise an Aufklärungen und näheren Erläuterungen fehlen ließ. Die Hamburger Druckerei (es bestehen auch Zweiganstalten in Paris, New Jork, Wien) arbeitet, bei einem Personalbestand von 360—400 Köpfen, mit 40 Schnellpressen und mehr als 50 Hilfsmaschinen. Die verschiedensten Reproduktionstechniken werden gepflegt. Die Teilnehmer erhielten namentlich Einblick in die Arbeitsstätten für Lichtdruck, für Lithographie und Stein druck, für Buchdruck und Buchbinderei, und zum Schluß ging es in die neu errichtete chemigraphische Abteilung. Das Lichtdruckverfahren wird von der Firma Knackstedt L Näther vorzugsweise angewandt, und zwar für die Postkarten industrie. Mehr als 40 Photographen bereisen ständig alle Teile der Welt, um die photographischen Aufnahmen vorzunehmen. Für die Amateurphotographen unter den Teilnehmern waren natürlich die Bearbeitungsräume der photographischen Platten von ganz besonderm Interesse. Es ging dann in die Säle mit den Lichtdruckschnellpressen, von denen 19 — darunter die größten bis jetzt gebauten Formate — ständig für die Er zeugung von Ansichtskarten in Betrieb sind. In freundlicher Weise wurde hier von den Angestellten so manche Frage bis ins Kleinste erklärt. Im lithographischen Saale werden die Vor arbeiten für die Herstellung der in Mehrfarbendruck anzufertigenden Karten geleistet. In der Steindruckerei mit ihren 9 Schnellpressen finden dann diese Arbeiten ihre Beendigung. Die Buchdruck abteilung arbeitet mit 11 Schnellpressen in 2 Arbeitsräumen teils zum Bedrucken der Titel- und Adreßseiten der in Licht- und Mehr farbendruck hergestellten Postkarten, teils zum Autotypiedruck ebenfalls für Ansichtskarten, die im weitern Verlauf der Fabri kation im Steindrucksaal mit weitern Farbplatten bedruckt werden, um so als bunte Karten ihren Lauf durch die Welt anzutreten. Die Buchbinderei- und Expeditionsräume boten dem Beschauer ein imposantes Bild des ungeheuren Her stellungsbetriebes der Ansichtskarten — sind doch allein jähr lich hundert bis hundertzwanzig Waggons Karton zum Druck von Ansichtskarten erforderlich. Ein großer Teil dieser Karten ist für den Export nach Ubersee bestimmt. Die chemigraphische Abteilung beschäftigt sich ausschließlich mit der Herstellung von Druckstöcken, Autotypie-Klischees, Strichätzungen usw. für illustrierte Zeit schriften und für Buchillustrationen. Sie ist jetzt in einem großen, vor kurzem errichteten Neubau untergebracht. War auch die Übersiedelung in die neuen Arbeitsräume noch nicht ganz be endigt, so war es Herrn Knackstedt doch möglich, seinen Gästen das Wissenswerteste zu zeigen. Zum Schluß sprach der Vorsitzende Herr Maasch im Namen des Vereins Herrn Knackstedt herzlichen Dank dafür aus, daß er es den Mitgliedern des Vereins ermöglicht habe, einen für den Buchhandel so bedeutsamen und interessanten industriellen Betrieb zu besichtigen. Beim Abschied wurde noch jedem Teilnehmer eine Mappe mit Postkarten überreicht. Dieser Besichtigung sollte sich ein Vereinsausflug nach dem Großborsteler Gehölz anschließen. Aber man mußte mit Rücksicht auf das nicht vielversprechende Wetter darauf verzichten. Ein kleiner Kreis der Teilnehmer fand sich dann noch gemütlich zu sammen im nahegelegenen Winterhuder Fährhaus — und hoffte auf besseres Wetter für den -Heideausflug« im August. Dänischer Provinz-Buchhändler-Verein. — Der dänische Provinz-Buchhändler-Verein hielt am 15. und 16. Juli d. I. seine von etwa 60 Mitgliedern besuchte Hauptversammlung in Kolding ab. Aus der 12 Punkte umfassenden Tagesordnung sei hier das Wichtigste mitgeteilt. In der Verlegerrabatt-Frage, die im Vorjahre in der gemein samen Sitzung mit den Kopenhagener Buchhändlern erörtert wurde, hat der Ausschuß nun eine Liste derjenigen Verlage, die gegen bar erhöhten Rabatt einräumen, ausgearbettet, wird diese in Kürze an die Buchhändler des Landes zur Versendung bringen und den Mitgliedern außerdem im Herbst einen gedruckten Bericht zustellen. Eine für das Provinzsortiment wichtige Frage ist durch das Reichsgericht enschieden worden. Ein Buchhändler in Sorö hatte beim dortigen Polizeigericht einen Kolporteur wegen unbefugten Hausierens zur Anzeige gebracht. Der Kolporteur hatte zwar obrigkeitliche Bewilligung zum Vertrieb verschiedener namentlich angegebener Bücher, begnügte sich aber nicht damit, sondern ver kaufte in großem Umfange noch -Werner, Uuewoäsrsvs HaaväboA- (Handbuch der Hausfrau). Das Polizeigericht verurteilte ihn zu einer Buße von 25 Kr. und Beschlagnahme der Bücher; das Ober landesgericht sprach ihn frei; das Reichsgericht aber bestätigte das Polizeiurteil. Ein Ansuchen an das Ministerium, den Händler-Rabatt auf Staatspapier (Papier für den Gebrauch der Staatsbehörden, sowie Stempelpapier) auf 25 Prozent zu erhöhen, ist abschlägig beschicken worden. Der in dieser Sache eingesetzte Ausschuß, über dessen Tätigkeit Buchhändler Carl Hinding, Nästved, berichtete, legt sein Amt nunmehr nieder. Knud Poulsen, Hilleröd, regte an, einen Reisestipendien- Verein zu gründen, und wies nach, daß beinahe alle andern Stände einen derartigen Verein haben. Man wählte einen aus jüngern Kollegen bestehenden Ausschuß, der bis zur nächsten Generalversammlung den Gedanken der Verwirklichung nahe bringen soll. Uber die Frage einer Herabsetzung des Portos für Druck sachen sprach Ehr. Henrichsen, Horsens. Die Portoerhöhung, die die letzten Jahre in Dänemark gebracht haben (Drucksachen bis 992*
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