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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 250, 27. Oktober 19k5. unseres Hauptbahnhofes, dessen linker östlicher Flügel im Roh bau vollständig fertig und auch zum Teil schon in Betrieb genom men worden ist. Der große Querbahnsteig erstreckt sich bereits über die ganze Frontbreile des Hauptgebäudes, und alle Bahnsteige und Gleisanlagen sind vollendet. Tag und Nacht herrscht dort ein lebhafter Verkehr, der durch die vielen ab- und zuströmenden Feldgrauen ein recht kriegerisches Bild angenommen hat. Wenn die Friedensglocken läuten und die Heerscharen unserer Krieger heimkehren, werden sie staunend vor dem gewaltigen Bau stehen, der unbeirrt von den Wirren des Weltkrieges vollendet wurde und die Augen noch mancher kommenden Geschlechter erfreuen wird als ein Zeichen von der Bedeutung der großen Handels- und In dustriestadt Leipzig. Erfreulich ist, daß man auch überall dort, wo es möglich war, für die Arbeit des Friedens den Boden zu bereiten sucht. Die an unserem Buchgewerbemuseum wirkenden Kräfte, die in der Schaf fung der Bugra im vorigen Jahre das Höchstmaß ihrer Leistungs fähigkeit in so glänzender Weise entfaltet haben, sind auch wäh rend des Krieges nicht müßig gewesen. Die Organisation des Buchgewerbe- und Schriftmuseums nach Einverleibung neuer, durch die Ausstellung gewonnener Bestände und die Veranstaltung einer Anzahl Sonderausstellungen legen davon Zeugnis ab. Ein guter Gedanke ist es auch, daß sich die Leitung des Deutschen Buch gewerbevereins veranlaßt gesehen hat, auf denBesuch der Samm lungen durch die in Leipzig weilenden Verwundeten in stärkerem Matze hinzuwirken. Es geschieht das durch einen einleitenden Vortrag, der bisher einmal im Innern der Stadt gehalten wor den ist und der Wohl jeweils nach Bedarf wiederholt werden dürft«. Es ist keine Frage, daß nichts geeigneter ist, dem Laien die Größe und Bedeutung des deutschen Buchgewerbes deutlich und eindringlich vor Augen zu führen, als diese Sammlungen. Dabei scheint die Leitung immer mehr zu erken nen, daß selbst die größten Sehenswürdigkeiten und vornehmsten Bildungsstätten, wenn sie ihren Zweck, der Allgemeinheit zu die nen, erfüllen sollen, einer geeigneten Reklame nicht enlraten kön nen. Hier dürfte der Frieden manche Änderung herbeiführen. Inzwischen ist ein neues Institut des Deutschen Buchgewerbe vereins, die deutsche Bibliothekar- und Museum sbe- am 1 enschule, so weil gediehen, daß sie am 1. November ins Leben treten kann. Die Eröffnung wird trotz des Krieges an diesem Zeitpunkte erfolgen, weil bereits Schüleranmeldungen vor liegen und täglich Anfragen einlaufen. Aus den vorgesehenen Vorlesungen der Professoren Graul, Witkowski, Goldberg, des Museumsdirektors vr. Schramm u. a. geht hervor, daß nicht nur Bibliothek«- und Museumsbeamte, sondern auch Buchgewerb- ler aller Art daraus Nutzen ziehen können. Die eigentliche Ge staltung der Schule, insbesondere die Feststellung der Lehrziele und deren Anerkennung durch die in Betracht kommenden Biblio theken, Museen usw. dürfte allerdings der Zukunft Vorbehalten bleiben. Am 27. Oktober darf der Verein Leipziger Sorti ments-und Antiquariatsbuchhändler die fünfund zwanzigste Wiederkehr seines Gründungstages begehen. Eine Or ganisation derLeipzigerSortimentsbuchhändler bestund allerdings schon feit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ihren jetzigen Namen und ihr festeres Gefüge erhielt sie aber erst durch die Neukonstituierung vom 27. Oktober 1890. An dieser hatten die Buchhändler Friedrich Fleischer, Alfred Lorentz und Adolf Rost hervorragenden Anteil. Der Zweck des Vereins, der in der Pflege eines auf solider Basis beruhenden Geschäftsver kehrs, in der Wahrung gemeinsamer Interessen und der Feststel lung geschäftlicher Normen für den Verkehr der Mitglieder mit dem Publikum besteht, ist, wenn man das Vierteljahrhundert ge leisteter Arbeit überblickt, im wesentlichen erfüllt worden. Ins besondere ist es mit Unterstützung der in Betracht kommenden Faktoren gelungen, den gerade in Leipzig stark im Schwange be findlichen Schleudervcrkauf und Angestelltenbuchhandel erfolg reich zu bekämpfen. So darf der Verein mit Genugtuung auf die Vergangenheit und mit froher Hoffnung auf die Zukunft kom mender Friedensarbeit blicken, umsomehr, als er dann hoffentlich an der neuen großen Organisation des deutschen Sortiments 1430 einen starken Rückhalt finden wird. (Siehe auch »Kleine Mit teilungen«.) Wie rege vielfach das Vereinsleben auch während des Krie ges ist, kann aus der hier abgehaltenen Tagung desAllgemei lt e n D e u I s ch e n F r a u e n v e r e i n s vom 27. bis 29. Septem ber ersehen werden. Zwar liegt es in der Natur der Dinge, daß der Mitgliederbestand einer solchen Organisation durch den Krieg eher eine Zunahme als eine Verminderung erleidet, weil in Kriegszeiten die Aufgaben der Frau wachsen. Sehr zeitgemäß muteten die Anregungen an, die die Befreiung der deutschen Mode von der ausländischen und die Stellung der »Bürgerin« im künf tigen Deutschland betrasen. Was letztere angeht, so läßt sich Wohl nichts dagegen sagen, daß sie in der wirtschaftlichen Betätigung, in der Familienleistung und in der Mitarbeit im sozialen Leben be stehen soll. Ausdrücklich wurde dabei betont, daß die künftige Bürgerin in Deutschland nach dem Kriege nicht die Frau sein werde, die vielleicht einmal das Stimmrecht in Staat und Ge meinde erwerben würde, sondern eine solche, deren Gesamtlei stungen sich im großen Rahmen der Staatsnotwendigkeiten, zn denen auch eine erhöhte Mutterschaftsleistung zu rechnen sei, zn bewegen habe. Ohne die Erfüllung der deutschen Hoffnungen, die wir alle an den kommenden Frieden knüpfen dürfen, erlebt zu haben, aber voller Vertrauen auf den Erfolg unserer gerechten Sache starb am 13. Oktober in unserem Vorort Lindenau eine im öffentlichen Leben unserer Stadt und weit darüber hinaus bekannte und an gesehene Persönlichkeit, der »Turnvater« Geheimrat vr. mock. Ferdinand Goetz, der Vorsteher der Deutschen Turnerschaft. Er durste es an der Schwelle des 90. Lebensjahres in unver minderter geistiger Frische noch erleben, daß die deutschen Tur ner, gestählt durch langjährige Friedensübung, hinauszogen, um das teure Vaterland vor böswilligen und heimtückischen Feinden mit gewohnter Tapferkeit zu schützen und neue Lorbeeren auf die allen zu häufen. Neue Männer werden sein Werk fortsetzen und der neuen Zeit anzupassen wissen. Von ihm gilt das Wort des Dichters »Wer den Besten seiner Zeit genug getan, der hat ge lebt für alle Zeiten«. Wir aber, denen die Morgensonne der neuen Zeit hoffentlich noch scheinen wird, wollen dankbar bleiben den Männern, die uns die Vorbedingungen für die körperliche Stählung unserer Jünglinge und Männer schaffen halfen, für die Stählung auch von Herz und Sinn im vaterländischen Geiste, die sich so glänzend einer Welt von Feinden gegenüber bewährt hat und sich hoffentlich über den Krieg hinaus in der Arbeit des Frie dens erhalten und der Entwicklung unseres Volkstums auch weiterhin förderlich sein wird. visoator. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuch« des Deutschen Buchhandels. 18. bis 23. Oktober 1915. Vorhergehende Liste 1915, Nr. 244. ' — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtlichc Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. Direkte Mitteilung. Baereckesche Buchhandlung Edwin Brteger, Eisenach. Der Inhaber Edwin Brteger ist verstorben. (B. 245) Deutscher Verlag für Volkswohlfahrt, G. m. b. H., Dresden, errichtete 19./X. 1915 in Berlin IV. 9, Boßstr. 11, eine Zweig- ntederlassung. Geschästsleiter: E. W. Deleiter. Leipziger Komm.: Koehler. (Dir.) »Gehrig, M., Zürich I (Schweiz), Weinbergstr. 22. Sort.-Buchh. u. Papeterie. Gegr. 1899. Leipziger Komm.: Wagner. sDir.j Graeser, Carl, L Co>, Wien. Nach dem Tode des Inhabers Friedrich Wilhelm Graeser wird die Firma bis aus weiteres von der zum VerlafsenschastSkurator bestellten Witwe Martha Graeser vertreten u. gezeichnet. sH. 1S./X. 1915.) Klix, I., Charlottcnburg, wurde im Adreßbuch gestrichen. sDir.j *Musikvcrlag M. Kastl, Franksurt (Main), Finkenhosstr. 5. Leipziger Komm.: Simrock. (B. 245j
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