Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1926
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- 1926-09-16
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- 16.09.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X; 216, 16. September 1926. Redaktioneller Teil. Stelle noch ganz besonders darauf Hinweisen, daß die verhältnis mäßig doch so geringen Beiträge viel leichter wiegen als die tat sächlichen Vorteile der Mitgliedschaft und die Loslösung von der Gemeinsamkeitsarbeit im Dienste unseres Berufes. Das zahlen mäßige Entwicklungsbild kennzeichnet sich wie folgt: Wir traten mit einem Mitgliederbestand von 24b Mitgliedern in das abgelaufene Geschäftsjahr, davon gehörten dem Verein Dresdner Buchhändler 82 Mitglieder an. Es verstärken 2 Mitglieds Der heutige Mitgliederbestand beträgt 23b Mitglieder, davon ent fallen auf den Verein Dresdner Buchhändler 88 Mitglieder. So ist der Mitgliederstand um 10 Mitglieder zurückgegangen. — Die beiden Verstorbenen, deren wir heute mit stiller Trauer gedenken, waren die Kollegen P h i l i P P K e ß l c r in Z w i ck a u, der lang jährige treue Mitarbeiter unseres unvergeßlichen Kollegen Bräu- ninger, und Adolf Nicola! i. Fa. Arno Peschke in Glau chau, ein Buchhändler mit Leib und Seele, dessen Berufsliebe rm Dienste der Gemeinsamkeitsarbeil viele Jahre durch das von ihm übernommene Amt eines Vorsitzenden des Badisch-Pfälzi schen Verbandes Ausdruck fand, und der nach Übernahme der Firma in Glauchau auch uns ein treues Mitglied wurde. — Der warm empfundene Nachruf seines Nachfolgers als Vorsitzender des Badisch-Pfälzischen Verbandes, unseres lieben nun auch Heim gegangenen Freundes Johann Heinrich Eckardt in Heidelberg, legte ein schönes Zeugnis für Nicolais Persönlichkeit und Tätig keit ab. Der Heimgang Johann Heinrich Eckardts, der immer in so enger freundschaftlicher Beziehung zu dem Vorstande unseres Verbandes stand, hat uns tief erschüttert. Er war eine feine stille ^Persönlichkeit mit einem Herzen voll Liebe für seinen Buchhandel, dessen geschichtliche Entwicklung er mit ganz besonderer Liebe um schloß. Er war keine Kämpfer-Natur, aber ein Mann mit dem sicheren Gefühl für das Rechte und Wahre und mit einem unbe irrbaren Willen, für das einzutreten, was er als recht erkannt hatte. Seine stille Arbeit im Dienste unseres Berufs ist ein wert voller Baustein in der Aufbau-Entwicklung unseres Buchhandels. Seiner auch an dieser Stelle ehrend zu gedenken, war Ihrem Vor stande ein Herzensbedürfnis. An nachstehenden fröhlichen Ereignissen konnte der Vorstand glückwünschend teilnchmen. Die Firma Emil Weisc's Buchhand lung beging die seltene Feier ihres 250jährigen Bestehens. Die Bedeutung der Firma für das geistige Leben Dresdens durch einen Zeitraum von 214 Jahrhunderten kam in einem im Börscn- lblatt veröffentlichten Rückblick auf die Geschichte der Firma zum lebendigen Ausdruck. Die Firmen C. Bernhard Ott in Zwöuitz und Albert Handreka in Buchholz durften aus ihr SOjähriges Bestehen zurückblickcn, die Firmen Woldcmar Kunis in Dohna und A. Winter's Buchhandlung in Waldheim begingen den Tag ihres 25jährigen Bestehens, während die Kollegen Her mann Haase in Zittau und Woldemar Marx in Löbau ihr 25- jähriges Selbständigkeits-Jubiläum begehen durften. Wichtiger noch ist ein Rückblick auf das innere Leben unseres Verbandes, auf die Stellungnahme der Mit glieder zu der Arbeit Ihres Vorstandes und ihrer inneren und äußeren Beteiligung an dieser Arbeit. Es ist wohl eine typische Erscheinung, daß sich immer nur ein bestimmter Kreis treuer Mitglieder tatkräftig und unterstützend an der Vereinsarbcit be teiligt, und daß die Mehrzahl verneinend oder teilnahmlos ab seits steht. Mit wieviel Verständnislosigkeit, ja llbelwollen hat lJhr Vorstand bei seiner ehrenamtlich übernommenen Arbeit der Zentralstelle rechnen, welche Fülle kleinlicher Zuschriften beant worten müssen. Doch das war immerhin noch eine Beteiligung an der Arbeit, wenn auch in negativem Sinne; viel unerfreulicher ist die absolute Gleichgültigkeit und Teilnahmlosigkeit, die unserer Arbeit cntgegengebracht wird. Wir sind es ja gewöhnt, wenn gewisse Kreise im Buchhandel in dünkelhafter llberhebung von "Paragraphenschusterei und Vereinsmeiertum reden. Das Wasser, mit dem wir in unseren Töpfen kochen, ist immerhin Wasser und wertvoller als der Dunst, der von dem Herdfeuer gewisser Burgen zum Himmel steigt, aber daß Mitglieder, für deren Wohl wir praktische greifbare Arbeit leisten, unsere Arbeit durch Teilnahm losigkeit bewußt oder unbewußt sabotieren, ist bitter und schmerzlich. Lassen Sie mich nun noch die Stellung Ihres Vorstandes zu einigen wichtigen Fragen der Gegenwart und Zukunft berühren. Das Referat unseres verehrten Generaldirektors vr. Heß über Gegenwartsfragen im Buchhandel im Rahmen dieser Tagung ent hebt Ihren Vorstand der Aufgabe, diesen Fragen in dem Jahres bericht einen breiteren Raum zu geben. Wir bedauern die Aufrollung der Bibliotheken rabattsrage. Die Zeit dafür ist ungeeigneter denn je. Sic sollte jede weitere Belastung des Buchhandels ausschließcn. Wir meinen, daß diejenigen Ortsvereine, die schon vorher unabhängig vom Vorstand des Börsenvereius mit den Biblio theken verhandelten, dem Buchhandel einen schlechten Dienst er wiesen haben. Wir legen, da nun einmal diese Frage angeschnitten ist, deren Lösung vertrauensvoll in die Hände des Börsenveretns- vorstandes und erklären, nur einer allgemeinen für den Buch handel gleichmäßigen, ihn nicht zu schwer belastenden Regelung zustimmen zu können. Die Kreditnot im Buchhandel, die Knappheit der Barmittel, die schon im vorigen Jahre schwerlastend auf uns lagen, nahmen in diesem Jahre noch beängstigendere Formen an und zwingen Verlag und Sortiment zu gegenseitiger Rücksicht nahme, die getragen sein muß von dem guten Willen, die schwere Krisis zu überwinden nicht durch rigorose Maßnahmen, sondern durch verständnisvolle Berücksichtigung gemeinsamer Not. Es kann in Rücksicht auf diese Lage nur dringend empfohlen werden, sich der BAG anzuschließen, sie ermöglicht viel eher eine Ver teilung der Zahlungen nach den vorhandenen Barmitteln, er leichtert durch die Wochenabrechnung die Übersicht, schützt das Sortiment vor einer zu weitgehenden Kreditnahmc und zwingt cs, seine Lageranschaffungen durch die vorhandenen Barmittel zu be grenzen. Gerade durch diesen Zwang ist die BAG der beste Freund des einsichtigen Sortimenters. Ferner möchten wir auch nicht unterlassen, an dieser Stelle der S t e r b ek a s s e zu gedenken, die der Unterstützung aller Mit glieder unseres Verbandes bedarf, in der heutigen schweren Zeit mehr denn je. Durch die Kollegen Hermann in Bremen und Otto in Delmenhorst sind die für die Anmeldung notwendigen Vor- druckssormulare zu erhalten. Es zeigt sich neuerdings vielfach das Bestreben, die Ber - triebsformcn der Buchgemeinschasten auch auf den allgemeinen Buchhandel auszudehnen oder sie wenigstens so weit als möglich anzupassen. Wir warnen sehr davor, durch den Druck der schwierigen Wirtschaftslage verleitet, Vertriebsformen für das Buch zu übernehmen, die bei wieder aufsteigendec Wirt schaft Verlag und Sortiment schwere Fesseln auferlegen, von denen wir uns dann nur schwer wieder lösen können. Der Frage der Buchwerbung stehen wir mit ruhiger Sachlichkeit gegenüber. Werbung muß sein und Werbung hat es immer gegeben. Wir bedauern aber, daß der Börsenverein zu un geeigneter Zeit dafür so kostbares Geld verpulvert hat, stehen einer den Zeitverhältnisscn angepaßten Werbung unter gewissen hafter Berücksichtigung der Ersolgsmöglichkeiten durchaus zu stimmend gegenüber, lehnen jedoch kostspielige Experimente, die uns bisher nicht weiter gebracht haben, ab und warnen vor der Neigung, sie aus dem Rahmen einer einfachen, nüchternen und sachlichen Behandlung in das Gebiet komplizierter Problematik, die immer mit erhöhten Kosten verknüpft ist, hinüberzuspielen. Die starke Abkehr weiter Kreise unseres Volkes vom Buche, die Ent- geistigung unserer Zeit durch die in vernünftiger Begrenzung ge wiß wertvolle Sportbetätigung, durch Vergnügen, Kino und Radio und die immer stärkere Betonung des reinen, jede Univcrsalbil- dung ablehnenden nackten Nützlichkeitsstandpunktes in der Berufs bildung verlangen selbstverständlich eine erhöhte und auch ziel- bcwußte Werbetätigkeit. Der Schwerpunkt dieser Werbung ge hört jedoch unbedingt in das Arbeitsgebiet unserer eigenen Be triebe. Sie muß das eigene Persönlichkeitsgepräge des Buch händlers tragen, der seine Kundschaft und auch den richtigen Zeit punkt kennt, der Erfolgsmöglichkeiten sichert. Feines gefühls mäßiges Einfühlen in die Strömung der Zeit kann nur von der Einzelpersönlichkcit ausgehen in der unaufhörlichen stillen Klein arbeit des gebildeten Buchhändlers. Wir teilen durchaus den 1129
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