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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1926
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- Deutsch
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Xi 216, 16. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Chemnitz leitete die Musik am Klavier nach der Melodie: -Das war der Zwerg Perkeo- —, möge hier die erste Strophe stehen: O sommerliche Dürre! O Seufzen ohne End'! In leere Kassen schauen Verlag und Sortiment. Trotz wild beschwingter Werbung Die Kurve weiter sank, Man lauft nur noch das eine: Wie bleib ich jung und schlank. Zum Zeichen, daß wir auch der Frauen gedachten, sollen dann noch die beiden letzten Strophen hier stehen: Und sieh, schaust in den Becher Du etwas tief hinein, Fängt's dann nicht an zu funkeln, Als wär' es Sonnenschein? So was von bess'ren Zeiten? Vom Himmel, wieder blau? Und sieh, was fröhlich lächelt, Ist das nicht deine Frau? Und hier und dort ein Köpfchen, Auch Bubikopf dabei, Sieh da, sieh da dies Tröpfchen Das macht mich wieder frei. Stoßt an, es gibt noch Sonne Auf unsres Lebens Au, Stoßt an, was nicht entwertet, Das ist — die deutsche Frau! Wenn ferner noch Franz Kuhles-Drcsden mit leichtem Schie len aus zwei noch nicht ganz zunftmäßige junge Mädchen der Jugend ein Wort widmete, so glaubt der Berichterstatter mit der Aufzählung der Worte und Ereignisse seine Pflicht erfüllt zu haben. Verschweigen darf er zum Schluß allerdings nicht, daß, wie am Vorabend, später die Mehrzahl der Versammlungsteil nehmer sich in der Gartenbauausstellung zusammensand. Denn diese Ausstellung nicht besucht zu haben, wäre wohl die größte Sünde gewesen! Den Dresdner Herren und Damen, die uns auswärtigen Gästen als Führer dienten, an dieser Stelle ganz besonders zu danken, ist ein Gebot der Pflicht. Jahresbericht des Buchhändlcrvcrbandes für das (ehem.) Königreich Sachsen über das Geschäftsjahr 1925/26. Der Jahresbericht über das abgelauscne Geschäftsjahr möchte darauf verzichten, entgegen der Praxis der Jahresberichte unse rer Kreisvereine Ihnen eingangs ein allgemeines Bild der Wirt schaftslage im Buchhandel zu geben, Ihnen mit anderen Worten zu beweisen, daß es uns schlecht, ja noch viel schlechter erging als im Jahre 1924/25, das wir durchaus nicht mit rosigen Hoffnungen, aber mit dem festen Willen zur Weiterarbeit abschlossen. Die Gründe für diesen Tiefstand unserer buchhändlerischen Wirtschaft, die Zukunftsmöglichkciten einer Besserung, die Voraussetzungen und Folgerungen hierfür sind und werden Ihnen von berufener Seite viel eingehender und besser dargestellt, als es Ihnen Ihr Vorstand in dem knappen Umriß eines Jahresberichtes geben könnte. Außerdem wissen wir alle, wie eng wir mit dem all gemeinen Wirtschaftsleben verkettet sind, wissen, daß dessen Auf und Nieder auch unsere Lage bedingt und der Buchhandel keine Oase in dieser Wüste sein kann. Wie gerade unser Sachsenland bei seiner Bevölkerungsdichte und seiner starken industriellen Entwicklung von dieser Gcsamtwirtschaftslagc betroffen wird und in welchem erhöhten Maße der Buchhandel gerade unseres Ver bandsgebietes diesen schweren wirtschaftlichen Hemmungen unter liegt, bedarf keiner weiteren Begründung. So soll der Jahres bericht des abgelaufenen Geschäftsjahres nur ein Bild der prak tischen Arbeit unseres Verbandes, seiner Entwicklung und seiner Stellungnahme zu den wichtigsten Gegcnwarts- und Zukunsts fragen des Buchhandels geben. Trotzdem die Interessengegensätze zwischen Verlag und Sor timent innerhalb der gegebenen Vertretungen dank der segens reichen paritätischen Besetzung im Börsenvereinsvorstand und seinen Ausschüssen immer mehr aus dem Stadium scharfer Polemik in das fruchtbringenderer sachlicher Behandlung unter billiger Berücksichtigung des gegenseitigen Standpunktes getreten sind, gewiß nicht zum geringsten Teile in dieser schweren Zeit aus der Erkenntnis einer unlösbaren Zusammengehörigkeit heraus, gaben doch zwei allerdings in ihrer beabsichtigten Wirkung völlig ver fehlte Erklärungen des Verlags Veranlassung zu einer scharsen Ablehnung durch das Sortiment. Die erste dieser Erklärungen vom 25. März d. I. ging von der Bereinigung der Schulbuch Verleger aus, nahm Stellung gegen den vom Sortiment noch bei Schulbüchern erhobenen Spe senzuschlag und drohte im Fortsetzungsfalle mit einer Aufklärung bei Schulen und Behörden. Ganz abgesehen davon, daß diese Erklärung satzungswidrig war, weil sie direkt gegen Z 7 der buch händlerischen Verkaussordnung verstieß, war eine Ablehnung schon aus dem Grunde geboten, weil dem Sortiment nicht zugemutet werden konnte, bei der völlig unzulänglichen Rabattierung der Schulbücher mit Verlust zu arbeiten. Wenn auch die der Vereini gung ungehörigen Schulbuchvcrleger mit verschwindenden Aus nahmen unterließen, den Versuch zu machen, dieser Erklärung Geltung zu verschaffen, jedenfalls in Erkenntnis der Schwäche ihrer Stellung, so trug sie doch immerhin hier und da Beunruhi gung in die Reihen des Sortiments, besonders in der Provinz, und gab Ihrem Vorstand wiederholt Veranlassung zu ausklärender Arbeit. Es gibt nur einen Weg für den Schulbuchverlag, den Spesenzuschlag — nicht Teuerungszuschlag —, aus den wir lieber heute als morgen verzichteten, auf immer verschwinden zu lassen, nämlich den, sich endlich zu einer auskömmlichen Rabattierung bei diesem für das Sortiment mit dem schwersten Risiko belasteten Geschäft zu verstehen und den immer wieder betonten berechtigten Forderungen Rechnung zu tragen, um auch hier endlich eine aus billige Rücksichtnahme beruhende Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Große Teile des Sortiments der Großstadt haben sich längst verärgert von dem uncinträglichen Schulbüchcrgeschäst zurückgezogen und das Geschäft einigen wenigen Firmen über lassen und dadurch dem Verlag zu einer nicht unerheblichen Ein schränkung seiner Spesen verholscn. Die Gefahr liegt nur darin, daß diese Firmen des regulären Buchhandels sich damit eines wichtigen Bindungsmittcls mit ihren Büchcrkäufern begeben und das Geschäft in die Hände von Auchbuchhändlern spielen, die, allerdings oft mit stärkeren kaufmännischen Instinkten begabt, sich wie hier in Dresden rückhaltlos zu dem notwendigen Spesen- zuschlag bekannt haben. Viel schwieriger liegen aber die Verhält nisse in den kleinen Städten, hier kann das Sortiment nicht auf den Schulbüchervertrieb verzichten, und wenn es wahr ist, daß dem Verlag im allgemeinen daran gelegen ist, ein gesundes, lei stungsfähiges Provinzsortiment zu erhalten und zu schassen, so kann dem eine kurzsichtige, nur auf eigennütziges Interesse einge stellte Rabattpolitik des Schulbuchverlages niemals förderlich sein, eine Rabattpolitik, die das Sortiment solange an den Spcsen- zuschlägen festhalten lassen wird, bis seiner berechtigten Forderung Rechnung getragen wird. Zu demselben unersreulichen Kapitel gehören auch die sich imnipr wiederholenden Klagen wegen unmittelbaren An gebotsunddirekte rLieferungvonSchulbüchern zu herabgesetzten, dem Sortiment nicht eingeräumtcn Preisen. Auch sie führen zu einer Entwurzelung des Sortiments aus seinem gegebenen natürlichen Arbeitsfelds, indem sie das Ver trauen zur Leistungsfähigkeit des einheimischen Buchhandels untergraben. Es ist gerade in dieser für Verlag wie Sortiment bitteren Notzeit die Erfahrung für billigdenkcnde Kollegen so niederschmetternd, daß man sich nicht zu dem Gedanken einer Notgemeinschaft aufschwingen kann und will, einer Notgemein- schast, die das persönliche Interesse hinter das allgemeine stellt. Die zweite vom Gesamtvorstande des Berlegervereins aus gehende, das Sortiment beunruhigende Erklärung war die vom 17. Mai d. I., die einseitig über die Bestimmung der Buchhänd lerischen Verkehrsordnung hinweg Lieferungs- und Zah lungsbedingungen für den Verkehr der Mitglieder dcsDcut- 1127
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