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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1926
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- Deutsch
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216, 16. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Standpunkt des Herrn Prof. vr. Menz, daß das ganze Werbungs- Problem letzten Endes überhaupt nichts anderes sei als die Frage der besten Schulung der im Buchhandel tätigen Menschen. Die Ausbildung unserer Lehrlinge und un serer Heranwachsenden b u ch h ä n d l c r i s ch e n Ju gend ist eine der wichtigsten Zukunftssragen des Buchhandels. Wir unterstützen die Lehrlingsprüsung, wenn wir auch in einer wohlbestandencn Prüfung nicht das unbedingte Kriterium sür die Tüchtigkeit des Zukunslskollegen erblicken. Wir unterstützen sie deshalb, weil sie das Verantwortungsgefühl des Lehxherrn stärkt, alles herzugeben, was er hat, um tüchtige Menschen sür unseren Beruf auf die Beine zu stellen. Eine gründliche Fach ausbildung tut es aber nicht allein. Wir müssen unsere Jugend wieder zurücksührcn zu den alten Kraftquellen, aus denen allein die starken, ziel- und richtunggebenden Persönlichkeiten unseres Buchhandels geschöpft haben. Diese Männer waren Männer der Arbeit, der Arbeit um der Arbeit willen, des unbeirrbaren Pflicht gefühls. Daraus erwachsen Persönlichkeiten, die unserem Buch handel weiterhelfen und seine Zukunft sichern, wenn die heutige Generation (die nutzlose Generation der 30—50jährigen) von der Bildfläche verschwunden ist. Dann kommt aber die Jugend an die Reihe, die zu arbeiten gelernt hat hinter den Pulten in schlichter Berufsliebe und Berufstreue, die Ehrfurcht gelernt hat vor jeder Tüchtigkeit, die aus einen durch Erfahrung erkämpften Erfolg weist. Ehrbarkeit im Handel und anständige Gesinnung sind einfache und eigentlich selbstverständliche Dinge, und es lohnte sich nicht, ihrer besonders Erwähnung zu tun, und doch haben diese Münzen heute vielfach an Kursfähigkcit eingcbützt. In dieser Gesinnung unsere Jugend zu erziehen ist wertvoller, als sie mit Weltanschauungsproblcmcn anzufüllen, die ihr das Leben in der Berufsarbeit viel besser vermittelt. Es wird heute um die Frage der Ausbildung des buchhändlerischcn Nachwuchses soviel Rauch entwickelt. Eine rauchlosere Behandlung wäre sehr am Platze. Auch hier liegt der Schwerpunkt einzig und allein in den buchhändlerischcn Betrieben und ist abhängig von dem Persön- lichleitswcrtc des Buchhändlers. Tüchtige Buchhändler werden nicht gebildet durch die Vermittlung des Zeitgeistes und seiner Probleme. Die wirtschaftliche Lage, vieler Bücherstuben, die sich mit unverkennbarem Idealismus in den Dienst bestimmter Welt anschauungen gestellt haben, legen Zeugnis davon ab, daß eine solide buchhändlerische Fachbildung immer noch wichtiger ist als die Beschäftigung mit Problemen, die unserer Jugend nur die Zeit vermitteln kann. Man wirst heute so viel mit dem Schlag wort einer neuen Sittlichkeit herum, man sollte lieber sagen: Er neuerung der Sittlichkeit. Eine Sittlichkeit kann nur erwachsen aus den alten Kraftquellen unseres Volkes, und Arbeit ist die tiefste und ausgiebigste Quelle einer sittlichen Lebensauffassung. Darum laßt uns auch an den Schluß dieses Jahresberichts im festen Glauben im Ausblick in das Dunkel unserer Zukunft das Wort stellen: I-ador omni» vinclt! X Das hungernde Buch.*) Von Max Jungnickel. Diese Zeit, die nach innen drängen sollte, läßt die Geigen wilder gehen. Aber ihre Klänge haben nichts von Seligkeit und Glück: Es sind lauter Galgenfiodeln. Wer ist der barmherzige Samariter, der unsere verwehte und ver irrte Seele sucht und aufhebt und sie, warm unter seinen» Mantel gedorgen, nach Hause führt? Das gute Buch ist es. Aber das gute Buch vergeht selbst; cs verhungert. Es ist vom Tand und vom Flitter dieser Zeit verdrängt. Und doch liegen in» guten Buch alle Quellen verzaubert, die für unsere Seele ein Hochzeitstrank sind. Die Bibel baut immcr noch, wie in längst vergangenen Zeiten, die große, strahlende Pforte zun» Himmel. Luthers Schriften recken sich immer noch burgenhaft, tapfer und trotzig. Immer noch fliegen durch Kleists Werke die Adler. Immcr noch jauchzt und raunt und zwitschert das deutsche Herz dei Mörike. Immer noch huscht die deutsche Seele, *) Zlus »Monatsblätter« (Leipzig, Hübel L Denck), Jahrg. III, Heft 1. 1130 mit zwergenhaften Zauberlaternen, durch die ewigen Bücher eines- Naabe. Immer noch bauen sich Feenpaläste in den Zeilen von Jean Paul. Ist der alte Claudius nicht wie ein großes, derbes Bauernbrot and wie ein Glas Wasser und ein Weihnachtstisch? Das gute Buch ist das Angesicht einer Nation. Der Dichter ist keine Pfauenfeder, mit der sich ein Volk schmückt und eitel dreht. Der Dichter hält, mit leuchteirden Händen, die Seele seines Volkes in die Sterne. Das gute Buch ringt um sein Leben. Wir müssen es wieder groß machen. Wir müssen uns diese Bücher »vicder mit sehnsüchtiger Seele erringen. Wenn »vir um diese Bücher hungern, »venn »vir lieber einmal auf ein »varmes Mittagbrot verzichten anstatt auf ein gutes Buch, dann steht es nicht schlecht um uns, dann sind mir noch lange nicht verloren. Ja, wenn »vir uns das gute Buch so erringen, mit Entbehrung und Hunger, dann wird es allen Reichtum mit göttlicher Verschwen dung in unsere Seele schütten, dann werden wir eines Tages so strah lend sein, daß die andern, die mit den wilden Geigen tanzen, verwun dert stille stehen und uns bitten: daß wir ihnen das Geheimnis unseres Glückes verraten sollen. Und wenn es so weit ist, dann wird ein großer Segen über Deutsch land gehe»». Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins- — * — Mitglied nur des B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: -- Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — ^ — Postscheckkonto- — 4 — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) —- s- — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bckanntinachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung- 8.—11. September 1926. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 210. fKB licherstube In der B u r g, W i c n l, In der Burg. Verlag n. Sort. Gegr. 1924. (v-r- 70121. — 47 563.) Inh.: HWil- helin Srvoboda. Angebote aus den Gebieten Erdkunde, Reise führer und Kunstwissenschaft sind direkt erwünscht. Leipziger Komin.: >v. N. Hosfmann. sB. 210.) KBücherstube u. Verlag der Oesterr. Bundes-Licht- blldstelle, Wien l, ging an den bish. Gcschäftsf. KWilhelm Srvoboda über, der Bücherstube In der Burg firmiert. sB. 210.) Buchhandlung Georg Kossack G. m. b. H., Berlin C 2. Adresse jetzt: W 8, Markgrafenstr. 31. Gegr. 8./I. 1925. o-» jetzt: Centrun» 7177. — D jetzt: Direktion der Disconto-Gescll- schaft, Berlin W 8, Dep.-Kasse Kronenstr. 24. 43 455. sDir.j fB u ch h a n d l u n g im V o l k s w i l l e H a u s, Singen- Hohentwiel. Buch-, Kunst- u. Schreibwh. Gegr. I./Xll. 1924. (V Bezirkssparkasse, Sillgen a. H.) Inh.: Otto Korn» jr. Leip ziger Komm.: >v. Volckmar. sDir.j Buch- und Kunst - Ni n g G. m. b. H., Pasing b. München, ging an eine Komm.-Ges. über, die Friedrich Hornschnch L Co. Komm.-Ges. (Abt. Verlagshandluug BUcher-Ning) firmiert. Der Sitz der Firma wurde nach München verlegt. sDir.j ^Christliche Buchhandlung Inh. Leonhard Lieret, Amb erg (Ob.-Bay.). Buch- u. Schreibwh. Gegr. 23./V. 1925. (TA.: Buchlieret. — ^ Städt. Sparkasse, Amberg. — d Nürn berg 23147.) Leipziger Komm.: n. Wallniann. sDir.j Dörkes, Heinrich, Koblenz. Adresse jetzt: Schloßstr. 33. sDir.j KE nlitz, Oskar, Stolp (Pomm.). Die Abteilung Antiquariat wird abgezweigt und unter der Firma Ostland-Antiquariat Oskar Eulitz weitergeführt. sB. 210.j fFechncrs Buchhandlung, Noderich, Berlin-Wil- / n» crsdorf, Offenbacherstr. 6. Sort. Antiq. Leihbibl. Gegr. / 3./VH. 1925. (»--> Nheingau 9229. — V Wilmersdorser Bank. — d' 62 259.) Inh.: Noderich Fechner. Leipziger Komm.: Volckmar. sDir.j
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