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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1915
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261, 9. November 1915, Redaktioneller Teil. Heimstätte gefunden. Noch zweier »Hundertjähriger« gedenkt der Artikel, deren Werke ebenfalls bei Cotta Unterkunft gefunden ha ben: des Grafen Schack <geb. 2. August 1815) und Gottfried Kin kels (geb. 11. August 1815). Mit Schack, dem geborenen Mecklen burger, der ebenfalls in München am Hofe des kunstsinnigen Maximilian II. heimisch geworden war, berührte sich Gcibcl in der Liebe für spanische Literatur. Haben in diesem Falle norddeutsche Schriftsteller in unserem Schwaben ihre literarische Heimat gefunden, so möge hier auch ein Kernschwabe erwähnt werden, der sich in Leipzig literarisch heimisch gemacht hat: vr. David Friedrich Weinland, der am 16. September auf dem Felsen von Hohenwittlingen bei Urach sein Leben im Alter von 86 Jahren beschlossen hat. (Vgl. Bbl. Nr. 221.) Mit ihm ist ein Sohn unseres Landes dahingegangen, den die sprichwörtliche Wanderlust des Schwaben weit in der Welt herumführte und der als Naturforscher von Ruf deutsche Wissen schaft im Auslande zu Ehren gebracht hat. Für einen Sohn, der später an einem kolonialen Krankenhaus in Neu-Guinea als Arzt wirkte und dort gestorben ist, schrieb er zwei treffliche Jugend bücher, »Rulaman« und »Kuning Hartfest«, denen ihr Verleger Otto Spamer in Leipzig durch den aus den alten Jahrgängen der Gartenlaube so wohlbekannten Tierzeichner Leutemann künstle rischen Schmuck verlieh. Beide Bücher werden fortleben und ver dienen es schon deshalb in besonderer Weise, weil sie zu den nicht eben zahlreichen Jugendschristen gehören, die in anregendster Form Kunde von deutscher Vorzeit geben. Uns Schwaben müs sen sie lieb und wert bleiben als ein Stück Heimatkunde von der Rauhen Alb. Als solches haben sie auch ehrenvolle Erwähnung gefunden in dem Bilderwerk des Schwäbischen Albvereins, das dieser unter dem Titel »Schwabenalb in Wort und Bild« als Ju- biläumsschrift zu seinem 25jährigen Bestehen herausgegeben hat. (Verlag der Geschäftsstelle, Tübingen.) Zu diesem Album, das in schwarzen und farbigen Bildern eine schier unerschöpfliche Fülle landschaftlicher Schönheit aus dem Württembergs! Lande in sich birgt, hat Or. Robert Gradmann in Tübingen einen sehr tem peramentvollen Artikel beigesteuert, auf den die Verleger geo graphischer Lehrbücher außerhalb Schwabens nachdrücklich hin- gewiefen seien. Denn mit diesen Lehrbüchern geht vr. Grad mann scharf ins Gericht, weil sie bisher seine geliebte Alb nicht gehörig gewürdigt und unrichtig beschrieben haben. Als ein Angehöriger schwäbischen Schrifttums darf in einem Stuttgarter Briefe auch Wohl der am 14. September verstorbene naturwissenschaftliche und religiöse Schriftsteller F. Bettex einen Platz finden. Auf dem Salon bei Ludwigsburg hat er, der Sohn eines calvinistischen Geistlichen aus Morges (Waadtland), seine erste Schulbildung erhalten, die er durch Studien in der Schweiz, Italien und Tübingen ergänzte; in Stuttgart war er 27 Jahre an einer Höheren Töchterschule tätig. Seine auch außerhalb Württembergs erschienenen Bücher haben es teilweise auf über 20 Auflagen gebracht. Ein eigenartiges, kleines Schriftwerk möge hier Erwähnung finden, das vielleicht für jüdische Kollegen Interesse bietet: »Israelitischer Kalender für die jüdischen Gemeinden Württem bergs. 1915—1916. Begründet von S. Abraham in Stuttgart«. Siebzehnte, verbesserte Auflage. Stuttgart, Verlag Max Oster berg. Es umfaßt 56 Seiten in Umschlag, ist mit he bräischen, Fraktur- und Antiqualettern von F. L M. Mayer in Eßlingen gedruckt und enthält ein jüdisches und christliches Ka lendarium mit Angabe der beiderseitigen Fest- und Feiertage. Dem Kalender entnimmt man, daß es in Württemberg 70 jüdische Gemeinden gibt, die mit Namen aufgeführt und nach den Aus gangszeiten der Sabbate und Festtage in 8 Gruppen eingeteilt sind. Inserate sind reichlich beigegeben. Der kleine Kalender hat auch Kriegshilfe geleistet, da bei seiner Verteilung über 500.— gesammelt wurden, die teils an das Rote Kreuz abge führt, teils zu Einzelspenden und Liebesgaben für unbe mittelte Krieger verwendet wurden. Bemerkt sei noch, daß der Herausgeber dieses Kalenders als Verleger und Redakteur der »Süddeutschen Literaturschau« und als Vorsitzender der hiesigen »Freien Bühne« auch Beziehungen zum Buchhandel unterhält. An dem hundertjährigen Jubiläum der Baseler Missions- ^ gesellschaft (25. September) hat die Württembergische Presse bc- ^ sonders regen Anteil genommen. Selten ist ein Gedenktag unter so mißlichen Verhältnissen begangen worden wie dieser im Kriegsjahre 1915. Ist auch der Sitz der Gesellschaft in der Schweiz, so sind doch die stärksten Wurzeln ihrer Kraft im deut schen Vaterlande, namentlich im Schwabcnlande. Die obersten Leiter sind ausnahmslos Württcmberger gewesen, ebenso die meisten Lehrer und Angestellten, wie sich auch das deutsche mis- sionsärztlichc Institut in Tübingen befindet. Das deutsche Schrift tum und sein beruflicher Vertreter, der Buchhandel, dürfen an der Missionsarbeit nicht vorübergehen, ist sie doch ein eifriger Pionier für die Ausbreitung deutscher Kultur und deutscher Sprache. Einem Festartikel der »Süddeutschen Zeitung« seien folgende Sätze entnommen: »Die Kirchen« und Schulbücher, die in den Missionsgemeinden benutzt werden, schließen sich zumeist aufs engste an die Bücher der württembergische» Kirche und Schule an: Liturgie, Katechismus, Perikopen, Konfirmations- bllchlein, Gesangbuch, Spruchbuch Manche Missionen, die in Basel ihre Ausbildung begonnen haben, haben sich um die Erforschung von Religionen, Ländern und Sprachen hervorragende Verdienste erworben. Wir nennen etliche WUrttembcrger. Pfänder hat in Persien ausgezeichnete Werke zur Auseinandersetzung zwischen Christentum und Islam geschrieben. Krapf und Rebmann haben als erste Europäer die schneebedeckten Höhen des Kilimandscharo und des Kenia ent deckt, aber mit ihrer Botschaft das überlegene Lächeln der gebil deten Europäer sich zugezogen. Zimmermann und namentlich Christaller haben auf dem Gebiet der westafrikanischen Sprach forschung Ausgezeichnetes geleistet. Gundert war ein Meister in südindifchen Sprachen. Schüler hat mit zum Verständnis des Duala beigetragen. Mehr als eine afrikanische Sprache ist durch die langjährige treue Arbeit der Basler Mission zur Schrift sprache erhoben worden. Auf allen Missionsgebicten ist eine an sehnliche Literatur für Kirche und Schule geschaffen.« Wenn nach dem Kriege di« deutschen Missionen ihre Arbeit in vollem Umfange wieder aufnehmen, woran kein guter Deut scher zweifelt, so wird auch dieser friedliche Erobcrungs« zug der deutschen Sprache seinen Fortgang nehmen. Wer hätte vor 100 Jahren daran gedacht, daß afrikanische Neger deutsche Lesebücher studieren würden? Wie wird es hierin nach weiteren hundert Jahren aussehen? Nesenbächler. Kleine MMeililMN. Post. — In Belgie n nimmt am Briefverkehr mit Deutsch land jetzt auch eiue größere Anzahl Vor- und Nachbarorte von Namur teil. Welche Orte in Frage kommen, kann bei den Postanstalten er fragt werden. »Der Landsturm«, das »erste, ehemals einzige deutsche Militär- Wochenblatt auf Frankreichs Flur«, kündigt in seiner Feldnummer 21 vom 31. Oktober 1915 die Einstellung seines Erscheinens an. Über die Gründe zu dieser Maßnahme teilt die Schriftleitung in der Schlußnummer folgendes mit: »Unsere Schristleitung ist durch die Kommandierungen auf die verschiedenen Kriegsschauplätze völlig aus einandergesprengt, sodaß die bisher unter den größten Schwierigkeiten doch ermöglichte Fortsetzung unserer Zeitung nunmehr gänzlich aus geschlossen ist.« Die Schristleitung bedankt sich zum Schluß bei Lesern und Mitarbeitern für die gewährte Teilnahme und Unterstützung und fährt dann fort: »Unser Zweck ist erreicht, wenn auch wir an unserem bescheidenen Teile zur Stärkung eines stolzeren Deutschbewußtseins neuen Stils beitragen durften«. 8l<. Unrichtige Buchung einer Portoausgabe ist ein wichtiger Grund zu sofortiger Entlassung, lUrteil des Landgerichts Berlin.) — L. war als Negistraturgehilfe mit der Verwaltung der Portokassc im Betriebe einer Gesellschaft für Präzisionswerkzeuge usw. beschäftigt. Der Tagesbedarf der Kasse war durchschnittlich 30 .//. Bei einer Revision stellte sich ein Fehlbetrag von .// 1.20 in der Portokasse heraus, nach dem an dem Tage vorher besonders viel Briefe expediert worden waren. Der revidierende Beamte meldete den Fehlbetrag nicht, sondern for derte L. auf, die Sache in Ordnung zu bringen. Später hat er ihm noch, was X. als möglich zugibt, gesagt, Schiebungen dürften nicht gemacht werden. Darauf trug L. noch sechs Briefe zu 20 in sein Kontobuch ein. Bei der Revision am folgenden Tage befragt, wie er das Manko beseitigt habe, erklärte er, er habe noch sechs Briefe zu 20 ^ eingetragen. Ob in der Tat an einem vorhergehenden Tage 14^5
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