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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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262, 10. November 1915. Redaktioneller Teil. Die Nachfrage nach Zeitungen an allen Wachthäuschcn der Bahn wachen unserer Landsturmleule ist bezeichnend. Auf den Reisen nach der Front findet man überall rechts und links der Eisen bahn grosse Aufschriften: »Gebt Zeitungen!« 2. Die diesseitige Batterie hat sich ihre Bibliothek aus eige nen Mitteln angeschafst; Schenkungen waren kaum möglich, da sie eine sogenannte »fliegende Batterie« der Heeresrcserve ist. 3. Es liegt schon im Begriff »Volksheer«, d. h. in der Zu sammensetzung unserer Armee, datz allen literarischen Be dürfnissen Rechnung getragen werden muß. Doch finde ich, datz Offiziere und Mannschaften am liebsten Romane lesen, um sich wenigstens fiir Augenblicke wieder einmal in Gedanken mit an deren Lebensverhältnissen und -begriffen beschäftigen zu können und die Schwere und Härte des Krieges zu vergessen. Militäri sche Schriften oder Aufsätze (Chamberlain) werden selten ge lesen. Wandlungen in den Lebensanschauungen sind je nach dem Ernst der Lage (an gefährlichen Stellen oder in Laza retten) bemerkbar, doch herrscht im allgemeinen eine gewisse Le bensfreude, hervorgerufen durch die Ungebundenheit des Feldzugs lebens und den dauernden Umgang mit gewohnten Kameraden vor. Auch ist eine grotze psychische Einwirkung durch unsere hervorragenden Organisationen (Verpflegung — Feldpost — Ur laub) bei den Mannschaften zu bemerken. 4. Zu diesem Punkt möchte ich bemerken, daß wir im allge meinen der Ansicht sind, daß wir eigentlich nichts zu schenken hätten. Truppen, die nicht in Etappen oder sonst hinter der Front liegen, ist es Wohl kaum möglich, Bücher zu verschenken. Die meisten werden sich mit Geldsendungen begnügen, denn wo sollen unsere Leute hier, wo alles zerstört ist, Bücher kaufen, wie sollen sie sie verpacken? Und woher kennen unsere Leute den Weg zum Sortiment oder Verlag, um Bücher zu bestellen? Dieser Punkt, nämlich die Aufklärung des Volkes über den Bücher kauf und über den Buchhandel im besonderer, wäre für den Börsenverein eine herrliche Aufgabe nach dem Kriege, unter Um ständen bin ich selbst dazu bereit. 5. Von Feldbuchhandlungen kenne ich nur die Etappenbuch handlung der Marketenderei in St. Quentin und dann die Bahnhofsbuchhandlungen in Cambrai, Douai, Lille und Brüssel. Von diesen Buchhandlungen können wir na türlich nur zehren, wenn ab und zu einmal jemand von der Batterie zum Einkauf in diese Städte beurlaubt wird. Es wäre vielleicht ratsam, wenn diese Buchhandlungen jetzt zu Weihnachten Versandabteilungen einrichten oder vielleicht mit Hilfe der Muttergeschäste in der Heimat kleine Verzeichnisse und Bezugsbedingungen an die Offiziere der einzelnen Formationen der benachbarten Korps und Divisionen schicken würden, und diese dann durch Tages befehle den Mannschaften Aufklärung über den Bezug von Büchern geben würden. Zu diesem Zwecke müßte natürlich erst der Börscnverein mit dem Kriegsministerium in Verbindung treten, um die Genehmigung und vor allem die Adressen der Truppenteile einzuhole». Auf diesem Wege allein kann vielleicht auch ein Befehl im Armeeverordnungsblatt ausgenommen wer den, der die Truppen über den Weg des Bücherbezugs aus der Heimat aufklärt und eine gleichzeitige Regelung und Er mäßigung von Fcldpostsendungcn aus der Heimat bornimmt. Direkt werden unsere Heimatbuchhandlungen Wohl kaum mit den Truppen verkehren, d. h. Verzeichnisse und Bezugsbedingun gen übersenden können, da die taktischen Rücksichten es nicht erlauben, es fei denn durch Beilagen in der Presse. Andernfalls müßten wir Kollegen in der Front den Versuch machen, unsere zuständigen Behörden (Armeen, Korps oder Division) zu ver anlassen, in Erlassen darauf hinzuweisen, wenn uns die nötigen Grundlagen dazu gegeben werden. Ferner könnte jede einzelne Buchhandlung, die ihre Ange stellten draußen hat, durch Übersendung eines Verzeichnisses billiger Bücher (Ladenhüter oder antiquarischer Werke) an diese die Anschaffung in die Wege leiten, damit aus Batterie- oder Kompagniekosten durch die Kollegen eine Auswahl daraus getroffen und angeschafft wird! Auch könnten Veröffentlichungen und Aufrufe ans Publikum in der Presse (Plakate!) immer wieder darauf Hinweisen: »Schickt Bücher in die Front!« Aber man mutz dazusetzen, datz Buchhandlungen keine Apo theken sind! Jeder städtische oder Landesverein sollte solche Plakate oder Aufrufe erlassen und die einschlägigen Buch- Handlungen darunter vermerken! Das Ullsteinsche System, vorgedruckte Feldpostanweisungcn den Zeitungen beizulegen, die zur Bestellung und Bezahlung zugleich dienen, ist gut — nur sollte so etwas nicht immer Ull stein allein fertigbringen! Wo bleiben die anderen? H. Gelbert, Leutnant. (Fortsetzung folgt.) Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 1. bts 8. November 1915. Vorhergehende Liste ISIS, Nr. 258. " — In das Adreßbuch neu ausgenommcne Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bennigson L Ehrlich, Verlag für Handel u. Industrie, Berlin, erloschen. lH. S./XI. ISIS.) Dalichow, Paul, Lüdenscheid. Der Prokur. Kurt Dalichow ist verstorben. jB. 259.) Dürre L Wolfensteller, Leipzig. Leipziger Komm, jetzt: Herbig. IB. 254.) Feiler, Joses, Chemnitz. Der Inhaber Josef Keller ist verstorben. jB. 280.) Hachmeister L Thal, Leipzig. Auslieferungsstellen der Lehr meister-Bibliothek in Diisseldors jetzt bet Alwin Gerisch L Co., Kiel, CH. Haase L Co. Die Auslieserungsstellen: Krcseld, Oskar Schreiber, und Riga, Jonck L Poliewsky, find ausgehoben. jB. 280.j Hoffman», Anton, Stuttgart. Der Inhaber Anton Hoffman» ist verstorben. jB. 258.) Hofmann's Buch-, Kunst- u. Musikh., Josef, Jägerndorf, wurde 1./XI. ISIS von Joses von Szalatnay käuflich erworben, der unter feinem Namen firmiert. (Dir.) "Karstadt, Rudolph, Lübeck, Biettestr., EckeJohanntsstr. Waren haus. Abtlg. Buch- u. Musikh. Leipziger Komm.: Volckmar. jB. 258.) Kraatz, Karl (Nachfolger Robert Reese), Mar bürg (Bez. Kassel), ging nach dem am 1Z./X. ISIS erfolgten Tode des seitherige» In haber« an besten Witwe Frau Mathilde Reese über, die das Geschäft unter der Firma Karl Kraatz Nachf. (Inh. Mathilde Reese) iveitersührt. jB. 254.) Kunkel, Gustav, Elsfleth. Frau Alma Kunkel geb. Peter ist Prokura erteilt. jH. I./XI. ISIS.) Milhahn, H., Fort Bayne (Jndiania, V. St. v. Am.), ist er- loschen. jDtr.) "Mütterletn's Buchh., Otto, München, Schillerst!. 48. Inh.: Friedrich Schneider. Leipziger Komm.: Mater. jDir.) Rathkc, Albert, Magdeburg, ging 1./X. ISIS mit Akt. u. Pass, an Frau Emmy Rathke geb. Patschke über. (Dir.) Schmidt, I. C., Erfurt. Prokur. ist Frau Luise Swoboba geb. Kuntze. jH. 8./XI. ISIS.) Schuth, Johannes, Koblenz, in Konkurs s. 2./XI. 1915. jH. S./XI. 1915.) "Szalatnay, Joses von, Jägerndorf (Osterr.-Schlesten), Franz- Josess-Platz 25. Buch-, Kunst- u. Musikh. Seit I./XI. 1915. Wiener Komm.: Lechner L Sohn. Leipziger Komm.: Herbig jTlr.) Teubner, B. G., Leipzig. Geschäftszeit jetzt 8—4 durchgehend. jB. 254.) Trösten, A., Danzig. Der Inh. Nud. Gaebert ist verstorben. sB. 255.) Verlag der Vereinigten Kunstanstalten G. m. b. H., München. Der Sitz der Firma ist nach Berlin verlegt. Georg Straßburger ist zum weiteren Geschäftsf. bestellt. sH. 5.,XI. 1915.) WaSmunds Buch- u. Kunsth. Inhaber Carl R. Schaller, Weimar. Leipziger Komm, jetzt: Volckmar. jDir.) Wohnungskunst-Verlag Ernst R. Laurig, Berlin. Leipziger Komm, jetzt: Fernau. jDir.) 1479
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