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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1915
- Strukturtyp
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- 1915-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 277, 29. November 1915. Die Reichsdruckerei im Kriege. — Im Frühjahr 1914 hat der Reichstag 335 000 Mark als erste Rate für einen Erweiterungsbau auf dem Hinterlande des Neichsdruckereigrundstücks in Berlin bewilligt. Es tat schon lange not, diesen Betrieb beträchtlich zu erweitern. Der Krieg aber hat der Reichsdruckerei eiue gewaltige Fülle neuer Arbeit beschert. Alle die neuen Darlehnskassenscheine, alle die bunten Bogen und Zinsschcine der Kriegsanleihen und alle die vielen amtlichen Drucksachen aller Art, haben von hier aus ihren Weg angetreten. In der Reichsdruckerei sind fast 3000 Personen tätig. Nach der letzten amtlichen Aufstellung wurden in einem Jahre von der Reichsdruckerei an gcldwerten Drucksachen geliefert: 254 Millionen Stück Bank noten, Kassenscheine und andere Wertpapiere, 5400 Millionen Stück Postwertzeichen, und an anderen vorrätig gehaltenen Wertzeichen 2,9 Millionen Stück Stückwertzeichen und 36 Millionen Bogen Bogen- wertzeichcn. Die Einnahmen der Reichsdruckerei beliefen sich im letzten Friedensjahre auf 14 Millionen Mark, die fortdauernden Aus gaben auf etwa 10 Millionen Mark. Ter Gesamtumsatz stieg auf etwa 23 Millionen Mark. Ter Uberschuß bezifferte sich auf nahezu 4 Mil lionen Mark. Wie gewaltig der Betrieb ist, geht schon daraus hervor, daß jährlich allein für 3)^ Millionen Mark Papier verarbeitet wird. Riesenhaft ist auch die Herstellung der amtlichen Formulare. Auch die hergestellten geheimen Drucksachen haben in den letzten Jahren um 20 vom Hundert zugenommen. Ebenso nehmen die Neichstags- drucksachcn und die zahllosen amtlichen Druckschriften der verschiedensten Art eine große Arbeitstätigkeit in Anspruch. Personalnachrichlen. schen, norwegischen, schwedischen und isländischen Sortiments schätzte. Der Tod des Seniorchefs der Firma wird auch im deutschen Buchhandel mit Bedauern vernommen werden. Christoph Schwark — In Zehlendorf bei Berlin ist am 22. No vember der emer. ordentliche Professor für Zivilprozeß und deutsche Rechtsgeschichte der Universität Halle a. d. S. Geh. Justizrat vr.Mr. Jo hann Christoph Schwartz, vormals Ratsherr in Riga, im Alter von 69 Jahren gestorben. Im Jahre 1846 in Riga geboren, studierte Schwartz in Dorpat, Heidelberg, Leipzig und Berlin, erwarb 1870 in Leipzig die juristische Doktorwürde, trat 1871 als Hilfsarbeiter beim Nigaschen Rate ein und wurde 1881 Mitglied dieser Körperschaft mit richterlichen Funktionen. Tie Auflösung des Nigaschen Rates (1889) und die fortgesetzte Nussifizierung Livlands machten ihm den Aufenthalt in der Heimat unleidlich, und er beschloß, sich in Deutsch land der akademischen Laufbahn zu widmen. Das war ihm jedoch nur dadurch möglich, daß der Vierzigjährige nochmals zu studieren begann und sämtliche Examina an einer deutschen Universität wieder holte. 1892 wurde er Referendar und habilitierte sich 1898 in Berlin für Zivilprozeß und deutsche Rechtsgeschichte. Schon vorher hatte er das wertvolle und rechtsgeschichtlich grundlegende Werk »400 Jahre deutscher Zivilprozeßgesetzgebung« veröffentlicht. Im Jahre 1902 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und bald darauf als Ordinarius an Stelle des in Ruhestand tretenden Geh. Justizrats Prof. Fitting nach Halle berufen. Von seinen späteren Arbeiten ist noch besonders die Schrift »Erneuerung deutscher Rechtspflege, Pro- zeßgcschichtliche Betrachtungen« (1908) hervorzuheben. Kriegsauszeichnung. - Herrn Oscar de Liagre, i. Fa. W. Vobach L Co. in Berlin und Leipzig, Wien und Zürich, wurde, nachdem er im September 1914 das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten hatte, jetzt vom König von Sachsen das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern verliehen. Herr de Liagre steht seit Kriegsbeginn als Artillerie-Hauptmann im Felde. Verleihung des Eisernen Kreuzes. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurden ausgezeichnet die Herren: Richard Becker, Gefreiter, zuletzt in der Heinrtchschen Buch- und Kunsthandlung in Straßburg i. Elf., ein Sohn des Herrn Richard Becker, i. Fa. Jürgensen L Becker in Hamburg; Paul Budy, Leutnant der Landwehr-Kavallerie bei einer Trainstaffel im Westen, Mitinhaber der Fa. N. Friedländer L Sohn in Berlin; Karl Dieringer, Unteroffizier im Infanterie-Regiment Nr. 125, zuletzt i. H. Osiandcr'sche Buch- und Antiquariatshandlung in Tübingen, z. Z. verwundet in Stuttgart, Genesungskompagnie. Georg Eichen topf, Gefreiter bei einem Fuß-Artillerie-Ne- gimeut im Osten, i. H. N. Friedländer L Sohn in Berlin; vr. K. Freise, Gefreiter im Infanterie-Regiment Nr. 20, Teil haber von Hermann Freise's Verlag in Parchim; Kommerzienrat Hermann Herder, Hauptmann d. L., In haber der Herderschen Verlagshandlung in Freiburg i. Br.; Robert Hillig, Oberleutnant bei der deutschen Westarmee, Inhaber der Verlagsbuchhandlungen F. Tempsky in Wien und G. Frey tag in Leipzig; Paul Petzold, Zögling und später Gehilfe im Grosso und Kommissionshaus Deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler, e. G. m. b. H. in Leipzig; Otto Schulze, Gefreiter d. L.. Inhaber der Bismarck-Buch handlung in Charlottenburg. Die gleiche Auszeichnung wurde auch den bei Kriegsausbruch frei willig zu den Fahnen geeilten Söhnen des Herrn Robert von Boetticher, Inhabers der Fa. G. L. Homann u. F. A. Weber's Buchhandlung in Danzig, den Herren Gerd von Boetticher, Vizewachtmeister, und Wolf von Boetticher, Fahnenjunker, zuteil, von denen der letztgenannte leider vor Jahresfrist auf einem Patrouillenritt schwer verwundet in russische Gefangenschaft geraten ist. Gabriel von Mar. — Am 23. November ist in München Gabriel von Max im Alter von 75 Jahren gestorben. Mit ihm ist einer der berühmtesten Vertreter der Münchner Malerei dahingegangen, dessen Ruhm schon auf ein halbes Jahrhundert zurückreicht. In Prag 1840 geboren, studierte er zunächst in seiner Vaterstadt und in Wien und malte als Achtzehnjähriger schon sein erstes großes Bild. 1863 trat er in München in das Meisteratelier Pilotys ein. Hier und als selbständiger Meister schuf er Bild auf Bild und gelangte in jungen Jahren zu europäischem Ruf. Besonders hervorzuheben sind seine großen Gemälde »Die Märtyrin am Kreuz« (1867), »Der Anatom an der Leiche eines Mädchens« (1869), »Christus heilt ein Kind« (1885), die freilich oft von mystischen Stimmungen und visionären Er scheinungen beeinflußt sind. Erwähnung verdient auch sein Ernst Haeckel g"widmeter I*itkr6oant1iropu8 alalrw«, in dem er den Versuch machte, die Erscheinung des Zwischengliedes von Mensch und Affe künstlich darzustellen. Gestorben: in Kopenhagen Herr Carl Scchmann Stage, Seniorchef des dortigen Hauses Lehmann L Stage. Der Verstorbene übernahm am 1. Januar 1877 in Gemeinschaft mit Peter Hause die alte, um 1770 gegründete Sortimentsbuchhandlung der Gyldcndalschen Buchhandlung. Die Teilhaber führten das Geschäft zunächst unter der alten Firma weiter, die aber bald durch die obige ersetzt wurde. Mit Deutschland unterhielt die Firma, lebhaften Ver kehr, da sie Kommissionär der dänischen und britischen Bibelgesell schaften war und man sie außerdem als zuverlässige Bezugsquelle däni Sprechfaul. Unterschiedliche Zeitschriftenlieferunn. <Vgl. zulebt Nr. 272.) Die Berliner Jllustrirte Zeitung scheint mir. sei es mit Absicht, sei es aus Irrtum, den Kernpunkt der ganzen Beschwerden zu über sehen. Meiner Ansicht nach scheint es sich nicht um die Lieferungen an Buchhändler, sondern an Auchbuchhändler, als da sind Zigarren händler, Milchhändler, Gemüsehändler usw. usw., zu handeln. Da gegen helfen auch gemeinsame Auslieferungsstellen nichts, es sei denn, daß Ullstein L Co. alle nach X. bestimmten Exemplare wirklich nur an diese Auslieferungsstellc sendet, nicht Postbezug duldet usw. Hier haben die Buchhandlungen, obwohl die Pakete meistens Mittwoch vormittag in Heidelberg eintresfen, die Verpflichtung, die Nummern nicht vor Donnerstag zu verkaufen oder zum Aushang zu bringen, i getreulich gehalten. Wir sind aber dagegen machtlos, dass die Zeitung I schon am Mittwoch in Wirtschaften ausliegt und durch Kolporteure ver- l kaust wird. Dies zu verhindern, ist nur die Firma Ullstein L Co. in der Lage, kein Ortsvcrein und kein Verband. Solange nicht der Strastenhandel unterbunden werden kann, werben alle Beschwerden fruchtlos sein, denn nach den Erfahrungen im Sprcchsaal wird sich der Verleger immer darauf stützen, daß er die Name» etwaiger Buch handlungen, die die Bestimmung übertreten haben, nicht er mitteln könne. Am einfachste» ist es, der Verkaufstag wird freige geben, dann hat es sich jeder selbst zuznschreiben, wenn er im Rückstand bleibts jetzt wird der anständige Buchhändler stets der Geschädigte sein. Heidelberg, 2k. Nov. ISIS. I. H. Eckardt, i/Fa. Ernst Mohr's Sortiment. «-ran,wörtlicher Redakteur: EmtlDhoma». - Verlag: Der B i> r s e n r, e r - i n der Deutschen Buchftdndler zu Leipzig. Deutsches Buchdändlerhau». Druik: Ramm L Seemann. Stimtltch ln Setups. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2ö (BuchbiindlerhauSi.
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