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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080831
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202, 31. August 1S08. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 9177 schlägigen Lehrfächer ab. Während der praktischen Lehrzeit hat der Kandidat zwei Fachprüfungen abzulcgen. Die Ausbildungs- und Anftellungsoerhältnisse regelt das In stitut selbst. Es hat deshalb eine umfangreiche Prüfungsordnung ausgestellt, nach der sich diejenigen Kandidaten einer Vorprüfung zum Nachweise ihrer allgemeinen Bildung zu unterziehen haben, die nicht bereits ein akademisches Studium hinter sich oder eine Universitätsprüfung an einer der dort bezetchneten Hochschulen abgelegt oder eine in der Prüfungsordnung bezeichnete Handels schule mit Erfolg absolviert haben. Diejenigen Kandidaten, bei denen diese Voraussetzungen zutreffen, sind von der Ablegung einer Vorprüfung befreit. Diese Vorprüfung wird auf folgende Gegenstände ausgedehnt: Diktatschreiben, Stenographie, Englischer Aussatz, höheres Rechnen, englische Geschichte, Anfangsgründe des Lateinischen. Außerdem hat der Kandidat zwei Wahlfächer, ent weder aus einer modernen Sprache oder aus einem natur wissenschaftlichen Gegenstände (Chemie, Physik, Elektrizität, Geo logie usw), zu bestimmen. Während der praktischen Ausbildung hat sich der Kandidat einer Mittelprüfung zu unterziehen, die ebenfalls in schriftlicher Weise erfolgt. Sie hat den Zweck, den Kandidaten daraufhin zu prüfen, welche Kenntnisse er sich in seiner praktischen Tätigkeit angeeignet hat. Diese Prüfung ist deshalb eine reine Fachprüfung und beschäftigt sich mit Buchhaltung, einschließlich des Abrechnungs wesens, ebenso mit Revision und Kontrolle, mit den rechtlichen Verhältnissen der Teilhaber, mit den Vorschriften über die Liqui dation von Gesellschaften u. a. m. Die eigentliche Hauptprüsung ist die Schlußprüfung. Erst ihre Ablegung berechtigt zur Mitgliedschaft des erwähnten Insti tutes. Allerdings werden die Kandidaten zu dieser Schlußprüfung erst dann zugelassen, wenn seit Ablegung der Mittelprüfung zwei Jahre verstrichen sind. Ist der Kandidat jedoch im Besitze einer akademischen Würde, so kann er schon nach einem Jahre, nachdem er die Mittelprüfung mit Erfolg abgelegt hat, sich der Schluß prüfung unterziehen. In dieser weiden die Kandidaten — wiederum auf schriftlichem Wege — in folgenden Gegenständen geprüft: Buchhaltung, einschließlich kaufmännisches Rechnungs wesen und das Recht der Handelsgesellschaften und ihrer Organe; Revision und laufende Kontrolle im kaufmännischen Geschäfts betriebe; Liquidations- und Konkursrecht; Recht der Aktiengesell schaften und allgemeines Handelsrecht und schließlich die handels gesetzliche Rechtsprechung nach dem Ergebnis der richterlichen Ent scheidungen. Die Bedeutung, die der beruflichen Tätigkeit der Bücher revisoren in England beigemessen wird, geht besonders auch daraus hervor, daß es ihnen verboten ist, neben ihrem Berufe sich noch einer anderen gewerblichen Beschäftigung zu widmen. Anderseits läßt aber auch die Art der Ausbildung erkennen, daß nicht allein die umfangreichen theoretischen Kenntnisse den Ausschlag für die Ausübung der Bücherreoisorentätigkeit in England geben, sondern daß auch auf gute technische Schulung großer Wert gelegt wird, um die inneren Zusammenhänge und die Einrichtungen des prak tischen Lebens richtig zu erfassen. Setzt der Beruf der Bücher revisoren doch eine genaue Kenntnis der verschiedenartigen Einzel heiten des modernen Geschäftsbetriebes voraus. (Schweizerisches Handelsamtsblatt.) * Museums-Diebstahl. (Vergl. Nr. 199 d. Bl., Seite 9044.) — Einen Tag nach dem Diebstahl eines wertvollen Van Dyck aus der gräflich Harrachschen Gemäldegalerie in Wien, ist am Sonn tag, 23. d. M., in der größten Privatgalerie Wiens, der »Liechten stein-Galerie», gleichfalls ein Diebstahl ausgeführt worden. Dieses zeitliche Zusammentreffen von Museumsdiebstählen läßt ver muten, daß eine internationale Diebesbande dabei am Werke ist. Aus der Liechtenstein-Galerie wurde ein Elfenbein-Relief, das den Raub der Proserpina darstellt, vom Marmorsockel einer Bronze abgelöst. Es hat etwa die Größe eines Okrav-Brief- bogens; großen Kunst- oder Seltenheitswert hat es nicht. * Pilzausstellung. — Eine lehrreiche Ausstellung der in der Umgebung Stuttgarts vorkommenden Pilze hat der königliche Hofbuchhändler Herr Heinrich Enderlen in Stuttgart (vormals Karl Aue) im Schaufenster seines Ladens zur Schau gebracht. Das Schaufenster findet große Aufmerksam keit und ist fortwährend von Schauenden belagert. Auch der buch- BSrsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 75. Jahrgang. händlerische Erfolg durch flotten Verkauf von Ptlzliteratur und -Tafeln hat sich eingestellt und lohnt die Mühe der Ausstellung. Im »Neuen Tagblatt« wird im Anschluß an einen Artikel über die Gefahren durch Gistschwämme über diese Ausstellung folgendes ge sagt: ». . . . Um nun weiteren Kreisen Gelegenheit zu geben, die ein zelnen Pilzarten kennen zu lernen, hat Herr Hosbuchhändler Enderlen in seinem Schaufenster, Tübingerstraße 18, eine originelle Pilzsammlung ausgestellt. Er sammelte im Hasenberg walde mit vieler Mühe die verschiedensten eßbaren und giftigen Pilze und hat diese dann in einen provisorisch geschaffenen Boden aus Erde, Moos und Waldgräsern eingepflanzt. In dieser zwanglosen Gruppierung ergeben die Pilze ein vielfarbiges Still leben. Aus einer Anschauungstabelle kann der Interessent mühe los ersehen, welche von den Pilzen eßbar oder giftig sind. Zu einer Zeit, da täglich Nachrichten über Vergiftungen durch den Genuß solcher Schwämme einlaufen, ist eine so lehrreiche Aus stellung, wie sie Herr Enderlen geschaffen hat, doppelt zu begrüßen.» *Die modern« Buchkunst auf -er Ausstellung München 1908. (Vgl. Nr. 199 d. Bl.) — In Nr. 199 d. Bl. spricht Herr Or. Eugen Rentsch, München, in seinem Bericht über die mo derne Buchkunst auf der Ausstellung München 1908 mit warmer Anerkennung von der gediegenen Schönheit der Einbände in der Ausstellung des Verlags Albert Langen, München. Wie wir er fahren, sind diese sämtlichen Einbände, deren Herstellung außer gewöhnliche Sorgfalt erfordert hat, aus der Großbuchbinderei E. A. Enders in Leipzig heroorgegangen, die auch seit Jahren sämtliche Einbände für den Verlag Albert Langen und den Simpltzissimus-Verlag herstellt. Publikat'one« der kaiserliche»» Akademie der W ffe«. schäftet» tu Wie«. — Von den (nicht mehr in Bänden, sondern in Einzelheften, von denen jedes durch eine Abhandlung ausgefüllt wird) erscheinenden Sitzungsberichten der philosophisch-historischen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien wurden in den letzten Monaten folgende Stücke ausgegeben: M. Steinschneider: -Rangstreit-Literatur.» Ein Beitrag zur vergleichenden Literaturgeschichte. — Die Abhandlung behandelt jene zahlreiche Gruppe mittelalterlicher Dichtungen in Versen und Prosa, in denen zwei Gegenstände oder allegorische Personen (Blumen, Jahreszeiten, Seele und Körper rc.) um ihren eigenen Wert streiten, gewöhnlich um in gegenseitiger Anerkennung sich zu versöhnen oder durch einen gewählten Schiedsrichter auf ihren relativen Wert hingewiesen zu werden. Quellen dieser Literatur gattung konnte der Verfasser schon früher in der hebräischen Literatur Nachweisen, hierzu kommen arabische und persische Be handlungen. Der Aufsatz schließt insbesondere die Forschungen des Verfassers über die Beziehungen der arabischen zur europäischen Literatur ab. Gollob: -Die griechischen Handschriften der öffentlichen Biblio thek in Besanyon». — Diese gehen auf die Sammlungen des Kardinals Granvella zurück. Die vorhandenen Kataloge — es gibt deren einen schon aus dem Jahre 1607 — sind alle unvollständig. Gollob gibt ein vollständiges Verzeichnis mit Beschreibung und Inhaltsangabe der einzelnen (18) Stücke. von Kraelik-Greifenhorst: »Bericht über den Zug des Groß botschafters Ibrahim Pascha nach Wien im Jahre 1719». Im Originaltext herausgegeben, übersetzt und erläutert. — Der Be richt rührt von einem unbekannten Teilnehmer des Zuges, der eine Folge des Friedens von Passarowitz war, her, ist etwa sieben Jahre nach der Reise verfaßt und zeichnet sich durch seinen ein fachen Stil vorteilhaft vor der schwülstigen, bilderreichen Sprache der Hoshistoriographen aus. Er ist kein Gesandtschaftsbericht, sondern enthält bloß eine anspruchslose Schilderung der Reise, insbesondere auch der berührten Siädte; am ausführlichsten wird Wien behandelt; hier finden sich sogar einige Lokalgeschtchten, die von einheimischen Werken nicht überliefert werden. »XI. Mitteilung der Phonogramm - Archivs - Kommission.- Deutsche Mundarten. I. Von Josef Seemüller. — Die mitge teilten Platten enthalten Gespräche aus Nieder-Österreich (Bezirk Amstetten), Böhmen «südliches Egerland), Mähren (Schönhengster Gau), Österreichisch-Schlesien (Odrau und Weidenau). Gollob, »Medizinische griechische Handschriften des Jesuiten- Kollegiums in Wien (Ergänzungen und Korrekturen zu einem 1198
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