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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1908
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- Deutsch
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9674 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 213. 12. September 1V08. gäbe, 3 Bände s 7 Frcs. 50 Cts., erschienen bis heute 46 Auflagen, von der unverkürzten Volksausgabe in 3 Bänden s 3 Frcs. 50 Cts. sogar 77 Auflagen, und wenn das Werk heute in einer noch billigeren Ausgabe, beispielsweise L 1 Frc. pro Band, erscheinen würde, so würde auch da ein entsprechender Erfolg nicht ausbleiben. Ferner seien genannt: eine französische Ausgabe der Werke des großen Preußenkönigs Friedrich II., herausgegeben von Boutaric und Campardon, 2 Bde. 16 Frcs.; ferner Bismarcks politische Correspondenz von 1851—59, die »Oorrsspooäsoos äu Nsrssbsl vsvout, Rrines ä'Rs^inübl«, 4 Bände 30 Frcs.; General du Barail, Louvvnirs, 3 Bände s 7 Frcs. 50 Cts. (14. Auflage); La Gorce, Uistoirs äu Lssonä Rrvpirs, 7 Bände L 8 Frcs. (9. Auflage); die Memoiren des Fürsten Metternich, 9 Bände s 9 Frcs.; Pasguier, Listoirs cks won tswps (1789—1830), 6 Bände L 8 Frcs. (6. Auflage), endlich aus neuester Zeit die Nswoirss äs 1s, Oowtssss äs Loi^os, 4 Bände L 7 Frcs. 50 Cts., erschienen 1907, die aber in diesem einen Jahre schon sechzehn Auflagen erlebt haben, und vor allem das berühmte Werk von Albert Corel, V'Rurops st 1s Revolution krsnysiss, 8 Bände s 8 Frcs. (10. Auflage.). Dieses Werk, das erst etwa seit drei Jahren vollständig vorliegt, wurde mit dem Osiris-Preise*), der 100 000 Francs beträgt und nur alle drei Jahre zur Ver teilung kommt, ausgezeichnet und ist ein voller Beweis dafür, daß auch heute noch schwer wissenschaftliche Werke — in der Voraussetzung allerdings, daß sie wirklich gut sind — einen weiten Leserkreis finden und einen bedeutenden verlegerischen Erfolg erreichen können, selbst wenn sie acht Bände umfassen und 64 Francs kosten sollen. — Gerade diese historische Kollektion in ihrem bequemen Format, ihren schmucken blauen Umschlägen, ihrem klaren Druck und gutem Papier scheint den Neid des Auslandes erregt zu haben. Wenigstens wurde sie im Verlaufe der »kontradiktorischen Verhandlungen« in Berlin als mustergültig hingestellt, und Herr Oberstudienrat vr. Egelhaaf, Stuttgart, sagte darüber (S. 297): »In einem ganz bekannten französischen Verlage, dem von Plon-Nourrit L Cie. in Paris, da handelt es sich allerdings nicht um den Preis von 3 Frcs. 50 Cts-, der ja sonst ganz typisch ist für französische Bücher; dafür hält Plon aber fest an dem Preise von 7 Frcs. 50 Cts., das sind 6 Mark, und für diesen Preis bekommt man Werke von durchschnittlich 400—500 Seiten in guter Aus stattung, in der Regel noch vorn mit einer Heliogravüre geschmückt. Man zahlt ganz denselben Preis, ob nun die Geschichte eines französischen Offiziers Chevalier de Mantort erzählt wird, der mit Hyder Ali gegen die Engländer ge kämpft hat, oder ob uns das Werk des Generals Jarras gegeben wird, das die interessantesten Mitteilungen macht über Bazaines Heerführung und den Fall von Metz. Es ist also bei Plon ganz einerlei, ob der Verleger sich sagen kann, ich kann auf einen großen Absatz rechnen, oder ob er einsieht, das Buch werde nur eine kleine Zahl von Liebhabern finden. Plon ist offenbar unter allen Um ständen in der Lage, Bücher zu liefern, die im Preise hinter den unsrigen etwa um die Hälfte Zurückbleiben.« Ganz so einfach wie Herr vr. Egelhaaf sich die Sache vorstellt, ist sie in Wirklichkeit zwar nicht, und es kommt hierbei weniger auf den guten oder bösen Willen des Ver legers an, als auf den Umfang des betreffenden Werkes *) Der Stifter dieses Preises ist der erst kürzlich verstorbene Pariser Bankier Osiris, der nach Abzug sür verschiedene wohl tätige Stiftungen den Rest seines Vermögens (43 Millionen) dem Institut Pasteur zum Zwecke wissenschaftlicher Forschungen ver macht hat. Von dieser Stistung ist seinerzeit auch im Börsenblatt die Rede gewesen. (Vgl. 1S07, Nr. 48, 201 d. Bl.) und auf die Honoraransprüche des Autors. Wenn sich der vorhandene Stoff in einem Bande zum Preise von 7 Frcs. 50 Cts. nicht unterbringen läßt, ohne daß das äußere Gewand des Werkes und damit das Ansehen der Firma darunter leidet, so wird der Preis eben dementsprechend erhöht auf 8 Frcs., 10 Frcs. oder mehr, oder es werden zwei oder mehrere Bände daraus gemacht, von denen dann jeder 7 Frcs. 50 Cts. kostet. Im allgemeinen aber — darin hat Herr vr. Egelhaaf recht — hält die Firma darauf, daß der Preis von 7 Frcs. 50 Cts, wenn sich das irgend er möglichen läßt, nicht überschritten wird. Diese Verbindungen mit einflußreichen Männern, die auf friedlichem oder kriegerischem Gebiet in der Geschichte ihres Landes eine Rolle spielten, haben es mit sich gebracht, daß die Firma Plon heute gewissermaßen das aristokratische Element im französischen Verlagsbuchhandel vertritt. Außer den schon genannten Autoren hat der Herzog von Orleans, der in England lebende französische Kronprätendent, ein Werk über seine Polarreise im Jahre 1905 bei Plon er scheinen lassen, und ein weiteres Werk desselben Herzogs von Orleans ist in Vorbereitung; andere fürstliche Autoren sind: Ludwig-Amadeus von Savoyen, Herzog der Abruzzen, der regierende Fürst von Monaco u. a. Außer in der Geschichtswissenschaft hat sich die Firma Plon noch besonders auf dem Gebiete der Belletristik be tätigt, und zwar pflegt sie nur den anständigen, honetten Roman; alles, was oberflächlich oder zweideutig ist oder auf irgend einen literarischen oder künstlerischen Wert keinen An spruch machen kann, wird unweigerlich ausgeschlossen, und muß auch ausgeschlossen werden, wenn die Firma auf dem einmal eingeschlagenen und bis jetzt so erfolgreichen Wege weitergehen will. In der Belletristik wird außerdem noch scharf unterschieden zwischen dem allgemeinen guten Roman und solchen für junge Mädchen; für diese letzteren ist die Grenze ziemlich eng gezogen, aber auch hier wird alles ausgeschlossen, was öde, langweilig oder süßlich ist. Äußerlich find diese Romane für junge Mädchen allen anderen in Ausstattung, Papier und Format vollkommen gleich; ein kleines, nur dem Sortimenter bekanntes Zeichen auf dem Rückentitel des betref fenden Bandes sagt diesem sofort, ob er das Buch mit gutem Gewissen als Lektüre für junge Mädchen empfehlen kann, ohne Reklamationen von seiner Kundschaft befürchten zu müssen, und jeder Sortimenter weiß, wie schwer es ist, ge rade bei französischen Romanen etwas für junge Mädchen zu empfehlen, und ist froh, wenn er auf den ersten Griff und Blick eine ganze Reihe von Werken vorlegen kann, von denen er sicher ist, daß keins Anstoß erregt. Diese Idee mit dem Zeichen auf dem Rückentitel ist so einfach und so praktisch, daß man sich darüber wundern muß, daß noch kein anderer Verleger auf diesen naheliegenden Gedanken gekommen ist. Und daß auch der sonst so verachtete Roman »für Backfische« noch seinen Erfolg haben kann, das beweist ein Blick in den Planschen Katalog. Da finden wir alle Werke von Henry Grsoille, die in ihrer Gesamtzahl in gut einer Million Exemplaren verbreitet sein dürsten, die »Dosis« allein mit 127 Auflagen, ferner den berühmten Roman von Jean de La Brdte, Nou onels st WON eurs, 143 Auflagen; Henry Ardel, Non eousin 6u^, 29 Auflagen; Monlaur, 1s Rs^on, 62 Auflagen; Lichtenberger, Lion pstit Mott, 28 Auflagen; usw. Alle diese Werke sind nicht nur ins Deutsche, sondern auch in viele andere Sprachen über setzt worden. Die belletristische Abteilung der Firma Plon hat sich besonders in den letzten 10 bis 15 Jahren bedeutend entwickelt. Unter ihren Autoren ist in erster Linie Paul Bourget zu nennen, mit Recht einer der gelesensten zeitgenössischen Schriftsteller Frankreichs, der i. I. 1899 seinem bisherigen Verleger die Verträge über
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